Sagt nicht, ihr hättet von nichts gewußt -
Don't say you didn't knew before


12.01.2006

http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/2852234.html

 
Prozess
Drei Angeklagte gestehen überfall in Pömmelte

Im Prozess um den überfall auf einen farbigen
Jungen in Pömmelte haben drei der vier Ange-
klagten die Gewalttat weitgehend gestanden.
Wie die Sprecherin des Landgerichts Magde-
burg mitteilte, wurde die Vernehmung des vier-
ten mutmaßlichen Täters wegen Schwierigkeiten
abgebrochen. Der 16-Jährige soll am Montag
weiter vernommen werden. Ob das inzwischen
13-jährige Opfer aussagen wird, soll voraussicht-
lich nach der Vernehmung der Angeklagten ent-
schieden werden. Am Montag sollen vor dem
Amtsgericht Schönebeck weitere Zeugen gehört
werden. Außerdem soll ein rechtsmedizinisches
Gutachten vorgestellt werden, in dem es darum
geht, ob die Angeklagten zum Tatzeitpunkt be-
trunken, und damit möglicherweise nicht voll
schuldfähig waren.

Der Prozess gegen die vier mutmaßlichen Schlä-
ger hat am Mittwoch begonnen. Die Tatverdäch-
tigen, ein 20-Jähriger und drei 16-Jährige, sind
wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheits-
beraubung und Nötigung aus ausländerfeindlichen
Motiven angeklagt.
Zu Verhandlungsbeginn zeigten sich die Angeklag-
ten ungerührt.



Opfer erlitt über 30 Verletzungen

Die Angeklagten sollen den damals zwölfjährigen
Jungen äthiopischer Abstammung am 9. Januar in
Pömmelte (Kreis Schönebeck) überfallen haben.
Dabei sollen sie ihr Opfer mit einer Bierflasche
und einer glühenden Zigarette, Fußtritten und
Fausthieben gequält und gedemütigt haben. Der
älteste soll das Kind mit einer Gasdruckwaffe
bedroht haben. Der Junge erlitt über 30 Verlet-
zungen am ganzen Körper,
unter anderem ein
Schädel-Hirn-Trauma, eine Nasenbeinfraktur
und eine Schwellung im Gesicht.
Nach dem
überfall kehrte er nicht wieder nach Pömmelte
zurück.

Urteil für den 22. Mai erwartet

Für den Prozess sind zunächst vier Verhandlungs-
tage vor dem Jugendschöffengericht angesetzt, der
letzte am 22. Mai. Die Anklageschrift wurde zum
Prozessbeginn noch öffentlich vorgelesen, da einer
der Angeklagten bereits volljährig ist. Die Verhand-
lung wurde dann unter Ausschluss der öffentlichkeit
fortgesetzt. Allen Angeklagten drohen bis zu zehn
Jahren Haft. Zwei der vier mutmaßlichen Täter sitzen
in Untersuchungshaft.
10.05.06

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5130228,00.html

Rechte schlagen Jungen krankenhausreif
Gericht erlässt Haftbefehl gegen einen Verdächtigen

Nach dem brutalen Angriff von rechtsextremen
Jugendlichen auf einen Zwölfjährigen äthiopischer
Abstammung in Sachsen-Anhalt sitzt einer der
fünf Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Auf
Antrag der Staatsanwaltschaft Magdeburg er-
ließ der zuständige Richter einen Haftbefehl gegen
den 19-Jährigen wegen versuchter schwerer Kör-
perverletzung und Nötigung, teilte ein Sprecher
der Strafverfolgungsbehörde mit. Dagegen lehnte
der Haftrichter weitere Haftanträge gegen drei
jeweils 16 Jahre alte Verdächtige ab. Die Staats-
anwaltschaft will gegen diese Entscheidungen Be-
schwerde einlegen.

Beschimpfungen, Schläge, Demütigung
Das Opfer war von den fünf Tätern in Pömmelte
mit Schlägen und Tritten schwer verletzt worden.



Laut Landesinnenministerium drückten die Angrei-
fer dem Jungen zudem eine glühende Zigarette ins
Gesicht, bedrohten ihn mit einer Waffe und nötigten
ihn, ihre Stiefel zu lecken. Der Junge erlitt erhebliche
Kopf- und Gesichtsverletzungen. Die Tat, die sich
bereits am Montag ereignete, filmten die Rechten
mit einem Fotohandy.

Laut Staatsanwaltschaft hatten die Rechtsextremen
im Alter zwischen 14 und 19 Jahren ihr Opfer zu-
nächst in einem Bus beschimpft. Nachdem der Jun-
ge ausgestiegen war, liefen sie ihm hinterher und prü-
gelten auf ihn ein. Mehrere der mutmaßlichen Täter
sind den Behörden bereits einschlägig bekannt und
standen wegen gefährlicher Körperverletzung vor
Gericht.

22.05.2006

http://www.mdr.de/nachrichten/2920437.html
Pömmelte-Prozess
Haupttäter muss dreieinhalb Jahre hinter Gitter

Im Prozess um den fremdenfeindlichen überfall
auf einen zwölfjährigen farbigen Jungen in Pöm-
melte hat das Amtsgericht Schönebeck den
Hauptangeklagten zu einer Haftstrafe von drei
Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der 20-
Jährige ist nach Ansicht der Richter der Draht-
zieher des brutalen überfalls gewesen. Sie sa-
hen es als erwiesen an, dass er sich der gefähr-
lichen Körperverletzung, Freiheitsberaubung
und Nötigung schuldig gemacht hat.

Gegen einen der drei 16-jährigen Mittäter ver-
hängte das Gericht eine zweijährige Haftstrafe,
die eventuell zur Bewährung ausgesetzt werden
kann. Dafür wurde eine Frist von sechs Monaten
festgelegt. Die anderem beiden erhielten Bewäh-
rungsstrafen von jeweils einem Jahr und sieben
Monaten.

Prozessauftakt am 10. Mai (Archivbild)

Mit dem Urteil blieben die Richter knapp unter
der Forderung von Staatsanwalt Arnold Murra.
Der hatte Haftstrafen von drei Jahren und neun




Monaten beziehungsweise zwei Jahren und drei
Monaten sowie Bewährungsstrafen von einem
Jahr und neun Monaten gefordert. Die Vertei-
digung plädierte auf drei Jahre Jugendhaft für
den Hauptangeklagten und Bewährungsstrafen
für die dessen Komplizen.

Opfer über eine Stunde lang gequält

Die vier jungen Männern hatten das Kind am
9. Januar dieses Jahres überfallen und mehr
als eine Stunde lang gequält haben. Nach An-
gaben aus einem Gerichtsgutachten erlitt der
Junge 34 Verletzungen, unter anderem ein Schä-
del-Hirn-Trauma und ein Nasenbeinbruch. Noch
heute kämpft er mit Spätfolgen. Er hatte in Pöm-
melte in einem Kinderheim gelebt. Aus Angst,
seinen Peinigern noch einmal zu begegnen, ver-
ließ er den Ort.

Die vier Täter waren im Prozess weitgehend
geständig. Die Verhandlung fand unter Ausschluss
der öffentlichkeit statt. Lediglich zur Urteilsverkün-
dung wurden Prozessbeobachter zugelassen.
Rechtsradikale

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