Über den Autoren Gedachte Weiteres Nachtschicht Hölzern Laute Strophen Gabersee Neue Gedichte Spätschicht Frühling Plötzlich - Fragmente Hoffnung Solitär Gedankenrose Flaschenzyklus Äste mit Flechten Zerr Riß en height les enfants du terror Neuanfang von den Blumen des Bösen Klagelieder Buntsandstein Unerwartet Das Buch der Dunkelheit Mehr Das Buch von Feldherr Claudius Die heile Welt des Strassenkehrers N. Maria Beyer-Görnert Rose Ausländer Paul Celan Selma Meerbaum-Eisinger | Das Buch der Dunkelheit Aus der Dunkelheit kommen wir In die Dunkelheit gehen wir Aus Einer Insel des Lichts Mit Schlaf vertrauen wir der Ewigkeit des Nichtszuseienden Mit Schlaf besiegeln wir den Vertrag des Lebens Das Dazwischen halten wir für Licht. Doch davon bleibt nur die Erinnerung und was wirklich ist, sehen wir nicht. Schon als Kinder mit Augen zum Sehen zum Blindsein geboren Richten wir den Fokus zu dem, was Leben Leben nennen mag. Gezüchtet vom Leben mit Augen zum Sehen von der Notwendigkeit, Kultiviertes Sehen kultiviert die Erinnerung. Noch nicht einmal diese bleibt am Ende des Tunnels ins Dunkel erhalten. Wie Blumen suchen wir das Licht der Sonnen Wie Blumen genießen wir das Licht der Wonnen verschleudern unsere Früchte und welken herab. Fallen in Erde, ins Grab. Zu Sand und Staub. Und haben nur ein Leben der Welt das Licht geraubt. Doch was das ist, das Sehen. Doch was das tut, das Sehen. Was sehen wir? Elektronenstaub, zum Luminieren animiert. Elektron, das nicht ist und doch ist. Das mit Phosphor aus Glas auf unsere Augen schießt. Krümmen wir ein Leben lang der Erde Kurve auf einer Galaxienbahn in einem Meer aus Dunkelheit die fällt zurück in ihre Ewigkeit Bin ich nur eine Wunde voller Blut in einem Universum der Funktionen? Bin ich nur eine Wunde voller Blut in einem Netz der Illusionen? Bin ich nur eine Blume voller Wut die nach ihrem Samen nun welken muß? Eine Geschichte, aus Tagen geschichtet die im Schlaf sich in die Dunkelheit vernichtet? Was ich seh - ich seh es nicht. Was Du siehst - Saint - ich seh es nicht. Wein, Weib, Gesang - Masse, Gewicht. Wie Schimmel auf dem Erdenball die Frucht, die wir kosten, über-allüberall. All. Unter uns ein Meer aus Glut Strahlung, Hephaistos, Erdenwut. Blut von Planeten unter uns. Doch rot erst im Vulkanaschendunst Rot erst, wenn es aus der Erden Wunde blutrot glutrot aus uns aus der Erden Schlund aus unserem Mund in Worten der Wut und rotem Licht ins Angesicht der Verzweiflung sich erbricht. Augenfang. Ohrgesang. Plapperklang. Programmierung auf ganz bestimmte Kurven. Vereidung auf sehr gewußte Ziffern, Staben. Allgewußt die Funktionen eines All-Tages wie ein Augenflimmern von Dunkel nach Hell Zeitgewußt. Morgen-Grauen. Abend-Dämmerung. Licht und Schatten auf einem schwarzen Feld Mit jedem Photon wird die Frucht auch schon vom Sensemann in ihrer Erinnerung bestellt. Ewiger Eidkasten. Schatzkammer der Hindernisse. Sicherheiten der Veränderung. Wie sich das Wasser nach dem Licht bemüht. Eisgekühlt in die Dunkelheit der Ewigen. Der Ewigen, Der Ewigen, Ozeane. Hochgezogen nur von einer Handvoll Wärme, verschüttet für einen Moment im Glanz. Ab, Ab. Bergab. Ins Dunkel. Und wieder stiehlt ein Tropfen sich zum Licht. Alles was er bringt, und bricht. Ein Regenbogen, ein Reigenbogen. Der Illusionen. Ionen. Moleküle. Am Ende ein Topf. Gold? Du bist. Du bist. Am Ende. Des Regenbogens. Wellenwogens; Wellenwogens. Geschleudert in die Nichtigkeit der tausend Tode. Der tausenden von Toten. Einmal Licht. Und dann, lange Nicht. Welch Verzweiflung, welche Freude. In dieses Geflimmer von Tagen paßt. Und mit Vorgaben, wie Du zu sein. Mit vorgaben, wie Du zu reifen. Oder auch nicht. Oder zu sterben. Hast. Würd' meine Verwund'rung nicht meine Verwundung sein. Sieh meine Augen, sieh. Ein Ring des Versprechens. In einem Globus aus Weiß, Glas, gleißend um das dunkle Licht zu meiner Seele. All-Tag. Nichtigkeiten, wichtigkeiten. Das Dunkle, die Pupille, die das Licht einfängt. Und behält. Die mir in die Seele brennt. Die die Welt regiert, wo sie ist. Wo sie hinkommt. Sie kommt überall hin, die Dunkelheit, die das Licht einmal - und für immer - einfängt. Gibt doch das Gleißens des Lichts Auskunft über das Wesen des Wertes. Aber nicht - über Werte der Wesen. Wie eine Schlange holt sie mich ins Leben zurück. Wären diese Kugeln ausgehöhlt. Würde ich mich in ewiger Dunkelheit quälen, zum Blindsein verdammt würde ich doch mehr sehen, als wenn das Licht die Dunkelheit überdeckte. Diese Sphärenkugel aus Licht. Diese Suche - diese Suche nach Licht im Dunkeln. Kleine Punkte, die für Welten stehen. Die wir nie erreichen werden. Und doch ist dieser kleine Tropfen des Lichtblutes Die Ausfüllung unseres Augenrundes Die Verhüllung unseres Seelenfundes so wichtig. Und doch so nichtig. Wir haben Macht nicht nur über unser Essen. Wir machen uns kaum etwas aus Wasser, das wir trinken. Wir lassen unsere Seele mit Licht verblenden Wir lassen Licht unsere Welt verschwenden. Eingehüllt in Eimer, Container, aus Stahl. Der Augenstrahl entweicht dem gleißenden Feuer nur gezielt. Auf unser Schwarz, in unsere verarmte Dunkelheit gezielt. Mit Regeln aufgefüllt, mit Wertvorgaben. Aufgebaut auf den dunklen Zweifeln unserer Nichtigkeit. Schwäche. Unter-über-Legenheit Frage ich mich. Wohin geht das Licht, das sich im Glaskörper meines Auges bricht? Der schwarze, schwärzende Teppich, der bis zu meinem Herzen vorsticht? Streckt dieser Teppich sich um mich herum aus Dunkelheit einer Welt, die das Leben nimmt auf? Wenn das Licht aus dem Universum auf Gottes Auge vorsticht Wenn mein Licht sich bis zum Rande der Welt vorbricht Jedes Photon auf einer ewigen Reise, bis an den Rand Jedes Photon in die Ewigkeit gebrannt Nimmt dann irgendein Gott, ein Faun, das Licht meiner Seele auf? Vielleicht falle ich wie in ein Tropfen in seine Seele. Vielleicht - vielleicht - steige ich wieder in wolken auf um kurz am Licht der Zeit zu rühren wieder in die Dunkelheit, mit der ich aus der Welt vorkam. Wie Lücken im Licht fallen diese Lettern. Wie sie meine Seele aus dem Weiß in das Schwarze hervorblättern. Licht, Unterscheidung vom Dunkel. Dunkel, Differenzierung des Lichts. Was für eine Geschichte, die uns das Dunkel erzählt. unendlichkeiten. Das Dunkel, vor das Weiß gewählt. Summen der Stummen. Blicke der Blinden. Das Wissen der Tauben. Die Geschwindigkeit des Märzhasen, die uns - immer, immer vom sauberen Teller. Vom anderen. Entfernt. Können wir Galaxien, und die Abwesenheit des Lichts. Den Lichtverschlinger, den All- den Allesverschlinger sichtbar machen. Zehren wir vom Gewicht der Dunkelheit. Dem Horizont, der nach Sternen schreit. Diesen Allesseher. Den All-Seher. Was für eine Netzhaut mögen wir da finden. Streckten wir uns nur lange genung hinein. Auf einem Punkt, einer Quantenflüssigkeit gesetzt. Stieren wir bei der Suche nach Licht auf einen Punkt hinauf. Einen Orkan aus Licht, aus Strahlung, von dem alle Welten - nur Abfall sind. Lokale Irregeluratitäten. Anhäufungen Dunkler Masse. Schwimmen von Lichtinseln. Wie wir weiter nach unten differenzieren. Naniden, die wir selber Zwerge auf einem verschimmelnden Apfel unter einer Wunde aus Licht im Kosmos sind. Nur Licht können wir aufnehmen, dauerhaft. Nur im Schlaf können wir verstehen, was uns nach - Ewigkeiten - aus dem Dunkel hervorgebracht. Sammelsurium an organischen Funktionen. Netzwerk, Basis für Illusionen. Netzwerk, das die Zeit wie einen Acker - umbricht. Verschleudert, vergeudet. Endorphine, aus Licht. Aus Licht gezeugt, in Arbeit gebeugt. Wie verschmelzen doch die Fragen an das Licht Wie verschmilzt doch die Schädel-Pupillen-Aussicht Wie verschmelzen doch Nacht und Dunkel-Licht Miteinander. Mit unserer Angst. Mit dem Feuer, das keiner in Deinem Dunkeln sieht. Wie im Dunkeln Deines Blutes. Wie die Wunde Deiner Wut. Wie wir kreisen um die Angst Daß jemand das Licht in uns verletzen tut. Das Licht hinter einem Vorhang. Einem Vorhang aus schwarzem, katzenfellsamt. Der Katzenlichtspiegel nach innen, Das Leuchten. Um unser "Ich" herum. Der Reflektor unserer Sensorik. Unserer Sensibilität. Uns selber gegenüber. Der Desensibilisierung gegen Gefühle. Umkreisen wie lauernde Schlangen das Herz der Kälte. Gegen das Harz der Wärme. Könnten doch kleine graue Vögel fliegen. Könnte Mio, mein Mio, doch den Grafen besiegen. Sähen wir nur einmal das grüne Blatt im Wald aus Schwarz, aus Asche. Sähen wir uns nur einmal satt. Wirklich satt. Weg von den Schatten der Scheibe die uns Zaubereien ins Herz einschreibt. Schädelort. Schattenwort. Dunkel-Ort. Den Platz, den keiner sieht. Den Platz, wo Du Dich bemühst. Ein Stück Welt, kein Oszilloskop. Ein Stück Organ, das hinter schwarzem Sammet vor Leben tobt. Die Affenfassade davor. Die Runzeln. Das Grimmassieren um unser Augenlicht. Das Gehabe. Das Zusammenschütten von Geschmolzenem. In Stahlglut, in Feuerwut. Glänzend, vor dem Untergang in ein neues Feuer, in eine neue Form. Augenbestechend. Gefühlsecht. Nasenbetäubend. Und ewig wächst die Haareflut. | |