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  Maria Beyer-Görnert
  Rose Ausländer
  Paul Celan
  Selma Meerbaum-Eisinger



Maria Beyer-Görnert ist nach Auskunft einer Großtante, Maria Schlesinger, eine entfernte Verwandte der Familie Grandy. Leider wußte sie zu Lebzeiten keine genauere Auskunft daber zu geben, doch dieser Status veranlaßte sie dazu, mir Frau Beyer-Görnerts Gedichtband zur Verwahrung und Lektüre zu überlassen.

Für mich ist die Vermutung sehr stark, daß Frau Maria Beyer-Görnert, ebenso wie meine Großtante, aus dem sudetendeutschen Niederland stammt, ein kleiner "Auswuchs" der tschechischen Republik am Rand des Elbsandsteingebirges, in Richtung Dresden.

In manchen Gedichten Maria Beyer-Görnert schwingt eine gewisse Verbitterung über den Verlust der Heimat mit, doch insgesamt überwiegt eine positive Grundstimmung.

Wie auch Rose Ausländer in ihren frühen Jahren ist Maria Beyer-Görnert um einen klassisch-expressionistischen Stil bemüht, wobei auch modernere Elemente durchschimmern.

Für mich persönlich erreicht sie jedoch nicht die Tiefe, die Rose Ausländer bereits in ihren frühen Gedichten zu pflegen verstand.



Poesie


Sie steigt hinab zu aller Erdenschwere
und schwingt sich in reines Ätherblau
sie ist daheim in jeder Atmospre,
in jeder Träne, jedem Tropfen Tau.

Sie findet sich in jeder Vogelkehle,
in jeder Blume, jedem Augenblick,
in jedes Menschen aufgeschlossner Seele,
sie ist das große, unsagbare Glück.

Wo sie verweilt, ist seliges Entschweben,
selbst Kampf und Ende wird zur Harmonie,
verklärend ist sie lle allem Leben
die ewig wunderbare Poesie.



Dichtung und Sprache


chtig ist der Dichtung Wesen,
Ahnung fremder Wirklichkeiten,
Rufen in der Menschheit Nacht,
Inbrunst allem zarten Sehnen,
Andacht jedem Dankgebet.

Berge lassen sich versetzen,
Erde wird zum Garten Eden,
Ymir aus den Wolken wächst,
Elfen tanzen Blumenreigen,
Riesenkraft verzuckt im Blitz.

Größe schenkt sie, Seelenstärke
Ödipusgeschick zu meistern,
Räume schafft sie unbegrenzt,
Nähe wird des Weltalls Ferne,
Ewig weckt sie neues Leben,
Reift das Samenkorn der Dichtung
Tausendfältig durch das Wort.



Mutterhände


Mutterhände, ihr tragt alles Glück der Welt,
eure Kraft ist allen Lebens Stärke,
ob durch das Runzeln oder Narben auch entstellt,
immer seid ihr Zeugen eurer Werke.

Mutterhände, Trägerinnen aller Zeit,
aller Sehnsucht, aller guten Triebe,
in euch liegt verwahrt die große Seligkeit
allen Menschenschicksals, Mutterliebe.

Teure Hände, ihr empfangt der Erde Leid,
das nur Müttern restlos vorbehalten,
dennoch seid ihr fähig, immerzu bereit
neues Leben willig zu gestalten.



Blumen und Kinder


Blumen sind wie Kinder
brauchen sorgend Mühen,
daß sie gut gedeihen
und uns dankbar blühen.

Kinder sind wie Blumen,
brauchen Licht und Sonne
eines Mutterherzens
für der Kindheit Wonne.

Beide sind Geschöpfe
uns von Gott gegeben;
die nur durch die Liebe
reifen für das Leben.



Trost


Will die Welt dir einmal nimmer taugen
und du willst vergehn in Schmerz und Leid,
schau in eines Kindes Seelenaugen
und du erlebst die eigne Kinderzeit.

Will dein Herzschlag dir auch manchmal stocken,
wenn der Lebenssturm dich arg zerzaust,
streiche über weiche Kinderlocken
und der Sturm an dir vorüberbraust.



Mysterium der Liebe


Wenn deinem Leben keine Freude wollt' mehr winken
und dir von allem Reichtum nichts mehr übrigbliebe,
selbst Freunde langsam in Vergessenheit versinken,
ein Glück vergeht nicht, das Mysterium der Liebe.

Denn dies Geheimnisvolle bannen keine Schranken,
ob ihm ein Leugner auch ein herrisch Halt befehle,
es glüht im Stillen, in der Freiheit der Gedanken
und findet sich in der Unsterblichkeit der Seele.



Sternensehnsucht


Wir Menschen sehnen uns nach manchem Sterne,
nach seinem rätselvollen Flimmerlicht,
und ahnen kaum, daß nur die weite Ferne
den Glanz verschenket, den das All verspricht.

Doch ist uns so ein Sternlein zugefallen,
verliert es bald den himmlisch hellen Schein,
denn Erdverhängnis haftet doch an Allem
und läßt auch Sterne trüb und dunkel sein.

Wir glauben eines Sternes Licht zu lieben
und brechen spielend Strahl und Strahl ihm aus.
Am Firmament wär es ein Stern geblieben,
in unsern Händen wird ein Kreuz daraus.



Federspiel


Aus des Kissens reicher Fülle
strebte eine Feder fort,
sie durchstach die feste Hülle,
brach so der Gemeinschaft Wort.

Auf dem Teppich blieb sie liegen,
weicher, weißer Federflau,
ruht sich aus von schnellen Siegen,
träumt beglückt der Freiheit Traum.

Doch schon naht des Schicksals Wende
lenket einen Kinderblick
und es fassen Kinderhände
nach dem jungen Federglück.

Tanzend geht es auf und nieder,
aufwärts nur ein Hauch genügt,
sinkt dann langsam immer wieder,
bis des Kindes Lust verfliegt.

über einer kurzen Weile
kleine Finger sich behn,
ohne Denken, ohne Eile
alle Schönheit auszuziehn.

Längst vergessen ist das Streben
nach der Freiheit großem Ziel
und so endet Glück und Leben
schicksalhaft im Federspiel.



Josefine Bregenzer


Noch leben deiner Augen helle Sterne,
sie strahlen nach ihr unverbrauchtes Licht,
doch schauen sie in unbekannte Ferne,
sie sind noch irdisch und sie sind es nicht.

Voll Anmut lehnst du in den weißen Kissen
mit deinem Antlitz, abgezehrt und fahl,
in deinen Zügen nistet schon das Wisssen
um die Erlösung einer langen Qual.

Die matte Rechte hält ein Tuch zusammen,
das hüllend sich um deine Schultern legt,
als sollten deines Lebens karge Flammen
dich wärmen, eh ein Haus sie niederschlägt.

So lebt dein Bild, obwohl du heimgegangen,
dein Vater schuf dein letztes scnes Glück
er hat dein Wesen liebend eingefangen,
es war sein schwerstes, doch sein Meistersck.



Müde Freundschaft


Wenn eine Freundschaft schlafen geht,
nach Lenzlust, Sommer, Erntezeit,
so denk', auch rauhe Zeit verweht
und koste ihre Bitterkeit.

Sei weise, laß sie ruhn, sie steht
schon wieder auf, wenn es so weit.
Die herben Früchte reifen spät
zu Fäulnis oder Süßigkeit.



Haussegen


Mit Gott! Betreten wir die Schwelle
des Hauses, das wir uns gebaut
und tragen mit dem Brot die Quelle
des Lebensstroms, die warme Welle
des Lichtes, dem wir anvertraut.

Die Liebe herrsche in den Räumen,
in die wir schreiten, schicksalsblind,
sie laß die Wünsche überschäumen,
die sich erfüllen in den Träumen
und unsrer Tage Zukunft sind.



Lebenswunder


Atemlos lauschend
hört ich ein Raunen
heimlicher Stimmen.
Wagnis des Lebens?

Sinne berauschend,
ich durft mit Staunen
Gipfel erklimmen.
Nichts ist vergebens.



Der Mensch


Ein Gedanke Gottes,
ein gewollter Zufall
zwischen Liebenden.

Ein Geführter,
ein Gefährte,
ein Gepgter.

Nackt beim ersten Schrei,
sind ihm Jahre Kleider
und am Ende
deckt ihn Linnen,
Holz und Erde zu.

Frucht der Liebe,
Frucht des Lebens,
fällt zurück er
in die Hand,
die ihn schuf.



Die Seele


Die Unsichtbare,
dem Menschen eingehaucht,
sie formt und prägt
Gestalt und Antlitz.

Abwägend, einsam
steht sie am Kreuzweg,
wie flattert sie
in Not und Ängsten,
gepeinigt schreit sie
unhörbar auf.

Und kann doch jauchzen,
wenn sich ein Himmel auftut.



Lebenswege


Wege gibt es
in die Freiheit,
in die Knechtschaft.

In das Dunkel,
an den Abgrund,
in die Not.

Aus der Wirrnis
in die Rettung,
in das Glück.

Zu den Höhen,
zu den Sternen
und zu Gott.

Lebenswege -
welche Ziele
wählt dein Fuß?



Kannst du hinter Stirnen lesen?


Hinter enger Schale
pressen die Gedanken
sich zusammen.

Ist es Liebe?
Ist es blinder Haß?
Jagen sie das Blut
in die Wangen
Feuchten sie das Auge?
Wie belasten sie die Seele?

Leicht fließt manche Rede
von den Lippen
aber schwer
löst sich oft ein Wort.
Kannst du hinter Stirnen lesen?



Im Vorbeigehn ...


Köstliche Gabe,
dargereicht
auf der kristallenen
Schale empfindsamer Freundschaft.

Nimm sie behutsam,
gib sie behutsam zurück,
lege dazu noch den Dank
und vergiß.



Wandern und warten


Wandern, ein lebenlang wandern
in der Begrenzung der Zeit,
in der unendlichen Weite
nebelverhangener Zukunft.

Warten, nicht zögern, nur warten,
lauschen, ob warnender Ruf
oder verlockende Stimme
zielstrebig weise die Richtung.

Wandern und warten in Gnade,
Irrlicht erkennend, Gefahr,
mutig, getrost unter Lasten,
demütig, gläubig in Freiheit.



Was ist die Liebe?


Eine Tugend?
Sünde, Sühne?

Leidenschaft?
Keuschheit, Opfer?

Ein Geschenk?
Seligkeit?

Nicht eines ist sie,
sie ist alles.



Freundschaft


die ungefaßte Perle,
mattschimmernd,
mit Regenbogen.

Juwel der Freude,
Symbol der Tränen,
Glückseligkeit.

Geschenk,
Besitz
und Gnade.



Scheidenden Freunden


Einsame Wege
führen ins Dunkle,
führen ins Helle,
führen zusammen
und auseinander.

Einsame Seelen
suchen und finden
ewig Verwandtes,
endlich Erahntes:
Winkenden Abschied.

Aber es wandelt
auf jenen Wegen:
Freundlich gesinntes,
stetes Erinnern
in jede Zukunft.


Wer bist du?


Wer bist du?
Ein Name?
Ein Titel?
Ein Freund?
Ein Feind?

Wer ist Du?
Ein Nächster?
Ein Fremder?
Ein Gast?
Ein Geist?
Sieh dich
in Allen!



Ich warte


Ich warte,
daß es stille wird,
daß dem Wort das Ohr
rig ist.

Ich warte,
daß ein Wind es fortträgt
zu den Herzen, die bereit
zum Empfang.

Ich warte,
ob das Wort auch klingt
und als Echo heimkehrt
her zu mir.



Den Müttern


Wie leicht entgleitet euch
ein Glück, ein teures Pfand.
Ihr steht und starrt
auf eure leeren Hände
und langsam tropft der Schmerz
aus euern Augen.

Gebt euch der Trauer hin,
jedoch verschließet euch
dem Leben nicht,
es fordert
bis an die Grenzen eurer Kraft
noch Liebe.



Einer Braut


Hell wie ein heiteres Zirrusgewölk,
schwimmend im Blau eines sonnigen Himmels;
so ist dein Morgen im bräutlichen Schleier.

Wandernd und immerzu wandelnd vollzieht
sich im Geheimen ein eigenes Schicksal
im unbeachteten, sicheren Mittag.

Dann wieder leuchtet es purpurn umsäumt,
ruhend im Glanze verdämmernden Lichtes.
So sei dein Abend, beglückend und glücklich.



Bettina von Arnim


Im Buch der Liebe habe ich gelesen
von einer Sehnsucht, reich und tief,
die niemals völlig wach gewesen
und träumend, niemals völlig schlief.

Wo sind nun Lenzes Heimlichkeiten?
Wann macht ein Sommer selig satt?
Da fällt ganz sachte auf die Seiten
des Herbstes erstes, welkes Blatt.



Immer wieder


Immer wieder
wird vom Schicksal
dir ein Leben
in den Weg gestellt.

Immer wieder
löst ein Steinchen
die Lawine
eines Leides aus.

Immer wieder
sprudeln Quellen
aus den Gründen:
Freundschaft, Freude, Glück:

Immer wirst auch
du dem Andern
Triebkraft, Hemmnis,
Quelle sein.



Nimm die Stunden


Aus dem Füllhorn deiner Jugend
quellen dir der Stunden viel,
schmücke sie mit aller Tugend,
mit der Freude Reigenspiel.

Achtlos laß dir keine schwinden,
l nicht eine dir entgehn,
such in jeder Glück zu finden,
lerne jede zu verstehn.

Ungenutzt gehn sie zugrunde,
hemmungslos wird dann ihr Lauf,
kostbar sei dir jede Stunde;
reihe sie wie Perlen auf.


Pflege ihren matten Schimmer,
freue dich an ihrem Glanz,
so erwirbst du sie für immer,
so gehören sie dir ganz.



Arme, reiche Seele


Gib mir Brot,
bettelt die Arme
ohne Bedacht
und die geöffnete Hand
wird von den Reichen
irgend einmal
ohne Bedenken gefüllt.

Nimm das Brot,
bittet die reiche
freundlich geneigt,
aber die bietende Hand
wird von den Armen
selten einmal
arglos und dankbar erfaßt.



Keine Stunde


Keine Stunde ist so arm,
daß sie nicht ein Körnchen trüge
aus der Vielfalt eines Füllhorns.

Keine Stunde ist so reich,
daß sie nicht den Mangel spürte
an den Grenzen fremden Willens.

Und kein Leben ist gering,
jede Hand und jeder Geist
handelt nach Gesetz und Freiheit.



Treue Gedanken


Treue Gedanken
finden immer noch ihr Ziel.

Jedes Geschöpf
geht seinen Gang
und hinterläßt
eigene Spuren im Sand.

Winde verwehen
leichtes Erinnern,
aber die treuen Gedanken
finden den Weg.



Ewigkeit


Erde von Erde
so sticht der Spaten
Reihe um Reihe ab.

Erde zu Erde
so wirft der Spaten
Reihe um Reihe an.

Immerzu spateln
Stunden und Leben,
Ewigkeit -- Ewigkeit



Zeit


Im Handumdrehn
wird Morgen Heute
und was du heute liebst
ist morgen Beute,
das Gestern wird
zur Ewigkeit.
Wer löst
das Rätsel Zeit?



Nichts ist umsonst


Stecke den Kopf
nicht in den Sand,
es macht dich blind
blind für die Not,
blind für das Glück
rings um dich her
und deine Angst
schrumpft nicht in dir.

Liebe die Hoffnung,
lebe die Liebe,
glaube an dich
und was dich hält,
in der Gewißheit,
nichts ist umsonst.



Was ist ein Abschied?


Vertauschte Wände,
zurückgelassene Freunde
und eine Reise
in Ungewisses.

Im Handgepäck
die Last der Trübsal,
doch Schwester Hoffnung tröstet.



Daß wir setzen Fuß vor Fuß ...


Jahre sind die Meilensteine unsers Lebens,
ungezählte Schritte führten uns hierher,
manche galten doppelt, mancher war vergebens,
mancher leicht und mancher ungeheuer schwer.

Freuen wir uns dankbar über das Erreichte,
blieb auch vieles hinter Wunsch und Traum zurück,
wenn uns auch die Zeit, ein Gram den Scheitel bleichte,
daß wir leben, ist doch unser schönstes Glück.

Also, gehen wir dem neuen Jahr entgegen,
Schicksal will es, d wir setzen Fuß vor Fuß,
bitten wir um Kraft auf unbekannten Wegen,
bieten wir der Zukunft den Willkommensgruß.



Was sind hohe Jahre?


Nur ein weiter Weg
durch den Wald der Hoffnungen,
durch die Moore der Enttäuschung,
über Berg und Tal des Glück's.

Freunde waren viel bei dir,
Neider wälzten Steine in den Weg,
wo du selber irrtest,
glaubte Liebe noch an dich

Heiter, lustig ging es zu,
Kameraden gingen fort,
mannigfaltig, kunterbunt
war und ist das Leben.

Kannst du wissen, wie es endet?
Kennst du Zeit und Ziel?
Wandrer, wandre munter weiter
mit den Wünschen deines Lebens.



Auf der Treppe sind wir immer


Auf, ab, auf,
auf, ab, auf,
in den Kehren nur
kurzes Atemholen,
weiter geht es,
bis ein Höhepunkt erreicht.

Dann verweilen wir,
schauen rückwärts:
Wieviel Stufen wir gegangen sind,
wieviel Menschen uns begegnet sind,
die uns hoben,
die uns hielten,
die uns hemmten,
Wieviel Zeit vergangen ist
und wieviel geschehen ist.

Was uns bleibt? Erinnerung,
Seufzer der Erleichterung,
Dank und frohe Zuversicht
und Gewißheit:
Auf der Treppe sind wir immer.



Heimat, Born der niemals ausgeschöpft


Born, der niemals ausgeschöpft.
Wann ich immer trinke,
nimmer trinke ich dich leer
und mein Durst
wird nicht kleiner mit der Zeit.

Heimat,
Born, in deinem Spiegel
sehe ich den Himmel,
sehe ich die Welt
und mich selbst.



Heimat


Die Heimat ist fern,
aber Gedanken sind Boten, die eilen,
unsere Grüße zu tragen
an die Gestade der Sehnsucht.

Die Heimat ist nah,
spüren wir doch dies beglückende Wunder,
das uns trotz allem geblieben:
In unseren Herzen lebt Heimat.



Abschied von Salzburg


Wär ich ein Baum,
ich wollte Wurzeln treiben,
tief in der Erde Lebensraum,
um stehn zu bleiben.

Trotzt' Sturm und Wind,
ertrüge Schnee und Regen,
der Sonne Strahlen, warm und lind,
fühlt ich als Segen.

Es sollt dies Land
mir eine Heimat geben,
die ich nach vielem Wandern fand.
In meinem Leben
war vieles Traum,
auch dies muß Träumen bleiben.
Ich würde, wäre ich ein Baum,
tief Wurzeln treiben.



Wer seiner Heimat dienen will


Wer seiner Heimat dienen will,
muß sich zu ihr bekennen.

Nicht der Besitz,
nicht das Entsagen,
die Liebe hat den Vorrang
sie zu behaupten.
Und keiner kann gebieten,
nicht mehr zu denken:
Die Heimat ist
des Menschen erstes Recht.



Sprache und Heimat


Die Sprache ist der Heimat stärkste Bindung
und diese Fessel wird dir keiner lösen,
selbst wenn du leugnen wolltest, wer du bist.
Die eigne Zunge zeiht dich des Verrats,
denn in den Stunden deiner tiefsten Not
und in den Augenblicken chsten Glückes
wirst du zu deinem Herrgott flehn und beten
mit jenen Lauten, die du schon vernommen,
als du noch schliefest in deiner Mutter Schoß.

Du bist der Träger eines Ahnenerbes,
gedenk der Pflicht zu unbedingter Treue,
denn so gebunden bist du wirklich frei
und kannst noch deinen Enkeln Heimat sein.



Der Heiligenhof


Ein Stückchen Land,
ein scnes Haus.
Aus ferner Heimat
gerettete Gedanken,
hier neugeboren,
ein Hort für Viele.

Die Willkür mähte
und fuhr die Ernte
in ihre Scheuern.
Doch Winde trugen
die Flügelsamen
auf neuen Grund,
sie schlugen Wurzeln
und tragen Frucht.

Ein Stückchen Land
aus dem die Hoffnung sprießt,
das glauben macht,
daß Liebe nicht vergeht.

Ein schönes Haus,
das eine Seele hat.
Ein gutes Haus,
das unter seinem Dach
den Geist beherbergt,
der in dem Worte gipfelt,
das Heimat" heißt.



Die Toten klagen nicht ....


Die Toten klagen nicht
die Toten klagen an:

Den, der sie umgebracht,
den, der sie leugnet
und den, der sie vergißt.

Und dies ist ihr Beweis:
Die Lebenden entscheiden
im Zeugenstand das Urteil.

Die Toten klagen nicht
die Toten klagen an.



Die Freiheit ist in Gefahr


Die Freiheit
ist in Gefahr.

Wo sind die Brücken,
die sicher und gefahrlos
begehbar sind?

Wo brennt ein Dornbusch,
der weissagt und befiehlt
Gesetze
in Stein zu hauen?

Wo ist der Mut,
der Schlangen bändigt,
die kriechend
verführen und vergiften?

Wann spannt ein Regenbogen
Versöhnung überm Chaos?

Wo wächst die Kraft,
die einsieht,
die Freiheit
ist in Gefahr?



Kriegsende


Die Waffen schweigen,
Gott sei Dank!

Wie teuer war der Sieg?
Was ist Gewinn?
Ein Streifen Land?
Ein Hafen?

Verbrannte Erde,
gelöscht mit Blut,
zerstörte Hütten,
geschundnes Antlitz
und Tränen, Tränen, Tränen.

Die Waffen schweigen.
Nun klagt das Elend
die Hölle an
und schreit zum Himmel
und hofft.



Israel


Weit war der Weg
in das gelobte Land.
Und Abraham soll opfern.

Wo ist die Kraft
die Isaak rettet?
wann löscht ein Regen
die Feuerstellen aus?
Hört niemand Salomon?
Wo findet eine Taube
das Korn, das sie beflügelt
und daß dem Schnabel
der Ölzweig nicht entfalle?
M Eva ewig weinen
um Abel und um Kain?

Weit, weit ist noch der Weg
in das gelobte Land.



Ich traf den Freund nicht an


Ich traf den Freund nicht an,
den Freund der Heimat,
um ihm die Hand zu drücken.

Die Zeit wird ärmer,
wenn unsre Kräfte schwinden,
mit jedem Tag versiegt ein Brunnen,
die Quellen rieseln,
verborgen, nur ins Nichts.

Die Peitsche Heimweh
beschleunigte die Hufe
an schwanken Deichseln.

Wer übernimmt die gel
aus schlaffer Hand?
Die Straße bleibt,
die Spuren hinter uns
sind Male für das Ziel.



Am Morgen


Die Erde lag
befangen in der Hut
der Nacht,
dem dunklen Engel.

Erschauernd spürt
die wartend Ahnende
den Kuß
beim leisen Wecken.

Und spürt das Glück,
die goldne Schwester kommt
und bleibt
den ganzen Tag.



Die Wolken


Die Wolken wandern,
sie tragen, Müttern gleich,
ein ungebornes Schicksal.

Erst wenn die Stunde kommt,
fällt die Entscheidung,
ob Segen oder Unheil
in ihnen reifte.



Mitten in der Nacht


Eine Nachtigall
singt ihr Lied
mitten in der Nacht
süß und lockend.

Eine Eule schreit
Uhuhu"
mitten in der Nacht
gell und quälend.

Beide nachtgebannt
klagen sie
ängstlich, scheu das Weh
ihrer Sehnsucht.

Höre du den Ruf:
Liebe, Leid
mitten in der Nacht
unbekümmert.



Im frühen Frühling


Die Finken ritzen
die jungen Töne
ins Blau des Himmels.

Wer hört
das Lied der Hoffnung?
Wer summt es mit?



Schneeglöckchen


schwinget die lautlosen Töne,
die nur die Winde vernehmen,
die euch bewogen, zu läuten.

Nahe das Ohr an der Erde
habt ihr den Pulsschlag verspürt,
der euch zum Leben erweckt.

Zart ist das Kleid,
weiß-grün die Farben,
Hoffnung und Reinheit zugleich.

Aber nur kurz ist Beglückung,
bald überschüttet
lautere Buntheit die Beete.

Doch euer Liebreiz
rührte zuerst unser Herz.



Rosa Stylosa


Atmendes Wunder,
Hauch einer glühenden Sehnsucht,
dornenbewehrt deine Keuschheit,
aber voll heimlicher Süße
lockend dein Duft.

Nach der Vermählung
welken die Kräze dir nimmer,
lautlos verwehen die Blätter.
Doch es bekennt deine Liebe
glutrote Frucht.



Abendrot


Wenn die Sonne sank,
rötet sich der Himmel
zum Final
und ein Wunder schenkt sich
unserm Auge.

Diese schattenlose,
kurze Spanne Zeit
zwischen Tag und Dunkel
ist erfüllt vom Segen
des Erinnerns,
des Vergessens.



Die Äcker warten


Es warten die Äcker, nach Winter und Qual,
auf trocknende Winde und wärmenden Strahl.

Es warten die Äcker der goldenen Saat,
auf keimenden Lebens befreiende Tat.

Es warten die Äcker, des Segens bereit,
der alles läßt werden zur richtigen Zeit.

Es wartet die Menschheit, den Äckern verwandt,
der hilfreichen, säenden, segnenden Hand.



Märzmorgen


Morgenlied der Lerchen
jubelt hell und froh,
da die Himmelsränder
brennen lichterloh.

Aus den Gräsern blinkt es
tausendfach zurück,
Wunder des Erwachens,
neuen Tages Glück.

Meine Hände falten
sich zum Dankgebet,
was mich je bedrückte,
wie ein Hauch verweht.

Und mein Herz? Es jauchzet
mit der Lerchen Lust,
weil es nun begriffen,
was es längst gewußt.



April


Regenschauer, Wirbelwind,
Flockentanz und Sonne,
ungestümes Frühhlingskind,
Schalk ist deine Wonne.

Deiner Jugend Übermut
lustige Gebärde,
jagt des alten Mannes Hut,
wie die Wolkenherde.

Tobe dich nur richtig aus,
treibe tolle Sachen,
einmal wirst, nach allem Braus,
du zum Mai erwachen.



Lenz und Lust


Schöne, schallende Schalmeien,
leichter, leiser Lautenklang,
süßer, seliger Gesang,
freude-frohes Freien,
sind des Lenzes Lebenslust.

Schmeichelnd schmiegen Schmetterlinge
sich an Blüten, bebend bang,
erster ehrender Empfang,
daß das Große gut gelinge
lebensfrischer Lenzeslust.



Fhling, Sommer, Herbst und Winter

Freuen,
Säen,
Hoffen,
Wonne,
Frohsinn,
Frönen,
Sorgen,
Hegen,
Wirken,
Segen,
Frommen,
Sicheln,
Haben,
Wehmut,
Hymne,
Frieden;
Sinken;
Harren;
Wandel;
Weihe;


Frühling ist endloses Freuen,
sorglose, säende Tat,
wünschendes, gläubiges Hoffen,
tänzelnde, taumelnde Wonne,
Frohsinn und blühendes Glück.

Sommer ist Frönen der Erde,
sorgen um günstige Zeit,
mühen und hegen und pflegen,
emsiges Schaffen und Wirken,
bitten um Segen der Frucht.

Herbst ist ein frommes Erwarten,
fleißiger Sicheln Geschenk,
Fülle und tröstendes Haben,
leise beschleichende Wehmut,
jubelnde Hymne und Dank.

Winter ist schweigender Frieden,
sinken in Nebel und Nacht,
harren auf Wunder des Lichtes,
ewigen Wechsel und Wandel,
Weihe der ruhenden Welt.

Frühling muß werden zerklüfteter Erde,
Sommer soll sein der zerschlagenen Mark,
Herst reife wieder aus fruchtlosen Trümmern,
Winter verstme den endlichen Frieden,
Menschen zum Segen, der Menschheit zum Ruhm!



Ein Junimorgen


Grausamtner Dämmer
entläßt die Dinge in den Tag
und oben schwimmt im Dunste
ein Rest vom Mond.

Still ist der Morgen,
nur Vogeljubel
begrüßt das Licht,
begrüßt den Wachen,
der lauschend fragt:
Was gilt das Glück
der frühen Stunde?


Im August


Sommerwogen
wiegen Fruchtbarkeit
in die Reife.

Bald ist Ernte
und bald bläst der Wind
auf den Stoppelflöten.

Alle Zeit vergeht,
neue wächst heran,
immer, immer wieder.



Nach der Ernte


Oh, Gott, in Deiner großen Güte
hast Du uns wieder reich bedacht,
Du schufst die Keime, triebst die Blüte,
Du hast die Früchte reif gemacht.

Du gabst den Sonnenschein, den Regen,
des Tages Schwüle, nachts den Tau,
den Sehen Kräfte, sich zu regen,
den Trost des Lächelns einer Frau.

Du gabst den Dingen ihre Orte,
uns gabst Du Speise und den Trank,
nun gib uns auch die rechten Worte,
um Dir zu sagen unsern Dank.



Gefallne Blätter


Da liegen sie,
gelb, braun und welk.
Nur manchmal, wenn ein Wind
sie lustig wirbelt,
vergessen sie der Trauer.

Und wenn ein Fuß sie streift,
dann rascheln sie
verträumte Weisen,
die ähnlich sind
dem Rauschen eines Sommers.



Spinnengewebe


Auf meinem Balkon
blühn feuerrot Salvien
und gelbe Begonien,
schon etwas zaghaft,
gezeichnet vom Herbste,
darüber die tönerne Ampel
an rostenden Kettchen.

Just diese ersah eine Spinne
sich aus, zu beginnen.
Sie spann feine Fäden,
von unten nach oben?
von oben nach unten?

Sie wob und sie wob
die kreuz und die quer
in Blätter und Blüten
ihr kunstvoll Gebilde,
tagsüber kaum sichtbar.

Doch morgens, im Frühlicht,
vom Nebel betaut
und strahlend im Flimmer,
da schwimmt es, ihr Schiff.

Vielleicht ist es meins?
Ich wage es nicht,
dies Glück zu zerstören.



Mahnfeuer


Die Feuer brennen,
sie lohen und leuchten
und mahnen.

Die Narben brennen
vom Heimweh, vom Sehnen
und Ahnen.

Gedanken brennen
gebunden und flatternd
wie Fahnen.

Die Feuer brennen,
und lohen und leuchten
und mahnen.



Sonnwendfeuer I


Wir beschwören mit dem Feuer:
Sonne schenke deine Kraft
unsrer Erde,
daß gedeihe,
was die Hand gesät,
daß es wachsend reife
in die Frucht.

Wir beschwören mit dem Feuer:
Sonne, sei uns Beispiel,
wenn du aufgehst,
wenn du wanderst,
wenn du untergehst,
immer bleibst du
wer du bist.

Wir beschwören mit dem Feuer:
Sonne, schenke uns dein Licht,
laß den Geist erkennen,
daß die Allmacht lenkt
deine Bahn und unsern Schritt,
daß sie waltet,
daß sie lebt.



Feuerode


Flammende Lohe
leuchtet vom Hügel ins Tal.
Leuchtet dem Menschen
in die Gedanken,
daß er gewahr wird:

Feuer ist mehr als ein Bild,
das sich in Schönheit verzeht,
Feuer ist Sinnbild,
das schon die Ahnen erkannt
und das wir Heutigen
hütend bewahren.

Feuer, von Liebe genährt,
heiliges Feuer
brenne in uns,
brenne der Zukunft.



Weltuntergang


Welt, deiner ruhigen Bahn
      leuchteten wechselnd Gestirne,
du nahmst gelassen den Tag
      und auch die Dunkelheit hin.
Friedlich ertrugst du das Glück,
      wie auch die Pein der Geschöpfe,
Ließest dir Schätze und Erz,
      manches Geheimnis entlocken.
Achtet'st der Wunden nicht viel,
      die dir verwegener Geist,
frevelnd mit deinen Gewalten,
      mutwillig schlug ins Gesicht,
bis du, zur Hölle entstellt,
      dich deines Ursprungs besannst.

Ward es dir selber zuviel?
      War es der Gottheit genug,
daß sie dir zürnend befahl
      rascheren, rasenden Lauf?

Sterne und Wolken und Winde
      hindern nicht, halten nicht auf.
Selber entfesselst du Stürme,
      daß sie dich heulend begleiten.
Bitteres, zährendes Salz
      rühret zur Umkehr dich nicht.

Dennoch, vernimm der Verzweiflung
      gellende, heisere Furcht.
deiner gefallenen Menschheit.
      Denke der eignen Vollendung
und so vollende auch sie,
      trage sie noch bis zum Ende,
daß sie zu Füßen des Schöpfers
      sehend empfange das Heil
göttlichen Richterspruchs: Tod,
      Gnade, Versöhnung und Frieden.



Sonnwendfeuer II


Feuer, du Urkraft der Erde,
brenne dein Zeichen
in die entschlossenen Herzen,
sinnige Bräuche
weiter zu tragen,
sie zu vererben,
wie sie ererbt.

Feuer entbrannte den Geist
unserer Ahnen,
Feuer bestimme den Mut
für diese Zeit,
weisend den Weg in die Zukunft.



Feuer


Feuer, entzünde den Funken,
der uns begeistert zur Tat,
die das Gewissen erheischt.

Feuer, verbrenne in uns,
was wir zu Unrecht getan.

Feuer, erhitze den Stein
für unser gliches Brot.

Feuer, erhelle den Weg,
den wir zu gehen bestimmt.

Feuer, begrenze den Brand,
der unser Eigen bedroht.

Feuer, erleuchte die Seele,
daß sie Gebote bekennt
und das Gesetz nicht verletzt.

Feuer, entfache den Funken
Liebe und Leben
immer und immer aufs Neue.



Der Mensch glaubt,
hofft, liebt



Der Mensch glaubt
an das Unglaubliche,
an Unzulängliches,
an das Unmögliche,
weil er hofft.

Der Mensch hofft
auf das Erhellende,
auf Unerwartetes,
auf sich erfüllendes,
weil er liebt.

Der Mensch liebt
das Lebendige,
das Vollkommene,
das Unendliche,
weil er glaubt.


Gnade


Gnade ist:
Frohgemut sein,
wollen einsame Trauer
und Zweifel sich rühren.

Gnade ist:
Liebend zu sein
und in währender Dauer
auch Liebe zu schüren.

Gnade ist:
Demütig sein
und die heiligen Schauer
ertastend verspüren.



Ewiges Licht


Es gibt ein Licht,
in unseren Kirchen
ist es lebendig
in dunkler Ampel.

Es brennt und zittert,
auch wenn des Tages,
des Festes Glanz
es überflutet.

In stillen Stunden,
in Einsamkeit,
wird es zur Flamme
und leuchtet.



Investitur


Ein Anfang
mit den Gewichten
des Vorurteils,
der Neugier
und der Erwartungen.

Ein Anfang
mit viel Geduld,
mit gutem Willen,
mit Gott,
Gebet und Gnade.



Maria


Mutig warst Du
Demut zu wahren
in der Verheißung.

Angst wurde Dir
vor diesem Wunder
seliger Gnade.

Reich wurdest Du
in jener Stunde
dunkelster Armut.

Innig verband
Liebe und Leben
Dich Deinem Sohne.

Arm wurdest Du.
Aber Du wurdest
Mutter uns allen,
Maria!


Johann von Nepomuk


Der Heilige aus Stein
steht unbeachtet an den Brücken.

Die Wasser fluten
im Schweigen sein Geheimnis
an ihm vorbei.

Die Zeit verrinnt,
die Menschen hasten
an ihm vorbei.

Wer fühlt sich noch gesegnet?



Gebet


Gott, der Du Deinen Sohn
      vom Tode auferwecktest
und ihm, zur Rechten sitzend,
      Deine Vollmacht gabst,
erwecke auch den Menschen
      und das Göttliche in ihm,
daß er die Menschheit wieder achte
      und Dir gläubig diene.



Lichtmeß


Wach auf meine Seele, das Licht ist nah,
es grüßt schon mit holdem Erröten.
Das Dunkel entweicht in die Schatten,
der Sturm wird zum schmeichelnden Winde,
es birst die verkrustete Rinde,
das Leben mag nimmer ermatten.
Nur dir sei der Zweifel vonnöten?
Wach auf meine Seele, das Licht ist da.



Es ist Advent


Adam und Eva,
so irren wir
durch unsre Zeit
und trauern um Verlor'nes.

Ein Tanz ums goldne Kalb.
Mit Lichterfluten
ersticken wir
die Angst in uns.

Derweilen geht ein Paar
im ungewissen Dunkel
dem Stall entgegen.
Drei Weise folgen
von weither kommend
dem einen Stern.

Ach, nur ein einzig Licht
erhelle unsre Seele,
daß sie die Worte finde:
Es ist Advent.



Vorweihnachtszeit


Wenn die Tage dunkeln
wächst die Sehnsucht
nach Erhellung r den Weg.
Und ein guter Stern
lächelt dem, der glaubt.

Heil der Demut,
Heil der Hoffnung,
Liebe ist der Stern,
der die Schritte lenkt,
Gnade ist das letzte Siegel,
Segen st es zur Vollendung.



Heiliger Advent


Wieder stehen wir vorm Tor
einer doppelt nahen Zeit.

Diesseits wirkt Vergangenheit
mit den Bildern,
mit den Taten,
mit den Runen,
die das Leben schrieb.

Jenseits waltet Hoffnung,
mit den schwachen Augen
auf der Suche
nach der heilen Welt.

Und wir stehn am Tor
steter Gegenwart:
Heiliger Advent.



Einmal im Jahr


Einmal im Jahr will eine Nacht umschließen
die Menschen all, die guten Willens sind
und die in einem neugebornen Kind
der Christenwelt Erlösungheil begrüßen.

Sie harren voller Sehnsucht jener Stunde,
da eine Liebe alle Völker eint
und nur noch ein Gedanke Freund und Feind
verbindet durch die frohe Weihnachtskunde.

Ach, möchten wir doch alle Hirten werden,
die freudebebend stammeln heißen Dank,
da sie vernehmen jenen Lobgesang:
Die Ehr' sei Gott und Friede sei auf Erden."



Licht in der Nacht


Ihr werdet finden:
Bittere Armut und Not,
Stroh anstatt mollige Daunen,
Hunger und kein Stückchen Brot
und nur der Tiere Erstaunen
ob dieser Nacht.

Ihr werdet finden:
Josephs geduldiges Sorgen,
Mutter Maria, das Kind
strahlend, in Liebe geborgen,
reicher als Könige sind.
Licht in der Nacht.



Zur Weihnacht


Unendlich weit
ist Einsamkeit
und schwer zu tragen
ist eine Hoffnung.

Doch Zweisamkeit
umhüllt von Liebe,
macht helle Augen,
sie sehn in einem Stall
des Glückes Ziel,
das niemals Ende ist,
es ist ein Anfang.



Frage der Zeit


Frage die Zeit nicht,
woher sie kommt,
wohin sie geht:

Zeit ist der Block,
der, unbeirrbar, bestimmt
brandendes Leben.





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Abendrot
Abschied von Salzburg
Am Morgen
April
Arme, reiche Seele
Auf der Treppe sind wir immer



Bettina von Arnim
Blumen und Kinder



Daß wir setzen Fuß vor Fuß ...
Den Müttern
Der Heiligenhof
Der Mensch
Der Mensch glaubt, hofft, liebt
Dichtung und Sprache
Die Äcker warten
Die Freiheit ist in Gefahr
Die Seele
Die Toten klagen nicht
Die Wolken



Einer Braut
Ein Junimorgen
Einmal im Jahr
Es ist Advent
Ewiges Licht
Ewigkeit



Federspiel
Feuer
Feuerode
Frage der Zeit
Freundschaft
Frühling, Sommer, Herbst und Winter



Gebet
Gefallne Blätter
Gnade



Haussegen
Heiliger Advent
Heimat
Heimat, Born der niemals ausgeschöpft



Ich traf den Freund nicht an
Ich warte
Im August
Im frühen Frühling
Immer wieder
Im Vorbeigehn ...
Investitur
Israel



Johann von Nepomuk
Josefine Bregenzer



Kannst du hinter Stirnen lesen?
Keine Stunde
Kriegsende



Lebenswege
Lebenswunder
Lenz und Lust
Licht in der Nacht
Lichtmeß



Mahnfeuer
Maria
Märzmorgen
Mitten in der Nacht
Müde Freundschaft
Mutterhände
Mysterium der Liebe



Nach der Ernte
Nichts ist umsonst
Nimm die Stunden




Poesie



Rosa Stylosa



Scheidenden Freunden
Schneeglöckchen
Sonnwendfeuer I
Sonnwendfeuer II
Spinnengewebe
Sprache und Heimat
Sternensehnsucht



Treue Gedanken
Trost



Vorweihnachtszeit



Wandern und warten
Was ist die Liebe?
Was ist ein Abschied?
Was sind hohe Jahre?
Weltuntergang
Wer bist du?
Wer seiner Heimat dienen will



Zeit
Zur Weihnacht