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  Maria Beyer-Görnert
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  Selma Meerbaum-Eisinger



Sie liegt in den Reben


Sie liegt in den Reben
mein goldenes Kind
Sie pflückt die Trauben
vom Stiel in den Mund
Das Flache unter ihrer Brust
Der Pelz meine Lust
ich wühle darin
und kose die Insel der Sinne
schlafe auf den Wiegen
einer Sehnsucht
und küss von den Lippen
die rote Inbrunst
den Atem, das Leben
Sie liegt in den Reben


Das Weiße im Schwarzen


Wenn man im Weißen das Schwarze gefunden hat,
macht man sich auf die Suche nach dem Weißen
im Schwarzen.


Zwei Fragmente


Heute nun weiß ich, die Angst, sie kommt, sie geht
Ich kann mich rasch ändern,
doch meine Kraft, mein Leben besteht
und geh ich unter blauem Himmel,
sehe gelbe, rote, goldene Felder,
ergrünte Wiesen, grünende Wälder...

Die Tage wurden kürzer,
ich fühlte mich noch gut.
Der Sommer ging, der Winter kam,
wir wärmten uns an eigner Glut.
Das Dunkle, die Nacht, sie wurde länger
erstickte das Feuer sie nahm uns den Mut...



Wolf


Der alte Wolf tappt durch die Wälder
Er meidet die Wiesen, die Auen
Er sucht nach Losung, die nicht so alt
ist und ihm den Weg des Wildes zeigt
Meidet stumme Dörfer, kalten Rauch
und leere Asche. Er weiß, wo in der
klaren Luft der warme, satte Geruch
leichten Lebens hängt, und ihn drängt
ein saurer Hunger. Von der nächsten
Anhöhe riecht er den Duft dessen,
was seinen Magen füllt und ihn stärkt
Seine innere Hitze sengt seine Schnauze,
und kalte Luft versichert ihm,
daß er gegen den Wind steht.
Er schleicht - und reißt ein Lamm
von seiner Mutter weg. Die Herde
blökt und flieht. Mit hartem Biß
trennt er die Kehle des jungen Tieres
und öffnet die Bauchdecke.
Ins Dampfende versenkt er die Schnauze
und schwelgt.

Am Morgen schossen ihn die Jäger.



Der Töpfer


Der Töpfer
schmiegt feuchte Hände
um den Klumpen Ton.
Linien entgleiten den Fingern,
kleine Fasern spiralen,
wo der Nagel schabt
Er führt die Masse nach oben
und entformt einen starken Rand
In einem herben Duft
steigt die Wand, ruhig,
die Hände gleiten, kein Zittern
Ein Bauch lbt sich
um die Höhlung, und
hoch entsteigt ein Becher Kelch
der roten Wand
Drei Finger drücken
eine Wölbung um
den fetten Rand
mit einem Draht
trennt er den Boden,
hebt ins Regal,
wo Bretter schon
sich unter Brüdern
bogen
Nach Tagen erstarrt die Form
zu Krusten, und Staub
entreibt sich
prüfenden Fingern
Holz duftet in Scheiten
Eine Wand Wärme
schmilzt aus des Ofen Mauern.
Darin atmen Gestalten
die Kraft des Walds.
Im Feuer knackt's und knallt's.
Einen Tag brennt das Feuer
eine Nacht hlt
Ziegel und Fugen
Aus buken die feinen Körper
und des Töpfers Hand
nahm aus dem kalten Brand
die Geborstenen und die Geläuterten
Rauh liegen sie
in seinen Armen



Dein letzter Ton, Vater


Dein letzter Ton, Vater, auf meinen Lippen
Mit meinen Fingern an Hebeln und Ringen
bring ich hölzern Dein letztes Stück zum Klingen
Mein Atem durchströmt Deinen Mund
Ein schwarzer Seidenkordelbund
hält ein hölzern Blatt in Schlingen
Warme Klänge entströmen unsrem Mund
Unsere Hände halten unsere Klarinetten



Liebe


Dein Blick Zedernholz
Dein Auge schwarze Kohle
Dein Kuß eine Flamme
Brennen soll's



Unordnung


Ich fühle mich wieder so machtlos
gegen den Drachen.
Er hat sich bei uns in einem Zimmer
eingenistet, und sein Schwanz reicht
bis in den Keller.
Treibe ich ihn aus dem Zimmer, zieht
er sich winselnd in den Keller zurück,
und wenn ich ihn dort stellen will,
ruht er in seinem Zimmer.
Stück für Stück werde ich ihm eine
Schuppe abschneiden, bis er wehrlos ist,
dann treibe ich ihn mit meinem Schwert
aus dem Haus.
Seine Schätze sind mir kostbar,
aber ich will sie nicht, solange
sie mir den Atem abschnüren.
Bereits einmal habe ich ihn geritten,
aber diesmal werde ich absteigen,
bevor er tobt.



Versüßen


Verßen die Küsse die Tränen
Versalzen die Worte die Sonne
Erlöschen die Sätze das Licht
Erlieben wir uns die Wonne
Entflammen ein strahlender Licht



Messner


Schlossen in den Bärten
Zapfenlange Haare
Abgefrorne Zehen
9 ka em Himalaya

Handgriff nach den Sternen
Samenkorn am Fels
überleben in den Firnen
Schwazer Azurit

Geizige Luft in der Brust
Einige Felsgriffe nah
trinkt Sauerstoff wie Wein
Hängen in den Wänden

Bruder bleibt immer da



Sommerliebe


Du bist der Rhythmus des june
bist das Feuer des jule
bist die Hitze des august
Du gibst mir langen High Noon

Du bist die Flamme des Sommers
die über Felder hinrollt
bist meine einzge reiche Ernte
die unser Sein uns vergolt
bist gedroschenes Korn
das auf dem Holz im Goldglanz blinkt

Wir fassen unsere Hände
die Kinder hintdrein
wir nehmen die reiche Ernte
und wärmen uns für den Winter ein



Meine goldene Perle


Meine goldene Perle
auf schwarzgrünem Moos
beträufelt vom Regen
legt Wurzeln braun bloß

Meine gestreckte Tanne
auf gespaltenem Fels
Klammert in Rissen
bricht Felssteine los

Mein starker Felsen
getrennt von seinem Berg
Ich such Deine Nähe
und find Dich nicht mehr



Aus Dresden


Aus Dresden
eine Schneeflocke
schwarz
mit Buchstaben
versengt

sie schreit
"Ihr müßt fort!"



Drei Kontinente


Drei Kontinente
brennen
Afrique im Staub
Europe in Städten
Asien in Nippon

Dort gehen drei Sonnen auf

Drei Kontinente brennen

Ein Meer aus Luft
saugt
die Asche auf
Die Winter werden kalt

Asche

Wasser kondensiert
Eis kristallisiert

Weißes Leichentuch über
Eurasien



Jacqueline III


Wenn Du wanderst
entrollen Deinem Weg die Kiesel
Wenn Du jubelst
singen alle Himmelsvögel auf
Wenn Du lachst
entspringt Deinen Füßen ein Fluß
Wenn Du liebst
gehen die Sonnen auf
und die Welt wird still



Susi


nur ein Aug im Gesicht
liebte sie mit vier Jahren
kraulte in strohblonden Haaren
verkniff mir ein Aug
tat als säh ich's nicht

Sie hat mir immer zugehört
störte nicht in meinem Bett
Sie war ganz zahm
und rührte sich nicht

Ein Tag zerriss alle Fesseln
allein
glaubt ich stark zu sein
ließ alles hinter mir und weg

Heut seh ich ein Aug
ganz tief innen
in meinem Gesicht



Erlabrunn


30 Handwerker
und Knechte
am Ufer des Mains
Verschalung
Beton und
Sand
am Kiesstrand

Sie trieben Pfeiler
in Granitgrund
und gossen Beton
in gezimmerte Schächte

gossen ein weiteres Stück
des Mains
in ein neues
Bett



Brigitte B. R. 5.2.98


Dein Schweigen schreibt Briefe in die Luft,
die ich nicht lesen kann
Die steifen Finger Deiner Hand
flüstern Worte, die mich nicht erreichen
Meine Einsamkeit ist meine,
und wir sind drei
Ein Telefon wartet im Flur
auf einen Anruf von Dir
Deins wispert keine Worte von mir
und es reicht das Kupfer von mir zu Dir
Ich bin nicht das geworden in meinem Sinn
Doch ich lebe und handle und lebe darin
In Deinen Fingern wartet meine Nummer
Tag und Nacht

08 07 1 / 97 58



Alter Main


Ich hätt schon gern gewußt,
wie das vor achtzig Jahren war
als der Main zufror wie ein Brett
oder die Badeanstalt
ihre Abteilungen öffnete,
männlich, weiblich

getrennt

Die Schneeschmelze
im reißenden Strom
(heute elektrischer Strom
und Schleuse)

und Gefiederte
mit Kind und Kegel
dann die grauen Schwäne
und der Anlauf
über den Wasserspiegel

Die Vögel habe ich noch gesehen
aber auf Eis
den Main rübergehn
wird nimmer geschehn



Märzenbecher


Du tatest in den Bechern liegen
die der März Dir kredenzt
Du konntest den Nektar lieben
dessen Duft Dich lieb umlenzt



Schwanenschwingen


Der Schwan rüttelt die Schwingen
tritt Wasser nach unten hinab
beginnt mit spritzenden Schritten
seine Schwingen auf und ab

Er läuft den Main wie auf Straßen
zuletzt fallen Tropfen herab
es singt sein weißes Gefieder
pfeift Schwingen auf und ab

Der Schwan verbirgt seine Flossen
zieht eine Kurve den Fluß hinab
verklagt ein heiseres Singen
zieht Schwingen auf und ab

Ihm folgt seine treue Gefährtin
tritt Wasser nach unten hinab
beginnt mit spritzenden Schritten
ihre Schwingen auf und ab



Die Schmiede


In meinem Schoß liegen sie alle
die mit meiner Glut erwärmt
die von mir mit Zoll und Elle
zur weißen Glut gebrämt


Ich erdulde
Ich ertrage
Ich verschmerze

Wo ist des Erzes Kraft
Die mich zum Hammer macht?


Ich schwinge mit klingender Macht
auf das, was bald verklingt
Ich habe Klingen hervorgebracht
die jede Schlag für Schlag
meine herben Lieder singt


Ich liege zwischen beiden Mächten
und weiß noch nicht, was ich werd
Sie wollen mich beide richten
und verglühe zwischen Esse und Werk


Ich bin das Weihwasser göttlichen Gleens
so härtet meine Macht mit Dampf glühendes Eisen


Der Blasebalg heizt bis zur Weißglut die Esse an
bis ich den Rohling mit der Zange nahm

In meinen Fäusten gelingt jedes Ding
so wie ich den schweren Hammer schwing
der vom Amboß lang schon erwartet
den ich mit viel Kraft zerschartet
von den Schlägen, die das Ding annimmt
das unterm Hämmern von meinen Liedern klingt

Dann zischt der Dampf aus kaltem Liquid
Ich hämmer und härte, ich bin hier der Schmied!



Flamenco


In einem Garten sprüht ein Feuer
aus Musik und leichten Schritten
Die rote Flamenca dreht ihr Kleid
Ihre elegante Hand ruht
in den schmalen Fingern
eines galanten
Spaniolo

Castagnetten begleiten die Flamme
aus illuminierten Schleiern,
rotem Haar
und einem Gesicht wie Alabaster

Der Tanz verlischt und flackert wieder
Glatt umschlingen Banjolos die beiden Seelen
mit glühenden Klängen

Die Sonne sinkt rot unter leuchtende Wolken
Im Licht der Lampinos umschlingen sich schluchzend
Spaniolo und Flamenca



Ein Kelch


Der Kelch ist geformt.
Er wird gebrannt.
Ein Kaufmann nimmt ihn mit
auf seine langen Reisen

Der Reiswein Chine
Der Bordeaux de France
Der Purpur Hispania
Der Whiskey Amerique

Tropfen blieben hängen
und Erinnerung
Eine schlierige Patina
überzieht den tiefen Grund

Der Kaufmann stürzt fällt
der Kelch in Scherben

Ein Mädchen sammelt Splitter
kittet daraus ein neues Leben

Ein Strauß Feldblumen
läßt seine Sporen zurück

Ein Bruderk wird gefeiert
mit Wein und Rot

Mit Wein und Weiß
Schleierweiß
verziert er eine Vitrine

Bis der Kreis von neuem beginnt



Erfüllte Magie


Ein Zauberstab führt meine Feder
rührt und wandelt Tinte in Worte
Und wie die schwarzen Tropfen trocknen
schreiben Tränen Zeichen aufs Papier



Wie kann ein Dichter ein Bester sein?
Fallen anderen nicht auch Worte ein?



Die Frau mit dem sonnigen Haar


Die Frau mit dem sonnigen Haar
schritt mir in einem Gang entgegen
ihre Hand mit eschgrauem Moos
legte sie mir in den Schoß

Die Sonne wirbelte durch fahle Zimmer
und wieder entsprangen Narzissen
nebst meinem Fuß aus brauner Erde
aus der Erde Allee moosgrauer Eschen



Teich


Ein Teich linste weiß
aus fadenscheinigem Eis

Schilfinseln ließen Land erblicken
in dem schmutzigen Kreis

Wo Quellen entstiegen grünem Eis
rippten Spitzen den Rücken

Schnee versiegelte weiß auf weiß
einen Kreis aus grauem Eis



Gbeln


Grübeln ist
Schreiben mit schwarzer Tinte
auf schwarzem Papier



Ketten


Meine Ketten sind keine Fesseln.
Sie binden mich an anderer Ketten.
Bin ich entfesselt, halten sie mich.



Cumulus Stratus


Sie hängt ihre grauen Haare
über locker kämmende Berge
Sie tränkt mit großer Hand
das Leben auf der Erde

Ihr bleiches Haupt trägt sie in Wolkenzirren
weiße Schleier umwirbeln und verwirren
ihr den klaren Blick auf das Sonnenaug
Ihr schwerer Bauch gebiert mit Donnerschmerz
ein doppeltes, ein regenbogenfarbenes Herz



Schwarz, mein Vater


Schwarz der Stoff in ihren Händen
Schwarz das Holz mit Klappenblenden
Schwarz Dein Haar wie der Talar
Schwarz Dein Smoking tam tam tata

Die Kirche hielt Dich in ihren Händen
in ihren Wänden solltest Du beten
Die Hebel tanzten andern ein Ständchen
Rock'n Roll tanzte man im kleinen Städtchen

Die Kirche machte Dir Feuer unter'm Hintern
lerntest mit Slawistik das Überwintern
Du bautest ein Haus in der großen Stadt
Die Stadt, die Dich geborgen hat.

Am Ende hattest Du Frau, drei Kinder
Ich sah gerade so drei Winter
Da erstarrte Dein Blick, wie Dein Blut
Dein Leben zu Ende. Vorbei Deine Glut.



Deine Worte


Worte Deinem Mund entsteigen glühende Sonnen
Sie spielen mich fange sie auf Licht geronnen
Sternengeschmeide Poemdiadem Lichter schneiden
Diamanten im Staub eines strahlenden Lichts
Brillianten streifen mittagsgestirnlange Sätze
Buchstaben in Jonquailefarbnem temperieren
Berge des Lichts Schätze gleißender Verse



Magie, Wald


Erde und Sonne schießen Bäume in den Himmel hinauf
Wasser tropft nach unten Blätter schlucken auf
Waldgeister leben in Arme und Zweige hinein
Irrlichter streben nach Fremden in ihrem Schein
Kobolde klopfen Rinde und Bast von Bäumen los
Elfen singen geisterhafte Lieder im Moos
Gnome graben unter Wurzeln nach Salz im Stein
Zwerge schlagen Gänge in die Berge hinein
Wichtel zieht es schon immer in die Stadt
Der Zauberer riegelt im Schloß sich ein
Die Feen setzen ihre Schlößer in Blumen hinein



Schlangengift


Jeder Tag trägt ein eigenes Gift
die Schlange schleudert's Dir ins Gesicht
Es sind ein paar Worte, sie fallen ins Ohr,
und die Ahnung holt schlimmste Gedanken hervor
Was bleibt, wenn das Mühlrad sich dreht,
bis zum Einschlafen ist es spät
und der Gedanke peinigt Dich
bis in die Nacht
hab Acht
wenn Du bis zum Morgen wachst,
wird die Schlange zum Drachen
und Du siehst nur noch die bösen Sachen
Schenk einem Märchen, Deinem Kind Dein Ohr,
es holt die schönsten Sachen hervor
und ßt Dich lachen



Seine Rüstung


Parzival, vertraue Deiner Rüstung.
Du hast sie Dir im Zweikampf erworben.
Arthur ließ sie Dir, auch wenn Du
nicht ritterlich gekämpft.
Man hat Dir verziehen.

Deine Mutter lehrte Dich nicht
die fischen Regeln
oder die des Turniers

Glänze in Deiner Rüstung, Ritter.
Außen ist sie voll Glanz und Rot.
Das Rot des Rosts im Innern
sehen die von draußen nicht.

Gawain brachte Dir die Regeln
des Kampfes und der Minne bei.
Du kämpftest und wardest nie besiegt

Kämpfe in Deiner Rüstung, Recke.
Es gilt das Größte auf der Welt
zu finden und zu erobern.

Vergiß nicht, die Frage zu stellen, Parzival.



Schneeflocken


Eine kalte Welt, und die Schneeflocken
sie tragen keinen Mantel, keinen Schal
Sie sind erstarrt in ihrer Kälte
Sie gibt ihnen keine andre Wahl.

Sie warten.

Eine warme Welt, und die Regentropfen
schlüpfen in die Bäume, in jedem Tal
Sie sind so quick in ihrer Wärme
Sie verloren jede Härme.

Sie leben.

Warum kann die Welt nicht immer wärmen?
ssen wir uns immer in der Kälte härmen?
Gebt uns doch eine Welt, die nicht gefriert
Gebt uns doch eine Welt, die Leben gebiert.

Gebt uns doch die Wahl.



Blaues Blut


Jeder Tag verletzt mich
an meiner Ferse
Mein Schwert ist nur
eine Feder
Sie schreibt blau wie Blut
wie das Blut der Flut
Aus meiner Ferse
schwellen zahllos
Pferde meiner Verse
Hunde bellen
an meiner Ferse
Sie haben Blut geleckt
Blaublut
mögen sie nicht
Adern schimmern blau
unter meiner nackten Haut
doch sie riechen mein
rotes Fleisch
Ich reite den Fuchs
und bade im Blut
und Blau
des Drachen



Stummer Mond, mein Kerker


Der stumme Mond ruft mich nicht.
Er ist schwarz, verhüllt sein Gesicht.
Er bedeckt die letzten Sterne,
mein Ausweg aus Silber.
Sein Dunkel hat mein Feuer versiegen
lassen.
Er deckt es mit keinem seiner Blicke.
Der Mond ist mein Kerker.
Er ist dunkel und still.
So warte ich darauf,
daß eine wochenlange Nacht
zuende gehn will.



Ein goldener Schuß


Ein goldener Schuß
fährt in meine Feder
Sie legt nieder
was ich schreiben muß.



Babylonische Städte


Im Feuer entstanden sie
Im Feuer verschwanden sie



male Dichte


male Dichte
dichte Male



Flieger


Flammende Speere schlitzen den Himmel
Brennende Keile durchdonnern das Blau
Geflügelte Pfeile schwirren von Osten nach Westen,
durchschneiden Azur von Nord nach Süd

Drachen dampfen segelnd über den Meeren,
erzittern die Wellen unter kreischendem Röhren
Schreiend werfen sich Vögel in die Lüfte hinauf
schlagen die Luft mit kondensierendem Feuerhauch

Schwebend ersteigen die Flieger die Höhe
die Düsen brennen Kilometer hinaus
Sie landen leicht auf langen Bahnen
Unversehrt steigen hier Passagiere aus



Dubrownik


Dubrownik -

Stadt an der Adria
mit sicherem Hafen
sicherer Wehr

Dubrownik -

als wir uns trafen
war eine Schlüsselstunde
doch Du öffnetest kein Tor

Dubrownik -

ich habe Dich
in einer anderen Stadt
gesehen

Dubrownik -

ich schrie nach Dir
Du schienst mich
nicht zu hören

Dubrownik -

ich liebe
Deine römische Eleganz
die nachtschwarzen Fenster

Dubrownik -

wir werden uns wiedersehen
dann öffnest Du mir das Tor
und wir erforschen Winkel
und Gassen

Dubrownik!



Kohlen


Deine schwarzen Kohlen
legtest Du mir vor

ich gab Dir das Feuer
zu brennen

Du glühtest in mir

Wir wärmten uns
an Glut

zwei Sterne
in Hitze
verschmolzen



Gebenedeit


Gebenedeit bist Du unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes



Schwarzer Vogel


Der Wind brachte Deinen Flug,
schwarzer Vogel

Der Frühling schwang
unter Deinen Fgeln

Unter meinen schlief
ein Kind

Du flogst durch die Rosen
ich darf Dich nicht pflücken

Flieg, schwarzer Vogel
oder Du schlägst mich

blind.



Schwarze Rose


Nie seh ich Dich wieder,
Schwarze Rose.

Dein lippenrotes Zentrum
entzündet keine Flammen mehr.

Schwarze Schlangenaugen
im Geflecht Deiner Dornen
heischen nicht mehr
um meine Blicke.

Ungebrochen wirst Du welken,
schöne Blume.

Ich kenne einen Rosengarten,
darin meinen Stock.

Meine Rose liegt
in weißen Federn.

Meine Lippen tränken sie
um all ihre Pracht.

Ade, schwarze Rose.



Weiße Rose


Weiße Rosen
sanken vom Himmel
in Dein Lied hinab

Weiße Rosen
schloßen Tür
und Fenster ab

Auf Kalk
blühten weiße
Rosen

pflücktest
ween Rosenstrauß

weiße Rose



Rote Rose


Rote Rose
schwarzes rotes Rosenkind

Blütenblätter
verwehen schwarz im Rosenwind

Schwarze Dornen
reizen rotes Rosenblut

Schwarze Rose
errötest in der Sonnenglut



Reiz mich nicht


Reiz mich nicht, schwarze Rose
Deine Reize umdornen mich

Ich habe den Rosengarten verlassen
Doch immer noch stichst Du mich

Ich pflückte so gern Deine Blüten
So gern ließen wir uns bluten

Dein schwarzer Humus trägt nur Dich
Dein roter Stempel empfängt nicht mich

Du wärmst Dich in meiner Sonne
mein Blut ist im Stock geronnen

Meine Wurzeln schlagen aus am Inn
immer noch zieht es mich zu Rosen hin

Dein Gärtner pflegt dich, mein Kind
nach einer anderen Rose steht mir der Sinn



Berlin


Berlin,

Der Potsdamer Platz
ist in die Höhe geschrumpft

Die japanische Sonne
grüßt einen Dreistrahlstern

Das Adlon empfängt wieder Gäste
irgendwo liegen Bunkerreste

Graue Schwäne kräuseln die Wellen
der jungen, der umgrünten Spree

Am Wannseeufer streut sich Altpapier
neue Zeitungen in spe

Das Regierungsviertel
achtelt die Stadt

Der Kreuzberg trug Halbmond
Heiden siedeln sich an

Pankow zersiedelt von Villen
keine Karte erkannte sie an

Am Krebs einer Leber
in Chile starb ein Staat



Mein Schlaf


Warm in meine weichen Wurzeln
ziehe mich schlummernd zurück

Das Krumenbett trägt mich leicht

Erinnerung an tausend Äste
bringt erst ein neues Frühjahr

Der Wind wir sehnen uns nach Berührung

Ich trinke feuchtes Muschelwasser
meine Kraft in meinem Körper verborgen

Ich wuchs in Millionen Blättern

Der Winter trägt mich sanft in seinem Eis



Neumondauge


Neumondauge
Saturniris
Milchstraßenweiß
eine Apollo
in Deinen Kosmos



Meine Haut


Meine Haut ist wieder dünn
Du siehst mich drin hindurch dahin
Deine schwarzen Augen
brennen Löcher in mich hinein
Du bist so weit weg
und bist doch hier daheim



Burgfräulein


Haare wie Weinlaub
Augen wie goldener Wein
Du sprichst von Liebe
Komm, laß es sein
Burgfräulein am Rhein



Augen in Schwarz


Was perlen Deine Augen vor Schwarz
Welcher Satz liegt in ihnen gemurmelt?
Die klugen Augen kullern meine Tränen
verkungelt mit meinem Augenblau
Der Himmel kollert in die Hölle
die Hölle kann nicht der Himmel sein
und seh ich doch in schwarze Augen
in den blauen Himmel hinein



Dein Blau ist mein Blut


Neugeborener Mond
Du sammelst Dein Licht
zur Hälfte
von meiner hellen Ernte
Dunkle Keime säst Du
in meinem Hof

Dein Blau ist mein Blut
Du strahlst
von meiner Schwärze
Einen Tag
hast Du geschlafen
vierzehn Tage
schlafe ich



Geisterstunden


Du hast Dich in mein Auge eingebrannt
An meinem Herzen brennst Du leicht
Verbrennst mich leichter als ein Feuer
Fegefeuer gab mir Dein Auge
Warum brennst Du gerade hier?

Die alten Narben sind aufgebrochen
Du bist das Salz in diesen Wunden
Geschunden hat mich Deine rauhe Stimme
Meine Sinne verfackeln im Elmsfeuer
im grünen Licht von Geisterstunden
Was hast Du mir mit Deinen Augen angetan?



Puppenaugen


Du hältst meine Welt in Deinen Augen
Deine Augen heben schlecht mich auf
Schlag doch Deine Augen nieder!
Immer wieder gehen sie auf.



Zwei schwarze Murmeln


Zwei schwarze Murmeln in meinem Glas
Viertausend Kugeln - und dann das!



Eure schwarzen Augen


Eure schwarzen Augen
sind schwarze Löcher
im Zentrum
Eurer weißen Galaxie

Eure schwarzen Augen
verschlingen blaue Sterne
im Zentrum
Eurer schwarzen Energie

Eure schwarzen Augen
sammeln weiße Sterne
ihr Zentrum
in Euer Genie

Löscht schwarze Augen
meine Sterne
ins Zentrum
nicht oder nie



Deine...


Deine schwarzen
langen Haare

Deine schwarzen
klugen Augen

Deine roten
langen Haare

Dein roter
süßer Mund

Deine ween
weichen Wangen

Und Deine weichen
weißen und

Deine roten
spitzen und



Der dunkle Mond


Der dunkle Mond am Himmel
Sein Gesicht der Sonne zugewandt
Macht meine leichte Minne
zum Diskantdreiklang


Der dunkle Mann im Mond
wird von der Sonne ausgebrannt
führt meine schweren Sinne
zu atonalem Klang


Die runde schwarze Sichel
trägt einen Geisterring
wie ein falsches Lächeln
in ihrem Gesicht darin


Die runde schwarze Fessel
bindet mich an Luna an
Sie brennt wie taube Nessel
an meinen Geist heran



Sternenfeuer


Ich reib am Stein
er zündet und sprüht
Funken fliegen in der Flamme
und ziehn wie Sterne
einer Galaxie

Ich vergeß Dich nie
ich zünd Dir die Sterne
am Himmel an
wir brennen wie Flammen
in einem Feuerrad



Vogelfrau


Vogelfrau
in meinen Auen
laue Luft
blau meine Augen
Dunkle Deine
lauf
aus meinen Auen
aus meinen Augen
blau
meine Luft



Diamond


Where Diamond
When Diamond
How Diamond

my friend

Black Diamond

never

my friend



Blau


Blau
baumeln meine Beine
blau
in einer See der Wolken
Blau
mein Blick
im Blau
Azur des Traumes
blau
mein Auge
blau
mein Blick
Schwarz
kehrt nie zurück



Freundschaft


Zwei Hände berühren sich an ihren Fingern
Sie spreizen umschlingen sich zu einer Faust
Aus diesen Gelenken erwächst eine Freundschaft
In solch festen Gliedern breitet Freiheit sich aus



Keltin


Deine Nase kenne ich
von den Griechen
Dein Gesicht von den Kelten
Deine Haare - Italienerin
uns trennen Welten

Einmal im Monat steigst Du zu
beobachtest mich
in Deinen Schemen
ich arghne Erinnerung
Tanz
Deine Kleiderthemen

Ich sehe Dich
auf dem Besen reiten
Schmuck aus böhmischer Glasrepublik

Du trägst meine Wurzeln
dahin geh ich nie zurück

Der Weg trennt uns
vor entfiederter Zeder



Trauer


Trauer um Deine Augen
Trau Deinen Augen
Trauernd Deine Augen
Trau Deinem Aug
Spor und Flor
Tränen in Deinen Augen



SPORA


SPORA ET FLORA



Genesis


Eine mit Schatten soll es sein, Herr.
überall dunkle Stellen, Herr.
Erschaffe das Licht, Herr -



Schmerz


An der Stelle.
der ich Euch
entstamme,
wütet ein Schmerz
Eine Hälfte von mir
bleibt leer
Sie brennt nach dem,
der zu früh ging
Ich bleibe.



Stufe


Wer eine Stufe höher steigt,
muß auch über ihre Kante.



Feindschaft


Feindschaft
- eine ganz besondere Liebe



Ich wünsch Dir einen Mittelweg


keinen kalten Winter
keinen heißen Sommer

Genug Kraft für Deine Schwäche
Genug Schwächen für Deine Stärken

keine langen Märsche
schöne lange Wege



Unsere Waldwurzeln


Wir kommen auf Deinen Wurzeln daher
uns tränkt Dein sprudelndes Wasser
Wir tanzten in Deinem Laubdach einher
Dein Sein machte uns viel wacher

Wir essen von Deiner Wurzel Schollen
die Du hinterließt nach all dem Brand
Wir lesen von ihr der Früchte Knollen
zerfällt die Erde auch zu Sand

Dein grünes Herbarium ziert unsre Städte
wir lesen schon lang keine Früchte mehr auf
Doch sonnen wir uns an Deiner Stätte
und fangen das Licht der Sonne auf

Du hast Deine Wurzeln zu unsern gemacht
wir spüren sie in unseren Füßen
Wir haben in Deinem Schatten gelacht
aus der Ferne wir Dich nun grüßen



Wald


Wald unter meinen Füßen
Bäume greifen
durch Silberstreifen
nach blauen Inseln

Laub streut
durch Heidelbeeren
Blätter aus

Sie reifen
vergären
den Sommer
zu einem violetten
Wein



Dualismus


Gotische Mauern
mit Arabesken
Arkaden
der Mauren

Embleme
spanischer Kultur
Burgen und Gärten
der stennatur

Arkaden
mathematischer
Ornamentalistik

Orient und Okzident
Treffen in Gotik
Treffen in Moscheen

Hagia Sofia
gehegte Filamente
im Schnitt
der Doppelkultur



Jüngling


Wäre der Mond ein Jüngling
aus Elfenbein
ginge bloß über die Wege der Nacht

sein Horn aus Silber fein
im Schatten rot und kraft
strahlte lockend ins Dunkel ein

Er hätte Sohlen aus Sonnenfeuer
einen Leib wie Alabasterbast
er wetzte ihn an den Wäldern

Der Mann im Mond
trüge ein Bündel
mit Gewand aus schwarzem Stoff

zwei Hände voll zieht er es über
zwei Hände voll ohne darüber

Zwei Hände voll zieht er die Wege
einmal im Monat und sonst jede Nacht



Jacqueline IV


Leicht wie eine Feder
Haare noch wie Flaum
Marmoriert der Körper

Haare Glanz wie Goldblatt
Der Körper eine Zeder
Stimmenglockenklang



Unendlichkeit


Nimm die Acht
oder nimm die Null
Nimm einen Kreis
oder das Symbol
der Unendlichkeit

Du gehst an einem Punkt los
startest da, wo Du zuhause
und gehst im Kreis.
An den einen Punkt zurück.

Doch Du gehst nicht zurück.
Du schreitest voraus
an den Ort, wo Du begonnen.
Wo Du begannst.

Nimm eine Linie
in die Unendlichkeit mit.
Sie besiegt Dich
durch Dein kurzes Leben

und Du kehrst zurück
im selben Weg
geschlagen
durch die lange Zeit.

Du erschreitest wieder
Deine uralte Erinnerung
und weißt
woher Du kommst

Wenn Du einen Kreis
umschritten hast
kennst Du den alten Punkt
mit neuer Erinnerung

und knüpfst neue
Nullen und Achten

Anuliere nicht die Acht.
Achte die Null.

Verbinde diese alten Elemente
immer wieder aufs Neu

Aufs Neu wirst Du alte Punkte
erreichen

Nie werden alte
den neuen je gleichen.



Die kleine Meerjungfrau


Wogen bauschen sich bäumend im Sand
Wellen zerstieben zerstäuben an Land

Furios brechen sie an Klippen auf
Fetzend krachen sie am Fels hinauf

Rhythmisch stampfen sie unter dem Schiff
Mythisch klampfen sie es an ein Riff

Tsunamisch fegen sie über Städte
Taifunisch zerlegen sie diese Stätten

Mein Kind badet im Meeresschaum
Die Elfen der Nixe, man sieht sie kaum.



Dices


You play dice
And I roll

You win twice
And I fall



Vergangenheit


Registriere nicht die Jahre
Tu es mit der Erinnerung



Odysseus


In Spannung rund der Bogen

Acht Ösen zielt der Pfeil

Zum Ziel ist er geflogen

Durchsprang er jedes Beil



Flamme


Mir Flamme
Vom Herzen
zum Schambein
über die Lippen

Ich brauche!
Liebe.
Suche.

Der flammende Punkt
drückt zu Dir
schönen Frau

Bein an Bein
Lippen an Lippen

Den nächsten!
Ich brauche!
Lippen.

Das an Deinen Rippen
Küß mich. Dich.

Rippen an Rippen
Scham an Scham
Lippen an Lippen

Du drückst in mir
mich hinein

Wir lieben!



Olive


Olivenöl füllt Becher den Krug
Glucksend sanft fällt Öl ins Oval

Bittere Beere an weißgrauem Stamm
Gedeckte Frucht von silbernem Blatt

Wie Lorbeer schmiegst am Gaumen Du an
Duftest wie Zypresse wie Harz

Im Krug pendelt glatt Deine Glut
Grün Blut nährst Du die Flamm

Gelb Salbung glänzen athletische Körper
Schwarz Kernung blakst schwer die Muskeln auf

Grünsilberner Schnee an attischer Küste
malst olympische Stätten weiß an

Gelber Schwamm Gepreßt die Olive
Triefend vor Kraft tropft das Holz

füllt Olivenöl eichenen Becher
Drückt den Krug schwer in die Erde
schwer wie das Blut



Frühstück


Ich hab Kaffee gemacht
und der Teekessel pfeift

Die Butter schmilzt
und der Käse reift

Die Marmelade duftet
und die Eier sind weich

Ich hab gelüftet
und der Honig verfließt

Die Brötchen vom Bäcker
Das Baguette genießt

und es streut sich der Zucker
Die Kresse sprießt

Magst Du ein Ei
fünf Minuten weich

magst Du ein Brot
mit Butterstreich

Der O-Saft gluckert
die Milch ganz bleich

Aufstehen!
Frühstück ist fertig!



Phorsythien


Die Phorsythien
haben Dich nicht vergessen
In Deiner Heimat
flanken sie dlich Dich an

Gelb fragt ihr Gewissen
in den Blüten
steht
ein alter Mann

Wie jedes Jahr
wenn Du besuchst
tritt er in das sonne
mit Vatergemüt

Er sieht Dich an
Du siehst ihn nicht
tritt an Dich ran
ich seh sein Gesicht

Gelb flammen loh
die Wellen am Zaun
reich ihm die Hand
verschränkt den Daum
gebt Euch die Hand
es wird Euch froh



Pfurz


Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen
Jedes Ei gibt zwei
Jede Tomate eine Sonate
Eine Operette jede Pepperon



Spatzen, Bahnhof am Bodensee


Spatzenaugen schmettern Brosamen in der Luft
Braune Kugel wartet auf einen warmen Zug
Spatzenfetzen schwirren durch die Büsche
Huschen am Bahnsteig um Brösel um Brösel
Springbrunnen spritzen über die Geleise
Eine Hand ohne Brot verschmäht die graue Schar



Paco

(ein spanischer Freund, Chirurg)


Dein Auge
          hinterm Fischeglas
schwarz
          gespannt wie Obsidian
scharf
          wie ein Skalpell
rot
          kennt es alle Fasern
rot
          hinterm Aug
die Zeit
          der Strafen



Vater


Dein Grabstein gebeugt
Deine Knochen zerlesen
Alles verloren
was Du gewesen

Du hast erzeugt
einen vollen Ton
die Klarinette
und Deinen Sohn

Wenn Du nun
durch die Lüfte wandelst
oder Du
die Wasser durchziehst

bin ich es,
der die Töne handelt
wie Du
der mich
durch die Klarinette riefst



Vögelhochzeit


Ein Vogel wollte
Hochzeit feiern

Die Taube, die Taube
trank heimlich in der Laube

Der Kranich, der Kranich,
der machte den Faßanstich

Der Wiedehopf, der Wiedehopf
trank einen auf seinen Schopf

Der Stieglitz, der Stieglitz,
der hatte einen hinten sitz

Die Schwalbe, die Schwalbe,
trank schnell eine Halbe

Der Amsel, der Amsel
suchte sich eine Mamsell

Der Kuckuck, der Kuckuck
trank Schnaps Schluck für Schluck

Der Spatz, der Spatz,
der trank alles auf einen Satz

Die Schnepfe, die Schnepfe,
die trank den Wein aus Äpfel

Das Rebhuhn, das Rebhuhn
tat nichts als Saufen sich antun

Die Lerche, die Lerche,
die trank auch in der Kerche

Der Adler, der Adler,
soff sich schnell zum Gratler

Der Fink, der Fink,
genehmte sich gern einen Drink

Der Bussard, der Bussard,
der trank den Wein so smart

Der Geier, der Geier,
versuchte sich mit Gereiher

Der Reiher, der Reiher,
rank nur Likör aus Eiern

Der Star, der Star,
trank die Magnum ganz und gar...

Die Drossel, die Drossel,
bekam aus keiner Flasch den Stopsel...

Der Strauß, der Strauß,
der trank sich aus dem Haus hinaus...

Der Gimpel, der Gimpel,
hat Schnaps in der Bibel...

Rotkehlchen, Rotkehlchen,
ward rot in ihrem Kehlchen...

Der Dompfaff, der Dompfaff,
trank Kirchenwein vom Pfaff...

Die Nachtigall, die Nachtigall,
trank allein die Bowle...

Der Storch, der Storch,
trank Obstbrand nur vom Lorch...

Die Elster, die Elster,
trank Korn von der Alster...



Träne


Eine Träne Salz hat Dich gezeugt
Eine Träne Ovum Dich geborgen
Eine Träne Meer Dich geboren



Erster Schrei


Dein erster Schrei nach Luft
war der, der nach Liebe ruft



Salm der Hügel


Der grünweiße Salm der Hügel im April
frisches Grün, das Wiesen stärken will
Schnee, der nach dem Winter ruft
Kalte, salmiakduftende Frühlingsluft



Wasserburg, Aussicht von der Burg


Kupferspan
Spitzhelm
Wasserturm

Brauerei
Ziegelturm
Hopfensturm



Bayern


Satte, herbe.
Schönheit der Berge
Oberbayern
Schieferwalm
Kiesgrubenseen
Zwiebeltürme
Glockenklang
Alpen gezahnt
Milch der Berge
Gletschertäler gefräst
und
Seen gezähmt
Chiemgau Prinzessin
Ludwigische Allegorie
nchen Haupt
Technik lüftet
Himmel für Flieger
Auge ins All
Satellitenorakel
Radarantennen
Straßen in Berge
geschlagen
Blauweiß der Himmel
Jodler ruft
Krachlederne
Schuhplattler
Sonnwendfeuer
Faßnacht
Jodelnde
Singende
Alpenmagd.



Reise nach Baden-Württemberg I


Von Osten nach Westen
rostiges Eisen
Eisen,
auf dem Züge reisen

Von Norden nach Süden
wehen die Blüten
im Wind
derer,
die auf Reisen sind

Lindau dreht die Züge um



Wind


Schleuderst Sand wie Körner
Säst die Samen der Wüste
Sommergelb reicht Dein Acker
Von Sand zu Sand zu Horizont



Höhe


In der Höhe der Berge
wird die Luft wie die Erde
dünn
Sie nähren die Latschen
die flachen Kiefern
Im Wind ducken sie sich
wo sie am Himmel sind



Urlaub


Alpentransit
Autotransmit-
ter
Blechgewitter
Düsenjet
senspeed



Zeitflug


Die Zeit vergeht so schnell,
wie die Gedanken fliegen



Palmkätzchen


Eis wie im Winter
Kinder der Katzen
der Kätzchen am Stamm
Flauschig auf Rinde
Katzen der Kinder
brechen Flausch vom Stamm
im Eis wie im Winter



Reise nach Baden-Württemberg II

Lindau


Kiesel brechen ans Ufer
Senfgelbe Flechten
an geneigter Mauer
Zitadellenhaft
die Zinnen
Ein Meer so blank
bis an die Berge



Present


Elektronik
Plastik
Raketen
Atom



Musqueteria!


Ich will so nicht fechten
Führen wir das Schwert in die Scheide.
Laß uns lieben!



Zwischen Eis und Eis


Beschnittene Rebe
Leer von der Beere
Wein was werde
aus der gehackten Erde
Blüte im Eis
wie ein weißer Flaum

Sommer gibt Sonne
Traubentraum
leeret die Rebe
leset die Beere
schneidet die Rebe

Schenkt ein!



Jason


Gebt mir den Anker
Nehmt mir die Segel
Stutzt mir die Flügel
Haltet am Boden mich auf

Mein Schiff setzt an Land
Die Planken zerlegt
Stürzt mir den Mast
Baut einen Hafen auf

Errichtet den Leuchtturm
Brecht ab die Berge
Baut mir die Stadt
Als edlere Werke



über das Meer


Was ich habe
will ich halten
verführt sie mich
über das Meer

Was ich habe
soll mich halten
schenkt mir Kinder
mit einer Gebärde



A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z




Alter Main
Augen in Schwarz
Aus Dresden



Babylonische Städte
Bayern
Berlin
Blau
Blaues Blut
Brigitte B. R. 5.2.98
Burgfräulein



Cumulus Stratus



Das Weiße im Schwarzen
Dein Blau ist mein Blut
Deine...
Deine Worte
Dein letzter Ton, Vater
Der dunkle Mond
Der Töpfer
Diamond
Dices
Die Frau mit dem sonnigen Haar
Die kleine Meerjungfrau
Die Schmiede
Drei Kontinente
Dualismus
Dubrownik



Ein goldener Schuß
Ein Kelch
Erfüllte Magie
Erlabrunn
Erster Schrei
Eure schwarzen Augen



Feindschaft
Flamenco
Flamme
Flieger
Freundschaft
Frühstück


Gebenedeit
Geisterstunden
Genesis
Grübeln



Höhe



Ich wünsch Dir einen Mittelweg



Jacqueline III
Jacqueline IV
Jason
Jüngling



Keltin
Ketten
Kohlen



Liebe



Magie, Wald
male Dichte
Märzenbecher
Meine goldene Perle
Meine Haut
Mein Schlaf
Messner
Musqueteria!



Neumondauge



Odysseus
Olive




Paco
Palmkätzchen
Pfurz
Phorsythien
Present
Puppenaugen



Reise nach Baden-Württemberg I
Reise nach Baden-Württemberg II
Reiz mich nicht
Rote Rose



Salm der Hügel
Schlangengift
Schmerz
Schneeflocken
Schwanenschwingen
Schwarz, mein Vater
Schwarze Rose
Schwarzer Vogel
Seine Rüstung
Sie liegt in den Reben
Sommerliebe
Spatzen, Bahnhof am Bodensee
SPORA
Sternenfeuer
Stufe
Stummer Mond, mein Kerker
Susi



Teich
Träne
Trauer



über das Meer
Unendlichkeit
Unordnung
Unsere Waldwurzeln
Urlaub



Vater
Vergangenheit
Versüßen
Vogelfrau
Vögelhochzeit



Wald
Wasserburg, Aussicht von der Burg
Weiße Rose
Wind
Wolf



Zeitflug
Zwei Fragmente
Zwei schwarze Murmeln
Zwischen Eis und Eis