Grüne Auen Schweben über grünen Auen lauer Wind bedeckt die Augen blauer Himmel läßt die Seele leben Der Winter fiel um Ich habe geniest Der Winter fiel um ich habe geschneuzt trieb den Schnee davon ich habe geatmet der Frühling kam heran Bücher in Weißgold Weißgold redet von Büchern erzählt vom Saal des Wissens ergötzt sich am eigenen Willen fragt nicht wo die Kräfte sind Taun dideldei Taun dideldei ich lebe den frischen Wind Taun dideldei in mir steckt die Sonne drin Taun dideldei meine Füße zertreten den Winter Taun dideldei mein Tornister umfaßt den Frühling Versperrte Wege auf Gabersee Versperrte Wege werden hier geöffnet das Grün der Seele erneuert frisch vor Deinen Wagen spannt man kräftige Pferde Dein Wagen wieder voll voll Heu Der Weg führt Dich weiter erschreitest jeden Meter neu Beschreib einen Baum Wie kannst Du einen Baum beschreiben Jeder Zweig ein Gedicht Die Spitze der Ästchen von Gefühlen spricht Der Stamm ankert Wurzeln ein weiteres Jahr die Krone verflicht ungenannte kleine Seelen ergrünen hell im Frühlingslicht Neu aus Im letzten Sommer streute Schöpfers Hand die Samen neu aus er ordnete nicht wächst die Wälder neu neu aus Aus Unsagbare Landkarte sprichst die Erde voll aus die Berge und Täler runzeln Falten alte aus Das Gesicht schwamm langsam die Flußarme aus sie sind nun trocken weisen Tränen nicht mehr aus Pavillon Quader gefügt Fugen Kerben Kerben fassen gelb violett rotes Fischernetz faßt eine Mauer trägt Winkel zum Himmel das Dach belagert von tausend | Panzern Schildrücken sattelt die Zimmer schauen aus sechs Quadraten verglasen kostbares Innenleben öffnet die Türe um draußen zu leben | Gold Vergoldetes Moos schlingt riffelbraunen Stamm Goldengrünes Gras faßt begoldete Füße Braungoldäste ragen himmelndes Blau ringt weißgoldenes Strahlenjuwel Forever Young Du wirst für immer jung bleiben kannst nie verstehen, wer du bist Dein Baum zeigt grüne Blätter aber Du wächst so schwer Seine Äpfel runzeln durch den Winter schmecken im Frühling noch immer so frisch wie im letzten Herbst Du wirst für immer jung bleiben ich gieße Dich gar sehr Bis in Deine letzten Ufer Ich spüle mich in Dein letztes Ufer mein Wellenrollen glättet Deine Stirn spreche zu Dir durch Perlmuttschalen und lös Dir den Austern Fleisch und Perlen aus Ich befeuchte meinen Atem mein Wind weht zu Dir küsse Deine Haare und erlaube mir ihr Kämmen oh mein Kind Du schwimmst nicht mehr in meinen Wellen fliehst das Land stehst auf Sand scheust das Meer zähle ich die Sandkörner und schmirgle immer mehr spül sie in Deine Hand Mein Papyrus Mein Papyrus faßt Zeichen die meinen Augen entschwimmen Sie verwischen die alten Sätz wo Du mein Glück warst Dein Leid ist nun mein Leid ich verwische die alten Sätze und mische sie mit unsrer neuen Gegenwart Siebengestirn Mein Mond tanzt mit mir durch die Landschaft vergangener Kindheiten Wir scheinen durch die Bäume die jung waren vor hundert Jahren wir ziehen die Knaben bloß in den Wald Erleuchten liebeshungrige Jungenseelen setzen uns in den Baum der Knabenarme trägt Wir nehmen faunisch goldgeringelte Buben astralen sie zum sternigen Himmel ordnen sie zu einer Aura und nennen sie Siebengestirn Falsche Uhr Deine Uhr geht falsch Stell sie fünf Minuten vor und Du hast fünf Minuten mehr Zeit Frühjahr 97 Frühling ist da. Gefühle sehen klar. Der Spiegel ist glasklar. Seele ist wieder da. Kleine Körnchen blättergrün Zarte Spitzen Blumen blühn Krabbeln in den Fingern wahr Golden Glanz im blonden Haar Vogel Kehle morgenrein Tautropf Tirili trommelt ein Schall Brillanz Sonnenstäubchen Funkentanz Grillen Kratzen Grasgesang Grases Wisper grad entlang Schauer Regen Donnerklang Früchte Segen überschwang Junges In Grönland kalbt ein Gletscher in Afrika eine Elefantenkuh Stimme Meine Stimme dringt nur zu Deinem Gesicht Du stehst dahinter antwortest mir nicht Vater Leben Trigeminus baut ein Haus Nur die Hände gehören ihm er pfeift leise eine Melodie Sie entgleitet seiner Klarinette wenn er nicht spricht und lernt Seine silberne Mutter schwebt hinter ihm einen Talar in den Händen Sein Bruder steht links hinter ihm Er jongliert mit Eiern Sein Vater schaut von rechts den älteren Sohn an Seine Finger spielen mit einer Hopfenblüte Blaue Blume Die weiße Tür mit kleinen Fensterquadraten öffnet sich Dumpf und Feucht geben den Blick auf einen grünen bunten Garten frei vanillne Kamelie verspricht die Liebe weiße Rose trauert um uns später Orchideen romantisieren kleine Sträuße bitten: Vergißmeinnicht! Ich wähle etwas das es gar nicht gibt violette Rose die Dame spricht die Rose ist weiß aber unsere Tulpen violett Ich bezahle das gezwiebelte Geschenk und schaue in die Becher ob Du schon meine neue Liebe hast Babysprache Schaut Euch nicht die schnellen Bilder an wir wollen uns in Euren Augen verlieren gebt uns wolkenweiche Musik wir wollen das moderne weiße Rauschen nicht Lächelt uns ins werdende Gesicht wir wollen werden was Ihr schon lange seid Gebt uns Nahrung und Geist damit wir verstehen was wir mal sind Gebt Euch uns! Abgerungen Das alles haben wir dem Wald haben dem Meer der Wüste abgerungen! Dem allen habt ihr das Leben genommen Spazieren im Glacis Spazieren im Glacis Jahrhundert zuvor Stadtmauer gewichen dem Verkehr entsagt dem fremden Feind Schwede pflanzte Bäume entpflanzte sich selbst Spazieren im Glacis auf Denkmälern und Brunnen umhergeturnt Goldfische ins Becken ausgesetzt Kastanien abgeschleudert Sandwege gepeitscht mit Reifen In Eiben geruht gejagt die Freunde Vögeln auf der Schuhspitze einen Keksriegel verfüttert Beo pfeift den Mädchen nach gekreuzt auf jedem Weg Spaziert im Glacis Wünsche Sprich was Du nicht hast Sag was Du nicht bist Erklär was Du gewesen Spekulier was wirst Du alles wird ein Wunsch Wünsche gehen in Erfüllung Handeln Du kommst in einen fremden Raum weißt, was Du willst handelst entsprechend hast Erfolg kommst Du nach Hause auf einmal fragst Du Deinen Mut War das wirklich ich? Konnte ich das getan haben? Was haben sich dabei die anderen gedacht? bist froh hast es wirklich geschafft Du mein Gott Du drängst mich mit Deiner Kraft Du hast die unerschütterliche Macht von daher, wo dies alles kommt, damit möchte ich eins sein. Himmel auf Erden, so wie die Sonne mich wärmt so leb ich mein Leben und Du bist mein Gott Schwarzblatt Die Farben des Lebens bestimmen die Spiegel Deiner jungen Seele braun ist Dein Lebensbaum grün ist seine Jugend blau wächst Du in den Himmel Unbestimmt Deine Seelenaugen Goldkopf Du Springbrunnen perlender Lachereien Sprünge in den Lebenshimmel himmelbauer Augensee Wiesenhimmel Dein Spielemeer Braunhaar Bescheiden Dein Verlangen Beritten Deine Zukunft Lachen zweier Schwestern Verlorener Junge suchst das Mutterherz wahrer Wirklichkeit Alter Baum im Stein Alter Baum im Stein Baum in der Mauer wächst in Wohnungen Ameisenwurzeln Wurzelscheibe trägst Kronenbaum dreifaltigen Wipfel umarmst Kinderaugen Mobile Josica Die Katze fängt sich eine Maus Ihr Schwanz läßt sie nicht los ins Maul kommt sie so nicht Zwei graue eine weiße Maus foppen die dumme braune Katze mit Käse und Speck Katze dreht sich im Waagenkäfig und versteht nicht daß sie nicht alles haben kann Peitschen Ich werde gepeitscht vom Geschrei meiner Tochter Es weht ihr innerer Wind Sie will, daß ich ihn ihr herausschlage Er bringt uns beide ganz schön in Fahrt Der erste März Der erste März hat sein Licht am Himmel liegenlassen Meine Tochter schläft Ich pflücke ihr Schneeglöckchen von da oben Sie leuchten so schön Bruder mit Links Mein nie gewesener Bruder diktiert mir von rechts was ich selbst nicht schreiben kann Er schreibt es mit meiner rechten Hand Er hat links nie Schreiben gelernt weiß dennoch so viel von der Welt daß er mich betroffen vor Fragen stellt als müßte ich die Antwort wissen Nächster Augenblick In uns lebt der kleinste Teil unserer schrumpfenden Zukunft Seine Asche perlt wie Wasser durch unsere siebenden Hände Allein ein kleiner Teil verfängt sich strahlt wie Gold Funken der Erinnerung Vaterland und Muttersprache Mütter warum lehrt Ihr uns Söhne sprechen wenn unser Vaterland, unsere Körper, Eure Muttersprache durch Bomben zerplatzen? Bringt Schweigen den Frieden? Wir lassen das Vaterland durch Vagabund&ont>ieren verwelken Regenbogen II Die Worte meiner Tage schreibe ich in das Blau des Sonnenhimmels Die Sätze meiner Nächte leg ich nieder in das Schwarz <&ont color="#FFF3A5"> der Sternensaat Die Schreie meiner Träume zerstrahle ich in die gelben Körner meiner Traumwüsten Die Glut meiner Liebe erkenne ich im Rot eines Sonnenaufgangs Das Element meiner Phantasie pflanzt sich in das Violett von Stiefmütterchen Der Körper meiner Müdigkeit schläft mit mir im letzten Orange des Sonnenverglühens Das Agens meiner Hoffnung leuchtet leuchtet im ewig jungen Grün der Frühlingsbirken Heute warte ich auf den Regenbogen. Traumzeit Wenn die Traumzeit über mich kommt Raum und Zeit und Traum verschmelzen schreite ich auf Onyxstufen in ein goldenes Tor in die oszillierende Sphäre singender Klänge ihre Inspiration hat kein langes Leben verlassen muß ich sie unter Splittern ihrer Zeit Traumwüsten brechen ein, verschlingen sie Kehre ich in die konkrete Realität zurück schneiden mir immer noch Splitter ihrer Membran Verse merkwürdiger Distanz in die weiße Haut meiner Gedankenblätter verdichtet zu Unschärfen meiner Traumzeiterlebnisse. Sternwandlung Sonnengestalt in letzter Form Schlag in das Bett der kleinen Freunde Verschluckte Gestalt in neuer Form Heißkern kleinster Kobolde Kein Schmelzen ewigen Eises Verschmelzen des Wassergastes Sonnengestalt in erster Form Erinnerndes Atom Sternenasche eingeklammerte Schwertfinger Dicht gepackte Sternendämmerung Enthärtung des Salzfreundes Er ruft die Wassergeister drehen am Rad Veränderung Götterfunke birst in Kammern Säle Hallen Strahlende Freunde auch später noch Inspiration eine Gabe der Götter aber eine Gabe die man sich erarbeiten muß Tanz Tanz, tanz, tanz, tanz den Reggaetanz tanz Chachacha tanz Samba Freundschaftliche Vögel Rock war der Meister meiner jungen Tage in einem großen Ei geschützt wartete ich auf meinen glutroten Morgen zu mischen Diamanten mit profanem Sand Phönix beherschte meine ernsten Jahre zu Asche verbrannt singend zu neuen Höhen aufgestiegen und die Sonne berührt zu Asche verbrannt Heute seh ich innen Gesichte spreche mit fremder Stimme durchziehe Ziegelstein Eschen Park suche die letzte Nachtigall Ich ten In Gedankenschichten trage alte Schichten im Nostalgie-Lila meiner Kindheiten In Gedanken-Gedichten fasse alte Geschichten in das bunte Muster meiner Erinnerung Planeten und Monde Wir kreisen in Einem Sonnensystem um das strahlende Feuer unserer Liebe Unsre Bahnen sind im Ewig eingraviert D&ont>u meine Erde Ich Dein Neptun Drei kleine Monde erhellen unsere Nächte Ihrer zwei verfinstern uns ab und an Phobos die letzte spiralt auf uns zu Sie hat unsere Nähe Sie gibt uns den Halt Wir geben ihr Wärme Sie sucht nach Gedanken Die beiden andern senden uns braune Pferde von grünen Wiesen in unsere Wälder auf Deiner Erde Aquamarin Aquamarin Marina Ertrunken in einem Babelsee verlorener Worte herausgezogen wiederbelebt Worte ganz verloren Weinfest Deines Kindes Diese Worte auch verloren wieder belebt bis zur Müdigkeit jeden neuen Morgen Deine Augen Deine Augen wundern mich Meine Wunden sind Deine Augen Mit Deinen Augen heil meine Wunden Wunder Dich nicht über meine Augen Rußland Iß die Steppe mit Deinen Augen Laß die Wölfe Deinen Mond vertilgen Kehr zurück auf den Rücken von 397 Wildpferden Lauf Lauf Lauf Reite Führe das Gras zum Mund munde es Dir wie Korn Liebe den blauen Himmel und die Sterne des Tages Stirb auf den Matten und lade die Mongolen ein Die goldene Horde hat Dein Glück schon lang gefunden Dein Tribut Natascha wird lang schon nicht mehr bezahlt Gründe eine Stadt mit bunten Zwiebeln Erröte auf tausend Steinen Flieg in den Himmel Du trinkst einen blauen See leer und kleidest Dich in seine Wolle Nimm die Sterne vom Himmel schüttle sie aus Kleine Menschen warten auf Brot Ich küsse Dein Drei Rosen Gestirn Ich küsse Dein Drei Rosen Gestirn senke einen Stern in Deinen warmen weichen Mutterboden Lady, hier ist der Gärtner. Lady, hier ist der Gärtner. Er schneidet schöne Narzissen schreibt ebensolche Gedichte Julia Zorica Kleiner Falter taumeltest vor meinen hundert Rahmen nahm ich Dich mit in mein Bild hinein Wir gingen die langen gegangenen Wege Sie führten uns zum Ende unserer Gleise Die Brücke sie steht nicht mehr wartet auf einen Kuß Wiedererstehen Drei Tage lang küßten wir uns eisern dann verließen wir den Endbahnhof Dich schickte man in Deine buchstabenlose Berge Ich fand das Endgültige was man Liebe nennt Gottes Glockenschlag Gottes Glockenschlag hat im Stautal des Inn die Ruhe kleiner Singvögel hinterlassen Ein schwarzer Kormoran küßt Luft und Wasser taucht in der Stille einer Forelle Im Kuß spiegeln sich duldsame Schilfnester der Wasservögel Das Naturjuwel fängt den Blick in eine Zeit, wo sie noch nicht gezählt wurde Der Hang der Ufer verschwindet in der Tafel des Wassers und dem Bankett des Schilfs Dort schläft die Sonne. Ein Perlenfaden Ein Perlenfaden führt vom Wein des gewundenen moenus hierher in ein rotes Säulenlabyrinth hat mich Minos geführt Ich entrollte Ariadnes Perlenfaden packte den Stier bei den Hörnern Hier im Palast von Knossos habe ich neue Perlen gefunden Meine schwarzen liebe ich besonders sehr Ich werde für lange Zeit Minotaurus nicht verlassen Thera ist noch eine heile Insel Ich wünscht, ich wär Ich wünscht, ich wär ein anderer geboren Wäre lustig und ausgelassen, anerkannt und angesehen leichter lernen mehr Erfolg haben als jetzt Nicht ans Gestern denken dem Morgen vertrauen und das Jetzt genießen Das Wunder geschah ich wurde dieser Mensch und ich wünscht, ich wär ein anderer geboren nachdenklich und ernst für mich allein und vergessen das Wichtigste mitnehmen die Ruhe im Stillen suchen alle Zeiten einbedenken Das Wunder geschah ich wurde dieser Mensch und Ich pflücke Tomaten von Kirschbäumen Ich pflücke Tomaten von Kirschbäumen meine Hände graben Walnüsse aus der Erde der Kartoffel &ont>entsprießt der Mais die Sonnenblume blüht auf Zuckerrohr Eichen tragen Johannisbrot Meine Schwester reitet auf einem Pferd frisch von der Wolle geschoren und das vierzitzige Euter prallvoll Schmetterlinge nähen von selbst einen Mantel aus ihren blauen Schwingen Die Kuh trägt Stoßzähne in ihren Hufen wachsen Perlen ihre Euter geben Olivenöl Ich habe etwas gesehen das es nicht mehr gibt Ein Menschenkind nur mit Armen und Beinen einem ängstlichen Gesicht armes Wesen in dieser reichen Welt Ich rolle meinen Rüssel ein "Was kommt noch?" Wir Kinder von Vater von Mutter Wir Kinder von Vater von Mutter Gott ein Kind des Schreiners, der Unschuld unser Vater unsere Mutter Unser Vater Abraham Unser Vater Abraham das fremde Volk Israel lebt in uns in christlichen Riten Symbolen Araber unsere Geschwister der Wüste Dreifaltiger Gott Ich ziehe mich Ich ziehe mich in Deinen Mundwinkel zurück Deine Lippen suchen meine Sprache Wir begegnen uns im Schweigen formen wir unsprechbare Worte Gabersee Haus 15 Haus mit Tränen gebaut Hort der Tränen tränende Eingänge der Ausgang lacht manchmal In Märzenbechern In Märzenbechern geboren ein Tropfen klarsten Taus jeden Tag der Blüte getrunken März blüht jedes Jahr trink den Becher leer Mein_Bruder Mein Bruder lief lange Jahre neben mir beide verloren wir den Vater schrieben mit links Er der Jäger ich der Sammler Wir schöpften Jahr für Jahr er der Löwe ich die Fische den Tierkreis aus Wir waren Natur Läufer Computer Kino Film Hans der Programmierer Volkmar zweimal Vater (Programmierer gelernt) Zwei Burgen schützen uns scharfe Kräuter ruhiges Wasser Zwei Wege auf ab Jäger Sammler Jack und Jason Klarinette Ich habe 'Klarinette' geträumt Mein Kind schreit Beides Musik aber eine ist Pflicht Hammer und Sichel Hammer und Sichel Computer und Mähdrescher 74 Jahre Narrenillusion 222 Jahre alt im Narrenglanz Erster Mensch um die Erde Erster Mensch auf den Mond Venus und Mars besucht mit MIR den Frieden getauscht den Menschen die Freiheit gegeben grenzenlose Freiheit kriminell Eine Hand zerbrach Eine Hand zerbrach den Krieg wuschen sich vom Feuer rein glänzen in Mensch und Kommerz Jacquelines Geburtstag II Wilde Locken Haare Schopf wildes Lachen Milch am Tropf milde Musik Notenwunsch mildes Mosaik im Früchtepunsch Dem Leben entlassen Ich bin dem Leben entlassen der Tod fordert mich nicht meine geschriebene Welt ist der Faden am Damoklesschwert das mein Glück (noch nicht) zerbricht Von meinem Baum gebrochen Man hat mich von meinem Baum gebrochen Das Hochwasser trieb mich davon ich faßte endlich Fuß Wurzeln schlugen aus Triebe erstrebten ein höheres Licht Meine Kätzchen nährten die Bienen zuletzt die Königin Wir schickten unsere Bienen zu anderen Blüten Lorelei Lorelei lockt von den Felsen singt die Flößer in das Naß drängt die Schiffer in das Riff Lorelei gebunden an den Felsen zerbrochen Leben und die Liebe zerbricht die Herzen dann das Schiff Lorelei lockt von ihren Felsen stirbt ihr Glück den Rhein hinab Hilfegesuch Des Königs verbliebene Ritter hielten das Schloß des Freuden- thrones. Er trug die Königin freundlichen Landes und ritt aus dem letzten sicheren Stadttor. Psychotische Vandalen schossen ihre Pfeile auf den König ab. Etliche blieben in seiner Lederrüstung stecken. Gott, war er stark, er brach sie ab ohne Schmerz. Seine Königin und er ritten durch verwüstetes Vorland, die reife Ernte eines Jahres war vernichtet. Sie erreichten die Schlafwälder, er kannte den Weg zu Merlins Burg. Die Brücke war diesmal aus Eichenholz. Er preschte hinüber, an den Wachen vorbei, in den Hof hinein. "Merlin! Ich brauche Deine Scharen! Deine Kobolde! Deine Gnome! Elfen und Wichtelmänner! und all Deine Tiere!" Merlin erschien am Fenster. Er strich seinen Bart, gab ein Zeichen. Die Tore der Ställe öffneten sich. Mehr Kämpfer als verlangt warteten auf Merlins Befehl. Merlin streute ein Pulver über uns. Die Königin der Freude öffnete die Augen und lächelte! Der König spürte neue Kraft durch seine Glieder strö- men. Merlin kam in den Hof und be- stieg ein Einhorn. Ein Signal, und die ganze Armee bewegte sich auf die Stadt zu. Alt und Jung Menschen sehen nach hinten nicht es fehlt das sehende Gesicht Stell Dich hinter sie und ein Stückchen daneben Du siehst ein Stück Wange und davor die Nase siehst ein altes nicht Du siehst ein Kindergesicht Schau den Kindern voll ins Gesicht Zuerst siehst Du ihre Zukunft dann die fehlenden Falten Wo sie werden, siehst Du sie nicht jedoch ahnst Du den Wunsch des Alterns Dann siehst Du gefallene Wangen den schmalen Mund die Stirn in Falten müde Augen siehst sie dann wieder jung und frisch Der Mensch ist von vornherein in seinem Wesen angelegt Das Gesicht verspricht einen fröhlichen Menschen oder nicht Doch im Alter erblickst Du doch was in einem Menschen unverhofft zum Werden gelangte und bewahrt sich manch ein Mensch ein fröhliches Kindergesicht Der richtige Ausdruck Selten finde ich den richtigen Ausdruck, das richtige Wort Ich kegle und treffe oft hab schon oft zum Neuner gehofft doch die Kugel nimmt sich die Bahn die meine schwache Hand ihr gibt Bergluft zivilisationslose Bergluft stilles, unbewegtes Saragossa-Meer Schweigen der Wälder des Mondes der Tiefsee Die Welt schläft Ein Körnchen Wahrheit Ein Körnchen Wahrheit steckt in jedem Sand ein Traum Oase in jeder Wüste Ein Sandkorn in seiner Pfote reichte der indianischen Bisamratte zu schaffen aus Wasser weites Land Ein Sandkorn von meinen Traumplaneten wird mir das Land verwüsten läßt mich neue Oasen betreten schenkt mir an den Wasserstellen junge Bisamkinder Wasserburg II Balkone auf und ab Veranden in das Licht gestreckt südlich venezianisch Mauerspangen, Vorsprünge verdeckte Dächer glatte Mauerlinien pastell blau gelb rot grün und weiß Krone Burg weiße Feste gefußt am Inn Der grüne Kalkträger umströmt die Pfeiler der roten Brücke hufeisenweit Omega Fels im Fluß nimmt sich Zeit der Stadt zum Gruß Komet Ein Sternenschweif fliegt zum Mond der über der Sonne thront Fluten Brände Kriege löschen/heizen Spekulantenlust Brennende Fackel heizt die Atmosphäre auf Ein Brocken zwanzig Kilometer rund schickt der Sonne einen Gruß vom Kometenheer der Transplutobahn der Oortschen Wolke Der Kinderengel singt Der Kinderengel singt er moduliert seine Weisen zum Silberglöckchenklang Er schlägt die Triangel an vibrierend im Sternenvorhang Kinderseelen fliegen zu seinem Stern Sie werden sich dort wiegen und dort den ersten Schmerz der Welt besiegen Meine Frau I Meine Frau macht mich stark Sie ist meine Mutter Erde Meine Baumwurzel hat sich an ihr verfangen Sie spendet mir Wasser ich ihr den feuchten Schatten Sie nährt mich mit Erde Staub Vor der Sonne schützt sie mein Bacchantenlaub Unsere Kinder brechen Thyrsen aus den Ästen Erquicken sich an unsern Früchten treiben Brunnen in den Boden In der Abendstille erzähle ich unsern Kindern Sternenmärchen vom Siebengestirn Meine Frau summt schlägt unserer Kleinen die Augenlider schwere zu Wir lieben uns im Himmelsternenball unsere Freunde senden uns von überall Glühwürmchen in Scharen im grünen jungen Juniabend All Kleine Weinamphore Messinglocken umschließen ein kupfernes Gesicht aus Jadeaugen spricht die Seele eines Mädchens doch wachsen ihr dort auch schon silberne Fädchen eine marmorierte Amphore doch der köstliche Wein ist grün man sieht erst nur die Trauben blühn Ich denke Dich zum Horizont wo der Mond und Deine Liebe wohnt Ein Morgen Ein Morgen schickt ein frühes Licht in unser Kinder Spielezimmer Es hat einen frischen Morgenklang Der Schlaf schaut uns jetzt nicht mehr an Das Fenster lüftet das Zimmer und unsere Schlafklamotten der Lappen befeuchtet die Lippen der Schlaf entweicht den Augen In die Hosen gerutscht dem Sommer einen Schein abgeluchst Kakao gurgelt durch den Mund Der Schlaf ißt nie frische Brötchen Die Bücher werden gesammelt chaotisch verstaut das Turnzeug über die Schulter geflegelt der letzte Schlaf aus den Augen geschaut Der Schulweg ist ein Schritt Fangenspielen im Gemäuer Hof Die Glocke ruft der Schlaf vergeht bis zum nächsten Abend Erscheinungsformen Depression Manie Psychose | - ein trauriges Wort - ein zerbrochener Ort - schwarze Bilder in Deinem Kopf | in eine einsame Form gepreßt | Die All Gal!xie Die All Galaxie Deiner Andromeda Augen schickt mir Schauer blitzender Sterne in das weite Feld meines Rückens Der Schlag Deines pulsarenen Herzens verdoppelt verdreifacht ihren Lichterstrom Deine Spiralarme greifen nach meinen Kometen ziehen sie in das Zentrum Deines Feuerrades Ich folge ihren Eisesschweifen helfen mir nach Deinen Armen zu greifen Ich schenke Dir Milch aus meinen galaktischen Feldern laß nun meine Pulsare ihren Schritt verändern Ihre Wellen mäandern zu Deinen Quasaren ihr Licht wird meine Worte bestimmen Strahlenschwingen singen ein fernes Lied als Deine mit meinen Armen sich verschlingen. Im Cockpit Ein Raumschiff flog in meinem Kopf ich saß im Cockpit und war der Kapitän manchmal stieg ich aus der Kabine aus kaufte einen Band in einem Bücherhaus Das Buch schwebte zu mir ins Zimmer schlug es weit auf und stieg ein der Tag flog mit mir weit weg irgendwann zog es mich zu Traumplaneten wußte nichts vom Sand den ich würd betreten zuletzt brach mein Schiff in Sandkornwüsten ich wurde das Cockpit ohne Pilot Die Traumwüste war nicht ohne Leben ich zähmte mir einen elefantengroßen Schmetterling trieben wir über Träumen und wähnte mich auf der Erde Rasende Alppferde wirbelten Sand zu uns hinauf reibend strich ich mir ein Korn aus dem Aug hinaus erkannte es als Stück des Zauberspiegels 'Ewigkeit' Die Eiskönigin der Pole schrie auf befreit lenkte ich meinen Gefährten auf die Erde zurück Das Gehen fällt mir immer noch schwer Ich schaufle jeden Tag einen Eimer Sand aus meinen Schuhen Ich wußte lange nicht wo die Wüste ist finde sie in meinem und Eurem Gesicht Molekular erlebt Molekular berechnet fein gewogen nehm ich mir jeden Abend neu das Leben um es am Morgen erneut zu erwerben Meine Seele grünt zu schwach um das ganze Gefühl voll zu erleben Auf unterster Stufe fühle ich tiefstes Erleben wie den Funken Licht zu dem der Tunnel sticht Ich nehme den Weg auf mich und finde mich manchmal in meinem Garten wieder Die Gedankenrose Die Gedankenrose ein Stern aus rosa Kristall blüht im Verborgenen eine rote Sandsteinmauer umfaßt einen Sommer aus dumpfen Dunkelgrün Das schwere Eisentor öffnet sich nicht immer Du mußt den richtigen Gedanken nah bei Deinem Herzen tragen dann darfst Du den orangnen Kies betreten Bernsteinklänge Ein Rosenstock vor einem gotischen Portal trägt tausend Knospen schlafend iu der grünen Mitternacht die silbernen Blätter singen 'auch Du wirst alt!' und eine Knospe blüht den Stern des heutigen Tages versuchst zu berühren berührst sie mit Deiner groben Hand sie zerspringt zerfällt in tausend Splitter Ein rosa Tropfen Blut entrinnt Deinem Finger und dem Rosenstumpf der ganze Strauch erglüht in seiner Mitte neue Gedankenrose blüht ein Wind Dich aus dem Garten weht Die Pforte schließt für immer Eine Hand zum Himmel Du streckst eine Hand zum Himmel Ein Stern pflückt Dich von Deiner Hand setzt Dich in des Schützen Pfeil Du jagst mit zwei wilden Hunden erbeutest zwei perlende Fische schenkst sie den Zwillingen und einer Jungfrau Kassiopeia ehrt Dich mit einer Krone aus dem Norden reitest den Bären zum Haar der Berenike Die Hand Bootes setzt Dich auf die Erde zurück Junger Geselle Der Frühling ist jung so jung er führt mit Schwung frische Triebe ins Grün Die Vögel um ihn herum Ihre Kehlen singen tausend Liebeslieder Der Frühling schenkt uns immer wieder die Liebe neu und alt so jung so schön so frei so grün Mit Milliarden Blüten feiert er seine Jugend so schön im Blühn Der Zug III Der Zug hatte geraucht. Dampfspeier aus Ventilen Sein Pfeifen markierte die Stille vor ihm vor dem Rhythmus sein Wille sprach Die Kolben stießen auf Eisen hinab Dampf machte Druck dagegen bergauf/bergab lange Pleuel Stangen schickten Dampfeskraft auf rollende Räder hernieder Zwei Endlos Eisenbänder zerglänzt durch die Kraft ungezählte Endlosräder sangen sich von Stadt zu Stadt Ein Platz ist in meinem Leben frei Ein Platz ist in meinem Leben frei Mein Vater saß dort und spielte für mich so lange die Klarinette An seinem letzten Tag musterte mich keines seiner Augen sie waren bedeckt die Lippe hatte einen Sprung mit Blut über seinem weißen Hemd sein letztes Hemd wartete er immer noch auf seinen letzten Tag konnte er aber nicht mehr wissen (Ich wußte es damals auch noch nicht) dieser war bereits geschehen Zum Staub kehrte er zurück viel zu selten war ich beim Staub trug selber zuviel Staub in meiner Seele Lange trug ich nicht die Musik ich atmete zu schwach sie verließ mich nie nach zwanzig Jahren kehrte die Melodie aus dem Staub zurück und neues wuchs in mir Tränen Sehnen Fühlen Trauern Freude ich ward selber Vater und Sein Staub schenkte mir zwei Kinder | Sepp im Schilf Zum Chiemsee gedrängt Seele ungetränkt Tränen schwammen nicht mehr er suchte den See für neue Tränen Er lief durch das Schilf ihm heftete es sich an das letzte Eis des Winters kroch in seine Augenhöhlen Das Schilf beugte sich vor seinem Herrscher Es nahm ihn auf und spielte mit ihm Das Schilf schloß sich um ihn Es raschelte ihm in seine Kleider Seine Träume blühten in Palmkatzen Die Arme so stark wie Äste Ein Wunsch nach Erlösung erlöst wurde er im Niemandsland Gab er dem See seine Seele seine Gabe zu geben vergaß er nie für Sepp Spiel Meine Tränen Meine Tränen vereinen sich zu einem reißenden Bach Der Stein in meinem Herzen wird weich Sie spülen ihn an einen Strand voller Kies In meinem Innern keimt ein Tau der liebenden Hoffnung Sein Salz scheidet einen neuen Stein Von ihm spüle ich meine Tränen über den Meeresboden über den Meeresboden strömen Mammuts aus Wisents, Yaks, Bisons, Gnus Nashörner stechen Luftblasen mit ihren Hörnern aus Gigantische Laufvögel Indonesiens schlagen Wirbel in die Wasserluft Dinosaurier in ihrem Unmaß stampfen den Boden glatt Vergessene Vögel ziehen geschwungene Linien in die anderen Wasserformen Die Welt hat sie vergessen, gefressen viele verloren durch den Menschen Seine Urformen betrachten von Vulkankegeln sich das Wabern, das Rumoren, überleben Die Erinnerung des Wassers spielt mit den Möglichkeiten der Welt Sie stellt Formen hin, für die wir niemals Namen finden Sie weiß was ist geht kommt wir schießen uns umsonst Rohr und Katapulte leer Regen I Nasse Löwen der Lüfte schütteln träge ihre Mähnen aus tosend ihre Schritte blitzend das Aug Ihrem Maul entrollt ein Donnern leergeschnauft atmen sie ihre Winde über Wüsten aus So lang ohne uns So lang ohne uns lange getrennt so lang schon zusammen für immer vereint voneinander getrennt und wieder vereint wenn die Krankheit nicht verneint Bis daß der Tod uns scheide Grünkugeln Grünkugeln verastet verwebt verstraucht Farbenküsse am Boden im Laub auf Baum im Strauch Katzen der Weide Katzen im Tragen im Stillen im Bauch verastet verwebt verstraucht Farbenküsse am Boden im Laub auf Baum im Strauch Katzen der Weide Katzen im Tragen im Stillen im Bauch Regenvorhänge verhüllen den grünen Wald strafen Deine Blicke Du siehst er steht kahl im Widerhall des Spechtes Trommeln gibt dieser seine Farben dem Wald Wind Was spricht der Wind der Stille ab? bewegt jedes Blatt findet keine Rast Deinem Mund murmelt er Sehnsuchtsküsse zu er nimmt Dir den Regen holt ihn wieder herbei er spielt mit dem Du Du willst ihn bremsen Er lacht Dir zu bläst sich immer frei Möwen Möwen schäumen über den Inn lachend blecken sie mit Worten vom Tangwogenmeer Schatten der Wolken senken den Flug sie kreisen mit Schwingen wie schneeweißes Eis und schreien der Stadt den Winter zu Die Wolken sind stärker sie sinken auf Wasserkissen in Schneeflocken herab der Flug geht zum Chiemsee sie brechen einen Teil des Winters von den Alpen hinab Eiszeit Die erbleichenden Stimmen der Vögel erreichen mich nicht mehr Eine weiße See vernebelt den Flug Graue Schatten an der Küste dämpfen ihren Schrei Das Murmeln der Wellen Meer legt Pfeilspitze und Keile frei Meine Waffen alter Zeit als Masthodons Wiesen und Wälder pflügten Das Eis müder Winterbreiten hat mein Land im Sommer erreicht Ich grüße die Kälte und wende mich dem Süden zu Blau Das Blau steht behangen an der Aurora der Sonnengrenze Es reichte in der Kinderzeit in meine Hände Augen Seele hinein Ein Wort war, es sprach klar Heute brennt in mir die Korona an der Seele Finsternis Selten schaffe ich der Schritte Zahl die mich in die lachende Kindheit der Einheit von Gegenstand Wort und Sinn hinführt. Es +laren noch immer blaue Himmel In das azurne steigen meine Töchter Josefine IV Deine Augen leuchten im Dunkeln wie schwarze Blumen mit einem Lichterkranz um Dich herum Dein Atem streift Deinen süßen Mund wie weiße Möwen den Wasserrand Deine Haare fließen in die Sternennacht wie Achat, Obsidian und Schörl Der weiße Mond Deines Gesichtes zeigt sich hell in der Lampiondämmerung Eine Schärpe legt sich um Dich, China Vase golden und grün und rot und gelb Du Sonnenaufgang Nur graue Wolken Nur graue Wolken verwaschenes Licht Licht? Es klammert stumm Es kriecht unter die Kleider unter die Haut Der Schein macht Dich stumpf am Boden liegt alles der Regen treibt Blüten in den Boden Welcher Maler bevorzugt solche Farben Moor Der Weg in den Wald erreicht streifende weiße Finger Der Boden verliert den Pfad Satt saugt sich nasser Torf an Deinen Schuhen fest Bleicher Nebel bringt Dich zum Halt Deine Finger siehst Du nicht mehr Heller Schwaden nimmt Dir die Hand Feuchter Boden küßt Dich in ewig Schlaf Stoppelfeld übers Stoppelfeld kleine Röhrchen spritzen Tropfen frei Es knackt prasselnd Wolkennebel verhängt den Weidenbach Sie seufzt vor Lust Ein anderer hat den Boden getränkt Deine Augen lieben silbernes Schimmern der Nebeltropfen Ein Riss zieht durch den Nebelwalm Der Sonne höheres Licht biegt die Nebelperlen Deiner Kleidung in Diamantengeglitzer Die alte Frau und der Aral Jeden Morgen ging sie vom Haus an die Küste und bestieg ein Boot Vor dem ersten Krieg sah sie ihren Eltern zu lernte das Netz zu werfen Erwachsen bestieg sie selber das Boot ihre Tochter sah zu Immer waren es hundert Meter von der Haustür zum Boot Sie kannte den Steppenwind heulen ein fremder Mann Der Wind liebte die Tochter schenkte ihr drei Kinder sie tanzte in bunten Kleidern nahm dem Fluß das Wasser baute weiße Flaumbällchen an vergaß die alte Frau und das Boot Jeden Morgen ging die alte Frau zweihundert Meter vom Haus an die Küste ihre Enkel folgten bis zum Boot Sie stakte in die Fischgründe lehrte den Enkeln Fische fangen und teilen Die Tochter gefiel sich selbst baute bunte Kleider an Jeden Morgen ging die alte Frau fünfhundert Meter vom Haus an die Küste Ihre Enkel blieben der Wind trug Gifte zu fing die Fische mit bloßer Hand trug das Netz in die Küche Es gab nicht mehr viele Fische Sie nahm einen Becher Mehl buk vier Fladen Sie mied nun das Meer Ihre Tochter tanzte verschenkte bunte Kleider die Enkel blieben fort Sie sang zum Steppenwind Sonnenblumen I Ein orange gelb satter Garten Sonnenblumen, im Knick im Stand geneigt gestirnt geschlossen offen Flammenkranz Sonnenfinsternis feurige Korona um schwarzen Kern Kugelsterne schattendichter Haarstielwald schwarz bodenlos Harz Sonnengeneration Van Gogh Korn rot gelb rot gelb rot gelb Getreide Halm Getreide Halm Weg braungrün mattblau Wolken gewirbelt tiefblau Himmel Vorbei schwarze Krähe schwarze Krähe Krähe Krähen rot gelb Regen II Der Regen hat die Luft gewaschen Staub ist aus dem klaren Laken gespült Auferstehung des Herrn lang geruht die Wintersamen eines alten Herbstes treiben einen Faden einen Keim in den Boden in die Luft hinein Natur steht nun wieder auf einmal im Jahr verzaubert sie unsere Augen in einem Nebel von Gründunst kleiner Spitzen Blüten aller Farben Schnee scheucht diese Knospen nicht mehr Seine Zeit ist vorbei Die Sonne ist in die Seelen gefreut. Sonne Die Sonne sinkt der Himmel singt in allen Tönen Rot im Radio singt eine Frau Marleen eine von uns beiden muß nun gehn wie Steine Die Worte fallen in mein Bewußtsein wie Steine Der Tag ist zu schwach sie aufzuheben Die Sonne ist stark sie zieht den Menschen gleich aus mir der Brunnen das Wasser Ihr Licht schwemmt die Steine zu Staub Gesund Tisch Stühle Decke. Teller Tasse Löffel Gläser. Wasser Saft. Kaffee. Kerze in Rosen Theresia bringt Weinkuchen mit Andrea Andrea Andrea gesund. Ich habe keine Schmerzen Ich habe keine Schmerzen Alles ist irgendwie gleich. Selbst Gedichte kommen mir nicht in den Sinn. Meine Frau ist zurück, das ist mir nicht gleich. Die Gewohnheit trägt einen Mantel ohne Farben. Aber Abwesenheit ist Schmerz. Das Glück ist ein Mantel der Gewohnheit. In der Landschaft meines Gesichtes In der Landschaft meines Gesichtes birgst Du Deine Stirn braune Locken Atmest mein Leben die Seele geht von mir zu Dir zu mir War doch nur ein Fünkchen im Tausch war nur ein bißchen Leben im Bauch machtest Mutter uns Vater auch Deine zierliche Angst im ersten Schrei sprach für Jahre Deiner Art Empfindlichkeit Dein unbestimmtes Auge blickt scharf in mein bestimmtes Du saugst Milch saugst mehr die Liebe vom Aug statt der Lippe Der Mantel Schutz Deiner Eltern ist nicht vollständig doch inständig webst Du an einem festen Gewand für frei Eure Geschwisterheit Eure Geschwisterheit Euer Schach weiße Dame / schwarze Dame eine im Gebirg / eine am Wasser trefft Ihr Euch nicht so leicht Türme und Springer wachen Läufer und Bauern sperren Das Spiel war nicht so geplant unaufmerksam gespielt fielen weißer König schwarze Königin Wir bleiben im Spiel leise Freunde schützen die Hand die führt nicht zu siegen Ihr werdet neue Bretter aufstellen mit neuen Figuren anderen Strukturen den Kreis erschließen Wellen Ihr Rollen wäscht Deine Füße mach doch einen Schritt Wellen die Dich lieben umfassen Deinen Körper sie lassen ihn nicht mehr Liebe Liebe gibt Kinder Kinder geben Liebe Kinder werden groß Große verlieben sich Ich spiegle mich Ich spiegle mich in Deinem Blick Du senkst ihn in meinen ein Stück sendest Liebe durch ihn zurück ich liebe Deine Blicke voller Liebesglück Sprossen Sprossen versprechen die sprießende Zeit Sprossen erstreben das Licht der Sonne so weit Sprünge sprachloser Hasen zur Liebe bereit sprechender Mensch der ich bin verschmähe die Worte in meinem Sinn sprüht mein Auge spürt alles darin Sprengt der Frühling in mir springende Ketten so nah bei Dir will ich Dich lieben nie oder hier Edle Kirsche Mein Blick versank in Deinen grünen Räumen Meine Haut erquickte Dein kühlender Hauch Unsere Arme verschränkten sich Wir trugen uns an herber glatter Haut Deine Früchte wuchsen mir ins Auge meine weichen Hände erlangten sie zart zu verschlingen Deinen zu meinem Leib Du hieltest gefangen meinen schläfrigen Körper ich träumte von Wäldern so fruchtbar wie Du von vollen Bäumen in kühlender Luft Ich ließ mich a&ont>n Dich schmiegen wir verschwiegen uns unser einsam Blut Niederkunft Wochen vor dem Ort Niederkunft spürte ich Deine Fülle sprach in die Leere trafst Du mich vermißte ich Den Ort verließt Du einen Strahl aus Leben in Deine meine Hand Quell der Sprache gab nur Tropfen dem Ohr dem Kuß Die Leere entleerte Dein Aug Deinen Blick Tore ohne Erinnerung geöffnet sperrangelweit Die Versuchung Toren und Armen zu entlaufen sprach wie Schlange zu uns Ich gab Dir Liebe und anderes mehr Dein Schrei war der der meine Liebe verschlingt Zu anderen Toren wies ich Dir den Weg Belogen und verraten Tränen wie Stahl Die Leere nahm Dich auf behandelte Dich geschwisterlich was wuchs war verraten meine Liebe gehörte noch Dir Du nahmst meine Liebe anderes mehr heut stehen Dir Tore offen frei und leer Die Sonne strahlt in Dich hinaus hinein Bäume! Ihr Tropfen schäumender Geräusche berauscht federndes Wurzelgeflecht Rillige Arme verfließen in Lebensfarben Freunde Helios und Poseidon Sonne zieht Aquavit in atmende Poren Quellende Brunnen an Eurer Wurzelscham glitzern in Tropfen die sanfte Hand des Pan Schwofendes Dach über Reh und Stiere Schwarzblauer Auerochs rammt schorfige Rinden Rehe schälen junge Bäume äsen die Triebe Wölfe fressen die Rehe alt krank sehr jung Du Wald ernährst sie alle Du schwingst in äonenalter Grünblattdämmerung Laub im Herbst gibst dem Winter nimmt Euch das wispernde Gewand Ihr schlaft in den Wurzeln ragt himmelan blau Der Wind sät Regen Schnee nimmt Äste weiße Blüten feiern Frühlingsfeste Deine Gäste sammeln sich in Horde Herde lecken die eigenen Blüten Sprossen Triebe Artisten im Laub im Holz vertanzen die schmerzende glühende liebende Erfahrung eines im Wald des Lebenstages Blicke Ein Augenblick ist ein kurzes Bild Ein Seelenblick ist ein schönes Fest Ein Traumblick hebt Dich über die Sterne Sonnenschlaf Sterne glitzern im Wasser Ich schließ meine Augen schöpfe mit dem letzten Blick der Sonne Seele Sinke in einen Wassertraum Sterne fliegen von mir der Traumsonne zu Phorsyzien Phorsyzien malen den Frühling gelb Deinen Vater nahmen die jüngsten Blüten mit Sein Stern verschied am Horizont so viele stiegen junge auf Die gelben Blüten vor uns nahmen Abschied vom letzten Jahr Dein Vater im Busch grüßte uns Du sahst nichts, hast geantwortet "Heute ist sein Todestag" Es war ein sehr schöner Tag wir gingen zum See die Sonne lachte mit uns nach Hause blühte alles loh Das Universum hat eine Sekunde lang den Atem angehalten und Dir mit ihm sein Leben geschenkt Bahnhof Die Kleider stehen aufgehängt am Bahnhof Blechdosen schlucken sie und die Ständer Neue Kleider ersetzen die alten Manche Kleider duften alt und streng andere nach After Shave und Eau de Cologn Zigarettenrauch ist in manchen festgesetzt Die Menschen, die die Ständer sind sehen anderen nicht ins Gesicht Die Hände kosen einander an silbernen Münzen ein Magenbitter wandert ins Jacquet wo das Herz sitzt Die Bahnhofshalle spuckt Schirme aus Ort vieler Menschen eine Hand hält sich an der Metallspinne fest andre trägt die Last Augen vermeiden einander sehen grau sehen nach innen, nach Haus schlafen offen oder auch nicht Kein Gefühl spricht, starr das Gesicht Ständer tragen Kleider über die Gleise explodieren in die gesamte Welt Das Auge mustert den Fahrplan die Hand bedankt sich beim Fahrkartenautomaten Vom Bahnsteig zum Eisenbahnwaggon verabschieden sie ihre Kinder holen Menschen ihre Lieben ab Abendlicht Das Abendlicht verrät sich In ihm öffnet sich die farblose Wunde In meiner Stirn schreien alte Gedankenfetzen In mir spiegeln sich Gesichte des Entsetzens Mein Aug steht starr so klar war das Bild oft Ein Zaubrer ohne Stab projiziert eine Galerie der Ängste Die Welt ist versunken mir bleibt nur der Schmerz Ein anderer Zaubrer bi&ont>etet Pillen an schickt mich in den Schlaf Ode an das Rad Gleiten das Rad im Gleichgewicht rhythmisch die Pedale im Bergschatten gravitätisch Surren im bergab Sonnenlicht Schweben über Beton Asphalt Rollende Klänge im Sonnenschein Gleiten die Seele im Gleichgewicht rhythmisches Zertreten der Erinnerung gravitätischer Sorgenschwund Schweben über der Welt in Freude Rollendes Singen im Schädelthron Flieg Flieg, Schmetterling, flieg! Sing Dein Taumeln in die Sonne Beschäm die Himmel mit Deinen Farben Deine Flügel schlagen Noten Sing Dein Taumeln in die Sonne Die Sonne taumelt Dir entgegen Gleißen! Du brennst brennst in einem Aschenblitz Fliegen Taumeln Staub gewesen Taumle. Sing. Piraten Hei! Ich trage das Schwert des Piraten! Hei! ich schlage mich von Soldaten frei! Leute, entert die Galeonen! Schießt die Bresche in das Holz! Bunte Farben Purpurklamotten Fetzenstreich den Degen frei! Gurgelschneiden Herzzerstechen Frevel Leiden Herzensschrei Hebt das Gold und die Geschmeide Glänzt Metalle und das Blut Hängt die Königinnenmeute Schleppt die Beute unter Deck schlagt die Lecke in das Holz löst die Enterhaken frei Francis Drake erwartet uns noch heute entert für die Königin Hoch die Segel! Und nun los! Meine Hände sind leer Meine Hände sind leer Das Leiden kommt am Tag Das Leiden kommt zur Nacht Sie bewegen Töne zeichnen Lettern ringe sie im Geiste Sie halten meine Tochter Ich tu soviel ich kann und kann so viel für sie nicht tun Meine Hände sind leer sie räumen nicht meine Seele aus Das Leiden kommt am Tag Das Leiden kommt zur Nacht Sie haben das falsche Haus ausgeräumt ringe sie im Geiste Sie halten meine Tochter ringe sie im Geiste Meine Hände sind leer Tönend voll Tönend voll läutet hell die Krone Bäume ringen sich im Traum Lachend singen kleine Elfen um den plätschernd Brunnenfaun schöpfen Wasser in Kristallglas ein voll des süßen frischen Trunkes gießen klingelnd luftig hohe Bäume umfassen sie im Elfenrunde Verlorne Samen In mir gibt es Wüsten Gefühle samen dort Vor langer Zeit gereift verschwendet an armen Ort kein Gedanke keine Hand rühren an das Ruhn Hülsen erwarten frischen Regen Scirocco weht von der Wüste fort Selten gelang ich in die Zonen wo mein Kompaß hin nie dreht fühl mich dort allein und einsam weine Tränen in den Sand erwachen dort die blumend Samen mit Wurzeln der Vergangenheit recken sich zu meinen Händen jede einzeln als ein Wunder blüht blüht verblüht senkt wie verloren den Samenschopf in meiner Hände Kelch Asche Staub sie werden schwächer der Kompaß führt mich in mein Land hinab Dort sä ich die Verborgnen schaff dem Schönen einen lebendig Platz Schokolade Schokolade in der Morgen Früh Schokolade zur Kaffeebrüh Schokolade noch um zehne Vergiß das Putzen Deiner Zähne Schokolade in der Mittagsstunde Weiches Schmelzen zart im Munde Schokolade auch zum Kaffeeklatsch Mampfen, Mampfen großen Quatsch Schokolad am Schluß zum Abendbrot Heute biste fett, morgen sind die Zähne los Frauen so jung so schön so schön so jung so schön weil jung noch jung so schön Kirschendieb Die Frucht ist süß so glatte Haut spannt weiches Fleisch wartet auf den Kuß so feil pflücken, bevor sie stirbt gibst ihr neue Triebe Kirschendieb er nimmt das Fleisch läßt Kerne fallen der Keim verdirbt zieht Kirschenwein vergärt die Seide nimmt die Seele Frau mit dem sonnigen Haar Die Frau mit dem sonnigen Haar stand zwischen moosgrauen Eschen Ihr Blick wogte pulsend zu mir Für meins dankte sie mit einem Lächeln Die unsichtbare Türe fiel vor mir auf den Soden sternten Narzissen Ich hielt die Luft fest tief im Arm ich durfte sie niemals küssen Schneehaare Schneehaare langen aus Wolken herab erfassen Schienen und Birken Sie weinen meine Schrift in Tränen ab wollen Frühlingsworte verwischen Er rinnt aus grauen Wolken herab Er rinnt aus grauen Wolken herab der Winter verschlief sein Kissen Die Bäume stehen geduldig grün weil von der Sonne sie schon wissen Die Kälte Die Kälte führt meine Hände weiße Tinte schreibt wie Schnee Wolkengriffel raschelt am Boden lang Frühling entfärbt die weißen Rinnen Schnee in Wolken Ich blicke Schnee in Wolken an mein Kopf sucht sein Erinnern Das Weiß friert mir die Hände ein klammernd leg ich auf den Schnee der Kälte letzte Zeichen Die Wasser fallen Die Wasser fallen sie prallen so laut auf weiß umschäumten Fels glitzernden Gneis Die Fontänen steigen im Reigen des Rhythmus in weiß schäumenden Bögen über dunkelndes Grün Die Brunnen fließen sie gießen ihr Klar in grünschäumendes Wasser kalkiger Becken Murmelnde Quellen erhellen Kindern im silberp%rlenden Glucksen die dürstenden Münder Winter und Frühling Winter neidet dem Frühling das Grün er hat mit Weiß die Farben bezogen will bannen in starrendes Eis die sommerbunten Frühlingsfarben Ein profanes Leichentuch hat er gelegt wo türkise Spitzen das Lied besangen "Der Frühling, der Frühling!" Ohne Maß baut er Kristalle an Der Sonne Atem strafte ihn schwer ihr Licht nahm Winter den Mantel Von seinen Bergthronen nun regiert er nur steingraue Farben Heute Heute ist ein herrlicher Tag Ich will ihn leben bis ins himmlische Blau Himmlisch ist mein Sterben nicht Der Docht verbrennt ohne Kerze Ich werde verblassen verlöschen Meine Sprache verstummt ins letzte Wort Mein Augenlicht entzündet nicht mehr die Seele noch vor dem Tod Doch bis es dahin soweit ist nehme ich die meisten Stufen ruhe ab und zu Ich werde verblassen verlöschen Die Woge Die Woge rollt an Land ausgehaucht vom Meer Ich stehe im Schaum des Atems atme selbst ziehe frische Luft das Meer holt tief Wasser Ich gehe Schritte die Gischt hinab Mein Atem vermählt veratmet sich mit der Flut Die Wellen heben mich stet in ihren Armen Eine Strömung zieht mich in den großen Körper hinaus Er atmet... atmet... Schwestern warum waren wir uns so fremd wir lagen dauernd im Streit und verletzten uns an der empfindlichsten Stelle der Liebe Warum nahmen wir Worte im Vertrauen gesprochen wie Schwerter in die Faust und schufen Wunden die lange nicht verheilten Wir waren drei wir waren vier wir waren fünf Kinder das letzte hatte drei Generationen zu tragen drei Vorfahren Einzelkinder Es nahm und verteilte es gab so selten und hätte gerne selber gegeben bekommen Die vier Kleinen wußten das nicht das Große konnte es nicht einmal ahnen Wir waren fünf der Vater fehlte er fehlte uns allen fünf Leben Wir wußten nicht um das Leben daß Persönlichkeit so wichtig ist wie acht Stunden lernen und arbeiten Das heißt alle taten dies eine Zeit verloren den Willen Wir wußten nicht daß Familie ein Nest ist sie wußte es auch nicht hielt uns im Wettbewerb und getrennt das wäre das wahre Leben Warum konnten wir keine Gefühle, so richtig lieben, geben anderen schon aber uns nicht selber Eine Krankheit zerfraß das Leben ein Keim zog andere nach sich Was spaltete wurde selbst abgespalten Einen Stern gab es in dieser Nacht sie strahlte nur auf gute Dinge denn sie sah ihre Geschwister an finstersten Orten gegen sich selber kämpfen Scherben Meine Blicke sind Scherben zerteilt in leerer Zeit In meiner Zeit zum Lernen sammelte ich bunte Splitter Ich kannte den Sinn nicht sackte ein, was ich bekam vergaß, mir ein Fenster zur Welt zu formen aus kleinen Splittern Mein Sack platzte ich sortierte die Scherben nicht aus Ich stand im Wadi die Regenwogen schwemmten mein Scherbenglück davon Mir sind geblieben die Reste auf der Haut und was ich im Wadi sonst noch finde Barvet Meine Inselwelt die Eininsel nimmt die Ozeane voller Geduld Stromberge heilen den Wunsch der Engel nach Frieden und Wandel Sie ziehen ihre Städte in Raumschiffkanälen von Land zu Land Sie wandern von Welten zu Welten nehmen anderen das Wort zum Krieg Ich bin von Insel zu Insel geschwommen barfuß die stillen Wälder auf weichem Boden durchwandert Keinen Engel sah ich aber in meinem Denken lebten sie viel Ich wandre auch heute noch setze den Fuß in schweigende Wälder, die ich lang noch nicht erschlossen Zum Schmetterling Ein Fels stand ein Fels von einem Schiff Kannte ich den Weg hinan stützte mich auf Felsen Holz Dort krüppelten Kiefern an Deck der steinernen Fregatte Vom Ausguck musterte ich zu mähende Felder Riesen standen mit Dreschflegeln bereit Sie kannten nicht meine Zeit wo der Junge schwand ein anderes Wesen entpuppte sich Flieg! Flieg, später Vogel, flieg Ich nehm Dein Du geb Dir mein Ich fliegen wir in die Abendsonne in die Abenddämmerung! Laß uns die Glut der Aschefrucht neu entzünden Noch einmal dann brennen wir ein Meteor ein Komet ein Stern glänzend hell veraschen was war Flieg, Vogel, flieg! Es ist spät und ich möchte brennen Leben in zwei Welten Ich hab die Jahre nur erduldet ich hab Euch nichts verschuldet Ich saß früh in der Bank war am Leben schon krank und saß und saß und saß und aß das Pausebrot wie eine feierliche Kommunion Wer hatte den Willen gekappt? Wer hat mein Streben verschnappt? Ich liebte die gelben Felder ich mochte die grünen Wälder mein Schritt zog mich hinaus der Wille blieb zu Haus Und das Leben dort war für mich die wahre Kommunion Kirschen, Erdbeeren und Heidelbeeren Bucheckern, Haseln und Eicheln Die Welt war für mich der schönste Garten Da wuchsen Rosen, Fuchsien und Astern Sie war reich von früh bis spät Mageriten, Thymian und Minze Der Winter war ohne Frucht war aber besonders eisige Luft schnupperte ich Schnee, kalten Duft im krachenden Eis, verharschtem Glitzern ritzte ich meine Schritte über die Felder Erklärt mir, was war wichtig Zeichen im Kopf oder Wälder so lichtig Hocken im Schweiß oder Krachen im Eis? Sprechts schnell, ihr nehmt mir die Stunde ich leb in zwei Welten im tiefesten Grunde Mein Farbmalkasten Mein Farbmalkasten ist leer Ich frage die Sonne nach neuen Farben Ich habe keine frag die Wolke Ich habe keine Farben spricht die Wolke sie weint Ich wende mich um Zusammen malen die zwei einen Regenbogen Der Himmel I Der Himmel dunkelt er löst in silbernem Grau den Rest des Tages Für mich beginnt ein Grauen alte Schatten erkalten im Aug Ein Traum lebt in mir den Alb Der Zauberer hat ein magisches Wort er legt es mir in den Mund gibt die Träume der Nacht zurück Ich schlafe. Mein Flug Mein Flug durch die traurige Nacht hat mich zur Mauer der Träume gebracht Ich flog, Mörtel verspeisend, hindurch Knaben, mich begleitend, aßen ohne Furcht nahmen Spinnen aus Alptraumnetzen vertilgten die Fäden aus den Mauerritzen Ich träumte die Bilder sie saßen in Ecken sie tranken mein Blut wie lautlose Zecken Ich schrie die Freunde waren weit vernetzte mich sponn mich ein in die Zeit verwandelte mich in blaue Träume sah aus Knaben Augen der Spinnen Leim die Gliedmaßen der Knaben haarten Haare in unsere Drüsen schoßen &ont>Fäden ein wir verkleideten das Loch in der Mauer versperrten den Alpwölfen die Hauer Sie gebärdeten sich an der Wände Steine ich spann mich selbst in einen Kokon ein die Träume wickelten sich um mein Achtgebein Ich flog auf Altweiberhaaren durch eine tiefe traurige Nacht Die Nacht Die Nacht ist ein duftiger Schatten Ich lag unter ihrem schwarzblauen Zelt betrachtete Helden Tiere Krone Wagen Leicht war diese Nacht sommerlich kühl prickelnd kühl Das Feuer in meinen Augen kam nicht zur Ruhe Ich hab von ihr nie Abschied genommen ein Komet singt in meinen Händen Dunkler Fluß Nun finde ich mich wieder auf dem dunklen Fluß dunkelblaue Schilfer bladdern die Uferruh Ich hör keinen nicht einmal einen öligen Ruf Meine Papyri wollen rascheln alles schläft bin nicht mehr imstande die Zeichen zu ordnen alte Macht und Lust Begehren und Singen wohin? Den Fluß gabs vor Tag und Nacht das Treiben auch fließen sowenige Seelen in solcher Tag und Nacht Blauschwarze Raubengel liegen im matten Ufergras Silberne Krallen töten das Gut das sich sicher wähnt Ich bleib in der Mitte kenne gut die Fische Fische Fische fressen von unten mein Papyrus frei Einladung zum Spiel mit Tausendwürmern und Orgelhecht Kartenspiel mit Octopus Du zwei er seine Hände Gibst so viele Stücke von Dir Spiel mit drei Karten Spielen Schlafe träume Dich unter des Flusses Spiegel Der Himmel ist der Spiegel er spiegelt so schwarz Achatnacht über Granatfruchtnabel Treibe weiter Du träumst Dein Leben bist in den Traum zurückgewachsen Friß die schwarze Nelke Schluck die Kröte Obsidian Buttere mit schwarzem Sumpf Grasbrot mit Scherben Erinnere Dich Die Schlange des Tages R E A L I T Ä T sie beißt jeden Tag wenn Du Dich traumsicher wähnst Es ist ein Traumgift vergiftet Deine Träume Es schickt eine lange Nacht Dich auf die Schwarzflußreise Es sagt nie voraus bitte bitte bitter das Ende vorbei In meinem Traum schleppe ich mich wieder durch endlose Sandwüsten trete in die Fußstapfen eines Fremden eines Vorgängers der mich durch die Wüste leitet Ich erinnere mich an meinen Garten hab die Oase an die Wüste verloren Matte Zeichen runzeln sich in den Spuren ich erkenne Jade erinnere mich einstmal hier lebendige Skulpturen des chinesischen Steins wahrgenommen zu haben Die Mauer ist weit weg wie der Garten Meine Schritte bewegen den Sand Tag für Tag berühr ich solche Spuren Tag für Tag wird der Jadeit matter In meinen Gedanken zieht sich immer ein Kreis durch die Spuren die alte Jade sah ich vor einem Jahr vor noch einem Jahr und viel früher Einstmal hatte ich Werkzeug zu bearbeiten edlen Stein erinnere mich an den Tag wie ich sie fallen ließ Meine leeren Schritte überließen sie dem Rost dem Verfall aller Dinge Vor nicht allzu langer Zeit lernte ich eine neue Kraft kennen Schwebend in der Luft der Luft entformte ich zitternde Skulpturen Sie kann ich nicht verlieren sie gehen wieder dahin wohin in meinem Gedächtnis Geschmeidig wie Jadeit Formbar wie Wabenhonig geläutert durch die Luft den Wind Wir reisen gemeinsam Stark und fest wie ein Stein So möchte ich sein: stark und fest wie ein Stein Dem steten Tropfen meinen Fuß unterhöhlt widerstehen Das Wasser, das meine Triebe nährt aufnehmen und dem Fall zurückzuführen damit ich schaffe neue Wunder und besteh, so lang der Fluß noch fließt V. v. Gogh Aus dem Dunkel nahm er das Licht die Farben zu erleuchten Aus seinem Herz nahm er die Farben unsere Seele frisch zu zeichnen Lindau Knoten an der Platane verknotet zu einem Dach frühjahrsschwingende deckende Blätter grün im Weiß der Äste öffnen den Blick zum Bodenseeblau Landschaft Der Zug leitet die Landschaft von vorn nach hinten sie spiegelt im Fenster dahinter auch fällt in mein Aug Eine nicht schneller als die andere Unsere Körper Unsere Körper, die uns malen, sind Pinsel. Sie zeichnen die Seele. Fernseher Im Monolog mit dem Fernseher Er spricht ich sitze im Schweigen Bunte Bilder zappen mich von Nord nach Ost Es ist Mitternacht weißer Staub fällt in mein Zimmer Der Himmel II Graue Streifen umschlingen den Himmel sie leben im Spiegel des trocknenden Sees Ginster streben im Wuchse des Windes Sie gehen wandern vom Naß in das Lee Am Strand die Gräser sie kämmen den Grund In Wellen warten Boote zu heben das Ruder vom Seil sie sich lösen der Steg der sie band verlassen das Seichte kreuzen zum Luv in den Sund Wir saßen auf Strünken in Bernstein gefaßt Es flogen die Stunden wir überwanden die Zeit Wir liefen dem Wind in alten Spuren hinterher wo er fand ein seidenes Meer 6 Mit 6 bläste Pusteblume mit 16 paffste Qualm mit 26 schnüffelst Ketten schon mit 36 atmest Asthma ein mit 46 verlierst Du einen Lungenflügel mit 56 schon Dein Bein mit 66 haste ausgehaucht wegen Krebs hat es sich ausgeraucht da fährst Du in die Höll hinein Du mußt ja ein Experte sein. Das Rot der Sonne Das Rot der Sonne hat ausgeweint es weint der Nacht den Regen ent- gegen sie legt einen grauen Schlei- er über die Lichter einer müdenden Stadt die Gesichter dämmern einem Gold frühan das dem Morgen entstie- gen sein wird gehämmerte Strahlen wie Blattgold das weckende Licht vorbei mahlender Donner grelle Blitze es erhellt lichte Gesichter in einem aufgehenden RosenRot Wer von Euch ist besser Ich weiß nicht, wer von Euch besser ist stärker kämpft und überlegen sein wird Ungleich ist schon Euer Haar das Gesicht Nicht gleich, wo Euer Ort Leben ist Ihr entstammt gleichen Eltern Wo Euer Geist, die Seele schult ist verschieden ihr habt keine Schuld Sehet Euch immer öfter immer wieder Ihr drei seid lachend Geschwister lacht Eurer Stimmen Lieder Der Artist heißt Mond Der Artist heißt Mond er balanciert auf der Linie am Horizont Der See der ihn spiegelt melkt seine weiße Bahn trockene Milch bis ans Ufer heran Der Zauberer weint trockene Tränen was ihn will beschämen der Monat ist voll Er wird nun schwinden im See im All zu überwinden den dunkelsten Tag Die Milch Deiner Augen Die Milch Deiner Augen Weiß verfängt sich in meinen Wimpern frag meinen Stern blau und schwarz wie sie mich tränken Mein Blick saugt sich an Deinem Schwarzen fest Bräune ist der Grund Deines Bechers An Deinen Wimpern hänge ich auch Du sprichst der Klang erfüllt mein Ohr spricht Liebe immer wieder Liebe Wir vereinen uns an anderem Ort Sternen gleich glänzen wir Der junge Mais Der junge Mais und Du unser Versteck in Kolbengrenadieren Ich enthüll die Frucht Dich bis zum Kern Wir kosten sie aus Kolben braune Haare Die Stauden seufzen ein Hauch hat sie bewegt Grüner Stein Grüner Stein ich fand Dich unter Millionen pflanzte Dich ein Es sollte mehr aus Dir werden Nächsten Tag war es geschehen wir spazierten zum Fluß entwurzelten steinernes Grün Du warst ein erfülltes Versprechen Rose I Hast Du heute schon eine Rose angeschaut? Hast Du ein Gedicht geschrieben? Oder schon einmal gelacht? Es ist Frieden Du hast Zeit Kerze I Legst das Feuer an den Docht Klein brennt die Flamme Sie wächst in ihrem Gelb Sinken tut sie Und strahlt wieder auf Die Zeit ist lang Das Licht steigt ins Sonnengelb Ins Blaue hinab. Zwei Richtungen. Ein Ziel. Flamme schmilzt Wachs Das Flüssige steigt den Docht hinauf Wird verdampft im Feuer Es zehrt verzehrt die Kerze Die Kerze verzehrt die Flamme Eines jeden Leben, das sie nur gemeinsam erfüllen können Die Flamme wächst dem Blau entgegen Kerze, Docht, Flamme. Dreimaliges Verzehren. Und die Luft. Die Flamme strahlt alles in Luft hinauf Was bleibt ist Licht Licht. In meinem Garten früh In meinen Garten hab ich Euch gepflanzt Triebe fern der Frucht Ihr sprecht noch nicht mit scharfem Wind er spricht zu Euch, am Boden sanft Aus einem Brunnenstein schöpfe ich Euch das kalte, klare Wasser Wasser, das im sonnenwarmen Boden Eure Wurzeln streicht, und tränkt Die Erde habe ich geharkt von jedem Kraut das Euch Licht dem Grund verwindet Euer Himmel steht im mediterranen Blau frei von Kronen, die Euch deckten Warmer Sommeratem, Euch geschenkt vom glutigen Sonnensche<&ont color="#FFF3A5">in Eure Früchte werde ich nicht ernten nur blühen werdet Ihr für mich Wenn mich der Herbst verzehrt, pflanzt junge Bäume um, wie wir einstmal, im Frühling auszuschießen Fahrrad Sturm im Kopf Rasseln in den Gliedern Surren am Pedal Sausen in den Rädern Rauschen der Luft Gleiten weit im Land Blick am Horizont Reiten auf Asphalt Strampeln am Berg Atem treten not Schwerkraft im Fuß Steigen an der Wand Rauschen auf der Straße Rücken fest im Wind Strahlen Sonn im Schatten Schwung treibt Dich nach vorn Klingen der Tropfen Hohl klingen die fallenden Tropfen im Ohr der Sturm hat sie in den Fels gewaschen sie zapfen ihre Spitzen bis zum Boden läßt sie langsam wandern in das Oben Der Wind hat im Gestein keine Macht zarte Röhrchen ziehen das Naß in die Tiefe sie ziehen einen zarten Fluß in das Reich der raunenden Höhlen Nur dort, in langsamem Leben wachsen meine Gedanken und Gefühle fort Ich höre neue Spitzen sie streben und klingen in feinsten Netzen in meinem Dichterwort Acapulco Am Rand der Klippe ragen Muskeln binden einen starken Menschen Der Mann atmet ruhig Seine Ohren hören das Rauschen der Brandung nicht mehr Er studiert den Atem des Meeres der Wogen in der Schlucht Er kennt genau das Wort wenn die See spricht "Spring!" Es ist soweit Er sieht die Masse wartet auf den Rest der Brandung Das Meer hebt seine Brust der Boden bebt Seine Lunge birst vor Luft In das Frei über dem Abgrund segelt sein Körper Regenbogengleich endet der Fall Der Körper sinkt stößt sich vom Grund Atem brest es ist gelungen Perlentaucher Saphirnes Licht tanzt über der See Arabien ist eine dunkle Wolke am Horizont Das Segel ist vor wenig Wind aufgerollt Gelassen setzt ein alter Mann die letzten Ruderschläge Hier kennt er das Meer. Die Farben der Muschelbänke verraten sich in einem hellen Ton Sein Sohn beobachtet ihn genau. Er kennt inzwischen jede Bewegung. Der alte Taucher schlingt sich eine Leine um den Leib, bindet sie an einer Ruderbank fest. Eine Zeit atmet er ruhig und langsam Unvermittelt läßt er sich ins Wasser gleiten Die Schnur zischt ihm nach Einen Sack hat er mitgenommen. Die Minuten verstreichen langsam in der heiße&ont>n Sonne Es ruckt ein paar Mal an der Leine. Mit kräftigen Zügen holt der junge Mann die Leine herauf Luftblasen platzen, der Meeresspiegel bricht, ein vertrautes Gesicht leuchtet dem Jüngling entgegen Der Fischer wirft den vollen Sack über die Bootswand und läßt sich hineinhelfen Geübt öffnen sie die Muscheln. Einige Perlen schimmern aus dem roten Fleisch und landen im Säckchen an des Sohnes Brust Der Wind bläst wieder. Die beiden suchen einen neuen Platz. Elfenspiele Ich fand mich auf einer umsonnten Kräuterheide eine Lanze blutete tief in meiner Brust Kein Glied konnte ich mehr rühren Schlaf rollte über meine Augen Ich schlief tief Ein Dunkel überschattete meine Lider Ich blickte in die Sonne hinauf Ein Mädchen von Sonnenstrahlen eingerahmt Sie lachte und forderte, mit ihr zu kommen Meine Schmerzen verflogen. Ich stand auf. Ich folgte ihr durch zerraufte Wälder Eine stumpfe Mauer entwuchs einer Wiese Die sonnige Maid lief lachend hindurch Mich konnte nichts halten Ich folgte ihr und stieß Heute stehe ich schon zehn Jahre da Figur in einer Mauer Efeu rankt in mein Gesicht hinein Die Fee - ich sah sie nie mehr wieder. Hiroshima I Hiroshima Kirschblüte im August Schwarz war die Frucht Hiroshima II Hiroshima hast Häuser und Parks in Asche gebüßt Hiroshima all Deine Kinder fraß ein heißer Blitz Hiroshima Deine Tränen sind solch schwarze Tropfen Weiße Taube Weiß fliegt die Taube in das Türkis eines meerumwogten Abendhimmels Es ist ihr eingeborenes Wissen um das Sirren verborgener Magnetlinien In geflogenen Achten hat sie sich beständig das Polwissen eingeeicht Eine Karte in elfenbeinernem Schädel weist die Richtung weißer Flügelschläge Sie kennt das eine Ziel an fernem Ort geleitet durch Vorhänge magnetischer Linien zufrieden nur wenn sie erinnerten Punkt Futterquelle Brutplatz Gesellschaft mit ihrer papiernen Botschaft erreicht Deines Mundes Blätter Deines Mundes Blätter spielen, wie wir uns berühren, ein neues Lied Deiner Augen glimmende Äpfel der Morgenröte lassen mich erblinden zur Abenddämmerung Deines Gehörs Muschel legt Furchen zu durchstöbern meine Zunge Dein Zauberwort Deiner Haut weiße Sehnsucht des Mondes stillt nicht mein Verlangen nach Deinem Licht Deiner Spitzen Lotus köstlichen Busens läßt entfliegen meine Hände mich zu verführen Deines Wesens Weiblichkeit ist unergründlich mein Begehren Deines Körpers übersinnlich Deiner griechischen Säulen Erklimmen die Perle zu finden, die Glanz verstrahlt Deiner heimlichen Versprechen lauschiger Wald wird ein Stern für Dich das Siegel lösen Halte mich mit so weißen Feenarmen wir wollen unser Geheimnis wahren Jäger Nachts gehen die Jäger aus mit schwarzen Buchstaben auf weißen Papieren in korrekten Brevieren Sie führen Namen auf Listen polieren die Klinken wollen den Staat ausmisten von Fremden und Kommunisten Sie kennen die Orte wo schwarz wer haust Sie finden den Stern ein Anschwärzer raucht Naive Lippen begehen Freundesverrat Der Denunziant auf Hören harrt Sie führen Namen auf Listen polieren die Klinken wollen den Staat ausmisten von Fremden und Linken Rubin Blutstropfen aus dem Schoß der Mutter Erde Blutstropfen der Menschheit in allen Adern Kinder der rubinroten Lebensflüssigkeit verwandt mit allen Tieren, allen Gattungen Ein System von Flüssen, Strömen und Bächen Rot fließen sie alle in ein gemeinsames Meer Die Erde, sie ist nicht blau, sie ist rot. Ein scharlachroter Rubin von prächt'gem Leben. Goldene Berghänge Goldene Berghänge berstende Sonnen steile grummelnde Verse singen Berge Mohn jodelnde Blüten zerbrechen der Tritt des Wasserhahns Rothahn schreit brennt der Schloßberg rettet das Haus gleitet Myntakos nuanciert auf dem Weltall spricht in das Meer lacht und schüttelt sich Fische schreien Feuer Eisdecken umfassen die Luft bricht kein Stein rollen auf Landstraßen Blech ist Trumpf Schwarze Pampe riecht süß und herb erntet die Wälder sie laufen über die Häuser springen zerborsten Vögel bohren Mauerluft Schwalbe Schnecke Pazifik elftausend Kugel rollt umher Seil reißt Billard Queue Nr. neun Stoß in die Samenbank Ein Elefant verblutet Schrei in der Finsternis schwarze Haut Elefantenhaut Planetenlaufwerk Verstellen der Morgendämmerung Aussterben! Was soll ich mich darum scheren, daß auf der ganzen Erde die Tiere sterben? Aussterben! Der sibirische Tiger jagt Hühner und speist sich fett Der chinesische Tiger bekommt Maschinengewehre zwischen die Zähne Eine afrikanische Elefantenherde wird mit Granatwerfern und Raketen ausgelöscht Kenianer und andere drängen mit ihren Äckern in die Steppen Aus Naturschutzgebieten werden stromgesicherte Käfige Im Atlantik werden wieder Wale geschlachtet einfach so Was soll ich mich darum scheren, daß auf der ganzen Erde die Tiere sterben? Ich bin nicht dort. Kann keine Armut und die Habgier nicht besiegen. Bitte laßt l%ben. Wind Ich bin Dir davongelaufen, Wind. Du kennst meinen Namen. Die Zeit hat mich gerufen, ich solle mit dem Frühling Blumen austeilen. Sieh, was Du angerichtet hast. Du hast alle Blüten zerfetzt. Ich schleudere händeweise Bienen in Wiesen und Forste. Den Rest zu retten habe ich die Königinnen geweckt. Ihre Kinder bauen Waben einer goldenen Süße. Mein Volk läßt sich von Dir tragen, Wind. Schenk ihnen das Vertrauen, das ich letzten Sommer über in Dich und Deinen warmen Atem gesetzt habe. Ich grolle nicht den Gewittern und Überschwemmungen. Du trägst die Last mit Dir. Ich freue mich, daß Du manchmal aussetzt. Die Sonne geht auf Im Pazifik geht die Sonne auf gleißend weiß und schrillend grell Sie steigt über die Schiffe der Navy Die sonnende Blume ist ein giftiger Pilz Auf den vergoldeten Wellen rast ein Donner Die Totensonne verlischt am Abendhimmel ein toter Schädel grinst auf Bikini er wird später Eingeborene anstrahlen Asche schwarze Tropfen Totenblut Schneekönigin nach einem Märchen von H. C. Andersen Dein Atem läßt die Luft gefrieren ein Hauch, und Deine Spiegel springen Eisblaue Augen verletzen den Blick Was Du mit Deinen Händen anfaßt, erstarrt zu einem Eisblock Gingest Du durch Grün, lebendiges, es würde erfrieren. Doch Du würdest in der Sonne schmelzen. Deswegen lebst Du, wo es Eis nur gibt: in der eisigen Schneewüste am Pol. Dein Schloß klirrt in kalten Klängen, wenn sich Deine Eisberge aneinanderreiben. Es verwirrt den Blick, Schneeblindnis, zieht Dich an und an und an. Du hast einem kleinen Mädchen den Bruder geraubt, nun trägt er Deine blauen und weißen Farben. Sie hat unterwegs ein Fingerglied geopfert, um ihren besten Freund wiederzufinden. Sie wird seine Gefühle erwärmen und ihm helfen, den letzten Splitter des Zauberwortes 'Ewigkeit' zu legen. Deine Eisplatten werden zu einem Kartenhaus einstürzen und Dich unter Deinen Schneewünschen begraben. Sommer in meinem Blut Der Sommer klopft in meinem Blut Hart bestimmt er meine Worte Er hat mein Innenleben versiegelt was mich in meine Außenwelt spiegelt Melancholisch wird der Herbst in mir den süßen, blättrigen Zerfall besingen Ich werde der Sehnsucht in diesen Monden nach Erlösung Verse sprechen Eisstarrend zieht die Macht des Winters mich mit schwarzen Gedanken zu überladen Er gibt mir mit dem schneeweißen Licht lange schwarze Nächte mich zu bangen Wenn im Frühling neu die Vögel singen, muß ich erst wieder lernen leben beginnen Sein Grün führt mich in die Landschaft hinaus neu leuchtet mein Innen in die Gärten hinein Schmetterlingsflügel Bunter Schmetterlingsflügel erzählt von der Gewalt eines Zuges Duftlampe Duftlampe Du badest in Parfum Ich brenne nach Dir Alte Kirsche Das Gewitter heute nacht hat eine Bresche in den alten Kirschbaum geschlagen. Der Hauptast ist ausgebrochen, an der hellen Wunde treten aus den Ringen süß duftende Harztropfen. Die Kirschen glänzen saftig, bald werden die Kinder zur Schule gehen und an diesem Ast ihren roten Hunger stillen. Wer weiß, vielleicht wird hier ein Kern in den Boden getreten. Dann bekommt die große Kirsche Nachwuchs. Noch liegt ihr Trieb am Boden und atmet. Sie wird die Wunde schließen und noch viele Jahre fruchten. Dann macht sie Platz für die jüngere Pflanze. Elastisch wird auch sie sich lange Zeit den Stürmen stellen und Kindern den Juni versüßen. Der letzte Löwe Der letzte Löwe streift durch Serengeti-City. Vor einem Schaufenster bleibt er stehen. Ange- boten werden Antilopenschenkel und Giraffen- hälse. Beim müden Überqueren einer Straße wird er fast von einem Auto gestreift, das ihm schlenkernd ausweicht. Unterwegs stöbert er in Mülltonnen umher, zerreißt Tüten und verspeist Nahrungsreste. Oft hat er sich schon mit Schakalen prügeln müssen, um nicht zu verhungern. Wasser nimmt er an Pfützen an Bau- stellenruinen zu sich. Er sucht seinen Schlafplatz auf, einen Hügel in einem verwahrlosten Park. Er ist heute müder als gewöhnlich. Schnell schläft er ein. Im Halbschlaf träumt der greise König von weiten Steppen, sauberen Wasserstellen, dem vertrauten Trompeten von Elefanten und dem donnernden Rhyth- mus galoppierender Gnuherden. Kurz bevor er einschläft, erinnert er sich noch an eine junge Löwin, um die er heftig gekämpft hatte. Seine Jungen waren ihm immer Nebensache gewesen, doch nun erschienen sie ihm schrecklich fern. Als er in den Schlaf fällt, rollt sich vor seinen Augen die Serengeti aus, und alles ist wie früher. Er schnuppert in den Wind. Frisch schlägt er einen schnellen Lauf ein, hält kurz inne, als würde er sich an etwas erinnern, und ist nach ein paar Momen- ten im Steppengras verschwunden. Schall und Rauch. Namen sind Schall und Rauch. Die werden nur bezahlt, wenn sie Musik machen, oder einen Motor antreiben Atlantik in den Wolken Der Atlantik wogt in den Wolken schüttet seine Gischt in Tropfen auf geschatteten Boden hinab. Der Regen tanzt vor unseren Füßen Stepp trommelt auf die nassen Spitzen Wir ziehen uns in aller Eile in ein Wartehäuschen zurück Draußen flackert der Regen wir klammern uns an trockene Kleider Eine Wolke gebiert einen neuen Blitz Sie dunkeln und lachen mit Donnergrollen Schwarze Reifen singen ein kurzes Sonett Wir eilen einzelnd durch Wasser die Stufen hinauf ein Fahrgast schließt die offene Luke der Fahrer die Tür Die Sonne Die Sonne hat den Tag mit Kupferpfennigen bezahlt rötlich klimpern sie in den Wolkenwimpern Die Nacht übertönt mit sternlicher Schwärze das zyprische Gold wechselt in Silberdollar mit dem Mond Auf dem Damm Ein Mann auf dem Damm pfiff ein Lied wo der Zug beim Bremsen lärmt schwermütig und alt und verklang Stille sang die Metrik des Zuges skandiert ihren Rhythmus in verwaschene Ruhe fallender Regen Die Luft ist geklärt vom weichen, fallenden Regen über feuchten Wiesen Die Alpen ziehen Blicke hundert Kilometer auf sich wo Zirren noch weit über den Gipfeln liegen Die Wälder am Boden stehen sommerdunkel die Wärme wird die Pilze öffnen der Inn wieder seine grüne Farbe verlieren mit Braun den Sommer verschmieren zwischen Pfützenscheiben gehen wir spazieren Sehen die Sonne mit bunten Farben ein Wolkeneck verzieren Am Abgrund Am Abgrund stehen wir ein Geländer läßt uns nicht frei nimmt die kahle Kante Mein Herz klopft in Deinem Rücken umfasse Deinen Körper wie die Rippen mein Herz Der Garten mustert sich in Deinen Blicken die Bäume hoch die Steine rauh die Blumen Ich sehe alles fallen nur Dich halte ich an mich gepreßt Deine Neugier quält mich doch ich stehe fest Die Zeit - endloser Strom Die Zeit rinnt als endloser Strom durch Deine verzweifelnden Hände Ein Berg unter Dir, der Sekunden zählt. Der Sand flutet unter Dir Dein Leben zu einer Düne, die stän- dig sich bewegt. Der Strom von oben rieselt nur Gramme leicht und be- deutet für Dich nur Zeit. Einige Körner erkennst Du wieder, Du hast sie gewollt und Deinem Leben ein- geplant. Doch senkt sich soviel Sandstaub hernieder, daß Du die Formen, die das Leben Dir gab, nicht mehr wiedererkennst. Nicht bedeutungsschwer sind sie, so leicht sie hinunterwehen. Mit Deinen Füßen steigst Du durch die Gegenwart, neues Material nach unten befördernd, um "auf dem Laufenden" zu sein. Manchmal denkst Du gar nicht daran, daß es eine Vergangenheit gibt, und wieder mal rutscht Du in sie hinab, als ob Du noch nie dort gesiebt. Und der Sand rieselt weiter. Nur mit Mühe findest Du den Weg zurück, der Dich unter ständigen Schüben untergräbt. Halt Dich an der Spitze, und gib dem Sand, der kommt, steinerne Formen, dann bist Du der Schwimmer, der den Wasserfall bezwingt und immer wieder vom lebend Wasser trinkt. Eines Tages bist Du nicht mehr der Herkules im Sand. Dann bist Du der Berg, der Dich erdrückte, und siehst in jeder Scherbe Sand, die Tage, die verflogen, als fände Zeit nicht statt. Der Weg voran Der Weg voran erscheint Dir lang ihn zurück ist die Strecke kurz weil Du ihn nicht kennst zurück ihn wieder kennst Weil Du den Weg zurück schon lang zuende gegangen bist erscheint Dir der Gang so schnell Die Zeit, die Du voraus begehst erscheint Dir doppelt so lahm weil Du erst alles erlernen mußt was Dir dann vergänglich wird Kinderfee Ich grüße Dich, Kinderfee, bei den Klippen. Du hast Deine Kinder auf festem Land gehalten. Als die Flut kam, hast Du die Zwerge nach Hause geschickt. Du selbst bist geblieben, hart am Abgrundrand. Bevor Du einen Blick in die schäumende See riskiertest, nahm die Welle den Rand und zog Dich in Brausen hinab. Ein schmaler Sims hält Dich fest, während Du auf Hilfe wartest. Das Naß tobt um Deine Füße, Du nimmst das Seil von oben. Dem Meer bist Du entzogen, doch Kälte und Schock hindern Dich daran, wieder zu Deinen Kindern an die Klippe zu gehen. Du bist gebunden, einige Zeit, dann kannst Du zu den Orten gehen, wo kein Sturm um Dich rauscht. Segne die Kinder, pflege den Garten, denn warte, wenn auch Deine Seele wieder Lieder weiß, wirst Du an den Klippen stehn, neu Deine Kinder sehn. Es ist nichts verloren, Du brauchst eine Zeit. Male sie bunt, und forme sie schön. Laß die Farben an Dich ran, gib sie weiter, Wegbereiter Deiner Sinne, sie dringen nach innen und geben Deinem Leben neuen Klang. An den Lehmbergen, An den Lehmbergen, wo fremde Stauden wuchsen wir uns Schlachten lieferten Lehmbatzen schleudernd Hütten und Mauern errichteten und wir fochten hatten wir ein Brett aufgestellt, bemalt mit Kreisen konzentrisch, die Mitte fordernd, Ringe Unsere Bögen spannten und entspannten pfiffen Pfeile in die Stromleitungen hinauf hinunter wir lasen sie auf Und schließlich, als der Himmel uns langweilte, zielten wir auf die Scheibe. Löcher verrieten unsere Kunst, die war zu hoch oder daneben Der Wille wurde stärker und das Ziel genauer Doch mein Freund traf das Zentrum jedes Mal Ich konzentrierte und verfehlte, Zentimeter, den tiefsten Ring. Doch in diesem Zentrum steckten mehr als Pfeile. Es war die Achtung, die wir voreinander hatten, und die Freundschaft, die nicht verfehlte. Verschmähen tat keiner den andern Die Pfeile wurden gerupft und in die Kerbe gelegt Wir korrigierten nur den Stand der Scheibe Standen an einer Linie. Fünfundzwanzig Jahre Fünfundzwanzig Jahre trug ich ein Spiel bei mir in meinen Gedanken versenkt und verdrängt. Doch einmal erstand ich den Gummi, der sich dehnen ließ wie die Aussprache eines Schwarzen. Ich fand die richtige Gabel, schnitt das Holz, bohrte die Löcher und pfropfte das elastische Band. Der Stein, eingelegt, schwirrte siebzig Meter. Aus Leder war der Schleuderkorb. Meine Hand fertigte eine zweite Zwille. Zu zweit schepperten die Dosen, im Wald verhallt. Wir Kinder von fünfundzwanzigjährigen Männern schämten uns vor den Wanderern. Als die Luft wieder rein war, schossen wir fort. Das Blech klapperte, und der Spaß kehrte zurück. Goliath Nachdem ich zwei Schleudern gebastelt hatte, dachte ich an David und Goliath. In einem Ledergeschäft ließ ich mir zwei Streifen geben, und einen Lappen. Daraus schnitt ich ein Oval, an beiden Seiten zwei Löcher. In jene knüpfte ich die Leinen. Im Feld legte ich mir die Schleuder in die Finger und ließ die Konstruktion schwirren. Auch dieses Gerät schaffte siebzig Meter. Nur zielen war schwer. David muß die Schleuder von oben geschwungen haben. Anders hätte er nicht direkt zielen können. Doch Goliath fiel. Ich verschenkte meine Schleudern an Kinder. Mein größter Gegner war ich selber. Tauber Die Tauber hinab ritt ich meinen Esel aus Draht Rote Stufen schlichen den Berg hinan einstmal baute man Wein die roten Mauern hinauf verkrautet heute der Steine Sims das Licht der Tauber nährt Wicken Jede Schleife zog neue Stufen hervor Verwittern war der Hügel Glanz Ich wußte die Stadt in meinem Rücken wo Am Stein die Trauben knittern Dallenbergbad Als Junge nahm mein Vater mich auf die Rutsche Wasser unterm Po ließ mich aufplatschen Dann stieg er mit mir drei Meter Meine Angst machte mich leicht wie eine Feder und drängte die Leiter hinab Das war in Zellingen. In Würzburg, im Dallenbergbad, war ich schon älter Das Wasser war wie damals, bloß kälter Ich traute vom Zehner mich die Kerze hinab war zu dieser Zeit gerade vierzehn Jahre alt Stufe für Stufe hatte ich die Höhe erkämpft die Höhe hatte mir Stufe für Stufe den Mut eingedämmt Jedoch: Ich sprang, schwebte sekundenlang im Niemandsraum zwischen Himmel, Erde, Wasser bohrte ein Loch in den flüssigen Kristall Im Wasser tauchte ich zur glatten Kachelwand, an die Stelle, wo die Woche zuvor ein Amerikaner sein Leben verlor Zwei Freunde wollten mit Rückenwind erreichen, mit einem gewaltigen Sprung in das nächste Becken einzutauchen Der andere kam mit Brüchen davon. Werden Schöne Augen gibt's im Nu doch das schönste Aug hast Du Unser alter Liebesbaum schafft uns Schatten schönen Raum Wie sollt ich die Axt ansetzen tät ich Deine Haut mit ritzen? Es wär ein großer Scheiterhaufen mit 'nem jungen Ding zu laufen Asche nach der Nacht Tabu brennen Deine Augen Du Würde ich den Wald vernichten könnt die Liebe nicht mehr richten So lehnen wir uns an den Stamm tragen uns liebevoll im Arm Man schneidet junge Triebe nimmt man ihnen ihre Liebe Die Quelle an der Wurzel fließt neuer Frühling in die Adern schießt Wir genießen die süße Frucht vom Ast wärmen uns an des Baumes weichem Bast Der Schatten in der Nacht ist kühl doch heiß ist unser Hochgefühl Wir haben drei kleine Bäum gepflanzt und um sie den Regenjazz getanzt Wieder wärmt einer neuen Sonne Morgen aus der Luft ließ Blatt sich Wasser borgen Frisch rauscht der Wind in seinem Wipfel der Baum trägt uns hoch bis zum Gipfel Und seh ich schöne Augen laufen, erblick ich einen Scheiterhaufen SKI ! Den ganzen Tag sind wir über das Pulver geschossen. Gestürzt, gekurvt, gependelt auf Liften Von Lift zu Lift und gedriftet ins Tal, nochmal auf die schwarze Piste Jägermeister und Erbswurst wärmten die Knochen, den Magen und die Skier zurückgetragen in die Skihütte in den Schlafsack gerollt und Tribut gezollt dem Kraftakt am Berg Eine Nacht gab es wach Faßnacht wurde gefeiert Im Mond sind wir über die Wege gescheuert geknirscht ins Eis einer betrunken bis zu einer leuchtenden Hütte sie nahm uns in die lichterne Mitte Gefeiert, getanzt eine hübsche Maid hinter einer Hexe verschanzt Die Maske zeigte goldene Haare und die Mundwinkel brachen zum Lächeln hervor Der Heimweg war tückisch der Gang nicht gerade fischten wir einen aus den Brombeern heraus Der Berg viel zu steil schwache Beine versanken im Harsch einer rutschte hinunter auf seinem Hintern Drei Tage sind wir gestrichen Gebuckelt, gehüpft, zum Boden getrieben Wir fuhren das Gepäck ins Tal ins Auto und fuhren nochmal zum Auto hinab Die Skier zurückgegeben Gaspedal gedrückt ein Winter blieb im Berg Drachenfeuer Er saß auf seinem granitenem Felsvorsprung und verstellte den Eingang zu seiner Höhle, bewachte die unsagbaren Schätze und den kleinsten Schatz, der Königin die Tochter. Ritter schleuderten griechisches Feuer vor seine Fänge, duckten sich vor brennenden Schwefelbällen und wichen dem Steinschlag aus. Der Drache war rasend. Fortlaufend bewegte sich sein blitzgrüner Leib in tobenden Wellen, das Feuer aus seinem roten Schlund fackelte bis zur Tal- sohle. Etliche Kämpfer lagen versengt. Dazu schlug er mit seinen pockennarbigen, rot grün gelben Schwingen einen Sturm, der die Macht der Flammen mit Rauch und Spi- ralen wie ein Blasebalg verstärkte. Katapulte schlugen Steinschrot gegen den Felsen und zerfetzten die Flügel. Ein Mäd- chen saß auf einem Berg von Gold und Silber, fürchtete sich vor Schlachtenlärm und Feuer. Ein Katapultpfeil stieß in des Lindwurms Herz, sein Hals sank sterbend zog er sich in die Höhle zurück, legte ihn um die Pracht der Edelsteine und des beweinten Silbers. Als die Vorhut die Höhle vorsichtig betrat, blinzelte nur ein Auge. Der Königssohn hob sein langes Schwert, der Drache die Flamme. Sie umtoste des Jünglings Herz. Ein quälender Schrei kam von des Kindes Lip- pen, hob einen Dolch aus dem Geglimmer und stieß das Hirn durch des Drachen Auge aus, umklammerte verzweifelt des Jungen Brust. Die langen Recken räumten auf Schilden, was eine Flammenseele in Jahrtausenden von Grie- chen, Römern und Persern verschlungen hatte. Gerippe alter Rächer fanden sich zuhauf. Nur eine kleine Seele weinte um zwei, den Jun- ker, und ein uraltes Wesen, welches vor Ein- samkeit nach Gold und Menschen gegiert hatte. Der Drache zerglühte langsam zu Asche. Schönheit Ein schönes Antlitz schwebt über der doppelten Frucht | Teehandel Wie wir unter vollen Winden segelten der Bug schnitt selbstbewußt und lebendig die flinke Herde der Wellen. Sauber waren die Decks, lasiert das Holz Vorräte verstaut und Wasser gebunkert Wir liefen nach Amerika, Tee zu laden. Wolken zeigten am Horizont einen Sturm an refften wir die Segel, nur eins für den Orkan behielten wir, und die Nerven. Der Bugspriet war beschädigt, der Hauptmast gebrochen und das Sturmsegel dahin Wasser hatten wir im Schiff und pumpten Galeonen zurück in die Mutter, Meer Die Kräfte waren verschlissen, und die Gesichter eingefallen. Unsere Kräfte reparierten, was überblieb das Schiff hinkte, wartete auf den Hafen zu ruhen und das Holz neu zu verspleißen. Lange lagen wir im Hafen, und die Müdigkeit wich nur langsam. Erschöpft waren wir wie Kinder, einem bösen Spiel entsprungen, das Dich trinkt wie ein Kelch den Wein dem Krug entzieht, stundenlang zechend verführt von einer poule, die jeden Winkel Deines Geldbeutels kennt und Zahl und Wert der Münzen. Schließlich luden wir Tee und Wein, rissen Witze und schifften uns mit vollen Segeln wieder ein Hochspannung Hochspannung lag in der Luft Eiserne Beine stiegen in den Nebel Wasser rauschte gesammelt Der Hügel war feucht naßes Gras entgräute dem Boden Bäume ließen klammes Laub fallen Schweigend marschierte der Weg vorbei wir im Sichtschutz des Wasserberges Stachelige Sträucher sammelten das Hagebuttenei Gras in den Haaren Erinnerst Du Dich an unser Herbarium, Liebste? Gräser und Blumen und Kräuter und Heu, wir tollten auf einer ausgelegten Decke, und das Zeug heftete sich uns an. Aus Deinen Haaren zog ich Halm und Schafgarbenstiel. Keuchend blieben wir im Tohuwabohu liegen. Mein Schmetterling, ich spießte Dich auf in Deiner Mitten. Grillengleich pumpend bewegten wir unsere Körper zum Urlied, das hier draußen nur die Insekten kannten, kein Gras, kein Baum, kein Pilz, der sich für diese Sache so abrackerte. Ein Stern öffnete sich und die Königin der Nacht schimmerte einen Moment in uns. Die Decke hatten wir verlassen, ins Gras hat es uns getrieben. Staunzen bohrten ihr Zungenhorn in unsere gerötete Haut.Wir klopften die Kleider, rieben mit Grasbüscheln uns sauber, verließen die grüne Insel. Mittsommer Die Zyrren brennen wie Aprikosenbäume grauviolette Wolken verteilen den Rauch Das Dach der entferntesten grummelt in Grau blau befleckt der Abendhimmel im Zenit Türkis liegt ein Kristall am scharfen Rand der Wolkendecke und des Horizont Bleigrau nimmt überhand, frißt die Aprikosen Ein Walfischblau wälzt sich durch die Wolkenschleier frißt klaglos blaues Plankton aus der Höhe Das Türkis bleibt klar wie feinstes Blauweiß im Herz eines Brillanten, singend im Herz des Jahres Der Sommer verabschiedet seinen ersten Abend. Das Seegrün des letzthellen Himmels löscht den roten Brand der Wolken schwarzer Qualm der Aprikosenbäume verhungert am Rand eines graudichten Tuches Das dunkle Pechblau bereitet den Auftritt des Meisters der Nacht, den Mond Asche glüht unter den Säumen wasserblau wandelt sich der Rand des dunklen Himmels grauweiß breitet sich Asche flächig unter der Kuppel aus Bösartig steht ein Bleigürtel am Blau, dünne giftige Wolkenschläuche greifen nach dem Lichtgebläu Blitzend treibt ein Himmelsreiter die grauen Wölfe mit Rotaugen unter Pegasus' Hufe, zerfleischt zu taupefarbenen Linien und Krümeln Schwefelgelb atmet Aprikosenrauch. Licht in meinen Augen Du bist das Licht in meinen Augen für meine Nase Blütenhauch Du bist der Klang in meinen Ohren für meinen Mund die Speis Du bist der Wind in meinen Haaren das Warm in meinem Bauch Du bist das Meer zu meinen Füßen das Gute in mir auch Du bist die Luft die ich hier atme für meine Seele Haus Du bist für mich das reine Feuer schützt mich vor kaltem Eis Du bist die feste, braune Erde läßt mich wachsen in das Licht Du bist für mich Belohnung erster Preis bist Du für mich Euer Grab Schlaft ruhig in Euren Wäldern trinkt durstig Eure Seen atmet verbrannte Luft der Höhn streut Pestizide in Euren Feldern Spült Eure Wagen mit klaren Flüssen verbraucht die Luft für Euren Müll tragt die kahle Baumwollerde tötet Wild mit feigen Schüssen Plündert alle Rohstoffplätze staut den Urwald tot hinauf bringt Euch nicht mehr aus der Ruhe denn ihr lebt in Eurem Grab Früher Früher - da war noch alles anders Früher - da war noch alles neu Früher - da konnte frei man wandern durch Blumen, Wald und Wiesen und den Duft von handgemähtem Heu Früher - da wuchs im Feld der Mohn Früher - da waren Flüsse rein Früher - da hörte man der Vögel Ton im Baum, im Naß und reifen Feldern und Häuser baute man aus festem Stein Herbstduft Kann Dich erreichen der Herbstfrüchte Duft? Sie sind voll im Reifen und liegt süß in der Luft die Bäume sie tragen der Blüten süße Last sie sind nur zu greifen und fallen Dir fast in den offenen Mund liegen am Boden bunt Apfelwickler sausen Wespenschwärme brausen das Viechzeug kriecht Dir in den Kragen rein es fliegt Dir auf den Pelz das Obst riecht wie ein lang gegorener Wein Der Schnapsduft des Herbstes trinkt Dich in den Keller die stillen Abende werden nicht mehr heller In jedem Ding eine Melodie In jedem Ding eine Melodie sie brilliert in vielen Sängen in Farben, Wärme und in Klängen in Tönen, Sprüngen und im Singen warm, weiß, rot im Schwingen im Kratzen, Scharren, Klimpern rauh, weich, offen, sanft Eine Symphonie durch den Tag Schwingst mit im Orchester wacher Sinne Narbe Die alte Wunde Freundschaft hat heute eine Narbe. Wenn ich traurig bin, pocht meine Seele in ihr. Schamott Sieh, Marie, das Rohr knackt im Ofen Der Schamott, den ich neu einsetzte hält die Glut wie der alte Die Herdplatte glüht in Rostsprenkeln die Espressokanne dampft im Stubenlicht Siena malt auf den Fugenlinien Bilder wie die aus Deiner Heimat auf einem Ofen, den ein kleines Kind kannte, genannt Marie Keiner Deiner Äpfel im Garten runzelte, Du hobst sie auf, bevor das Klima alterte greiser Apfel, Dein Ofen brannte aus und behielt die Glut zurück, bis zum letzten Glimmen, und Du bist in Deiner Küche eingeschlafen, doch vor sechzig Jahren schon hast Du eine Flamme gezündet, die jetzt schon wieder jungen Span füttert. Ich nehme den Kaffee von der Ofenplatte, Du mümmelst mit einem letzten Zahn den mitgebrachten Kuchen, und für einen Moment konnte ich in Dein Leben sehen. Petersburg nachts sind Deine Brücken steile Zähne sie lassen die Schiffe vollgeladenen Bauches in die Fuder Die weißen Nächte die Menschen hungern auf die Schiffe auf die Fracht gebracht wird nur Brei, auf der Aurora gab es vor achtzig Jahren eine Henkers- mahlzeit Revolution wurde hier gesungen, und da waren der Zar und seine Familie schon so gut wie tot Die Bolschewisten hoben hier eine Welt aus den Angeln und pflegten doch die Pracht des Kapitalismus Am bottnischen Meerbusen wurde aus der Zaren- pracht die Sowjetmacht. Peter hat hier tausende Menschen verbraucht, in einem moskitoverseuchten Sumpf, Deine Füße, Körper und Häupter zu errichten Die Bürger wurden befreit und gerichtet. Apfelmost Apfelmost zerquetscht unter meinen Schuhen Obst am Boden fault und die Wespe surrt Ida Red glänzt oben auf meinen Mund ich messe den untersten Ast und meine Kräfte die saftige Frucht raubt mir die Sinne ich steig in die Luft, schabe an Ästen Ich bin nicht allein ich schüttle die Zweige Mein Freund sammelt in seine Jacke das Feile Ich weiß auch einen geheimen Platz, an dem die Nüsse fallen, rund und Wal das trockene Gras und die gelben Hände bergen sorgsam die frische Schalenfrucht geknackt ist das Weiße bitter und schal doch ein Vierteljahr trocken gelagert erzieht ein Aroma zu seiner vollen Kraft Gestohlen ist die Frucht der Beeren verzehren tat in der Nachtdämmerung gut die Himbeerfrucht, die Johannis- und die Stachelbeere sah ich auf Kopfweiden wachsen, in verschiedener Ausprägung und Süße wie die Minibirne, die kaum Früchte trug, mit kleinen Blättern zwanzig Jahre alt und zum Gürtel nicht groß genug ich wollte einen Ast mit- nehmen und Wurzeln ziehen lassen, ver- säumte es, und gibt es sie noch? Pflaumen auf dem Bolzplatz fielen grün und bleu auf das dünne Herbstgras Noch ein paar Wochen, und die Frucht trägt einen orangeumfleischten Kern, der den Wurm birgt oder die saure Süße ich wußte auch einen Platz, da waren die gerillten Stämme von Mirabellen umwachsen; (heute stehen Häuser dort) gelb, grün und rot und weiß mal ein sanfter, dann ein herber Kuß der Wunderschönen Ich wußte auch den Platz, wo die Wald- erdbeere am Boden wächst, dort wo die Kirschen im Juni Vogelhonig tragen und der Star Stierkampf spielt Heute spiegelt sich ab und zu Regen in der Straße, wo ein Hohlweg zu den schönsten Schätzen führte Weit weg stand die Birne, doch meines Freundes Füße und die meinen trugen Entfernung wie die Höhe. In ihr faßten wir die Williamsbirne, eine schöne gelbe Schale um saftiges Fleisch Der Mais ist reif, und wir entfernten fast jeden Tag Schale wie Tüll und die braunen Haare, die hundert gelben Zähne ratterten nach dem heißen Bad durch unsere Bei der Autobahn waren einsame Flecken, und der Mais und die Kartoffeln reiften gut, in unserem Feuer in der Glut rösteten sie, saftige Aztekin und gelber Cowboy Drachenknochen Ich weiß ein Lied von einer Harfe die Saiten gespannt mit Haaren von einem weißen Einhorn Der Rahmen ist gefügt vom Elfenbein geborstener Drachenknochen Er fühlt sich spröde und blasig an doch lebt in ihm noch das alte Feuer einer vergangenen Generation flammenatmender Geschöpfe Geschraubt sind die Saiten in Ösen aus Weißgold und es gibt nur eine Frau, die den Saiten den göttlichen Klang wieder und wieder entlocken kann Eine Jungfrau, die ein Jahr lang bei einem Drachen gelebt und gelernt So lange sie keinen Mann erfuhr, empfand sie die Sänge der Feuerwesen das Rauschen der Wogen und die Gespräche eines Einhorns nach Nur eine Frau beherrschte solch ein Instrument, und als sie den Dreigesang in einem Lied vereinte, setzten die Götter sie mit Lyra, Einhorn und Drache als Kassiopeia an den Himmel Hexe! Ich stand auf wackligen Wackersteinen Schweiß odorte von tausend Leuten, schafften es, meine Sinne betäuben. Der Marktplatz war bis ans Kirchenende voll, im Blickpunkt stand der Pranger, in der Mitte der wogenden Menge. Ein Podest war aufgebaut, und ich stand direkt vor dem Hackblock. Der Graf hob die Hand und das Volk verstummte, man hörte seine Stimme klar, er sprach zum Henker: "Tu deine Pflicht!" Ein Bretterwagen öffnete die Türen, und eine rothaarige Frau wurde die Stufen hinaufgezerrt, in zerfetzte Lumpen gekleidet. Ein Gejohl brach aus der Menge hervor, und es klatsch- te und rumste, Tomaten, Eier, Hölzer flogen auf die Bühne und der Lärm war unbeschreiblich. Der Graf erhob erneut seine Hand, und der Gemüseregen hörte langsam auf. "Henker! Tu deine Pflicht!" Zwei Gehilfen zerrten die Frau zum Hackblock und legten ihren Hals auf das Holz. Auf einmal war ich in einem Zittern, und ihre grünen Augen ließen meine nicht mehr los. Der Erfüllungs- gehilfe hob sein breites Beil, es sauste, und der Kopf rollte in den Korb. Ich sah immer noch ihre Blicke in meinen versenkt, und seit ein paar Tagen höre ich eine leise Stimme, die in mir teuf- lische Namen und Zauberformeln wispert. Ich sammle Kräuter und töte Tiere, und ich fürchte langsam, daß ich damit auffalle. Der Blick ist in mir verwurzelt. Außerirdisch Du von einem anderen Planeten mit weißen, silbernen Städten jadegrünen Wäldern rotgoldenen Feldern Ihr singt in der Arbeit und beim Werken in bunten Häusern am Rand von Bergen spielt im Dickicht von Schilf im Meergrün von Seen Bronzene Schiffe segeln die Meere entnehmt Fische in Mengen der Leere knackt zimtene Muscheln und rosane Schnecken Ihr steigt auf teakhölzernen Bäumen eßt Früchte psychedelischer Träume malt fruchtbare Bilder Gebt uns Eure Schönheit! Wir wildern den gesamten Planeten zerstören Berge für seltene Erden Habt ihr einen neuen Weg? Wir nehmen gern bei Euch Kolleg. Silbernes Versprechen Heute sah ich den Mond am Horizont stehen Der Weltenrand war noch nicht bereit, das Ei zurückzunehmen das da silbern und rund eine Scheibenstärke über der Linie stand Im Westen fiel ein leichter Regen er trug ein silbernes Kind Es ist der Pakt des Mondes mit den Kindern, die noch nicht geboren sind Im Bogen stand des Monds Versprechen, Ovum und Gebärmutter zu sein die Frauen im Licht die Frucht auszubrechen vom Bein Luftaufnahmen Auf den geschroteten Bäumen gehen die Tiere mit Stacheldraht im Mund Sie halten sich für gerechte Richter in des Hauptes schamlosen Auftrag Die Burg, ihre Feste trägt dornige Rosen Vergessen das Blühen Sie treiben Menschen wie Vieh in Verschläge ein Im Sterben so viele ein Feuer faßt Seelenbein drängt den fettigen Ruß in poetische Himmel hinein Wünsche werden verdichtet in Aschepyramiden Ein Brot ist ein Stift und die Seele hungert nach Worten und Licht Ein Papier ist einen Diamanten wert Vögel mit Streifen und Sternen fliegen frei über die Szene haben die Hoffnung vermehrt Sie sehen den Knochen, was Menschsein entehrt essen Büffel und Beef sie fliegen einfach nicht mehr so tief Titanic Viertausend Meter sind viertausend Meter. Und tausend Menschen sind tausend Menschen. Dreitausend konnten sich retten von der Titanic. Neben dem Kapitän blieb das Orchester. Als die Titanic schon schief nach unten stand, intonierte es noch immer ironische Stücke. Dann sind sie irgendwann nach unten gerutscht und mit ihnen die Titanic. Die Musik verstummte, und wie man später sehen konnte, blieb von den Menschen kein Stäubchen mehr. Aber ich bin überzeugt, daß es immer noch die Blasinstrumente auf dem Deck gibt, wo die Lieder verstummten. Es ist nicht bezeugt, aber es heißt, wenn ein Eisberg den Seefriedhof kreuzt, dann hört man eine geisterhafte Musik, und man will auch schon gesehen haben, daß auf einem Eisberg ein Orchester spielte, mit einem Mann mit Kapitänsmütze als Dirigenten und einem außerordentlich großen Publikum. Sie sollen "An die Freude" gespielt haben. Es gab Applaus, da Capos und Zugaben. Darauf drehte sich der Eisberg, und die Gestalten verschwanden. Sie sanken wieder in die See. Würzburg Ich bin noch gar nicht in Wasserburg gelandet Glocken der Kirchen und Spitäle klingen in mir Von den Brücken blick ich auf schäumendes Wasser Nur eine hält den Fluß so wild, andere schweigen Der Burgfried und die Festung schweben mir im Blick Der Wein gürtet und füllt die Stadt, die Bürger Am Stein, am Festungsberg schwellen begehrte Reben Die Residenz schaut über den gepflasterten Platz Kunstgeschmiedete Tore regieren Verkehr, Hofgarten Bühne für den Gast aus Wien, orchestrierender Mozart Und wenn das Falkenhaus nicht gewesen wär Ich hätt nur meine eigene Stadt gekannt Doch das von Mauern umringte Herbipolis Wäre nie so geworden wie mit Park statt Mauern, ein atmender Ring um religiöses Zentrum, Handels- stadt, Einkaufsstadt, Regierungsstadt, Musenstadt: Im Lusamgärtchen findet ihr das Grab Walters von der Vogelweide, sein Name war ihm Pflicht: heute noch werden die Tauben an seiner Ruhestätte gefüttert Blaue Milch (Wasserburg) Blaue Milch steht über den Wolken, Indigo Grün bleun die Hänge am Inn Festlich bunte Gräber werden eingefaßt von einem weißen Mauertuch Indisches Symbol der Trauer Buchen greifen nach außen eng geschnitten schwillt der graue Stamm im Buchsbaum- heckengarten Eine Distel im Ruß verwurzelt wuchernd Stacheln und Knospen zum Gruß Pegonie und Oleander flammen rot um steinerne Krieger Ein graues Haus ergibt sich in einen orangen Schlund Herbe Birne spaliert am Haus, am Sims Inn hat schon die Füße geküsst Babyfaustgroße Rosen liebkosen sich in einem Zaubergarten Klarinettenzauber Klarinette Glatte Tube Klare Töne Silbrige Hebel Glimmende Ringe Klingende Klänge Warme Farben Höchste Spitzen Dreiklanggarben Grenadierholz Baumesschwingen Melodien singen Rosengarten Weißer Dorn im Rosengarten trockner Schatten mein Mund Rabenlampen spiegeln Berge Rostiger Klang in meiner Brust Hag im Liquid der Träume schäumende Asche galoppiert Inferno Mont Blanc feux soleile Monatserinnerung Blut Rien ne vas plus! Felsen rollen meine Zunge Zero der Hauptgewinn le jeux est fait! Schmerzen Verlust des Gehörns Gespaltne Zunge Halbierter Reigen Atemstunde Abendlicht Artustochter Brief Heute morgen bin ich aus dem Haus gegangen, habe vorher in den Briefkasten geschaut. Ein Brief war darin, von Dir, und ich habe ihn nicht eingesteckt, be- trachtet habe ich ihn. Dann war ich in Gedanken, und merkte nicht, wie mir Dein Brief entglitt. Ich hob ihn gleich auf, doch das Wasser der Pfütze hatte sich schon festgesaugt am Papier, Du warst ganz ver- wischt. Mit dem Schlüssel öffnete ich das nasse Kuvert, erleichtert las ich Deine Handschrift, hier war noch alles trocken. Das Geschützte hatte Bestand, wenn auch die Außenfläche feucht geworden war. Deine Zeilen hatten mich erreicht. Brennender Mann Brennender Mann Orangner Gürtel Feuerrote Haare Bluthornstiefel Flamme im Eis Brand auf Eisen Glutrote Hände Brennender Mann Müde ist der Tag müde meine Hände das Gehör verstummt die Augen brennen In mir die Reste eines gelebten Tages Aschkörner der Momente ich schreie in mir Prolog der Nacht Gedanken arm die Hängebrücke an einen Faden gedrillt Nur ein Schritt in die Wildnis oder ein Sturz in den Maalstrom Die Brücke fällt hänge am Pfosten Der Wald gibt mir die Frucht nicht Vor meinen Augen steht Schlaf im Niemandsland Gib mir die Hand ich möchte schlafen Galopp Meine Stunden galoppieren Meine Tochter trabt Mich schimpft der Abend und Josefine mich auch Kleiner Keim Der Bauer tritt auf brauner Erde Schritt für Schritt schleudert der Alte gelb gespaltne Körner in rasselnden Streifen in umbra Furchen Die kupferne Sonne sät einen schmalen Spalt erwachenden Morgenlichts über das feuchte, dampfende Land Im Hag springen muntere Töne fliegender Sängerknaben grün durch den Forst Der ockerne Beutel leert sich das fördernde Licht der steigenden Sonne liebkost die zarten Kinder letztjahrsommerlicher Frucht Der kleine Keim reckt sich, gähnt und zieht kleine Tropfen der Morgenluft zu einem grünen Trieb Sandlilien in Salzlinien Die Wellen wandern rollend mit sonnengoldener Gischt smaragdgrüner Bauch vertilgt den Strand Schaum mischt Sand, Muscheln mit spritzenden Fingern läuft zischend in Strandginster Sandlilien in Salzlinien ziehen feuchtes Od aus dem versalzten Wellenharz Neue Wellen bäumen sich auf wandern rauschend in den Sand Blind Die Blinde saß mit uns an einem Tisch Sie sprach mit tauben Lippen "Weil ich nicht sehen kann, muß ich fühlen." Ihre Hände klopften auf dem Biertisch "Wer bringt mich nach Hause zurück?" Wir haben alles wohl gerichtet. Die Heimfahrt war organisiert. Wir Blinden. Wir Tauben. Es sprach niemand zu ihr als Mensch. Auferstanden Woher sind wir auferstanden Wohin stehen wir auf Vom Affen zum Menschen Von Anima zur Seele Vom Kind zum Erwachsenen Vom Leben zum Tod Vom Tod zum Leben Vom Dunkel zum Licht Vom Sein zu Gott Rose II Die Dornen tragen eine grüne Knospe Kelchblätter schützen einen Seidenrausch Die Rosenknospe trägt eine rote Spitze Die Sonne zieht schon hohe Bahnen Des Sommers Mittagshitze wird, die dünne Haut, brechen, galant eine natürliche Kraft den Tüll aufwühlen Die volle Blume wirbt um Bienen für ihre Pracht Eisen Das Eisen schlingt sich um rote Berge Das Schwarze macht einen Schatten einen Raben aus Der Dunkle hackt verstreute Samen Ein Zug entrollt der Stadt Der Rabe pickt Ein Zug sucht bunte Zeichen Raven Stolz eines Raben ist Stolzieren Zuckt sein Kopf in festen Rucken Schwarz vollführt er einen vollen Tanz Geniert sich nicht vor des Menschen Genie Sprache auch des Rabens Pracht Gedacht - doch gedacht. Sonnenbrand Der Wald brennt Die Sonne hat in den Wipfeln ein Feuer entfacht Die Bäume brennen Die Sonne sinkt Die Flammen steigen Der Himmel leuchtet rot orange Glühend versinkt der Ball löscht die roten Funken Schwarz sind die Bäume Asche Verfall im Dunkeln Stille Es ist still, wenn der Herbst wartet Lässig verliert er sein Gewand Es ist hart, den Tod zu sehen der auch in uns die Blätter nimmt Drum füll ich andere, weiße Blätter, singe von Sehnsucht und vom Schmerz, von gelebter Freude und vom Heute, Nehmt sie, ich lerne noch von Euch Hebt sie auf, laßt sie nicht ungelesen, ergötzt Euch an den Bildern und dem Ernst Ich schaffe mir ein Kleid aus Worten In Versadern verklingt ein Herbst Ich seh den Herbst in jedem meiner Jahre, auch jetzt, mitten im Sommer dunkelgrün, ich zähle die gelben, die roten Blätter und hoffe auf ein Frühling neu aufstehn Das falsche Tier Es ist, wie der Titanic der Rumpf aufgerissen wurde In mir drin knirschen Zahnräder, fressen sich fest Es gibt nur noch mich, meine Gedanken, den Schmerz Unwohl breitet sich in mir aus, Vergangenheit Die Angst hält mich in einem Spiegel gefangen Die Furcht, die ich sehe, heißt Erinnerung ein weitgespannter Bogen, den die Krankheit schwärzt Mein Arzt kennt die Krankheit bei Namen und Medikament Er sieht mein Gesicht, meine gefurchte Stirn Er kennt keinen der Gedanken, die meine geistige Hand zu fassen versucht Er kennt die gefurchten Runzeln des Gehirns An ihnen liest er Sprache, Denken, Hören, Sehen, Fühlen und das limbische System, Echsenhöcker meiner Urzeit Hier züngelt das falsche Tier, nimmt mir die Gedanken, frißt, was Gut zu Böse wird, das Drachenfeuer Aus diesem Brunnen schöpft sich mir schale Fäulnis, den klaren Quell hab ich verloren Tief dringt in mich das Summen eines Hornissenschwarms, bohrt und sticht meine Gefühle an Wie kann ein Pferd sowas aushalten es stirbt Ich habe einen Zauberer mit starken Mitteln mit ihnen schütt ich den Brunnen zu, den die Echse jeden Tag neu aufgräbt und verschmutzt Kreuzritter Sein Schwert ist schwarz vor Blut Sein Gold ist rot wie schwer Er schwor den Christenkampf Die Muselmanen schwärmten hitzig aus Der Sarazenensäbel schwirrte wild Ihm halfen Schwüre und Gebete hinterher zu heilen seine Schwären Kaffee Kaffee so schwer wie Blut tropft zäh aus der Kanne Milch explodiert im Schwarz bräunt die braune Brühe Kein Zucker im Kaffee so süß wie Schnee wie Sahne Heiß schürt er meine Lippen schürze sie und schlürfe die braune schwarze Bohne schmeckt wie bittre braune Nuß Muskat und schale Träume weil ich endlich aufstehn muß Weiße Feder Weiße Feder im Wind, weißt, wo Kinder geboren sind Weiße Feder im Wind, reist nur dort, wo Vögel sind Weiße Feder im Wind, atmest das, was Menschen sind Weiße Feder im Wind, auf Dir reisen meine Träume blind Weiße Feder im Wind, weißt, wie vergebens sie sind Das Ende des König Arthur Genoveva blondes Haar Fürstenfrau mit Stroh im Haar Ehefrau Arthur Paar Mordreds Zunge redet Wahnsinn Merlin ging zu Morgana hin weißer Strauch im Zaubersinn Alter Königsmann der Tafelrunde Mordred schickt dir falsche Kunde steht mit dem Bösen im Bunde Alter Fürst Du blutest schwer Die Feen kamen mit einem Boot einher Sie tragen dich über See und Meer Gawain trug Dein Schwert Excalibur tat den langen, schweren Schwur zu versenken des Eisen Tones Dur Ruhe Ruhen meine Hände haben sie Ruhe Ruhen meine Augen haben sie Ruhe Ruhen meine Beine haben sie Ruhe Ruht meine Zunge hat sie Ruhe Mein Ohr ruht nicht ich habe keine Ruhe Lijis Lijis unter Deinem Hemd mein Auge brennt über weißer Frucht | Tiefe Erkenntnis Ich strecke meine weichen Fühler aus kann schon lange nicht mehr staunen vor Vielgesehenem in meiner Zeit komme mir vor wie ein erbärmlicher Fotoapparat Man muß Farben atmen Strukturen aufnehmen mit Fingern und Blicken den Duft von Holz und Blumen ahnen Erst mit der Wiederholung, der Erinnerung kehren tiefe Eindrücke wieder Sie überlagern sich mit Gesehenem und prägen so neue Schönheit, Erinnerungen Mensch Durch meine Nerven zuckt der Impuls wie der Schlange Biß in Sekunden Das Feld in meinem Rücken spürt jeden Blick von hinten Meine Sohlen spüren jede Unregelmäßigkeit eines unebenen Grundes Meine Blicke streifen aus meinem Kopf wie von einem byzanthinischen Wachturm Meine Nase ist der Wolf auf der Suche nach schwachem Wild, frischen Fährten Meiner Zunge Lippen Lieder sind Melodien und Rhythums bacchantischer Kraft Ich pflanze mich fort in Takten der ursprünglichen Riten der Menschen Ich hebe Baumstämme und schichte sie zu Stau, zu Bau, zu Toren Meine Botschaften trage ich wie der Wirbelwind zu fernen Orten Mein Haar kämmt der Wind mit sanften Zügen Ich küsse die Erde ich segne das Wasser ich breche die Frucht Ich bin ein Mensch Sinne, tanzen Laß Deine Sinne tanzen gehen Verwöhne sie mit schönsten Blumen Schenke ihnen das Blau des Tages und zur Nacht den Wein Atme frische Waldesluft trink das reine Wasser tief der Quelle Die Nadeln duften und das Harz Knack in Deiner Hand den Zapfen Streich über die trockenen Binsen Riesle den Sand durch Deine Finger Laß Dich zwicken von kleinem Krebs Roll Dich mit den Wellen in das Salz Laß den Frost Deine Finger gefrieren wärm sie wieder auf, faß in den Schnee Rodle über Hänge, hör das Winterlied Spür das Eis in Deiner Hand Geruch vom Mörtel, Zeuge alter Zeit vom Ziegelstein, rotes Pulver fließt Frische Wandfarbe, fest und weiß Schließ die Tür aus Metall, den Kreis Wahrheiten Was weißt Du schon von Wahrheiten wenn ich es weiß, weiß es mein ganzer Körper Es ist ein helles Licht Oder ein dunkler Schmerz Was weißt Du schon von Wahrheiten sie singen und schwingen drängen und engen Sie sind ungesprochene Bewegung Was weißt Du schon von Wahrheiten der Mensch schafft und vernichtet sie Nur der Mensch bringt Licht ins Dunkel oder verdunkelt jedes Licht Was weißt Du schon von Wahrheiten Der Mensch schafft lebt sie Der Mensch tut sie Dir an Du lebst sie und im Wahn Starrauge Küsse am Ende der Nacht die Liebe Dein Tau tötet sicher das Rotkehlchen Winde den Stock Moses in der Hand Blase ein Lied auf des Sees Röhricht Kühle den Stein beschriebener Toter Kämme den Sand gefrorener Süße Erstarre wie Eis im Mittag Küsse am Ende der Nacht die Liebe Abendstunden Du legst Deinen Kopf in meine Wellen meine Brust hebt und senkt ihn Du bist an mir vertäut, ohne Segel Deine Haare kräuseln sich in meinem Bart ich halte Dich ganz zart Ich bin in den Stürmen gewesen und hab zwei Boote in den Hafen gesetzt Mein Atem brist um Deine Ohren das Rauschen der Wellen in Deinem Traum wache über Dich vom Mastbaum Der Wind hat sich zur Nacht gelegt ich manövriere Dich in den Schuppen Dort dümpeln von draußen die andern Boote muß noch von draußen das Tor zuziehn lege über Dich eine feste Persening 1/4 Der Mond spricht 28 Silben voll 1/4 Licht hält mich wach In alter Freundschaft Du bist die Kreide Ich bin die Tafel Du malst Deine Träume Ich halte sie fest Du gibst mir Farbe Ich gebe Dir Grund Eine Nacht wischt der Schwamm ich bin schwarz und Du bist stumm Glitzersterne Der See bricht On the rocks Der Spiegel liegt in Scherben Das Himmelsgesicht zerfällt in Millionen Glitzersterne Biene Ein Quell verlorener Silben Eine Wabe gegorener Honig Ein Summen geborener Königin Ein Stummen gefrorener Bienen Residenz (Würzburg) Gelber Palast geschmückter Sandstein regiert Stadt und Hofgarten Wüste Wüste am Morgen verteilt Licht in Tautropfen wandelt das Leben Regen III Regen fällt in Farben Ein Bogen spannt über das Tal Versprechen des Herrn Rosette Licht der Rosette eröffnet das Morgenbeten die Stimmen murmeln Kaleidoskop Kaleidoskop blinkt Lichtbruch in tausend Scherben Sonnenrad Stäubchen Wirbel im Fenster brechen das Licht in Farben die Stäubchen tanzen Farbe Ergraute Haare decken die braunen Bänke werden Farbe sein Tabernakel Der Tabernakel speichert goldene Maße besserer Tage Versüßen Der Pokal mit Wein versüßt alle Sonntage Der Herr wird sprechen Reh Das Reh am Morgen knabbert an den Tautropfen äst würzge Gräser Robinson Derb gestürzte Esche gegabeltes Dreieck Moos Robinsons Freude Weiße Akazie Weiße Akazie Wüstentochter entblüht gefiedert einen Fuß Wurzel im Felsenbrunnen Heimatbaum der Menschheit Leopardenrinde Steppenschirm Schlaf Der Schlaf schlägt in meiner Schläfe Schlummernd schlage ich die Lider zu Ein Schlüssel schließt ein Schloß Schleppend schlappt sie herein eine Schlosse in der Hand Sie schließt den Taubenschlag schleift in ihren Schlappen in die Küche Gibt einem Messer den letzten Schliff schneidet eine Schrippe entzwei schluckt Schlehenschnaps schlemmt an einer Schleie Wolkenmilch Der Berg trinkt die Wolkenmilch sie schubt hinunter ins Tal Das Land trinkt wie ein Kind Kami - Katze Da kam a Katze ist vors Auto grannt hats gbremst Ich glaub die Katze hat glacht die Kamikaze Außen Wir leben im Außen unserer Sinne und halten uns für das was wir sehen Das Außen lebt in unserm Innen das ist was wir sehen sollten Erinnerungen Du hast Deine Worte in klaren Bächen und weißen Wolken gefunden In blaue Himmel pflanzt Du Worte und Sätze Dein Dialekt spricht aus Quellen Grün ist Deine Erinnerung blühend Deine Bilder Auf Deinen Wiesen Deine Gedanken Dornröschen Der Rosen Dornen wachsen die Mauern zu die Fee und die Spindel waren stärker als Du Das große Bankett endete im Schweigen keine Fee Du tanztest den Reigen die ferngehaltne Fee tat dem Schloß dem König und seiner Familie weh Der Schwur den die Fee bei sich trug arbeitete an jedem Menschen mit Fug Eines Tages fand die Prinzessin ein Zimmer Dort drehten sich Spindel und Rad im Geflimmer Die Kleine nahm Rad und Spindel bemühte sich Da fiel ein Tropfen Blut vom Stich Dem Schloß wuchsen die Mauern zu es schliefen Menschen und Tiere im Nu Zu erlösen kamen so viele Prinzen die Dornen stachen ihnen aus die Linsen Sponnen die Körper mit Ranken ein Zogen sie hinan an den Stein Ein Jüngling reinen Herzens kam einen Weg durch die Dornen nahm wacher Bote im Schlaf das Schloß stieg ab von seinem braven Roß erklomm die Stufen zum hohen Turm Erbrach die Tore im Sturm ein Kuß siegelte was die Liebe war vergangen sind und waren hundert Jahr Das Mädchen schlief und erwachte Das Schloß sich aus dem Schlaf erbrachte Die Rosen fielen nach Nirgendwo Brave Ritter waren wieder froh Es gab einen weißen Hochzeitsball Gäste kamen von überall Die Fee tat nun schlafen im starken Weh Es deckte sie zu ein gefrorener See Melissengrüne Frau Wir wissen ja, wie Spiegel aussehen. Eine Fläche, silbern, die das Licht scharf durchs Glas reflek- tiert. Es gibt Spiegel mit Holz-, Stahl-, Neon-, Metall-, Stein-, Porzellan- und Kunststoffrahmen. Wer genau aufpaßt, kann noch ein paar Eigenschaf- ten feststellen: Manche Spiegel sind buckelig. Ganz leicht nur, aber es reicht, um das Bild zu verzerren. Wenn man in bestimmte Spiegel schaut, erscheint man mal dick, mal schlank. Es ist nicht feststellbar, wo es diese Spiegel im täglichen Le- gibt, aber sie tauchen immer wieder mal auf und können nichts anderes, als einmal unserer Gestalt zu schmeicheln und mit Dicke uns zu frotzeln. Besondere Beispiele gibt es in Spiegelkabinetten, wo durch Wellungen und Fokkusierung brutalste Ef- fekte erzielt werden. Ich habe von Räumen gehört, die ganz mit Spiegeln, Boden, Decke, Wände, ausgekleidet sind. Man muß sich da sehr verloren und sehr oft vervielfältigt vorkommen. An einem warmen Sommerabend ging ich mit meiner Frau durch die Fußgängerzone unserer Stadt spa- zieren. Mir fiel eine Frau um die fünfzig auf, die vor einem Fenster stand und in den Ausstel- lungsraum in einen Ankleidespiegel starrte. Gerade wollte ich meinen Blick von ihr wenden, als sie einen Schritt auf die Schaufensterscheibe zutrat, sie durchquerte und in den Spiegel ging. Meine Frau sah in eine andere Richtung, hatte wahrscheinlich gar nichts gemerkt. Ich rannte zu dem Schaufenster, in der Hoffnung, irgendwie ge- träumt zu haben. Ich kam davor an, blickte durch die Scheibe und hoffte, mich im Spiegel zu sehen. Darin war ich aber nicht. Ich sah auf einen grünen Waldweg, in einiger Entfernung schritt die Frau immer weiter weg. Das Bild verblasste, und ich sah wieder mich im Spiegel drin. Meine Frau kam von hinten an mich heran und fragte, warum ich so blaß sei. Ich konnte es ihr nicht erklären, es war zu abstrus. Ich schwieg darüber, wußte aber noch nicht, daß dies der Auftakt zu weiteren Erlebnissen sein sollte. Main Es fließt ein Fluß in meinen Knochen Er fließt seit meiner Geburt mich durch Er spülte meiner Mutter Fleisch und Becken Er nährte mich, die reife Frucht In meinem Geburtshaus leckten kniehoch die Wellen Lastkähne fluteten Muscheln und braunen Sand Er füllte satt die kleinen Gärten und stürzte in Erlabrunn ein Wehr hinab Im Dallenberg wurde der Kies gespült auf dunklen verschlungnen Wegen in eine weite Wiese zum Sammeln eingeführt Ich hatte jung dort Holz gebrochen Mit ihm hab ich mich über Brücken vernetzt Aus Beton und Stahl, gemauert aus Stein Ich hab mit ihm in kleinen Schiffen treu, ernst und ehrlich die Hand gehalten Mit einem Freund bin ich im schwarzen Schlick eines umgrünten Gürtel eines Altwassers gewatet Ein Schiff fuhr Ebbe, ich ging nicht weit, und Frank hielt ich, knietief, für verrückt Er schuf meine Knochen, mein Fleisch, mein Blut Er gab mir als Dritter Leben, ich lebe, gut Seine schönen Brüder heißen Moldau und Inn Ich blieb so gern am Main, wie jetzt am Inn Glasscherben Blitzscherben Der Alte holte das Glas zum Schmelzen Der Blitz schmolz den Stahl verließ ihn durch seine Hand trug ihn - sanft - drei Meter weg Kautschuk brannte schwarz Eine Flasche löschte mit weißem Atem er atmete nicht mehr Es war heiß als ich ihn küßte Seinen Durst hatte er mit einer Flasche Bier gelöscht Die schmeckte ich und Salz Ich liebkoste sein Herz gab ihm meinen Lippenatem Ein neuer Blitz kam schlug in seinem Herz ein In seinem Augenmeer angelte er nicht mehr Wann wirst Du sterben Du wirst sterben wann stirbst Du mit verrußten Kinderaugen? Alles stirbt wird leben wird sterben wird streben Tanze und frag die Leute Ich werde sterben wann werde ich sterben Der Tod geht Dir immer eine Sekunde voraus Wenn Du alt und lahm wirst kannst Du ihn einholen oder er geht Dir eine Sekunde entgegen fängt dich vom schnellen Wagen auf Er rettet Deine Seele Wann wirst Du sterben Wann willst Du leben. Wo seid ihr Wo seid ihr wenn ich euch suche wenn ich euch rufe Ihr freßt meine Liebe auf von den Händen bis zum Kopf lang schon bin ich ausgebrannt Ich habe Euch nicht gefunden nie werde ich Euch finden immer werde ich Euch suchen Verzeiht, wenn ich aufdringlich war. Eure Existenz ist ein Punkt in meiner Welt ein kleiner Wirbel, der einen Teil von mir verschlingt Ihr kostet Kraft Ich wärme mich an meiner Sonne und ihr seid Fixsterne an meinem Lebenshimmel Warum seid ihr unerreichbar? Mein Zentralgestirn hält mich fest. Gold - Was Eure Münder trugen Deutsche haben gesammelt Deutsche haben geordnet was Eure Köpfe, Augen, Körper, Münder trugen sprecht in den Schweizer Bergen, in Frankreich, in Deutschland was Eure Münder trugen Berge werden brennen, Städte werden fallen, Stahl wird schmelzen vertreibt die Wächter aus dem Grab sprecht mit dem was Eure Münder trugen Ich war immer anders Ich war immer anders ich konnte nicht von Gärten und Bäumen lassen Alleen fingen meinen Blick mit Kastanien und Linden Sträucher lockten mit Hagebutten und Beeren Steine waren Kleinode der Form und Farbe Ich verließ mich immer auf Äste und Zweige bin nie gestürzt Sie trugen mich wie ihr Kind und reichten mich weiter von Ast zu Ast Ich war in ihrem Tempel Säulen aus Holz Teppiche aus Schlüsselblumen mein Leben entschlüsselte ich nicht aber die Farben von Ameisen Lehm war ein Geschenk das mein Rad verstopfte und meine Füße und Hände einprägte Bäche waren Stauseen Steine, Holz die Mauern Weiden streichelten mich im Vorüberfahren Aus jeder Quelle habe ich getrunken und war versunken in Uferböschungen und Altwasser Wortlos war diese Zeit ich fand die Worte zu Menschen nicht mein Gesicht lag in braun und grün und blau Ich lebte zur Hälfte als Indianer und die Schulstunden sie schwiegen mich an Mädchen waren begehrenswert aus der Ferne meine Schwestern nicht aus der Nähe Meine Hände und Beine saßen auf Muschelkalk formten Schnecken und Muscheln mit Kies zu Steinwällen unbesiegbar durch alle Zeit schnitten Schilf und junge Bäume am Main Schwäne waren Engel Im Herbst blühten die Bäume rot und gelb mehr als der Frühling und ich ging hin und sammelte die Früchte war ein Keim und wuchs in die Bäume Die Zeit war falsch Das Denken war falsch eine junge Kastanie schlug im Herbst aus Unsere Hände Meine Hände sind nicht meine Hände Sie gehören der Menschheit Haben Pyramiden gebaut, Kanäle geschaufelt Ihr kennt Eure Hände und ihre Geschichte Schließlich haben unsere Hände ihre Geschichte aufgeschrieben Ich wurde auf Händen getragen Ihr trugt mich weiß wo Ich trage meiner Kinder Hände auf meinen Händen Ich habe Bücher getragen Eure Hände haben sie geschrieben habe sie vor mein Auge gehalten ließet mich lesen Waren getragen Wir haben Brücken mit ihnen konstruiert Wir geben uns die Hand Man kann das sehen wie man will Meine Hände Eure Hände Atlas hat die Welt mit Händen getragen Wir tragen die Welt Wir haben auch getötet Zivilisiert, wie wir sind Eure Hände werden meine Hände zuschaufeln, mit Erde bedecken Unsere Hände tragen die Erde Selene Selene hat ihr Licht im Mond liegenlassen. Die Sterne drehen die Schale, und das ganze Licht kehrt zu den Sternen zurück. Mond I Ich schaufle zwei Wochen lang, um den Mond vollzumachen, dann verlassen mich die Kräfte, und der silberne Tiegel leert sich wieder. Mond II Die Götter haben den Mond an den Himmel gesetzt, um die Frauen ans Empfangen und Gebären zu erinnern, und den Männern Kraft zum Ackern, Jagen, Lieben und Kämpfen zu geben. Dunkle Stunden sind Finsternisse und Neumonde, dort sammeln beide Ge- schlechter ihre Kraft und ruhen. leichtsinnige Jungfrau Eine leichtsinnige Jungfrau schöpft Licht von der Sonne, behält es aber nicht bei sich Jeden Monat einmal gießt sie es über die Erde aus, um ihren Kindern Kraft zu geben. Danach verlieren die Menschen ihre Kraft und müssen ruhen. silberne Schale Ein schwarzer Neger trägt vor der Sonne eine silber- ne Schale. Sie schenkt ihm ihr Licht, er trinkt es in einer Vollmondnacht aus Blitz Betritt den Blitz bevor der Donner rollt Du wirst Licht sein Du wirst nicht sein Du wirst Blitz sein Ein Funke im All Ein Gleißen im Strahl Ein Keil im Sand Spannung in den Wolken Ein Schlüssel an einer Drachenleine Verlaß den Blitz bevor der Donner rollt Schlaf mit dem Blitz Schlaf mit dem Blitz er trifft genau und zärtlich Stromberg Stromberg in den Wolken Wolken stauen das Licht Ionenspur steigt von einem Baum Er atmet den Blitz ein Thor Thor trägt einen Gürtel aus Licht spannt den Donner ein am Schenkel von seinem Wolkenritt sprengt er Himmelsfesseln Persönlich Spannung unter den Wolken Luftbälle verschiedener Ausdehnung Ionenspur im Sommeratem Ein chinesischer Bauer schwitzt Aus der Talsenke steigt sein Schweiß zwischen zwei höhere Luftschichten Der Bauer arbeitet ruhig weiter Unten Yin oben Yang in Spannung zerreißen das Band den Bauern Im Einklang Wolke und Reisfeld Braune Erde Braune Schergen bliesen Juden in die Luft Braune Kohle blasen Konsumenten in die Luft Herren der Braunen Erde nehmen Dörfer weg Herren brauner Scheine lösen Dörfer auf Meine Frau II Meine Frau ist stärker als ich Manchmal bin ich stärker als ich Ertrinkend Meine Augen Danke Euch in der Flut ertrinkend Sinkend verschenke ich mein letztes Ohr Wenn am Abend der Fluß verebbt und das Geräusch des Tages verlebt dann schreibe ich die Gedanken die aus Tönen und Blicken variieren Pausen hat es so viele wollte ich ich hätte mehr Kraft immer in meiner Krankheit gebe es mir mehr Licht Dame im Meer Eine Windjammer gleitet aus Deinem Mund weicher Wind brist Du durch ihre Segel die Fahnen wehn Alte Netze, Glasbojen und Treibgut sind verfangen Deinem Haar Dort nisten elfenbeingoldene Seeadler Möwen umkreisen Deine weiße Stirn in Deinen Augen leuchtet das grüne Meer Flamingos tanzen auf Deinem Daunenbusen Neonfische flüchten in vertangenes Versteck Alte Fregatten haben sich goldschwer in Deinem Nabel versammelt Du trittst eine Woge Schäumend treibst Du im Sargassomeer Schwarz Schwarz ist Dein Schlaf mäand<&ont color="#E7D7AD">ert verschlingend in den steinigen Tag An Deinen Ufern leuchten schwarze Kirschen die tolle Frucht mundet jeden Tag mehr Sonne Mitternachtshaar Sternensilber Kupfersonne Staub So hier einzutreten nach einem heißen, staubigen Tag ist einen Schluck Wein und ein erfrischendes Bad zu nehmen Island Der Baum im weißen See fror Seine Wurzeln reichten an die Glut der Erde Dort wachte die Sonne nächtelang Im glühenden Schlaf gab sie die Wärme der Erde Ein Baum grünte auf weißem Schnee ein Tag Frühling gewonnen durch die Erde Der Baum verlor seinen grünenden Flor die Nacht erfror ihn durch die Kälte der Erde Das Frühjahr erreichte den weißen See beschien und erwärmte ihn mit der Kraft der Sonne Krähen von der Oder Die Krähen sind von der Oder zu uns gezogen Dort fanden sie keine Nahrung mehr Die Menschen in ihren Häusern pumpen die Keller leer Der Fluß faßt Bäume und Tote in seinen Wogen Der Blumenschmuck ist unter Wellen begraben Die Toten haben ein feuchtes Haus Es treiben fahle Betten hinaus Nur Schlamm wo sonst Pferde traben Ein Land nach dem andern ertrinkt in der Flut Die braune Suppe überschwemmt die Felder Unterspült Deiche und Polder Hoffentlich halten die Dämme gut Kinder Den Tag mit den Kindern verbringen ist schon gelebte Erinnerung Bäume Die Bäume sind ausgewandert Man hat sie auf dem Mond gesucht jetzt spürt man ihnen auf dem Mars nach Wein Die Griechen bewahrten den Wein in Amphoren verschlossen mit einem wächsernen Pfropfen versenkten sie in kühlende Erde Man sagte, in meinem Haus liege Gold Ich nahm einen Spaten, begann zu graben legte Hälse von Amphoren bloß entfernte die morschen Stumpen und genoß den Wein attischer Reben Die Kathedrale Der Krieg hat die Kathedrale zerbombt überall Trümmer und Scherben Ich mische Pulver stampfe in Tiegeln stößle das Pigment Mein Feuer schmilzt Farbenglut Ich gieße die Schmelze zu farbigen Platten schneide und versenke sie in biegsame bleierne Rahmen schließe Lücken und passe an Bogenspitzen und gotische Säulen warten auf irisierende Scherben Siebzehn Jahre Ich blase die Kerze aus Ihr Licht weicht Deiner Wärme Der Rauch kitzelt mich Deine Haare kitzeln mich Dein Körper schmiegt sich an meinen Wir streichen die Rückenfeder mit unsagbar sanfter Hand Seidene Lippen pressen sich an meine spröden Die Luft fehlt die Lust zu beschreiben wo wir tiefer gehen In sanftem Wellenwiegen schwingen siebzehn Jahre Roter Drache Wir pilgerten auf schmalen felsigen Wegen im Himalaya Gebetstrommeln rasselten uns schnarrte die Lunge In einer langen Schlange standen gescherte Häupter vor einem kahlen Felsen beteten vor einer Platte einer Granitplatte die über dem Felsen schwebte Ein goldener Apfel prangte an ihrem Unten oben saß ein Junge gehüllt in eine rote Fahne Er sprach mich an Gib mir den Apfel Hypnotisiert brach ich die Frucht reichte sie ihm sie zu zerbrechen Eine Veränderung kündigte sich an An seinen Armen zeigten sich Federn Seidenschnüre pendelten von seinem Hals Und er wuchs. Zu einem Körper von roter Länge Seine großen Augen starrten absolut kindlich Er hob seine Quasten die Schwingen Brausend schlug er Kapriolen und flog nach Osten Richtung Land der Mitte Schlangen Ein Schlangenbiß die Schlangenhaut Seidig und glänzt Mandra aus Kobra Augen aus Gold Rad der Blicke Gehäutet ist der Gebissene Muskeln aus Schlangen Vipern wenden sich in zuckenden Muskeln Gift in Tropfen Der Priester zerlegt Dein Leben Deine Rippen werden kahl Schlangen werden zu kühlen Stäben Gift tropft aus Du darfst atmen das Gift ist tot Zähne der Kobra Das Gift ausgedrückt Der Blick erstarrt Das Serum wacht Wie der Felsen ist Felsen ist Butterblume Schön Wenn Du merkst der Abend wird schön geh in den Keller nimm eine leere Flasche mit zapfe vom besten Wein dieweil Du später von ihm trinkst wirst Du Inspiration erfahren wie wenn Du frei singst oder dichtest Das offene Gefühl strömt in Deine Hand strömt aus Deiner Hand bindet in Zeichen ein tönendes Lied ein verwebtes Poem öffnen Was macht er mit seiner Zeit Er stürzt sich in Arbeit kein Wort kein Gruß ganz schlicht Er sieht hier die Menschen nicht Doch Zeit sich lassen öffnet den Raum es weitet die Herzen und weitet die Zeit Teilt Euch den Morgen, gemeinsamen Traum dann ist die Arbeit ins Leben gefeit Alte Leute Alte Leute wie gereifter Wein stell nur eine Frage schaust in Welten hinein Vergangenheit zur Sage Ein goldener Schatz der Erfahrung und das ewige Verständnis daß Zeit keine Grenzen hat Haus 28: Liebe Wir waren alle miteinander wir waren irgendwo Wir waren oft am Malen Treppenabsatz uns so kühlte sonst war hier oben Meditation Wir schenkten uns hier die Liebe im Treppenhaus stieg mancher Fuß die knarrenden Stufen hoch Wir gaben uns keinen einzigen Laut Die Liebe war unser Versteck hat für uns ein Liebesnest gebaut Krieg Der Krieg ist leise heute an vergessnen Küsten liegt verlorne Jugend in verdeckenden Bäumen schwert schwer der Stein von Engeln oder toten Soldaten die tote Soldaten in einer Steinkiste tragen die Kirchen fassen die Namen nicht die Länder fassen sie allemal 29 Irgendwo ist ein Haus explodiert Trümmer, Schutt, Ziegel, Tote Ein Mann und eine Frau konnten ausgegraben und gerettet werden Jetzt erst wieder ein Toter ein neunundzwanzigjähriger Mann Ich bin dreißig. Eine merkwürdige Identifizierung Ein zerbrochenes Haus lastet auf mir Flachs Gesponnener Flachs Augenseen Tränenlachen lacht Tränen in meinem Arm trinkt Wasser trinkt Inn Hundespiel Fenster zur Sonne Die gläserne Balkontür schnarrte, wenn sie geöffnet und geschlossen wurde. Ein Knall, wenn der beschichtete Bügel in ein Geschlossen schnappte. über dem Fenstersims, über unseren Köpfen, lag das Fensterbrett aus Muschelkalk. Ein brauner Ölofen wummerte und machte den kalten Frühlingstag wärmer. Draußen auf dem Balkon wehte der Wind, ein Aprilwind, kälter als die Haut, und Wolken trieben vor der Sonnenscheibe, die Kraft gewann und wie eine scheue Jungfer erbleichte und sich dann verwischte. Ihr galt unser Rufen, wenn wir sie forderten aus ihrem Wolkenversteck zu kommen, und freuten uns, wenn sie kam, schließlich war es unser Rufen gewesen und sie mußte zwei kleine Kinder hinter einer blanken Fensterscheibe gehört haben Der Tod ist zum Sterben Breite Deine kupferne Mähne Beschäme das Gras es ist jung Laß das rote Kleid fallen Fall mehr für mich als für Dich Entweihe den Stoff um Deinen Busen wirf ihn ab wie ein altes Fell Entweihe die Schenkel die weißen Deine Haut - dunkel die Scham - ist hell Trink aus meinem Körper die Kraft Sauge und trinke drücke den Schaft ein Horn fegt das Gras es fegt die Haare Die Scham dunkel Deine Haut ist hell Nimm meine Milch ich muß sie Dir geben Trink meine Milch ich gebe sie aus Trink meine Lust trinke Deine aus Der Tod ist süß er hat Sterne Mein Atem breitet sich auf Deinem Busen Du atmest Deine Nachlust direkt ins Hirn Ich schnaufe Deinen Atem die Luft Danach ist bitter es fehlen die Sterne Räum das Gras kämm sie Deine Haare Wir haben im Stöhnen das Gras gekämmt Gekämpft um ein Leben wir wissen es nicht Kämm Deine Kleider sie passen Dir nicht Der Tod ist zum Sterben Wir atmen die gleiche Luft Du trankst meine Milch mich tatst Du trinken Gerte Die Gerte war schlank Sie strebte mir aus einer Esche entgegen Sie war geschwungen sauber gewachsen jung und biegsam Ich schnitt sie ich schälte sie ich bog sie Ich ließ sie pfeifen in einem Kreis um mich Sie schmiegte sich meinem Körper an Ich liebte ihre Gestalt ihren Wuchs Sie kennt keine Worte Sie zittert in der Hand Sei sanft zu ihr Du darfst sie nicht zerbrechen Oderbruch Am Oderbruch bricht die Oder bricht der Damm oder bricht die Oder in den Oderbruch welches Schicksal hat die Oder Wolkenbruch Oderbruch Gari Kasparow Gari Kasparow hat nicht verloren. Er hat es gewußt. Ein Gegner hat seine Strategie aufgenommen, kannte alle seine Züge, Taktiken und Spiele Er wußte auch die anderer Kein Spieler gegen sich selbst Keine Jahre Erfahrung gegen einen allwissenden Spieler Der Spiegel, der den Kopf umdreht. Gari Kasparow hat nicht verloren. Als er die Fähigkeiten seines Gegners begriff Eine Million Züge durchdenkend in einer Sekunde gab er auf. Die menschlichste Entscheidung. Gari Kasparow hat nicht verloren. Reich sein Wenn ich reich wäre Austern sollen köstlich sein tät ich sie jeden Tag essen bis ich nicht mehr kann Ich bin reich, habe eine köstliche Frau Doch manchmal möchte ich allein sein Kuß Dein Kuß schmerzte, als ich mich von Dir löste Ich zog aus Dir die Liebe wie ein Pleuel gierig das Wasser dem Brunnen entzieht vom tiefsten Grunde, wo der Fels Klarheit schafft Dein Kuß schmerzte, als ich mich von Dir löste Wir waren die Wellen am Strand, die Lust gischtete hoch auf und verzischte im feinen Sand und, um neue Kraft zu schöpfen Wir zogen uns an Land, als wir uns erschöpften Der Pleuel ruhte, der Trank war genug Leicht atmend, wirbelten wir uns Kuß und Blicke zu Babylon Es führt eine Straße nach Babylon Wir sind sie so oft gegangen und wir waren eine Stimme Zuletzt brach die Zeit das hölzerne Szepter entzwei wir beide wurden König könnte ich die Straße wieder haben Ich täte sie mit Gold pflastern und unseren Schritten Himmel hoch Gestern noch war der Himmel hoch Wolkenscherben wie Eisplatten im Blau Die Sonne verriet sich durch Strahlenkegel Die Luft war rein, wir atmeten frei Heute hängen die Wolken wie satte Kühe in der Luft und die Kälte melkt sie in Strahlen von Schauern überall lassen sie ihre Fetzen liegen Das Aug wird trüber als der Himmel es ist Tochter Meine Tochter ist dort. Blau, grün und weiß steigen Berghänge hinein Das Licht dort oben ist so hell und blau sie trägt es in ihren Augen grün sind die Wiesen strohblond ihr Haar sie schwebt dort in blauen Träumen nun schon ein langes Jahr Mein Traum ist ihr Himmel So traum Mein Schlaf war so traum Ich schreibe die Fährsen in ein blondes Kerzenlicht gelb und saftig reif mit einem roten Schimmer darum Kerze II Die Kerze brennt so frisch gefüttert von der kalten Fensterluft Meine Tochter leuchtet milchig in sich Ein Schrei besiegelte ihren hungrigen Schlaf Meine Träume brannten schlackig aus Miraklisch glühen beide in mir Faunische Träume Faunisch wachsen mir grüne Träume Pan spielt, bocksbeinig, behaart, seine Flöte dazu Ein Gott läßt mich Deine Liebe trinken Orpheus sendet mir Schlaf auf Wolken zu Fahnenträger Du trugst die Fahne in die Schlacht Dort bist Du gestern nicht mehr aufgewacht Sie haben Dich um Dein Leben gebracht In die Fahne grubst Du Dein Gesicht heute nacht Sie zeigt es jetzt in bunter Pracht Du trugst die Fahne in die Schlacht Gedichte Was für Gedichte wären geworden Sinfonien sind wie Fackeln gestorben Was für Häuser hätte man gebaut Welche Kinder hätten das Licht geschaut Welches Lachen wäre noch erklungen Hätte Hitler je ein Maienlied gesungen Schwer blakt die Kerze im Wind Ruß legt sich auf unsere Gesichter Sie sind verbrannt - rauchig und lichter Scheiden Meere scheiden Salz Berge scheiden Wasser Menschen scheiden Geld Geld scheidet Menschen Schwer Ein Aufzug fährt bei mir im Haus. Motoren ziehen die Menschen unters Dach. Doch manchmal leidet der Kasten. Dann bleibt er mit offnen Türen im Keller stehen. Sehr bequem. Die Treppen stehen immer. Bei mir steht der Aufzug immer. Ich benutze ihn nicht. Wenn er fährt. Wenn er nicht fährt. Ich steige immer bis fast unters Dach, wo meine Wohnung ist. Denn fahre ich immer Aufzug, verliere ich die Kraft, wenn er nicht fährt. Und dann muß ich doch steigen. Dann fehlte mir die Kraft, und die Treppen sind schwer. Geschützt Ich kenne einen Garten da werden Blumen geheilt Sie stehen für Menschen. Drum sind sie am Boden, geschützt vor dem Wind, bewahrt vor dem Sturm. Nur die Äste starker Bäume fester Ärzte halten dieses aus. Sie sind dem Boden stramm verbunden und tragen feiner Blümchen Last. Büsche rascheln wie Schwestern mit dem Zellstoff, und ihre Früchte glänzen weiß wie rot wie die Pillen, an denen es nicht mangelt. Grün ist die Hoffnung, erzählt uns der Rasen. Rot ist die Liebe, wispert der Rhododendron. Wir halten Euch mit unserer Kraft, rauschen die Bäume. Mauernlos schützt dieser Garten. Veränderte Philosophie Ich war damals anders, verband ich Erkenntnisse mit starken Gefühlen waren die Gefühle stark mußte auch der Gedanke stimmen. Damals war ich sehr philosophisch, existentiell, materiell Zwei Brunnen aus einem Wasser Bis diese Brunnen versiegten (sie entströmten allein aus mir) dann stand ich in der Wüste andere Brunnen erbrachen sich aus dem Sand und ich gewann neue Gedanken zweifelte nicht mehr an mir und der Wirklichkeit Mutter Mutter - was birgt dies Wort. Sie ist die Quelle allen menschlichen Lebens und Ihre Stimme trägt die Deine, in jedem Wort, in jedem Klang. Was gibt Sie alles - Liebe, Wärme, Nähe. Du kannst Sie verlassen, ihr grollen, zürnen. Doch Sie ist das Einmalige, das Dir alles gibt. Und kehrst wieder zu Ihr zurück. In jeder Frau findest Du Ihre Seele, solange Du suchst, ob oder ob nicht Du findest Deine Erfüllung Sie schwingt als Grundton in jedem Menschen, in der Tochter wie im Sohn. Tod im Dschungel Der Tod im Dschungel ist kalt er ist geschmeidig und lang und wird gut gefüttert Der Kalk wurde es nicht Er wurde mit dem Spaten umgegraben, wenn er nicht das Kalte, Harte essen durfte Kalk Leere Kalk Höhlen Kalk Augen Kalk Münder Kalkiges Schweigen Lost is Laos Verloren ist Laos. Wachsen Zwei schieben sich zusammen Zwei Kontinente entfernen sich Zwischen beiden klaffen Welten Du brauchst den Abstand fingernagelschmal Ein Gebirge wächst in Dir Ein Knochen wird zerteilt zwei wachsen zusammen Eine Welt / Ein Körper laufen weich Integral Viele Philosophen haben sich ihre Köpfe zerbrochen, was die Welt, der Kosmos, das Universum sei. Sie gingen von der Seele aus oder betrachteten das Universum in seiner Unendlichkeit. "Was ist der Geist? Was die Unendlichkeit?" Sie fragten und fragen wie Außenstehende. Sie haben wohl kaum begriffen, daß sie aktive Teilhabende des Geschehens der Welt und der Seelenwelt sind. Sie werden vielleicht nie wissen, woher die Welt, woher wir kommen. Doch sie sind ein Bestandteil der Welt, sie und wir wurden so geboren. In uns ist alles vereint, wonach wir fragen müssen. Die Mathematik hat das Integral erfunden. Wir sind das Integral. Abschied Gold ist im Grün Golden blühen die Bäume Dächer fiebern rot Die Ziegel lang schon ausgebrannt Türen schließen abends zu - noch nicht, denn eine Frau verläßt den Garten Sie spürte grüne Triebe hofft auf neue Liebe Gold ist ihr Herz Mutter ist krank Ich esse Gurkensalat mit Dill und meine Mutter ist krank ich höre Musik im TV sie liegt unterm Dach Ich schreibe Bücher ab am PC der Stoffwechsel blockiert ihr Leben Morgen früh trinke ich Kaffee am Tisch und fahre vielleicht nach Rosenheim Schuhe kaufen Vertrauen Es waren Deine Augen. Wir verbanden uns mit Blicken, Deinem Finger und meinem Mund. Ich nagte leicht an Deinem Fingerglied. Dabei hast Du gelächelt. Meine Zunge koste Deine kleine Hand. Still wurdest Du. Deine hübschen Augen versanken in schlafschweren Wimpern. Ein paar Mal hast Du noch geblinzelt. Dann wurde Dir Deine Hand schwer und die Augen schlossen sich. Meine Augen schlossen sich und glückliche Tränen rollten über meine Wangen. Ich hatte ganz Dein Vertrauen. Was bin ich, das ich bin, daß ich bin? Ich war im Urknall eine Nano-Ahnung ich füllte das Teilchen-Meer ich gerann zu Elekt Neu Protonen zu Atomen habe achtzehn Milliarden Jahre in Sonnen geglänzt Ich bin in das Universum explodiert Ich stürzte auf eine Sonne, einen Planeten tummelte mich in jedem Medium beteiligte mich an der Urzelle und war danach in jedem Lebewesen zuhaus Ammoniten, Fische, Echsen, Saurier, Säugetier und nach diesen ewigen Äonen bin ich nun ein Mensch der Sonne, Planet, Leben, Urknall war. Ich war das Universum ich bin wieder ein Teil davon. Ich habe nach Hause gefunden. Mongolisches Alphabet Weich schmiegen sich die runden Hügel in die vielberittene mongolische Steppe Das Pferd trinkt von den matrigalen Busen grün sein Gras. Die Stämme ihre Milch In den Zelten reicht man diesen Trunk, wie Pferde Fohlenkinder ihrem eigenen Sproß Gierig schlürfen kleine Münder liquides Elfenbein Aus dieser Milch wuchsen Reiche in China immer neue Dynastien Rußland bangte vor der goldenen Horde im Zweistromland und Persien wurden Landschaften zu Sand zerrieben Auf den Katalaunischen Feldern bauten sie ihr letztes Zelt Mongolische Milch Weich schmiegen sich die runden Hügel an der mongolischen Erde Leib Sie geben grünes Gras den Pferden Mongolische Frauenaugen ritzen Gesichter über sich schmiegenden runden Kindern Sie geben ihnen weiße Milch Mongolei Harte Männer Starke Pferde Weiches Gras Eis wie Glas Die Glut des Sommers ist in Eis verschmolzen Wässrige Schmelze eines Sees ist zu einer Eisdecke gebogen Nun frieren auch die Äste ein in einem stillen weichen Pelz das Gras verlangt nach Sonnenschein leuchtet grün unter rauhem Reif Ziselierte Blumen sprießen auf dem was dem Eise ähnlich ist Gehst Du über Wiesenwege knirscht der Frost zu jedem Schritt und schickt der Sonne Blitze in Regenbogenfarben zurück Rauher Reif Der Spätherbst friert die letzten Früchte ein Ein Apfel verglast im Laub Blätter tragen rauhen Reif Die Ackerfurchen, die Scholle trägt einen weißen Nerz Die Krume zerspringt vor Kälte gepflügt vorbei an grünen Soden Im Nebel schimmert groß die Perle eines Winters, späte Morgensonne beleuchtet feurige Herbstesfarben gefallen von offnem Kronenfirst Die Rehe zögern auf den Feldern bevor eines die Rübe äst lauschen Ohren dem Menschenschritt und fliehen in den Wald zurück Psychose Halbwelt Hast Du das auch schon erlebt? Du stehst in einem Geschäft, es drückt Dich, doch Du mußt warten, daß der andere Dich läßt. Du hast ihn hineingehen sehen, und nun war- test Du. Und wartest. Schließlich gibst Du Dir doch einen Ruck und drückst wider besseren Wissens die Klinke, die Tür gibt nach. Niemand anwesend. Du meinst Deine Wahrnehmung oder Deine Erin- nerung seien gestört und spielen Dir einen Streich. Doch Du kannst Deiner Wahrnehmung trauen. Du hast einen Blick in die Halbwelt geworfen. Sie funktioniert nicht kausali- stisch, hat eigene Gesetze. Was eben pas- siert, kann für eine Zeit aufhören und wie- der auftauchen. Dinge verändern sich und sind dann etwas ganz anderes. Oder Gegen- stände beeinflußen Dein Handeln und Du bist Sklave. Gegenstände verschwinden - wenn Du nicht gerade hinschaust. Oder Du nimmst wahr, wie einer Deiner Mitmenschen von ei- nem Dämon besessen ist, er ist nicht mehr der freundliche Kumpel, der er sonst ist. Es ist nur ein kleiner Schritt in die Halb- welt. Bist Du einmal drin, sucht sie Dich Dein ganzes Leben lang heim. Diese Welt, Halbwelt, ist für den Erkrankten durchaus real. Er sieht die Bezüge nicht mehr, die die Wahre Realität als Erklärung bietet. So können Menschen, Tiere und Dinge wirklich unvermittelt für den Leidenden verschwinden, weil das Aufnahmevermögen beeinträchtigt ist oder er nicht alles wahrnehmen konnte, was um ihn herum geschah. Morgens Morgens wachst Du auf, und Dein Kopf ist so klar, wie der Regen draußen fällt. Aber Du bist nicht betrübt, Du hast heute einfach zuviel Kraft. Dann gehst Du ins Wohnzimmer und reißt das Fenster auf. In Deinem Rücken strahlt die Wärme noch von ge- stern, als es warm und sonnig war. Diese Wärme drückt, aber Du weißt, wenn eine Stunde lang das Fenster offen war, ist die Temperatur ausgeglichen. Dann setzt Du Dir einen Kaffee auf, der bald riecht und duftet, und Du schmierst ein Käsebrot und sitzt in aller Ruhe am Tisch. Die Luft von draußen trägt einen frischen, feuchten Geruch, an den Du lange noch denken wirst. Es ist der selbe Geruch, den Du bei einem Spaziergang morgens an einem Fluß oder in einem Wald aufnehmen kannst. Schade, der Morgen wird verschwinden und die Routine des Alltags sich breitmachen. Patientin auf Gabersee Die Klageflamme rollt auf Deiner Zunge Du bist geboren, wenn jemand stirbt oder verheiratet, wenn Elvis stirbt Tennis gespielt in Frankreich und Grace Kelly Zigaretten aus Finnland in Schweden Schwester in Stockholm und Strandhütchen Chemische Botschaften stenographiert In Burghausen die Gesellschaft gelebt Langgärtner, Dr., Blumen zum Grab geschenkt Die Stimme und das Leben strapaziert so schön, so lustig, alt und jung Druckarbeit War ich damals fit. Wenn ich um eins aus der FOS kam, legte ich mich in die Pedale und fuhr ans andere Ende der Stadt. Das andere Ende war der Heuchelhof, eine Siedlung aus Hoch- häusern und Familienhäusern, die auch "Klein-Manhattan" ge- nannt wird, wegen ihrer Silhouette oben auf dem Hügel. Doch zunächst mußte ich den Berg erklimmen. War ich damals fit. Mit meinem starken Fahrrad fuhr ich im zweitleichtesten Gang den Fußweg, neben Straße und Straßengeleisen, hinauf. Ein paar Straßen weiter lag dann der Komplex, der Richter-Druck heißt. Es war die Druckerei, die die Zeitungen für Würzburg und Umland herstellte. Innendrin war sie riesig. Doch die Zeitungsdruckerei war nur ein kleiner Bestandteil des Ganzen. In einer großen Halle (es riecht dort furchtbar nach Lösungs- mitteln) stehen mehrere Druckmaschinen. Offset-Druck. Ganz hinten in einem Eck steht eine Dreifarben-Rollen-Maschine, die die Seiten und Prospekte gleich richtig faltet. Ganz hin- ten, im letzten Durchgang, war die Buchbinderei. Ewig lange Fließbandanlagen (drei an der Zahl) banden und verpackten Bü- cher und Kataloge. Jede Minute Ausfall war ein Haufen Geld. Ganz am Anfang der Anlage, an der zuerst ich arbeitete, wur- den die Bücher eingelegt, mit Leim am Buchrücken bestrichen (automatisch), dann kam ein weißer Krepp darüber und dann der Einschlag. Das mußte dann auf einer längeren oder kürzeren Wegstrecke trocknen. Dann ging es in die Folienmaschine. Die Bücher waren automatisch aufgestapelt worden, fünf Stück oder sechs, bevor sie in einen "Tunnel" einfuhren. Aus diesem ent- strömte heiße Luft, die die Folie weichmachte, mit der das Paket dann eingepackt wurde. Ich bekam irgendwann vom Vorar- beiter die Aufgabe, die Einstellung der Luftwärme zu regu- lieren. So einfach, daß es ein Automat hätte machen können. Aber die sind ja manchmal zu dumm. Oder ich stand am Ende des Bandes, legte einen Karton bereit, in den dann die Bücher versenkt wurden, wenn sie nicht in Folie eingepackt wurden, hob den Karton vom Fließband und stapelte ihn auf einer Pa- lette. Dann war Feierabend, und ich düste mit meinem Bike den ganzen Heuchelhofberg, die Straße, hinunter. Wenn ich Glück hatte, erwischte ich unten ein Grün und konnte gleich in die Hauptstraße einfahren. Schön war das: Man fuhr flott bis zum Neubert, stand kurz an der Ampel, und dann führte mich der Geschwindigkeitsrausch am Main entlang bis zum Judenbühlweg. Dort trug ich mein Fahrrad hoch und konnte mich in meinem Zimmer unterm Dach endlich ausruhen. Norma Norma, Norma, Norma Geene Baker John F. Kennedy Some ... like it hot aafriend Di monds are girls best Norma Norma, Norma, Norma Geene Baker John F. Kennedy Some ... like it hot aafriend Di monds are girls best Candela Ein Schimmer liegt neben dem Küchenschrank Eine Sonne tief in Wachs verborgen Im Plasteglanz liegt sie bleich und blank zu warten auf die zündende Flamme Deine leichte Hand zieht eine Säule heraus und führt sie der Ständernabe zu Ein Blütenkranz aus seidenen Blättern umschmiegt den leuchtend weißen Stab Mit einem Flammendolch holst Du die Königin ins Licht Sinn Die Zeit zählt sich im Sand, der zu Bergen wird im Schlamm, der zum Muschelkalk wird und Gebirge wie die Alpen oder den Himalaya aufwirft Bäume die zu Stein gefrieren Knochen, die alte Geschichten der Saurier erzählen Granit und Gneis aus der Planetenwerdung Licht, das so spät ankommt, daß wir den Urknall sehen könnten und der ewigen Gegenwart, die nie abreißt und immer die gleiche ist, die wir erlaubt wurden, mitzuerleben wir lieben und zerstören wir bauen auf und hassen wir genießen und werden krank werden geboren und dürfen sterben All das, was Zeit ist, spiegelt sich im Kernteilchen wider; im Photon, das ewig eine gerade Linie fliegt und den Sternen, die wir Jahre später sehen als ihr Feuer brennt oder sie erloschen sind. Ich kann Euch keinen Rat geben, aber ich kann sagen: Es gibt keine Zeit. Es gibt lediglich die Änderung der Beziehungsverhältnisse von Teilchen untereinander. Lediglich der Mensch sieht darin einen bestimmten Sinn Eure Stimmen Eben noch klangen Eure Stimmen durch den Hörer Klar wie nicht so weit weg, ganz nah In meiner Ohrmuschel habt ihr heute abend Platz gefunden ein ganzes Haus mit vier Personen Wir unterhielten uns lang, besorgt, freudig Mutter ist krank und sie will nicht aufstehen morgens Ratschläge gingen hin und her und meine jüngste Schwester kümmert sich um alles Alle halten sie zusammen Ich will niemanden auseinanderhalten Ich halte hier zusammen Dann haben wir aufgelegt Und Eure Stimmen plätscherten immer noch Durch mein Ohr und ich war bei Euch zuhause War ich früher jetzt bin ich woanders Bald kommen wir zu Euch Kirschenklau Es ist Frühling. Die Kirschen sind grün. Bald ist Sommer, sie sind rot. Wenn ich sie auch nicht klauen darf, betrachten darf ich sie doch. Blumensamen Ich weiß nicht, wo die Blumen stehn Wachsen sie / sind sie am Vergehn? Der Blütenzauber Rosen Rot Schmissiges Gelb in Pastellen Weißt Du noch, wo die Blumen stehn? Ich seh, die Blumen sind am Vergehn Bleiche Blätter Winde wehn ergraut die Blumenpeitschen Die Samen krümmen sich in Krumen sind im nächsten Jahr neue Frühlingsblumen Bei Dir sein Laß mich mit meinen Gedanken bei Dir sein Du spielst mit Bildern, Silben, ohne Worte Dein göttlich Sein macht mich zum Vater. Eine Bindung, die keine Taufe, keine Ehe schafft Kraft wächst zwischen uns beiden Ein Baum, der trägt und Früchte trägt. Altweibersommer Haltet Eure Haare fest, alte Weiber Der Sommer ist spät flecht feste Zöpfe ihr lacht und laßt die Haare schießen Laßt Euch vom Altweibersommer vergangne Jugend nicht verdrießen Grasen Momente überfallen mich reagiere zögerlich Dumpfes Warten voll Minuten bluten einen Augenblick die Zeit, die Welt sie ziehn vorbei Ich grase Sekunden und decke mich mit Wäldern Herbst ist Der Sommer entblößt das warme Land zieht Strahlen tief nach Süden Blüten erlöschen im Herbst rot und gelb sind nur Blätter verblieben Flickenteppich Die Erde wölbt sich der Sonne Schachbrett aus Braun aus Gelb Der Himmel klärt die silbernen Strahlen zieht nicht mehr am Pflanzenwerk Die Erde verleibt sich die Wurzeln ein Im Holz gepreßt Sonnenschein Flickenteppich erstarrt zu nebliger Gräue König-Ludwig-Kanal Felsen platzen dem Gras und Stauwerk führt Algen Bäume brechen Fels Gneis knistert Sonne Das Schleusenwerk Jahrhunderte Wasser dem Stau Templer Orden Gestochene Bögen scharf Grün Efeuwunder Kriegswunde senkt Gras Mauer bricht Wald Wald bricht Wunden Wunden zu RMD Felsen ordnen Berge Bäume tragen Wurzeln zu Die Ebene Schafherde Beton klappt Altmühl zu Fisch Eisenbahn zieht lange Fäden streben Spiegel zu Sprossen wachsen wie Gräten Die Bahnhofhelle schnappt zu Alte Frau Wildes Feuer springt lodernden Furchen Ein Teich glüht schwarze Augen Brennende Gräben kippen hauchen brennend Gras Küsse zu Dir Alt ist die Erde Und die Augen naß Hell und Dunkel Ein weißer Löwe leitet mich durch das Tor Hinter mir fällt das Gatter Leben wächst mir zu und mein Haupt ist die Welt Ich regiere das Land weiß von allem Bescheid und handle sehe klar und weit meine Sprache erklingt ich tanze in einem Sonnenreigen Ein schwarzer Löwe erscheint vor meinem Thron Das Gatter hebt sich Schlaf überströmt mich und mein Herz wird zu Stein Ich verlasse das Land verabschiede alles und weiche sehe dumpf und seicht meine Sprache verklingt muß nun meine Helle büßen und weiß nicht warum. Pfau Der Pfau schlägt sein Rad schillernd in blauroten Farben Die Haare zittern die Augen sind blau Er stolziert mit gehobenen Schritten gurrt eitel seine Weisen den Sand scharrt er mit seinem Sporn tut Ehre der Dame erweisen Vergessen schlägt der Pfau sein Rad ihn ziert die eigene Liebe Die Haare zittern die Augen sind blau Der Mond steht am Himmel Der Mond steht am Himmel zusammen im Bett tanzen wir die uralte Weise Meer am Strand Wellen wallen heben uns zur weißen Gischt Wir wallen in Seufzern Sie werfen uns hoch verebben mit uns am Strand ziehen mit sich die Flut Sand trocknet unsere Leiber Der Mond stand am Himmel Junge Soldaten Josef Dein Grab deckt keine Erde ein Bauer pflügt den Grund Eine Metallerkennungsmarke findet sich in Deinem Mund die Zahlenkolonne schweigt sich über Deinen Namen aus In jungem Wald liegst Du gebettet Ein Baum trägt Deinen Leib hinaus Du schwimmst in kalten Oderwellen besuchst die Welt ganz ohne Haus Silbernes Pendel Der Mond schlägt das silberne Pendel tanzt um mich die wechselnde Wendel zwischen Perlmuttschimmer und Anthrazit Er zieht die spiegelnden Bahnen zur Nacht vierzehn Tage lang Er halbiert sein leuchtend Gesicht und macht mich so bang Er hebt den schwarzen Mantel vor sein helles Aug Er senkt das kalte Dunkel für mein hungrig Aug Tochter Mein Tochter atmet im Arm die Lider geschlossen Mein Tochter liegt warm die Hände sind offen Mein Tochter atmet die Nacht es ist so sanft kühl Mein Tochter rühret mich sacht sie macht mich so still August August schmeißt das Licht in die Bäume Verschattet die Gärten und lacht mit weißen Kratzern am Himmel Doch flackern die Bäume dunkel Die Landschaft entleert sich vermehrt sich feines Gelb Die frühenden Nächte kühlen am Ende die Sinne Es gießt mir der Regen vom Septemberhimmel wäscht Lindenblätter zu braunen Mustern und die Sonne schwelgt in silbernen Haaren Spinnfäden Triangeln der Luft Das Aroma des Tages wird sinnlich Die Düfte atmen herb Das Obst im Laub wartet bitter auf kalte Nächte, Sonne, Tau Oktavians Kind Stürme Wind zerreißen den Schleier der schönen Tage Sie schönen noch immer wir ziehn uns nach innen ins warme Zimmer Wir schlafen viel Venus Meine muschelgrünen Augen schweben über Dir wie lebendige Monde gefaßt auf einen Ring um Dich. Du bist nicht mit lateinischen Meißeln zu einer Venus von Milo dem Marmor sanft entstreichelt. Ich weiß daß die steinzeitliche Venus von Willendorf mit genau so viel Liebe dem Stein entstand. Kannte ich Dich von den Römern ich kenne Dich auch von der Schnurbandkeramik. Venus in der Unschuld ohne Kinder Venus in der Gewißheit drei Kinder Gib mir noch einmal den Apfel Ich werde ihn nochmal essen. Freiheit Wer die Welt als Gefängnis kennenlernt, versteht es, innere Freiheit zu entwickeln garstiger Mann Basaltsamer garstiger Mann steht am schwarzen Styx schleudert eine bunte Kugel Enge Spielgassen Gehwege an Metallfluß rauschen Ein bunter Ball fliegt Ein kleiner Körper fliegt spitz spitze spitzer Schrei Splitter Prall Platz Basaltsamer garstiger Mann steigt in sein Boot hilft dem Passagier ohne Münze Nein, Aaron Nein, Aaron, ich werde Dein Boot nicht betreten. Du kannst meine Münze haben und meinen Namen. Doch Dir folge ich nicht. Ich werde den Styx durchschreiten. Du wirst verlöschen, Helena. Vorbei für immer. Ich werde leuchten. Vielleicht komme ich an einen anderen Ort. Dort wird man nicht bezah- len müssen. Deine Hände Ich weiß, Deine Hände können heilen. Sie lieben Deine Kinder, mich. Laß mich Deine Hände halten. So, wie Du unsre Kinder hältst, so hältst Du mich. Ich liebe Deine Hände. Ich liebe Dich. Unter Menschen Ich gehe durch die Wälder, und ihr Dunkel knüppelt mich. Ich wandre durch die Berge, und ihre Kinder steinen mich. Ich schwimme durch Seen, und ihr Wasser will ertränken mich. Ich fliege durch die Lüfte, und ihre Stürme reißen mich. Ich flüchte in die Höhlen, und ihre Labyrinthe irren mich. Ich fürchte mich vor Tieren, und sie fürchten mich. Ich gehe unter die Menschen, und ihre Grausamkeit tötet mich. Urlaub Fremd trat ich auf Steg zwischen schwarze Händler Ihre Worte rollten mit ihren Händen fuchtelnd Ledergeschmacks ausgelegt Mein Schritt entfernte mich. Den Beton griff mein Schritt und Fische baumelten an italienischen Angeln kleine Hakenfische Das Vergnügen war verhalten Am Kopf des Stegs standen sie rings und zischten Köderleinen in den Sandgrund der See hinaus Ein Radfahrer schob und ein Skater eilte mir fehlten Sprache und Sinn auf einem südlichen Steg nach der Beute der Fischer zu fragen oder den ruhigen Sinn des Angelns zu verstehen, wo doch jeder dicht auf dicht am anderen stand Am Strand sammelte ich Muscheln, Shells, Rauschen war bei mir. Sprache des Meeres, das den Anglern Tribut zu zollen hatte Muscheln schweigen Fische steigen und irgendwo war da noch Deutschland Ein Foto Will hineintreten in den Moment vor Jahren Der Spiegel zerbricht nicht Meine Erinnerung ist ungebrochen Ich bin mir des Geruchs des Waldes bewußt und der Nähe der anderen stehe auf einmal dabei und es wirft mich zurück Die Zeit gerinnt in einem Bild Gott Gott ist ein Punkt in der Unendlichkeit von Möglichkeiten und doch leben und atmen Sterne und Lebewesen in ihm. Prag Betritt den Stern den Du entzündet Nie wirst Du ihn begehen Schweif Dein Schwert aus Worten Entschneide was Du sprechen willst Roll Deine Zunge Nieder hebe das Licht In goldene Gassen springe hinauf Fang Dich vor Brechen Trink den Horizont leer von allen Blicken Dein Sein Stein Die Sonne fließt die Moldau hinunter Angler heben silberne Netze Schrei Deinen Skorpion an Schlucke ihn mit goldener Feder Schreiben ein letztes Wort Gralzeit Eine Kette reicht Steine aus der Traumzeit in Glas Stahl Beton Die Steine erreichen keine Münze Keine Münze erreicht die Steine Einer hat damit begonnen Arm begonnen an Arme weitergegeben Ein Geheimnis Ein Reichtum Ein Geniestreich Der Gral in Euren Händen er wird nie leer Es werde Licht Gott sprach: Es werde Licht und niemand sah es Gott sprach: Es werde Mensch und Mensch sah es Kein Licht ohne Mensch. Keines ohne den andern. Sonnenblumen II Eine Spirale aus Sonnenblumen Herbstsonnenblumen Herbstsonnen scheinen durch die kalten Nächte des endenden Reifen Wachsen wäre in dieser Zeit nicht Es sei die Zeit des Sterbens Aber dies leugnen die Sonnen. Keltern Trauben zu Wein In ihnen warten die grünen Schleier unter Sonnen kommender Jahre. Gewachsen, sie sind gereift. Freya und Fenrir Ich habe mit Freya und Fenrir getanzt Die Frucht, sie war klein, sie war laut Der Winter steht nun vor der Tür mit einem weißen Mantel, blondem Haar Die kalte Zunge spricht scharfe Worte Ich umhülle meine Tochter mit meinem Mantel traue nur meiner Wärme und Sprache Die Kälte streckt blaue frostige Finger aus Ich fasse zu, sie kann mich nicht töten weiße Knochen splittern - eisig Blut verrinnt Die kalte Hölle verschwindet im Wirbelwind Die Sommersonne streicht mein Haupt mit gelbem xxx Strahl Sie läßt wieder blühen Blumen ohne Qual Yellowstone Aluminium glänzt der Mond durch schwarze Nadelbäume. Ein Seufzen und Raunen im Untergrund. Schwefel und Phospor erschrecken den Fremden. Man tritt an eine steinerne Fläche, bunt leuchten die Krusten im Mond. Es zischt und pfeift. Ein Husten rülpst aus schwarzem Loch. Schweifweiß zieht sich hoch eine brausig helle Fontäne, steht an den Himmel befällt stäubend den Stein. Gurgeln und Gluckern ziehen den Quell ins Tiefe. Schwefel und Phosphor, als wenn der Teufel Dich riefe. Eine Stunde zum nächsten Exkurs. Ein Wald wartet wortlos. Er brennt von Jahr zu Jahr und trinkt das Wasser, das die Hölle verbrennt. Begegnung In der Zeit begegne ich mir selbst. Ich habe in der Vergangenheit nach mir gerufen, nun kommen diese Rufe endlich an. Ich bin nicht mehr, der ich war. Ich habe nie geplant, zu werden. In Stürmen habe ich die Zeit zugebracht. Und in dieser Zeit reis- ten meine Rufe weiter, bis sie mich endlich wach fanden. Damals war ich hilflos, und erwartete Hilfe vom Morgen. Doch ich war dazu nie bereit. Ich habe anderer Hilfe angenommen. Morgen wurde Heute. Mandelmilch Mandelmilch. Blaue Süße marzipanweich tödlich sauer Schwarzer Schwan Schwarzer Schwan Deine Lider gestreift Du schlugst sie nieder legt seine Flügel um Dich Er nahm Dich auf trug Dich zu dunklen Wassern zwischen seinen Flügeln schliefst Du Der Schwan sang ein Lied schickte Dir tiefste Träume im Traum sangst Du mit Wir hörten Dich folgten seinen Federn Eh er verstummte Dich in Tiefen entließ beugten wir die Flügel Sangst in unsern Armen ein stummes Lied Junge Weiden Von jungen Weiden schneiden alte Männer die Kätzchen brechen sie reißen sie ab Die jungen Weiden bluten Geborsten ist die Pracht Die vielen jungen Weiden treiben wieder im nächsten Jahr blüht die Pracht wieder entführt in rauhe Hände Arme junge Weiden Groß werden sie nie borstig bleiben sie haben keine Kraft Thai Honigmandeln lächeln Papayalippen schmelzen lange schwarze Seide kleine Melonen wippen Palmenblattschwung Sehnsuchtstrapez Arbeit und Weg Ursula geht in ihrer Arbeit auf Volkmar macht in Familie Sigrun macht ihren Weg Wibke sucht ihn noch Selbstzerstörerisch Du denkst schwarzweiß Du sagst weiß und denkst schwarz Du bist das Drachenschach Flattrig setzt Du Winkelzüge und verrennst Dich an weißen Bauern an schwarzen Läufern Du gehst ganz über den Rand ins Schwarz des Nichts Nein, Du bist kein Harlekin in Weiß und Schwarz und Freude Domino hat schwarzen Grund lebt vom weißen Punkt wenn man zusammenspielt Du willst nur Punkte machen Du spielst nicht Dame zu einfach und verständlich die Regeln In Mühlen läßt Du Dich einzwicken sprengst sie schmeißt die Steine vom Brett legst Dich in schwarzer Trauer in Dein weißes Bett Parallelwelten Es fing alles mit einer Handvoll Blumenerde an, die er am Sonntag Morgen vor seinem Bett fand. Er dachte nicht lange darüber nach, nahm Besen und Schaufel und kehrte das ganze weg. Doch es kam die ganze nächste Woche immer wieder vor, daß der Teppich beschmutzt war. Er versuchte sich einzureden, das käme alles von seiner fau- len Art, die Schuhe nicht abzuputzen. Die Woche darauf fand er immer wieder lange, weis- se Haare in seiner Wohnung, und die Möbel zeig- ten nun auch ab und zu Erdspuren. Doch an einem Morgen, als er aufstand, fand er vor seinem Bett eine abgebrochene Metallspitze, die auf einer Seite einen erhöhten Rand aufwies. Fieberhaft überlegte er, wie er dies in seine Wohnung hineingebracht haben könnte. Kupferrohre und Ziegelsteine Woher hatten früher die Menschen die Zeit und Kraft, solche und so viele Häuser zu bauen? Manches bloß Katen, dann wieder Villen und zum Schluß auch noch solche Häuser, daß Du einen halben Tag brauchst, um hoch und wieder herunter zu kommen. Es können damals doch kaum mehr Menschen gelebt haben als heute. Und was haben sie mit dem Eisen gemacht, daß heute alles verrostet umherliegt? Im Boden liegen Kupfer- stränge und Rohre aus einem Material, das sehr gut die Flamme annimmt. Erlösung Sie ritt tief durch den kühlen Wald ihren Hunden folgend Ein Dorn zerriß ihr weißes Kleid verlor ihre Gespielen Sie kam an ein grünendes Licht stieg ab, um nur zu ruhn Ein Quell lachte über ihren Fuß beugte sich, nur um zu trinken Ein Raunen zog über jedes Blatt "Du wagst es, aus mir zu trinken?" Der Geist setzte seine Rede fort "Ich brauche ein Pfand Dich ziehen zu lassen" Sie riss die Hälfte ihres Kleids herab "Ich will dieses gerne Dir schenken!" "Doch lass mich ohne Harm davon." "In einem Vierteljahr hörst Du von mir." Sie war zuhaus die Zeit wurde lang Ein Ruf traf sie in ihrem Herzen Sie nahm ihr Pferd ritt in den Wald grünes Licht in ihrem Denken Eine Eule saß am Quellenstein "Reis fort und such Dein halbes Kleid." "Dann wirst Du mich erlösen." A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 1/4 29 6 Abendlicht Abendstunden Abgerungen Abschied Acapulco Alt und Jung Alte Frau Alte Kirsche Alte Leute Alter Baum im Stein Altweibersommer Am Abgrund An den Lehmbergen, Apfelmost Aquamarin Arbeit und Weg Atlantik in den Wolken Auf dem Damm Auferstanden August Aus Aussterben! Außen Außerirdisch Babylon Babysprache Bahnhof Barvet Bäume Bäume! Begegnung Bei Dir sein Bergluft Beschreib einen Baum Biene Bis in Deine letzten Ufer Blau Blaue Blume Blaue Milch (Wasserburg) Blicke Blind Blitz Blumensamen Braune Erde Braunhaar Brennender Mann Brief Bruder mit Links Bücher in Weißgold Candela Dallenbergbad Dame im Meer Das Ende des König Arthur Das falsche Tier Das Rot der Sonne Deine Augen Deine Hände Deines Mundes Blätter Dem Leben entlassen Der Artist heißt Mond Der erste März Der Himmel I Der Himmel II Der junge Mais Der Kinderengel singt Der letzte Löwe Der Mond steht am Himmel Der richtige Ausdruck Der Tod ist zum Sterben Der Weg voran Der Winter fiel um Der Zug III Die All Galaxie Die alte Frau und der Aral Die Gedankenrose Die Kälte Die Kathedrale Die Milch Deiner Augen Die Nacht Die Sonne Die Sonne geht auf Die Wasser fallen Die Woge Die Zeit - endloser Strom Dornröschen Drachenfeuer Drachenknochen Druckarbeit Du mein Gott Duftlampe Dunkler Fluß Edle Kirsche Ein Foto Ein Körnchen Wahrheit Ein Morgen Ein Perlenfaden Ein Platz ist in meinem Leben frei Eine Hand zum Himmel Eis wie Glas Eisen Eiszeit Elfenspiele Er rinnt aus grauen Wolken herab Erinnerndes Atom Erinnerungen Erlösung Erscheinungsformen Ertrinkend Es werde Licht Euer Grab Eure Geschwisterheit Eure Stimmen Fahnenträger Fahrrad fallender Regen Falsche Uhr Farbe Faunische Träume Fenster zur Sonne Fernseher Fisch Flachs Flickenteppich Flieg Flieg! Forever Young Frau mit dem sonnigen Haar Frauen Freiheit Freundschaftliche Vögel Freya und Fenrir Früher Frühjahr 97 Fünfundzwanzig Jahre Gabersee Haus 15 Galopp Gari Kasparow garstiger Mann Gedichte Gerte Geschützt Gesund Glasscherben Blitzscherben Glitzersterne Gold Gold - Was Eure Münder trugen Goldene Berghänge Goldkopf Goliath Gott Gottes Glockenschlag Gralzeit Gras in den Haaren Grasen Grüne Auen Grüner Stein Grünkugeln Hammer und Sichel Handeln Haus 28: Liebe Hell und Dunkel Herbst ist Herbstduft Heute Hexe! Hilfegesuch Himmel hoch Hiroshima I Hiroshima II Hochspannung Ich habe keine Schmerzen Ich küsse Dein Drei Rosen Gestirn Ich spiegle mich Ich ten Ich pflücke Tomaten von Kirschbäumen Ich war immer anders Ich wünscht, ich wär Ich ziehe mich Im Cockpit In alter Freundschaft In der Landschaft meines Gesichtes In jedem Ding eine Melodie In Märzenbechern In meinem Garten früh Inspiration Integral Island Jacquelines Geburtstag II Jäger Josefine IV Julia Zorica Junge Soldaten Junge Weiden Junger Geselle Junges Kaffee Kaleidoskop Kami Katze Kerze I Kerze II Kinder Kirschenklau Klarinette Klarinettenzauber Kleiner Keim Kleine Weinamphore Klingen der Tropfen Komet König-Ludwig-Kanal Korn Kinderfee Kirschendieb Krähen von der Oder Kreuzritter Krieg Kupferrohre und Ziegelsteine Kuß Lady, hier ist der Gärtner. Landschaft Leben Leben in zwei Welten leichtsinnige Jungfrau Lorelei Liebe Licht in meinen Augen Lijis Lindau Luftaufnahmen Main Mandelmilch Mein Bruder Mein Farbmalkasten Mein Flug Mein Papyrus Meine Frau I Meine Frau II Meine Hände sind leer Meine Tränen Melissengrüne Frau Mensch Mittsommer Mobile Josica Molekular erlebt Mongolei Mongolisches Alphabet Mongolische Milch Mond I Mond II Moor Morgens Möwen Mutter Mutter ist krank Nächster Augenblick Narbe Nein, Aaron Neu aus Niederkunft Norma Nur graue Wolken Ode an das Rad Oderbruch öffnen Parallelwelten Patientin auf Gabersee Pavillon Peitschen Perlentaucher Persönlich Petersburg Pfau Phorsyzien Piraten Planeten und Monde Prag Psychose Halbwelt Rauher Reif Raven Regen I Regen II Regen III Regenbogen II Reh Reich sein Residenz (Würzburg) Robinson Rose I Rose II Rosengarten Rosette Roter Drache Rubin Ruhe Rußland RMD Sandlilien in Salzlinien Schamott Schall und Rauch. Scheiden Scherben Schlaf Schlaf mit dem Blitz Schlangen Schmetterlingsflügel Schneehaare Schnee in Wolken Schneekönigin Schokolade Schön Schönheit Schwarz Schwarzblatt Schwarzer Schwan Schwer Schwestern Selbstzerstörerisch Selene Sepp im Schilf Siebengestirn Siebzehn Jahre silberne Schale Sinn Silbernes Pendel Silbernes Versprechen Sinne, tanzen SKI ! So lang ohne uns So traum Sommer in meinem Blut Sonne I Sonne II Sonnenblumen I Sonnenblumen II Sonnenbrand Sonnenschlaf Spazieren im Glacis Sprossen Stark und fest wie ein Stein Starrauge Staub Stäubchen Sternwandlung Stille Stimme Stoppelfeld Stromberg Tabernakel Tauber Tanz Taun dideldei Teehandel Templer Orden Thai Thor Tiefe Erkenntnis Titanic Tochter Tod im Dschungel Tönend voll Traumzeit über den Meeresboden Unser Vater Abraham Unsere Körper Unsere Hände Unter Menschen Urlaub V. v. Gogh Vater Leben Vaterland und Muttersprache Venus Veränderte Philosophie Verlorne Samen Versperrte Wege auf Gabersee Versüßen Vertrauen Von meinem Baum gebrochen Wachsen Wahrheiten Wann wirst Du sterben Was bin ich, das ich bin, daß ich bin? Wasserburg II Weiße Akazie Wünsche Wie der Felsen ist wie Steine Wind Winter und Frühling Wir Kinder von Vater von Mutter Wellen Wein Weiße Feder Weiße Taube Werden Wer von Euch ist besser Würzburg Wüste Wolkenmilch Wo seid ihr Yellowstone Zum Schmetterling |