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Das Land von CYT 1


Das Land von CYT
wo sich Halbmond, Menora und Kreuz begegnen
aufgeschlagen auf einer Seite
in einem Lexikon
ohne es zu wollen
als ich vom Lande CYT
schreiben wollte.

Mir fehlen da die Worte



Das Land von CYT 2


Das Land von CYT
wo sich Halbmond, Menora und Kreuz begegnen
steht in vielen Sprachen geschrieben
was getan
was ungetan
bleiben sollte.

Doch das
bleibt ungetan
wird getan

Obwohl es für alle
klar geschrieben steht.



Du bist frei


Du bist frei
zu tun was Du willst
aber beachte die Gesetze
auch wenn Du sie nicht kennst

Kant hat den kategorischen Imperativ ausgesprochen
und alle Menschen waren sich

von jeher

dessen bewußt




Kirchenfenster


Wie der Raum im Kirchenfenster
eine Haut in den Himmel ist
der davor, darin, dahinter schwingt,
so bist Du vor einem bunten Fenster
nur die Haut,
die vom Innen nach dem Außen dringt.




Feldherren


Feldherren

Laßt sie doch auf dem Feld
aber nicht in die Stadt hinein

Lt sie die Krume brechen
mit ihrem spröden Schwert

Wie der Bauer seine Kartoffeln zieht
Wie der Bauer in einem höheren Spiel

Hat das Schicksal für sie
schon längst das Feld bestellt.




Meer der Mutter


Aus dem Meer der Mutter
in die Welt hinausgespült

Für einen Moment der Ewigkeit
in das Universum gebannt

Von dort

aus dem Meer des Lebens
in ein neues Meer zu spülen

Kann ich noch vierzig Jahre warten?




Essen


Was ißt Euer Leben?
Was für ein Leben ißt das?

Wiesen Weiten Kühe
Schafe brechen Gras

Störche fraßen Kröten
Frösche, und noch was?

Wo ißt dieses Leben?
Eßt für Euer Leben

Gras frißt das, was war.




Weit gefehlt


Rapsöl
verbrannt für 1 Tonne Auto
mobil

Weizenkörner
verbrannt
für den Inhalt einer Badewanne

Maiskolben
in Ethanol verwandelt
automobil

Tankstellensysteme
verteilen Lebensmittel
an Technik

Tankstellensystem
für Wasser in Äthiopien?
Für Wasser in Eritrea?
Für sauberes Wasser in Bangladesh?

Weit gefehlt.
Weit gefehlt!




Hyde


Jekill
Hyde
verbirg Dein Angesicht im schwarzen Schatten
die Nachtseite bei Vollmondlicht
ist sich gleich.
Man sieht sie so und so
nicht.

Hyde vor der Sonne.
Hyde im Morgenrot
Hyde
Deine Wonne
färbt mein Gesicht
purpurrot

vor Scham der Schande
Vor Schänden der Scham

Mond, werde Neu.
Jekill, Hyde.

Sie machen mich lahm.




Regeln


Regeln des Stabes.
Regeln des Auf und Abs.

Jambus, Trochäus.

Umzäunen die Schönheit
Garnieren den Sinn

Jambus, Trochäus.

Euch schmeiß ich hin.

Deklamieren Trojaner.
Hexameter am Stück.

Euch brauchte die Illias.

Euch schmeiße ich hin.

Die Brücke aus Worten
lexikonbegrenzt

Das Universum von Ideen,
von Genies hingeschlenzt.

Faustisch verdamm ich,
was Bücher einschrzt.

Faustdick vernahm ich,
daß der Tod für Euch scherzt.

Es ist die Farbe in manchem Buch
für einen ein Segen,
für viele ein Fluch.

Dafür sterben Kinder.

Jambus, Trochäus.

Das Schwertzen ohne Not.
Ihr baut auf Koran, Talmud, Bibel.
Für Schwarzes auf Weißem.

Dafür macht ihr Tod.

Jambus, Trochäus.
So ganz ohne Not.




Maschinen


Laßt die Maschinen die Menschen töten.
Sie haben das Beste aller Gewissen.

Sie haben keines,
darum werden jetzt schon
von ihnen
Menschen zerrissen.




An


An, Aus. An, Aus.

Das neuronale Sein oder Nichtsein

in Nano-Fasern.

An, Aus. An, Aus.

Aus.

Das neuronale Nichtsein

in Nano-Fasern.

An. Aus.




Frieden


Gib mir endlich Frieden.
Gib mir endlich Krieg.
Gib mir endlich Liebe.
Gib mir endlich Hieb'.

Gib mir endlich
vom unendlichen Sein

Der Tag geht zu Ende
denn
Ein Ende muß sein.




täglich Brot


Unser täglich Brot gib uns heute.
Unser tägliches Brot.

Gib es uns heute.
Erspar uns die Not.

Gib uns Brot, gib uns Brot.

Laß es uns nicht von anderen nehmen
Sonst hau'n wir sie tot.

Für ein Stückchen,
ein Stückchen,
Stückchen

Brot.

Erspar uns die Not.

Sonst hau'n wir uns tot.




Dunkel


13 Milliarden Jahre Dunkel.
Und dann mein Licht.
Dann unendliches Dunkel
Leben, töte mich nicht.




Giordano Bruno


Giordano Bruno begriff Unendlichkeit
als essentiell für das Leben.
Dann war's für sein Leben
für seine Endlichkeit
auch schon soweit.




Sprachverlust


Kryptik
ist die Verstandesübung.

Symbolik
die Gedächtniskunst

Verlust der Sprache
eine Gottesgunst.




Ab


Tick. Tack.
Auf und Ab.

Speck in der Falle
hinein die Maus
und Schnapp.

Tick.Tack.
Leben.
Ab




Hobby


Kein schöneres Hobby, als Kriege zu sehen.
Flammen Menschen, Gebäude, Zerbersten
Zerstörung
wie im wirklichen Leben zu sehen.

Kein schöneres Hobby, als so krank zu sein.
Den ersten Schlag Abel.
Danach
ein Hobby, so gesund, so krank zu sein.

Sperrt sie alle, sie alle
in Anstalten, in Gefängnisse ein.




Gottes Keller


Sind wir Flaschen Wein
in Gottes Keller

leert er uns
um uns zu sein?




Schicksal


Schicksal

Das Licht zwischen Dunkeln

uns gram und müde zu machen.

Lachen. Darum. Lächeln und Lachen.




Gedächtnis


Keiner, der Dein Gedächtnis schreibt.
Vergangen für immer, jede Zeit.

Netzhautreizung nach Stunden Flug.
Verflog'ne Erinn'rung.

Selbstbetrug.




: Regeln


: Regeln in den Sand; gesetzt?
In der Regenton$ne
ver$ammelt die Lar/&enbrut

. giB MIR die H&nde ???! - ???
sonst st*ürzen w*ir $$$b.




Knax


Tal. Taler. Dollar.
Geldschwemme
Brotvernichtung
mit Bombern.

Daß das Essen
nicht in fremde Hände gelangt.

Geldvernichtung
Goldvernichtung

Knax an Knox.

Floating. Warenumlaufwert.

Wenn der Fl nicht mehr die Fische
Wenn die Blüte nicht mehr die Biene

nähren kann.

Werden wir GLÄNZEN

Dann sollen sie halt Torten essen.




Zirkum Zilarum


Zirkum Zilarum
Backe das Brot.

Wälze die Butter
Die Bank backt kein Brot.




Mommsen


No end.
Nonsens

gegen Konsens

Land's End.

Jeder's End.

Mommsen.

Historie




Freier Wille.


Freier Wille.

Alle Reaktionen durchforscht
Katastert.

Freier Wille.
Eine Spreizung der Fähigkeiten.

Freier Wille.
Analogien

Das eigene Leben
am Maß der Anderen

zu erleben.

Freier Wille.




Meine Hand


Hab ich doch meine eigene Hand.
Wie die der anderen Milliarden.

Und hat meine Hand auch kein Schwert erfaßt,
So taten es viele dieser Andren.

Hab ich meinen Körper
doch nicht durch Bomben zerfetzt

Weiß ich, morgen wie heute,
daß man so ständig verletzt.

Eine unsterbliche Seele.
Schmeißen wir die Hülle weg.

Wir sehen, sie sterben.
Doch zurück einen Weg -

gibts bis heute noch nicht.




Angst vor dem Schlaf


Die Angst vor dem Schlaf
begleitet mich
auf mühsamen Worten.

Heute zu sterben
Morgen Erwachen

in meinem Schädel-Ort.




Schneckenhaus


Weicher Mensch
garnierst Dich mit Schneckenhäusern
Dornen aus Stahl
tötest das Tier um zu leben
verbrennst den Spender von

Feuer, Erde, Luft und Wasser,

den Wald

Bald wird Dein Boden trocknen,
du bist dann weit gekommen.

Ein Schneckenhaus rollt an den Wegesrand



Die Stirn bieten


Die Stirn bieten
ist mehr als die Hand

Die Freundschaft bieten
betont nur

die Stirn







Sehen durch Schmerzen

Was hat uns der Körper beschert.
Was sind das für Schmerzen
die uns das Auge zufügt.

Narben, die keiner sieht,
die nie ganz verheilen,
bis
bis
bis

Und da fängt es dann für die anderen an.




Schmerzen durch Sehen


Sehen selber
fügt keine Schmerzen zu.

An Blicken kann nur leiden
wenn Blicke
in das Innerste der Seele eindringen
in die Wohnung
in die Liebe

Angst können sie zufügen
dem, der zu verstecken
dem, der zu verbergen
dem, der zu verbrechen
hat

Blicke stechen nicht
Blicke töten nicht
Blicke sprechen nicht

und doch können sie alles das antun.




Verbrechen - Sehen


Sehen kann ein Verbrechen sein
das leicht aufzudecken ist?

Kann man in die Erinnerung eindringen
und dort Verbrechen lokalisieren?

Kann es ein Verbrechen
nur in der Erinnerung geben?

Und wie will man es aufdecken?
Mit Gewalt?
Mit Folter?
Einer Beichte?

In einen Bambushalm gesprochen
wird es weit schallen




Das Auge


Das Auge
innen gesehen
Das Auge
in Dir getragen

Fantasie genannt
in Zyklen ohne Meister




Nur ein Tag


Das Kind, das in Deinen Augen brennt
Der alte Mann, dessen Falten
Deine Augen umkränzt

Das Kind, das in die Welt hinausrennt
Der alte Mann, der in seinen Erinnerungen
die Gegenwart abgrenzt

Hinaus, hinaus
Das Leben
Ein Tag
Es geht Dir nie

aus




In Deinen Augen das Licht


Finde ich in Deinen Augen das Licht
das sich in den Augen eines Babies bricht

Finde ich in Deiner Stimme Klang
des dchens Sang

Finde ich im Fliegen Deiner Hüften
schweben Schwalben in den Lüften

Wenn mir dieses Licht zerbricht
das Lied mir auch das Herz zerbricht
der Vogel in die Sonne sticht

Laß mich fliegen, mit Dir wiegen
Laß mit Liebe uns

den Tod besiegen




Illusionen Augen


Erliegen der Illusionen Augen
gib mir wieder doch den Glauben
geometrische Muster auf den Sinneszellen
daß sich darin Deine Wellen

Deine Lippen
Deine Augen

sich von mir von draußen
auch nach drinnen finden




Waffen


Wenn ein Gewehr erwachsen macht
wenn ein Schuß Dir Leben macht

Dann steh g'rade, dann hab' acht
Auch der andere hält die Wacht




Barking


Hello, here is the barking dog
sends light into a steamy fog

celebrates silence onto peoples lips
kicks away the sound which hits

enlarging papers heart
barking shadows in the dark

forgive me for speaking silent
with a silent man

forgive me talking noisy
with a noisy man

the whole world can fit
into the soul of a moving van

but flight to other eagle's aerie
does not close the noisy fairy

So close one book to open next




Nie wieder Krieg!


"Braunau, 20. April 1889"

Unser tägliches Brot gib uns heute
Gib uns unser tägliches Brot

Reichskristallnacht, Auschwitz

Unser tägliches Brot gib uns heute
Gib uns unser tägliches Brot

"Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!"

Unser tägliches Brot gib uns heute
Unser tägliches Brot gib uns heute
Unser tägliches Brot gib uns heute

"Wollt ihr den totalen Krieg?"

Gib uns unser tägliches Brot
Unser tägliches Brot gib uns heute
Unser tägliches Brot gib uns heute

"30. April 1945, 15 Uhr 30 Minuten"

Und vergib uns unsere Schuld
Wie auch wir vergeben unserm Schuldigern

Unser tägliches Brot gib uns heute
Unser tägliches Brot gib uns heute
Unser tägliches Brot gib uns heute

Denn Dein ist das Reich

Gib uns unser tägliches Brot

Nie wieder Krieg!

Gib uns unser tägliches Brot
unser tägliches Brot gib uns heute




Dein letztes Wort


Mach dem Leben ein Ende, oh Gott,
dann hat es ein Ende mit Deinem Wort
Was Du uns versprochen
haben wir gebrochen.

Wenn wir miteinander sprechen
t
un wir ein Verbrechen

dem andern an.

Weil keiner den anderen
wirklich verstehen kann.

Mach dem Leben ein Ende, oh Gott.

Doch dann bist Du alleine
mit Deinem letzten Wort.




Spatz


Nackt fiel er mir in die Hände
die Nacht durchfroren nicht überlebt
Schwarze Schlieren um die rosa Stummel
Wär' er anders gerbt, ich nennt' ihn Hummel.

Eigelbbröckchen, Wasser und der Glühbirne Licht
ließen ihn wachsen, sonst wär er nicht
als Spatz in meiner Hand geblieben,
sondern um sein kleines Leben gekommen.

Dann, als er flügge war, nahm ich ihn ins Freie
löste meine Hand, hoffte, er bliebe,
da schlug er mit kleinen Spatzenflügeln
und hat sich nicht das Leben,
sondern die Freiheit genommen.




Mobilität


Wie schnell wechseln wir den Platz.
W
ie schnell treibt uns die Hatz.

Müssen Stunden in Sesseln verbringen
Reifen auf Asphalt ein Rauschen versingen.

Ungelebte Zeit, im Schädel ein fester Ort
bewegen wir uns doch nicht im Innern fort.

Zeit, die erfahren wir.
Zeit, die erfahren wir uns
für ein paar vergnüglicher Stunden Gunst.

Wechseln wir Kulissen, vergessen was bleibt
bleiben an Orten, verlaufen uns Zeit
statt sie auf Bitumen zu zerrasen.

Beweglichkeit ist es, was den Glückskick
Mobilität ist es, was den Glückskick
Erzählen ist es, was den Glückskick
was uns zum Ortswechsel motiviert.

Wir tun es für uns, und doch für die and'ren.
Ortswechsel, was wir bis heute
unter persönlichem Leben verstanden.




Sieht nicht.


Ein Auge, sieht nicht.
Ein Herz, sieht nicht.
Eine Seele, sieht nicht.

Wie kannst Du ihn nennen?
Kannst Du ihn erkennen?

Sein Gesicht, es sagt
nichts, über die Dunkelheit, nichts,
die er in sich trägt.

D
u vertraust ihm
und gibst ihm die Hand.

Du vertraust ihm
und gehst wie er durch das Land.

Du vertraust ihm
doch irgendwann ergraut es Dir:

Es ist kein Mensch,
Bestie nennt man das Tier.




Näher


Näher kommt niemand.
Er lt das Licht
vor das Schwarz zu Deiner Seele.

I
m Augenhintergrund
leuchten Deine Adern auf
wie ein vergläsertes Spinnennetz.

Er sieht Dich nicht.
Nur ein Netz über einer orangenen Blende,
blutdurchpulst, blutdurchströmt.
Lichtschluckend.

Selbst wenn Du eine Brille brauchst:
besser siehst Du nicht.




Die Bestie


Die Bestie
spricht in den Bambushalm.

Hören wir gut zu,
dann erkennen wir sie.

Mitleid und Gefühl
kennt sie nicht.

Sie spürt nur,
was sie selber sticht.

Hört auf den Bambushalm.




Drei Tag

Ein Wort,
und es verging ein Monat.

Ein Massaker,
und es vergingen drei Tag.

Doch schon lang vorher gesprochen
war des Menschen einsame Klag.

Hätt ich auf den Bambushalm
ni
cht gehört

Eine andere Bestie
hätte Leben zerstört.




Haut über dem Jochbein


Haut über dem Jochbein.
Barthaar, bis ans Genack.
D
u siehst das Augenschwarz
und gehst tiefer
S
iehst im Schwarz
das goldene Bernsteinharz.

Dahinter, in Mustern
ist meine Welt gespannt.
Doch diese Muster
haben ihr Muster
meist nur
für mich gebrannt.

Gib mir Deine Hand,
laß uns spüren
was nicht aus Netz und Geist besteht.
laß uns spüren
was kein Haß, was kein Wind verweht.




Der Krieg


Der Krieg ist ein Fest
daß mir die Augen bluten

Keiner hält sich am Leben fest
s
o sehr
daß abgetrennte Gliedmaßen bluten

Das Schiff hält sich am Wasser fest
so sehr
während die Decks von Menschen bluten

Die Erde düngt die Menschenpest
so sehr
daß die Bäche und Flüße bluten

Die Flugzeuge halten sich nicht mehr am Himmel fest
so sehr
daß die Wolken bluten

Die Städte brennen so rot
so sehr
daß weithin die Horizonte bluten

Die Fotografen halten das Grauen fest
so sehr
daß die Abzüge bluten

Halt mich fest
bevor wir vom Leben bluten.

Ach, könnt sein nur ein Wort so fest
so sehr
daß mir die Lippen davon bluten.

Ach, wenn ich fühlte deinen Todesschmerz,
so sehr,
d mir meine Augen bluten.




Gedicht eines Vaters an seine Tochter


Ich wünsche Dir das Beste
zu Deinem Hochzeitsfeste

zu wunderschönen Träumen
von wunderbaren Räumen

die mit Dir ich nie betreten kann





Duft von Kaffee


Der Duft von Kaffee
weht durch die Luft

ruft mich, obwohl
ich schlafen will.

Es steht kein Pulver
im Küchenschrank

Der Mond trifft den Saturn
und leuchtet an

bestrahlt von unserer Erde




Sehen und Gesehenwerden


Sehen und Gesehenwerden

Sehen der,
der nicht sich selber sehen kann.




Alle Sterne


Alle Sterne unserer Erde sind erreicht,

doch Dich zu finden
in den Tiefen Deiner Augen

fällt meist nicht leicht.




Gesundwerden


Jugend ist eine Krankheit,
die durch Älterwerden
geheilt werden kann.

Manche aber
zerbrechen daran.




Der Nagel


Es ist manchmal ein einziger rostiger Nagel,
der ein ruhmreiches Denkmal am Stehen hält.

Eine Zange, ein Handwerker, ein blechner Held
und das ach so ruhmreiche Denkmal - fällt




Ein Buchstabe pro Wort


Meine Finger finden immer
den richtigen Buchstaben

Zum Wortspiel
findet mein Mund
immer das richtige Wort

hoffentlich
findet meine Seele
immer das richtige Wort

zu Deinem Herzen




Herzen; Nägel; gebrochen


Sind unsere Herzen mit Nägeln besetzt?
Ist es das wert, das wir für Vorteil verletzt?

I
st der größte Vorteil nicht darin,
das man dem eig'nen und des anderen Leben
verhilft zu wahrem Sinn?

Muß uns ein Indianer sagen,
daß wir uns
trotz Maschinen plagen

Muß uns ein Indianer sagen,
daß unsere Erde
u
nd Maschinen
sich nicht vertragen?

Muß uns eine Kugel im Lauf das sagen,
daß wir vor dem Leben des Nächsten

sicher sind?


Müssen wir nach Illusionen jagen,
die für uns
die Wirtschaft
die Technik
die Mode bestimmt?

Müssen sich die Milliarden
auf Riesen-Yachten treffen?

Ist es wahr, daß auch die Reichen
an ihrem armen Herz zerbrechen?

Bauen wir Häuser ins Land hinein
um unsere Augen doch wieder
in die Stadt zu richten?

Was ist das für ein Boden,
der uns ernähren kann,
wenn darauf ein Hochhaus
e
ine Villa, eine Mauer

besser stehen kann?

Zwingen wir schon die Wüste,
uns das Essen zu züchten

und auch all das, was wir
sonst noch zählen

zu unseren Süchten?


Quadratmeterpreise
Flächeninflation
Höhendeflation

Deflorieren
eines Eichenhaines

für eine Musichall
in Memphis

und dazwischen pendeln
Herr C und Frau D
nach A und B


Die Erde ist schon längst verkauft
aus dem Meer der letzte Fisch gerauft
D
ie Wälder an die Welt vermietet
und jeder Fluß, jeder Sund
ist mit Stahl schon zugenietet.

Eine bess're Welt
die nur besser werden kann
wenn man all den Schrott

irgendwann

auch wieder

"Zurückbauen"




kann.

Ich glaube nicht daran.




Steine für die Mauer


Laßt uns Steine zum Bau der Mauer tragen
daß das Wild, wir uns erjagen,
nicht kommt in einen fremden Magen.

Laßt uns Steine zum Bau der Mauer tragen
damit die goldene Fibel, die geraubt wir haben
Deine zarte Brust nur zieren kann.

Laßt uns Steine zum Bau der Mauer tragen
d
amit der Barbare, der zum Rauben kam
den Barbaren hinter der Mauer
nicht zu seh'n bekam.




Hypothek


Düster ist die Hypothek, die mein Leben trägt
weil für meinen Strom ein Bagger gräbt
in das Leben von Städten und Dörfern
hinein sich gräbt
damit ich Braune Kohle leicht verbrennen kann.

Sie zwitschert in den Schaltkreisen
gräbt sich durch ein Germaniumherz
häuft Korn auf Korn auf mein Siliziumerz

Würd' Bilder aus Öl ich malen
eine Pflanze, Lein genannt, stürbe
für Schönes auf der leinern' Wand

Welt, vergib mir,

daß ich HEUTE leb'.

Heute sterben will ich nicht,
für ein paar Jahre heißt's für mich noch

"MORGEN"

.




Toller Mann


Da ist ein alter Mann
d
er sich einen Wagen

leisten kann.

E
r kauft nur ein Rad
und eine Pellerine

Und strebt, selbst im Regen
den Berg so hinan.

Stadtrat,

Du machst nie blau.
Toller Mann.




Morituri te salutant


Für's Vaterland gestorben -
ist da nur einer, der den Spruch hält für wahr?

Sie sind für Geld, für Raub, um nicht zu sterben, gestorben,
erschossen vom eig'nen Feldmarschall,
w
enn man nicht zu Willen war.

Die Versprechen waren materiell, wie auch die Hoffnung
und jeder hielt es für einen Irrtum,
wenn er irrtümlich eingezogen war.

Eine sichere Stelle, eine neue Hoffnung,
doch dann kommt ein Mann,
der in einem ledern' Sessel
immer sitzen kann.

Der EINE ist nicht ausgezogen,
Der EINE hat überall
die vielen um den Raub
um das Gold
um das eig'ne Leben
und wenn schon nicht
um den Frieden

betrogen




Marschbereit


Aus langer Geschichte Zeit
war der Mensch
zu tödlicher Angst bereit

Aktien, die die Kriege regieren,
Gemeinwohl, für das Soldaten marschieren

Man den Kommunisten die Krume nicht lassen
wenn die Einfachen selber nach der Erde fassen.

Die Massen schickt man von der Fabrik dann weg.
Man schickt sie in der Russischen Erde,

in einem Treck, in den tödlichen schlammigen Dreck.

Wenn Völker nach der Freiheit greifen
rollen zuerst die Ketten, der Panzer Reifen.

Dann fallen die Bomben, werden Schuld'ge gesucht
Auf beiden Seiten die Angst, das Leben verlieren.

Die Altkommunisten, sie wußten wohl,
woher die Masse kam, die Gasse hohl.

Drum hielten die Chefs auf beiden Seiten
am Krieg um der Angst vor dem Krieges willen

fest.





In fremden Landen


Was suchen wir in fremden Landen,
Langusten, Hummer und Efeututen

Wir bewundern der Völker einfaches Leben
während wir einmal nur - einmal!
den Eimer aus dem Brunnen heben.

Im Hotel die hlschranktür
entdecken wir dort
der einfachen Menschen Begleiter,
stornieren wir schnell, so ist das leider,

und fliegen in die Pestizididylle zurück.


Am Strand von Mallorca, da in etwa,
da paßt das blabla-Mann Glück.




Tropfen


In feuchten Wiesen
da liegen noch
u
nd wieder
d
ie feuchten Tropfen

nieder

Ein anderer hat den Boden getränkt
ein Anderer hat mein Herz versengt

Oh, könnt' ich greifen wieder und wieder
doch die Trauben, sinken nicht nieder

ist schon lange vergossen
doch das Streben war vergessen
ich war vermessen
v
on der Frucht gegessen

und so fallen in feuchten Wiesen
noch Tropfen fort




Torheit


Götze nennen wir die Jugend
die erkoren wir zur Tugend

falsch

e
rkoren haben wir die Unwissenheit
von der sich die Jugend
irgendwann befreit

doch mit Unwissenheit
verkaufen wir nächtens leuchtende Buntstifte
und im Spielzeug das vererbende Gifte.

Mit Jugend wird die Torheit benannt
die die Wirtschaft antreibt

die Bedürfnisse weckt
wo der Hunger bleibt

Und das Wissen davon
daß sich dieser Hunger
nie befreit.

So folgt den Ritualen, Menschen,
verkauft seid ihr, noch bevor ihr
wirklich anfangt zu denken,

wenn ihr es denn je anfangt.




Genies'


Was das Genie vom Wahnsinn trennt:

Ein Wort für den, der sich Feldherr nennt.




Moral


Nach dem Fressen

kommt die große Moral

Schon jetzt haben Menschen

aus der Krume zu leben

nicht mehr die Wahl

Bei uns kommt die Verzweiflung nicht gerne an
solange sie vor Teneriffa auf den
"
Merchandisers of Souls"
versinken und ertrinken kann.





Mene


Der Aktienkurs
steigt stetig an

Der Kriegskurs
nur dann und wann

E
s sind Dollars
in denen wir
Gold und Öl und Diamanten bezahlen

falsch

es sind
einfacher Menschen Qualen

Mene Mene Tekel u-pharsin

Schwarz auf Weiß
an der Tafel der Wallstreet

steht geschrieben der Sinn




Schwarze Linien


Schwarze Linien auf weißem Papier
das unterscheidet den Menschen vom Tier?

Schwarze Linien, in weiße Wüsten gebrannt.
Schwarze Linien, Blutkrusten, auf einer Kinderhand

Schwarze Linien in Buggischtschaum
die Tiefen, was drin ist, man sieht es kaum

Schwarze Linien, gezogen von A nach B
gezogen vom Herz von A nach Herz B

S
chwarze Linien auf einer Kiste Rand
Schwarze Linien, was auf 'nem Grabstein stand.

Zerfällt zu Sand.
Zerfällt zu Sand.
Zerfällt zu Sand.

U
nd Staub

Weil wir ohne die Linien ja nur

Dumme

sind




Sand


Mein Kind, zähle die Linien
zähle die Nadeln der Pinien

und wenn Du an mich denkst
nimm eine Handvoll Sand

Vielleicht 'ne Muschel
oder'n Seeigel vom Strand

An der Grenze
zum Leben

fangen wir an zu sterben

Kind, zähle die Körner in Deiner Hand,
ist das, wofür mein Streben stand

Für 'ne Handvoll, einfachem, Sand.




Arrangieren


Könn'n Sie sich nicht mit der Jugend arrangieren
warum lassen Sie sie einfach nicht losmarschieren

warum lassen Sie den Y. nicht einfach weiter
Kinder und alte Leute abschießen

Weil Fußball 'nem jungen Erwachsenen Spaß so macht.
Daß das Leder in FünfJahreGesicht 'reinkracht.

Könn'n Sie sich nicht mit der Jugend arrangieren
Es sind die letzten, die sich noch hier aufführen.

Könn'n Sie sich nicht mit der Jugend arrangieren
Sie machen uns so viel Arbeit. Es ist genug.

Sagt ein alter Polizist zu mir.




Interne Logik


Wenn wir lange genug zu uns selber reden
wird unser Handeln logisch. Garantiert.

Doch stehen Diskurs und Disput darin nicht dafür.
Dann redest Du umsonst für Logik zu Dir.




Das Schöne an Dir


Das Schöne an Dir
ist
Das Schöne an Dir.




Lange genug


Wenn wir lange genug zu uns selber reden
wird unser Handel logisch. Garantiert.

Doch fehlen Diskurs und Disput darin nicht dafür.
Dann redest Du umsonst für Logik zu Dir.




Seid LAUT!



Wenn die Gedanken verstummen
Dann siegen die Dummen

Wenn die Klugen verstummen
Dann siegen die Dummen

Wenn die Klagen verstummen
Dann siegen die Dummen

Wenn die Guten verstummen
Dann siegen die Dummen

Seit laut. Man hört Euch nicht!




Ein Recht auf Depression


Hoffnung ist das Wasser, das kocht.
Hoffnung ist das Salz, das gemocht.
Hoffnung ist das, was zur Freude lenkt.

Verzweiflung ist nicht mehr erlaubt.
Mit einem Schalter Licht
Mit einer Pille Gift
wird Dir die Depression geraubt.

Doch wie auf's Glück
hab' ich ein Recht auf Pech.

Drück ich auf den Schalter,
t
eil ich die Pille am Spalter.

Nimm mir nicht die Verzweiflung.
Nimm mir nicht dieses Glück.

Denn ohne meine Verzweiflung
erkenn' ich auch nicht

Dein Glück.





Regeln


Wir folgen alle den Regeln.
Ob wir spielen, ob wir selber regeln.

Wer selber seine Regeln aufstellt
gilt als Kranker - oder als Held.

Aus einem Baum wird ein Möbel geschnitzt
Gewitzt, wer in das Möbel den Baum einritzt.

Die Zeiten, sie wandeln,
wir wandeln die Zeiten.

Spiele, Arbeit, was wir auch regeln,
wir folgen alle, alle den Regeln.

Selbst ich, der diese Zeilen hier schreibt
von den Regeln des Schreibens nicht befreit.

Verstoß ich dagegen, wird es Fehler genannt.
Humorvoll dagegen, der den Fehler sich krümmt.

Ein Astor zu sein ist ein Spiel mit den Regeln
doch für uns immer noch einer von diesen Flegeln.

Komm ich den Leuten mit Worten gewitzt
wird mir in den Rücken "Verrückter" geritzt.

so werd' ich langsam zum alten Möbel
oder zum Baum - vergeßt kalten Pöbel.

Den gibt es nicht. Wir folgen den Regeln.
Und lachen wieder über einen der Flegeln.




Pol


An diesem Pol, wo die Liebe beginnt.
An diesem Pol, wo das Leben beginnt.

Ist der Pol, wo mir das Grauen gerinnt.
Geht in die Hölle. Es ist ein Kind!




Bild 1


Macht Euch von Gott
Macht Euch vom Menschen

kein Bild.

Eine feste Vorstellung
ist
wie die Flinte auf's Wild.

Und doch unterscheidet das Bild
den Menschen vom Wild

Doch einen Pelz zieht sich
leicht einer an

So daß man das Tier
nicht erkennen kann.

Es will Dein Herz.
Es will Dein Geld.
Besticht durch Logik
verkauft Dir die Welt.

Doch gelingt ihm das nur
über Dein Bild von der Welt.
ü
ber Dein Bild vom - Geld.




Gespenster


All die Gesichter.
Versteckt an den Fenstern.
Sind es Menschen
oder gehören sie Gespenstern?

Die Raupe legt den Kokon nicht ab.
Der Vogel frißt ihn, bevor er fliegt.

So harren sie an Fenstern mit
Gesichtern wie von Gespenstern.

Sie wissen. Sie wissen. Sie sehen.
Doch sie gehen, sie gehen. Nicht.

Es ist so schwer, die Angst zu nehmen.
Es ist so schwer, hinaus zu bequemen.

Ist es so schwer, eine Meinung, Mut zu haben?
Sind wir Zuschauer? Sind wir Zuschauer?

Das, das. Das wissen die Zuhauer.
Ich weiß es. Ich weiß es.

Sie bleiben Zuschauer. Der Auftritt könnte

Nerven, Leben, Verletzung kosten.
Die Achtung. Die Klientel. Der Ruf.
Sie schauen. Und rosten.

Das öffentliche Leben. Es findet im Stadtrat statt.
Das öffentliche Leben. Schön, wenn man 'nen TV hat.

Wende Dich der Mitte zu. Die Mitte. Bist Du.
Und aus der Mitte heraus. Da schaust Du heraus.

In dieser Welt. Muß ein Zuschauer. Auch Schauspieler sein.




Überlebende


Meine Abstammung, das kann
ein Tscheche, ein Österreicher, ein Deutscher sein.
Mein Großvater war verwaist
und er erwuchs erwachsen in Prag
Sohn eines K&K-Kanoniers
und einer geliebten Tschechin.

Er verließ dieses Land.
O
bwohl er seine Muttersprache
gut verstand.

Ein anderer meiner Vorväter floh aus dem Frankenreich
w
ie hieß sie doch? Bartholomäus Nacht, ich weiß.
Man brachte dort wegen religiöser Fragen um.
Das war so Usus, wie dumm.

Im Schwabenland fand er neuen Stand.

Nun, was bin ich? Ein Puzzle, Rätsel zugleich?
Und was hab' ich dann zu tun mit einem Deutschen Reich?
Eigentlich nichts. Weil ich Nachfahr von Überlebenden bin.
Der Sinn des Deutschen Reiches, da war Tod darin.

-------------------------------------

Immer wieder hab' ich angesprochen.
Nun werd' ich immer wieder angerochen
wegen meines schlechten Benehmens.
Wegen allgemeinen Unbequemens.

Wenn da draußen die Gesichter
von Kleinkindern und Greisen
werden zu Zielscheiben
ohnegleichen.

Oder bei Mädchen der Bauch.
Bei Jungen der Schritt.
Wo bleibt der Schiri?
Wie komm' ich da mit?

Da werden Menschen geschlagen.
Wenn sie sich über steinharte Leder

beklagen.

Doch das nimmt man mit.
Es stört ja nicht bei Euch, oder 'nit?

Es passiert nur bei denen,
die da oben in den schlechten Verhältnissen
leben.

Hab' ich bei Deutschen aus Russland gesehen,
daß sie bei höflicher Bitte gehen

Hab' ich auch bei Deutschen aus Deutschland gesehen,
wenn man die Nummer der Eltern kann wählen.

Hab' ich bei Deutschen aus der Türken Land gesehen
daß sie mit Brachialgewalt in fremde Häuser gehen

Menschen schlagen, ohne auf Wehklagen
zu hören.

Die ziehen dann schon. Davon.

Davon hab' ich wirklich genug.
Von Yagci und sonstwas.

Auch der Deutsche im Türkenland
steht dann vor einer Wand.

Wie kann Lederschießen
mit Scheibenbruch.
Mit Seelenbruch.
Mit Vertrauensbruch.

Fußball sein?

Leuchtet Dir das ein?

Warum halten Yagci's mich noch aus?
Ich wohn' hier. Und will nicht 'raus.

Sei getrost, Du bist nicht der Einzige.
D
er außen steht. Wie Dir
es auch dem Wxxxxxxx und dem Axxxx geht.

Bloß keinen Ärger. Bloß keinen Ärger.
Weil es bald nach Hause.
Weil es bald zur Arbeit.
in die Praxis.
oder.
in den Landtag geht.

Wo sind meine Wurzeln, bitte?
Möchte ich nicht auch Überlebender bleiben?

Oder sollen Yagcis weiter ihr Leder treiben?

Ich dachte immer, Fußball braucht Rasen satt.
Auch, weil es dort Trainer und Schiris hat.

Einen Schiri, 'nen Arzt, sprach ich an.
Der wollte nicht, weil er es nicht machen kann.

Ein anderer, der Zähne bohrt.
hatte lieber ein Loch in der Scheiben
als was gegen das Schießen zu treiben.

Ein ehemaliger Finanzexperte aus 'nem Irrenhaus
- Du kennst ihn,
auch er hat mich satt. Weil ich ihn spät
und das auch noch bei Bach-Overren
angerufen hab.

Doch er kam. Und ich hle ihn.
Und empfehle ihn. Weil er kam.

Doch die anderen, die schick' ich dahin.
Und geb' meine Empfehlung dahin.

Weil bei Ihnen Angst, Gewalt, Bequemlichkeit
und vielleicht ein hehres Ziel gesieget hat.

Euch hab' ich satt.

Selbst ein Polizist hat gesagt,
ich soll mich mit den Jugendlichen arrangieren.

Doch da draußen schießen keine Jugendlichen mehr.
Es ist dieser und jene junge Herr.

Der eine 18, ein zweiter 19, ein dritter 22 Herbste schon
auf dem jungen Buckel hat.

Erwachsene.

Schmiedet weiter am Image. Macht Euch Euer Bild.
Aber hier draußen, da schießt man uns in der Tür
ab wie eingezäuntes Wild.




Punkt.


Von Bild zu Bild.
Von Schild zu Schild

hangeln wir uns durch
d
ie uns-gemachte Welt.

Dazwischen
die Möglichkeiten
die Un-Notwendigkeiten
sind nicht relevant.

Wollen unser Bild dem Anderen
gleichmachen
überlegenmachen
verschiedenmachen
oder
abwerten

Für Albrecht Dürer
reichte ein Kreis.

P
unkt.




Poes Kerker


Tief in Poes Kerker sitze ich.
Die Wände sind heiß, sie kommen näher.


Während mein Haar ergraut, versilbert.
Während meine Nägel wachsen.
Während meine Zähne am Boden klirren.


Während Du und Ich.

Barfuß über eine Grüne Wiese laufen.

Als das Fleisch von meinen Knochen zu fallen beginnt.

ö
ffnet sich von oben eine Luke.
Das Eine Licht erstrahlt.

RE. Zurück, zum Licht.

Seine Hand ergreift meine,
während die Knochen zu Staub zerfallen.

Aus meinem Humus wächst ein Kind.




Ein Sandkorn Ewigkeit


Tausend Jahre
verrinnen in zwölf Stunden der Ewigkeit.

60 Millionen Staubkörner
durchqueren den engen Hals
einer ewigen Sanduhr.

Gesammelt von allen Ufern der Welt

Kehrt Ihr Wasser
in Deinen Mund zurück.




Wasserträger


W
ie wir Wasser sammeln.
Es reicht nicht der Eimer vom Brunnen zur Türe.

Während wir Flüsse zupropfen.

Sprengen wir die Welt
auf dem Golfrasen in die Luft




Ein erster Hauch


Wie wir uns mit Seife die Hände waschen.
Wie wir die Kinder mit Seifenblasen überraschen.

Aus einem ersten Hauch
wächst das Zerbrechliche.

Ein kleiner Stich nur, und das Wunder vergeht.
Bevor es ergraut, erschwarzt, zergeht

u
nd

vom Winde zu Staube

verweht.




Licht


Sieh doch diesen Regenbogen.
Sieh doch dieses bunte Licht.
Sieh doch seine Sieben-Farben
Sieh, wie Himmelsglas zerbricht.

Schau, das graue Wogen
schleierhafter Wolkenbrut
Schau, wie glattgezogen
auf Acker fällt die Himmelsflut.

Am Horizont ein Sonnenblinzeln
Wie errötet da das Bogenlicht!
Während Luna hinter Wolken
mit seiner Sichel in die Welt durchsticht

Und um ihn ein eisig Ring
Eisig wie der Höhenflug
zaubert nebelhafte Farben
um des Vollmonds lichter Flut.




Mensch


Mensch: zeitlich begrenzt, haltbarer datenspeicher; //---




Nomaden


Stets der Mensch sich will beweisen;
darum er stets auf Reisen geht.
Wie ein Nomad' zum nächsten Wasserloche
m
it seinem Kamel und dem Hausrat zieht.

Nur, der Hausrat ist schon vor Ort;
doch die Gier nach Wandel steht.
Allein, das Gefühl durch Reisen
nach Verwandlung immer strebt.

Irgendwann sieht dann das Auge:
diese Wiese ist nun abgegrast.
Abgefressen bis auf die Wurzeln
wird zum nächsten Modeziel gerast.

Eingebacken in der Schale
ruht das ewig gleiche Hirn
Sucht Veränd'rung nur nach draußen
und nicht in sich selbst darin.

Kann doch schwindeln, wo gewesen;
kann erfinden, was in jeder Zeitschrift steht.
Doch, Der Eine Ort will wandern
weil in der Erinn'rung nur die Zeit vergeht.




Neuer Mensch


Sollten wir uns kein Bild doch machen.
Sollten wir stets für's Neue sein.
Haben das Neue schon lang'
zum Bilde nieder<&ont color="#FFF3B5">gemacht
daß man den Neuen Menschen
nicht mehr sehen kann




Für Euch


Für Euch
ist die Welt mit Werbung zugekleistert.

Für Euch,
damit Endorphine wirken.

Für Euch
werden die Wälder abgebrannt

Für Euch:
auch ich gehöre dazu.

Der neue Farbenkitzel
stürzt in das Aug' hinein

Das kleinste Monitorpixel
hämmert Dir:

"Mehr!" "Besser!"

ein.

Ach, wie schön wir sterben.
Stirbt die Welt doch auch für uns.
Kommt, laßt uns sie voll verderben -
weil wir nehmen, für was wir
nicht zu gebrauchen sind.




Stumpf


Der Augen Glanz
verstumpft.

Sumpf
der die Augen steuert.

Glanz, Leuchten, Licht.

Dunkel, Nebel.
Und die Welt - zerbricht




Neue Wege


Neue Wege
sind bestimmt
durch dauerhaftes
Kommen und Geh'n.

Sind sie ngst schon ausgeschritten
sind es Neue Menschen, die sie

- vielleicht -

auch noch geh'n.



Feuer; VBG

Eigentlich wollte ich immer mal ein Gedicht darüber schreiben, wie wir das Feuer für uns unsichtbar gemacht haben. Es brüllt in Hochöfen, es wabert in fossilen Kraftwerken, es hämmert metallene Zylinder auf und ab. Eigentlich hat sich an der Qualität des Feuers nichts verändert; nur unsere Wahrnehmung dafür ist eine andere geworden. Wir nehmen es als Bild auf einem Fernseher wahr, als Bewegung, als Leuchten einer Lichtquelle.

Natürlich bringt das Feuer auch Produkte hervor, wie Stahl, oder Plastik. Was wir dann wahrnehmen, ist eine Form von "Erde", während die Spuren der "Luft" sich mit der Atemluft vermischen oder Bestandteile davon herausgefiltert oder -katalysiert werden.

Beim ersten Golfkrieg, als SH alle Ölquellen in einem kleinen Teil der lokalen Wüste anzünden ließ, errechneten Wissenschaftler, daß eine Verbrennung von dreifacher Stärke das Weltklima dauerhaft hätte verändern können.

Nun, und was tun wir? Wir haben den Rauch unsichtbar gemacht, in unseren stählernen Maschinen, und die Flamme selber auch. Gut, es gibt ein paar Gucklöcher, um zu sehen, welche Farbe oder sonstige Qualität das Feuer hat. Aber es tritt nicht mehr als offene Erscheinung auf.

Wäre uns anhand dieser beiden Merkmale - Licht und Staubpartikel, also Hitze, Licht und Ruß der Himmel so verdunkelt, wie wir es r unsere Konsumgewohnheiten auch verdienten, wir hätten schnell alle Feuer auf das Notwendigste reduziert.

Für mich ist da der Vergleich mit dem Menschen wichtig, der keine Hitze - mangels Nervensensoren dieser Art - spüren kann und deswegen seine Hand auf der heißen Herdplatte liegen läßt. Irgendwann stirbt er an diesem Fehler in seiner Wahrnehmung.

Hier ist der Vergleich mit einem Lepra-Patienten angebracht: Er muß sndig seine Gliedmaßen auf Verletzungen untersuchen, um das Absterben weiterer Körperbereiche zu vermeiden - was unter "visuelle Beobachtung der Gliedmaßen", kurz VBG, firmiert. An dieser Stelle möchte ich Stephen R. Donaldson danken, der ganz bewußt diesen Vergleich zwischen Lepra und Umweltzerstörung gesetzt hat.

Daß ich darüber kein Gedicht verfassen kann, ist bedingt dadurch, daß ich

1. selber daran beteiligt bin
2. dieses Thema zu ernst ist
3. ich keinen inneren Zugang
    dieser Problematik finden kann.





~, nicht so schnell


Dieser Tag zerfrißt mich
wie der Augenblick frißt den Tag
Dngen Bilderschäume
durch mein ~

Einbildungen, Verbildungen -
Wahrheit ist ein Kind der Götter

Sehen, Sehen:
Sehen in Schwarz; und Weiß?

Herz, schlag nicht so schnell.




Schlag ihn.


Schlag ihn, schlag ihn.
Bis er nicht mehr aufsteht.

Schlag ihn, schlag ihn,
laß ihn nicht sprechen.

Er ist einer der Aufrechten.




Rosa Austern


Fein essen. Gut essen. Es zeigen.
Ich bin dabei. Du bist dabei.
Der, der und der ist nicht dabei.

Nur essen. Nur essen. Und groß fahren.
Ich habe 3 Sterne. Du 4 Ringe.

Cool sein. Eis an der Oberfläche.
Es ist kein echtes Eis. Es schmilzt nicht.

Welcher Pavian hat den rosasten Arsch.




Apfelmännchen


Wissen schafft.

Wissen schafft.

Verästelungen bis ins
Verästelungen bis

- Apfelmännchen -

in den letzten Geldbeutel.

Kein Geld. Kein Ast,

Wo wohnst Du? Wo hat Dich die Geburt hingeworfen?

Kein Ast. Kein Feuer. Kein Essen. Keine Medizin. Kein - Wasser

wissen schafft.

Verästelungen

die absterben lassen.




DAS STINKT


Schwimm nach Europa. Komm, und Trink.
Halt den Mund an den Zapfhahn -
keine Angst - nicht, es nicht stinkt -
Sie füllen Öl zum Essen ein.

Halt die Hand an's Feuer - wärme Dich.
Energie ist Teuer -
wirf noch eine Hand Weizen nach.

Wasser gibt's genug - Autos bekommen
es besonders rein. Dafür stand
der Hitze Dampf - kein Kalk, kein Mineral.

Schwimm nach Europa. Komm, ertrink.
Sie verheizen das Essen. Ich sag Dir -

DAS STINKT!°




Niveau


Ich jammere nicht.
Und das -

auf einem hohen Niveau.




Scheue


Am Ufer eines Fjords
scheue ich Euch nach

Scheue vor
Scheue zurück

War das - Glück?

;Morgen, nimm mich mit.




Kotzen


Saufen - dann Kotzen.
Ist das ein Glück.

Kotzen, Saufen:

Kein Tier gibt gerne so zurück.

Dann Kotzt Mal Schön.




Verrücken


Wenn die Welt verrückt ist -
warum wollen wir dann alle so vernünftig sein?

Vernunft, Herkunft. Brunft.

Wir halten unsere Lust nicht zurück
weil sie in der Jugend - damit - besticht.

Die Gewalt fragt nicht; Vernunft?
Sie nutzt sie, vernutzt sie.
Und Deine Vernunft?

Mußt Du wieder Tische mit Geldstapeln werfen?

Im Tempel Kennst Du Mich.




Dill


Nimm eine Prise Till,
damit der Schurkensalat besser wird.




Menschenblind


Elementares.
Im Gedächtnis
eingespeist über die vielen Wege.
Elektronifiziert.
Elektroinfiziert.

Verziert.

von der Augenbraue bis zur Fiedel
Daumen, tipp.

Die Wahrheit -
sie changiert im Dunkeln
verkleinert sich im Licht

Denn nur durch dieses Löchlein.

Pupille.

Augentier.

Wie mach ich die Menschen blind.




Menschenblüte


Menschenblüte. Schäumt über das Wasser,
Felsen; - Steine.
Luzifer's Hammer.
Schaumblüte, Abendtöte.
Der Baum zerbricht.
Leben; -! nicht




Nahe


Nah-; komm näher.
sieh mich nicht.
Bitte, Pu- Pille.
Das, was nicht.
Unerreichbar hinter
dem Berg aus Glas.
Schwarz der Brunnen
Pille. Du.
Mich-! nicht




Dazu.


Ihr wollt ja gar nicht geringer heizen.
Ihr wollt immer weiter, weiter reizen.

Habt erst mal ein starkes Blatt
Gebt es nicht mehr, nie mehr ab.

Ab, ab.

Auch ich gehöre fest dazu. Dazu.
Heize, Heize. Du, dazu.

Ab, ab.



Schwarzeste, Dame.


Schwarzeste Blume.
Blühe für mich.

Schwarzeste Rose.
Umarme nur mich.

Schwarzester Dornen.
Erstich Dir mein Blut.

Schwarzestes Feuer.
Verbrenn mich in Glut.

Schwarzeste Blume.
Schwarzester Stein.

Potters Hände
zogen Linien fein.



Löcken


Wider den Stachel löcken.
Wer kennt den Begriff?

Es ist wie das Segeln
auf Messerschärfe Riff.

Löcken, Löcken.
Führ mich auf's Riff.

Erst muß es sinken.
Dann ist es ein Schiff.



Sequoja, Gambit


Ein Mann, Sequoja genannt.
Ein Mann, zwischen Bajonetten gerannt.

Die stachen ins Heu und
Sie stachen ins Stroh.

Er schlief wie nicht.
und brannte doch loh.

Wie die in Dieu brannten.
Wie die von Sa-Huynh starben.

Sein Kampf: die Flucht.
Und ich? Nur die Worte?
Waffen aus Luft?

Mein Kampf. Wie die Rose zusticht.
Mein Kampf. Wie das Efeu verflicht.

Ziehe zurück! Ziehe zurück!
Du opferst den König!
den Bauern ins ~~Glück!

Gambit. Gambit.

Wahn zih' io Zruc?



Drogen


Dir ist ein Palast gebaut
filigran wie Xanadu
Dir ist ein Gesicht geschaut
so scn wie des David, Florenz

Dir ist gegeben zu lieben,
zu freuen, zu leiden.
Dir ist gegeben zu lachen,
zu heulen, zu trauern,

Zu weinen.
Zu lachen.

Doch Du
mißachtest den Tempelbezirk
mißachtest den Wunsch
"von diesem Baume nicht zu nehmen"

Du nimmst und nimmst
egal wie es heißt
während Dir

die Hölle
Hirn und Auge

zerreißt.



Lachende Götzen


Der lachende Jesus
Der lachende Gott
Der lachende Geist

Die lachende Madonna
Die lachende Maria Magdalena

(das mußte einmal gesagt werden)



Zerschrunden


Sie ist gebunden, vier Seile halten
Gliedmaßen, Körper gespalten.

Furchen der Liebe von Schurken
zermartert, die Haut von den Händen
abgeblattert.

Die Haare verbrannt, wie kohliger Flaum
die Augen, sie sehen den Himmel kaum
Und sind's doch die Augen, warum
sie gebunden, warum Haut abgezogen,
die Liebe zerschunden

Knochen und Adern, liegen weiß, blau bloß,
es glüht das Eisen über ihrem dampfenden Schoß
Weitere Fetzen werden abgezogen, während
Feuer zwischen Fingern und Zehen verkogeln

Die Schergen zünden mehr Kohlen an, halten sie
an ihre Bste heran. Die Milch zerfließt
in schwarzen Schrunden, noch ist Leben,
noch ist sie an uns gebunden.

Wir lassen, lassen sie nicht los, wir
binden unser Schicksal an ihres, legen
Knochen und Adern bloß

Verbrennen ihren wunderbaren Leib,
während Blut in die Meere um uns treibt.

Ihre Milch hat sie uns lang schon gegeben,
die Flüsse versiegen, die Gletscher
die Wälder verbrennen, zu Kohle verkogelt,
ihre Schönheit, ihre Wesen,
auf unserem Altar zerlegt.

Wir verlieren das Wunderbare, was sie uns barg,
Wir leben auf diesem, diesem blauen - blauenden Sarg



Es wartet


Das gläserne Auge
erwartet einen Befehl
ohne Furcht und Tadel
ohne persönlichen Fehl

Das Auge über Sahel wandert
das humorvolle Auge
über Hunger sich wundert

Uns sind Augen zu sehen gegeben
alles, alles Leid auf Erden

Doch wir sehen, wir fühlen es nicht
verbrennen uns'ren Planeten
im gleißenden Licht

Gebunden in Stahl, aus Müll;
aus Erde und Dreck

fressen Maschinen
den Menschen
ihr Land hinweg.

Für unseren Glanz
uns'rer Augen Glanz
setzen wir Feuer
für unseren Tanz

um goldene Kälber.
Wir feiern uns selber
und schleifen

die Halbtoten mit.

Ein Schalter,
und das Auge

erlischt.

Das Herz -

schon lange verloschen.



Plastikscherben II


Zerreißt es mir die Haut von den Fingern
mit den bunten Klebern, den Dingern
die unter meiner Hand Muster gestalten
die meine Augen auseinanderhalten



Zerreißen


Ihr kreist, Ihr Freunde,
Ihr kreist immer im Kreis
während Köpfe Eure
Gedanken lesen.

Ihr kreißt, Ihr Freunde,
Ihr kreißt Eure Ideen
während Köpfe Eure
Terabytes lesen.

Vergreist, Ihr Freunde,
Ihr schon immer vergreist,
während Köpfe Eure
Grabstellen begehen.

Verreist, Ihr Freunde,
Ihr schon immer verreist,
während Eure Kopfe
die Gedanken anderer lesen.

Vereist, Ihr Freunde,
Eure Gefühle vereist
weil nur der Reichen Köpfe
Eure Gefühle erlesen.

Verreist, Ihr Freunde,
ihr schon immer verreist,
weil Eure Köpfe sich schon immer
anderer Armut erwehren.

Vereist, Ihr Freunde,
ihr schon immer vereist,
weil morgen die Köpfe
sich besser woll'n fühlen.

Während andere in Hitze
Maniok erwühlen.

In der Erde, der kühlen
während andere in Hitze

nach Wasser noch hlen.



Im Wadi, der Tod


Im Wadi stehe ich noch, und der Wind treibt mir
ein Staubkorn ins Aug'.

Es wispert mir noch "bald kommt zu Dir der Tod"
und wäscht sich mit einer Träne heraus.

Auch die Träne, sie spricht, "bald kommt der Tod zu Dir"
während sie im Boden versickert.

Und der Wind flüster mir "bald holt Dich der Tod"
während er meine Haare entflicht.

Die Sonne brennt auf meine Wangen, meine Stirn,
und schweigt auch still vom Tod.

Meine Antwort ist: Seit Äonen war ich mit Euch
verflochten und haben als Stürme

den Tod und die Liebe verfochten

Als Tropfen im Regen habe ich das Reh genährt
und als Staub hat die Biene in der Blume
von mir gezehrt

Als Licht war ich im Auge eines Wundertiers,
heut' bin ich eins, steh' selber hier.

Morgen liebkos' ich der Liebenden die Wangen
werde mich als Wind und Staub in ihrem Haar verfangen

Krieche als Strahl von der Sonne in der Seele
schwarzen Brunnen

hrend Herz an Herz zur Liebe gelungen

Nein, der Tod kommt nicht zu mir. Seit Äonen
wirk' ich und bin ich hier.

Herz an Herz zur Liebe gelungen.



Laß zu Deinem Glück mich Dich verleiten


Glück hat einen Preis, den man nicht bezahlen kann.
Für Unglück ist jeder Preis zu hoch.

Heb meine Augen, versieh' sie mit Licht,
daß mein Bedürfnis nicht gegen anderer nsche anficht.

Heb meine Herzen, ich hab' sie erhoben,
laß Glück mich geben und vor Schmerz nicht toben.

Laß meine Liebe in anderer Haß hinein
Mach glücklich, laß Pech nicht sein.

Laß mich nicht glücklich sein,
indem ich Unglück verbreite

Sei mein Glück,
das zu Deinem Glück mich verleite.



Sag mir erst, wie alt Du bist


Mensch bist Du

Lade auf.
Lade zu.

Raus bist Du.




~ nicht ~

Einmal, nur einmal, nahm ich Dich mit.
Wir suchten Steine, aus vergang'ner Zit.
Mit Muscheln darauf. Und Schnecken darin.
zogen wir zum Hort des Wissens. Darin
dafür waren wir noch nicht. Zu jung.

Die Kette verlor ein Glied. Und das Rad
das schiebt - ach hätt'st Du bloß geschoben.
Auf dem Sattel bliebst Du droben, bergab
gerollt. Und gerade eben noch
auf einem Spielplatz getollt.

Gerollt bist Du voraus. Voraus, voraus.
Den Fußüberweg. Sicherer Steg - Steg.

Ein Kühler flimmert in der Kurve auf
wie eine Pistole im Lauf, hinauf, hinauf.

Ich schrie. Einmal. Dann Du. Dann Du.
Mit dem Schlag. Auf den Kühler. Hart
geschleudert über 13 Meter. Meter
für Meter in meine Augen
für Meter in meine Seele
für Meter in mein Leben hinein. Nein!

Das kann nicht sein. Kann sein.

Das bleiche Bündel, das da nicht litt.
Es liegt. Und liegt. Und liegt.

Zwei Rachen schreien mich offen
aus Deinem Beine an. An, An.

Offenbaren, bare Knochen. Bare
Gefäße für's Blut. Und schreien.
Stille. Wo keiner. Schreien. Tut.

Keiner. Und dann Menschengewimmel.
Eine schwarze Jacke. Meine Flucht
aus Deinem. Deinem: Himmel.

Schrei, mein Kleiner. Wein es heraus.
Wein es. Es muß - heraus.

Plastikbeutel. Blaues Licht. Blau
wie die Knochen. Die Adern. Die Venen -
nicht.

Ein bärtiger Mann, der weint. Weint.
Ein Kind - zum Herzen versteint.

Tränen in einem gelben Haus. Lösung -
lösen - von innen heraus.

Der Boden hat nicht gebebt.
Jesus nicht wieder lebt.

Nur - mein Atem geht. Geht. Geht.

Irgendwann steige ich aus einem
Polizeibus aus. Ihr Fahrrad -
dahinter. Irgendwie komm' ich heraus.

Meine Oma - ich schreie
Wibke - verunglückt. Und bekomme mit.
Meine Oma weint.

Irgendwo im Keller wird gebastelt.
Ketten gewechselt. Die Glieder verhaspelt.

Verhaspelt - waren Glieder und Geist.
bin oft - ins Hospital gereist.

Lazarus. Kapitel 29, Vers 32.
es ist kein Zufall.



Gefangen


Gefängnis, Namen der Sprache.
Arbeit, einen Tunnel zu stechen.
Und noch einen. Und noch einen.
Doch so viele Worte Du auch dort
im Dunklen findest. Wirst.

Nimmt Dich Deine Muttersprache
doch gefangen



Totschlagen


Wir schlagen den Nachbarn tot.
Wir schlagen die Tiere tot.
Wir schlagen uns
mit Totschlagen blauer Planeten
- wir haben ja so viele -
unsere Zeit so tot.

Am Ende - schlägt die Zeit uns selber tot.



Sich selber erkennen


Sich selber erkennen
aus den gewohnten Mechanismen
aussteigen können
sich von einer höheren Blickwarte
ein Bild machen zu können

Veränderungen einzufügen
Stetigkeiten auch herausnehmen
zu vermögen

Sich zu seinen Fehlern bekennen -
dafür braucht es keinen anderen
Menschen -



Im Vakuum


Eschst dort keine Baumwollblume
kein Weizen auf der Ackerkrume

Es lachen keine Kinder dort
auch Luft meidet diesen Ort

Sind wir über 100 km der Welt erhaben
Haben wir von dort doch keine Gaben

Wir hüpfen ein kleines Stück bl hoch
doch Lichtjahre sind's zum nächsten Schwarzen Loch

Zum nächsten warmen schönen Stern
Wir haben unsere Erde gern

Dort ernten wir auf braunem Boden
doch Sterne - hat uns Gott verboten

Lassen wir den Tod im Vakuum sein
und kehren zu unserer Erde heim.



Kein Kraut


Es ist kein Kraut gegen die Dummheit gewachsen -

- aber dafür:

Weinreben
Tabakpflanze
Coca-Pflanze
Mormonentee (Meerträubl)
Schlafmohn
Qat

und viele andere Kräuter,
Pulver, Spritzen und Pillen,

die den Menschen die Illusion geben,

klug, stark, überlegen und mächtig zu sein.

Aber eines scheint es nicht zu geben:
Ein Kraut für die Klugheit.

Trotzdem stelle ich gerne die Frage,
ob man mit mir Kaffee trinken will!


Gut und Böse


Warum bin ich nur belesen
wär ich vor tausend Jahren
schon gewesen

Hätten mich ohne Lesen
meine Mutter und
meine Gefühle gelehrt,
was zu tun richtig
und was zu tun

verkehrt.

Doch wahrscheinlich wär' ich dann
im Feldtroß mitmarschiert
und hätt' beim Sturm auf Mauern
angeführt.

Zu wissen, was ich zwischen
1933-1945

gemacht gedacht gelacht?

hätte

ist obsolet.

Dafür bin ich geboren -
ein Leben zu spät.



Gut und Böse II


Das Gute was man tut
Das Böse was man tut

und das Böse, was man nicht tut
und das Gute, was man nicht tut

man macht es - oder nicht
in der eigenen Lebenszeit.

Für das Gute
Für das Böse

werden die Menschen
in der eigenen Lebenszeit

bestraft, belohnt.

Manchmal gibt es auch Ausnahmen -
Tschernobyl
Harrisfield
Atombombentests

Da wurden strenge Regeln verletzt.
Diese Fehler wurden in des Lebens Bauplan
                                                  eingesetzt.

Hier wurde die Bestrafung des Bösen
durch die des Guten, Unwissenden
                                                  ersetzt
auf das Schlimmste verletzt.



Alle Menschen sind gleich


Alle Menschen sind gleich
- von Geburt - an -

aber da fängt dann auch schon die Trennung an.

Arm - Reich
Krank - Gesund
Klug - Dumm
Zur Mehrheit gehörend -
zur Minderheit.
In welchem Land?
An Wasser oder Wüste?
In Krieg oder Frieden?
Geliebt oder ungeliebt?

Der kleine Wurm weiß doch noch von nichts.
Darin sind sich die Kleinen alle gleich.

Das macht nichts. Ihre Kultur,
ihre Mitmenschen,

sie lehren sie schnell zu unterscheiden.



Schnitt

Menschen
ihr dürft nicht fühlen

Menschen
fühlen
macht euch denken

Es legt die Logik der Wirtschaft bloß

Wer mit sich im Reinen ist
ist nicht mehr lenkbar.

Also schneidet man im TV

Schnitt
bei ET die einfühlsamen Wissenschaftler 'raus
und zeigt nur die Szenen, wie sie im Raumanzug
das kleine Wesen jagen

Schnitt
Richard Gere spielt auf einmal nicht mehr
den Manisch-Depressiven

Nur für 2 Minunten
die Depression
Schnitt

Legt bloß nicht die Gehle bloß
Schnitt

Härte und Aktion

Krieg gegen die Gefühle
Fühlt bloß nicht

Es ist Krieg

Konsumentenkrieg


damit die Wirtschaft siegt

Was sagte mein Wirtschaftslehrer Weigand noch?
"Die Wirtschaft muß neue Bedürfnisse wecken".
"Dadurch kann sie ihren Umsatz steigern."

Daran - nur daran - bin ich zerbrochen.




Sie schläft.


Sie schläft. Nur manchmal dreht sie sich
und schüttelt Sindbad ab.

Dann greift er nach den Schätzen.
Sie zeigt ihm ihre Hitze. Schaudernd
schleudert er die Pretoisen von sich,
um Ihrem Licht zu entkommen.

Ein mächtiger Vogel tgt ihn über das Meer.

Vor den 40 Räubern muß er sich schützen.
Ihre Schwester tötet mit einem Dolch
den Räuberhauptmann.

Sie hat auch alle Türen mit einem Kreuz gezeichnet.
Ein Kreuz wie in Ägypten, wie das Blut eines Schafes.

Sindbad kommt mit dem Leben davon. Aber nicht mehr.

Als er alt ist, erzählt er seine Geschichten, während es
in Bagdad heißer und heißer wird. Gläserne Augen
verstummen. Das Summen verstummt. Euphrat und
Tigris versiegen.

Sie erwacht. Sie schüttelt sich wieder. Und die Zuhörer
Sindbads, eben noch lauschend, verschwinden im Flirren
der Hitze, in sich öffnenden Spalten. Gilgamesch heißt
den Freund der Sintflut willkommen.



Schwarzes Loch


Das Schwarze Loch in uns
hat einen Zwilling.

wie ein großes Kraftfeld
verschlingt es die Welt

Ebnet sie ein
Asphaltstraßenschwarzgleich
Ackerfurchenerdegleich
Betonwandgraugleich

Symbole ordnen den beiden Eineiigen die Welt
Was die Welt hinter dem Schwarzen zusammenhält

Durchbohren die Berge
damit die Augenzwerge
von Eis und Schnee
nichts sehen müssen

Weil die nackten Häute
gerne Wärme küssen

Türme in stumpfen Glanz
einen den Taumeltanz

Flugzeuge ebnen sie ein

Jeder muß überall
und das vor jedem
sein.

Sie halten die Maschinen am Leben
damit der Charakter der Arbeit
von der Pflanze zum Stahl
zum Silizium
zu Fullerenen sich wandelt.

Asbest haben sie schon abgeschafft.
Noch immer verschlingt das Schwarze das Licht.
Ein Zurück zu Fröschen, Störchen, Wölfen,
das gibt es nicht.

Weiter, weiter hinaus,
irgendwann bleiben die Schwarzen Löcher
auf der Erde - alleine zu Haus'.



Made in ...


Man kann es sich gar nicht vorstellen.
Man kauft wieder in "made in Vietnam".

Bomben und Napalm gehen dort zur Zeit schlecht.
Denn die sind gerade in Bagdad im Geschäft.

Soviel zu leisten sind sie nämlich
dann doch nicht in der Lage.

Man kann ja nicht überall zur gleichen Zeit sein.



Leberherz


Der orangene Untergrund leuchtet im Katzenlicht.
Die grüne Sichel schneidet in mein Leberherz.
Wissend schnurren Wüstenvölker über mich und mich.
Wenn Du doch weißt, wer ich bin. In meiner Leber drin.



Laß mich nicht irren, Joe

Laß mich nicht irren, wenn ich Dir begegne, Joe.
Laß mich dem Betrunkenen helfen, der in der Winternacht
auf der Treppe zu einem großen Bankhaus eingeschlafen ist.

Vergiß nicht die Rußlanddeutschen, die, betrunken,
einen, der noch betrunkener war, von der Straße schleifen wollten.
Ein Notarztwagen, zwei Ambulanzen, ein Polizeibus.

Wer hat sie gesehen? Wer hat von ihnen bei der Hitze gewußt?

L mich der Ärztin danken. Vor der ich auf die Kniee fiel.
Als ich am Treppenabsatz stolperte und sie
ohne mir zu helfen eine Tür zu einem Labor suchte.

Reagenzgläser, Computerausdrucke, Blutproben.

Verg nicht den LKW-Fahrer, der erfuhr, wie sich
20.000 Volt anfühlen. Vielleicht hat er noch dran gedacht
als ich Luft in seine Lungen pumpte, gegen Schwe-,
Bier- und von Erbrochenem Geruch. Er hat es nicht
geschafft.

Vielleicht hat er in den kurzen Momenten der Schnappatmung
noch gehofft.

Laß mich an meine Schwestern denken, die lazarusgleich
unter tausenden Menschen - vorbeieilend, ein bedauerns-
wertes Einzelschicksal - dem Mann, dem aus Nase und Mund
Blut nur so rann

hielten und hilfen.

Laß mich an die Menschen denken, die Dich, Joe,
einen Menschen im Herzen tragen und keinen Gott.

Ich weiß, daß ohne den Geist kein Gefühl möglich ist.
Doch möglich ist, daß ohne Gefühl der Geist möglich ist.
Darum, darum, bewegt Eure Zungen. Sagt, was ihr fühlt,
was Eurem Geist, und was Eurem Herz gelungen.

Gott, liebst Du mich? Herr, liebst Du mich?
Ein Lächeln in einem Gesicht - für einen Moment,
einen Moment nur, weiß ich: Du liebest mich.



Ordnung muß sein


Ordnung muß sein.
Berechnen wir die Sprengsätze fein.

Berechnen wir den Abstand von Uranoxidblech.
Halten wir die kritische Masse lang genuch wech.

Ordnung muß sein. Der Kurs ist berechnet.
Auf den Meter genau
löschen wir an einer GPS-Koordinate aus.

Links abbiegen, dann geradeaus. Sie sind angekommen.
Der Kurs ist berechnet. Gerade, immer geradeaus.



Freier Wille II


Ein Druck, eine kleine Reizung mit einer Elektrode
auf einem Stück gelber Masse in einem Schädel.

Eine Hand bewegt sich. "Warum tun sie das?"
"Weil ich es wollte."

Im Tempel des Allerheiligsten
Gott hinterfragen.

Ertragen
Erklagen

des freien Willen.

Freier Wille. Reizung durch eine Elektrode.
Reizung durch einen Augenreiz.

Heute Wellness. Morgen Golf. Übermorgen -
irgendjemand reizt Euch schon.



Camera Obscura


Wir wissen, daß wir wissen, was wir wissen.
Was wissen wir? Hat uns jemand danach gefragt?

Tot liegen tausend Gedanken, bis sie jemand anderes -
nicht Du, jemand anderes - sie ins Leben ruft.

Eine Leinwand, die brach liegt. Ein kleines Schwarzes,
ein Loch, projiziert Farben darauf.

Camera Obscura.

Wenn Du liest
Wenn Du siehst
Wenn Du hörst

startet der Projektor

keine Kreativität.

Reaktion auf Aktion.

Joystick links, Joystick rechts. Vorwärts.

Doch selbst
wenn ich die Farben mit einem eigenen Pinsel auftrage
fangen sie schon zu verblassen an



Halten wir uns daran fest.


Schwarze Linien. Halten wir uns daran fest.
Damit haben wir seit 5.000 Jahren
Wissen hinterlegt.

Kaufverträge. Heiratsurkunden. Rechtschreibung.
Und doch bringen wir uns gegenseitig um.



Astronom


Photonensammler. Lichtverstärker. Wissensvermehrer.
Der Hunger nach einem Punkt,
13 Tausend mal Tausend mal Tausend Jahre weit weg
bewegen wir uns so schnell wie das Licht.
Natürlich - das geht doch nicht.

Und doch ist diese Singularität
das Schwarz aus dem unsere Welt

entsteht, besteht.

Versteht ihr es? Besteht ihr es?



Pole


Lagrange, 1, 2, 3, 4, 5

Nordpol, Südpol.
Osten - Westen.
Zenit, senkrecht stehendes Sonnenlicht.
Die Gegenseite. Anti-Zenit.
Der Polarstern und das Kreuz des Südens.

Feste Werte, drum herum.

und darunter

6 Milliarden Menschen, die gegen den Hunger wüten.

Lagrange, 1, 2, 3, 4, 5



Kämpfer


Heute schießt Du einen Menschen - Tod
Morgen t Du von seinem Brot
Übermorgen schießt man Dich selber tot

Der Sinn Deines Lebens:

verbreite und empfange Not.



Unwichtig


Amerika braucht Dich.
Deine Zukunft wird gut bezahlt.
Kommst Du nach Hause
wird Dein Sold weiterbezahlt.

Doch dafür mußt Du

einen Arm
ein Bein
ein Auge

oder sonstige unwichtige Dinge verloren haben.

Ach ja, und nicht zu vergessen:

Du darfst nicht in einem schwarzen Plastiksack

nach Hause kommen!



Gut und Böse III


Bist Du ein guter Mensch,
dann ist das Dein Fehler.
Denn der böse Mensch,
hält sich für gut,
packt Dich
an diesem guten Fehler.

Halt Dich nicht für zu gut -
sonst wirst Du schlecht.
Dann wirst Du böse
und selbstgerecht -
selber schlecht.

Die Waage schlägt aus,
ob Du willst oder nicht,
denn selbst das Gute
fällt dann als ses
ins Gewicht.



Berechenbarkeit


Berechenbarkeit des Unberechenbaren
Statistik, Stochastik
Wissen, wo der nächste Regentropfen
- ungefähr -
hinfällt.

Der Regen fällt trotzdem



Wut und Wegweiche


Die Kultur der eigenen Wut
gepflegt bis an das Ende ihrer Straße
Eine Gabelung, die mußt Du nehmen

Und Dich aus der Kultur

der Berechenbarkeit

herausbequemen.



Hydra


Der Hydra einen Kopf abschlagen.
Derer zwei.
Derer vier.

Hört mit dem Schlagen auf.

Zu viele Köpfe hat schon

das Tier.



All-Ohnmacht


Die Allmacht
gegeber den Anderen
Die Ohnmacht
gegen sich selber

Sich selbst zu überwinden
bedeutet Freiheit
für die Anderen



Ge-Wissen


Manche Erfahrung
macht man erst
mit dem Älterwerden.

Der Junge, das Mädchen
in Dir
spricht ein Leben lang zu Dir

Aber die Stimme des Wissens
aber die Stimme des Ge-Wissens
Du mußt genau hinhören

Manche nennen sie Gott

aber sie spricht nur gut
wenn man den Anderen
genau zuhört

mit Herz - und Verstand



Sorgen


Zerstöre Dich nicht selbst.
Du zerstörst damit auch andere.

Laß sie selber dafür Sorgen



Zehn Schritte


Zehn Schritte zum Wasserhahn
Zehn Schritte zum Bett

Zehn Hundert Meter zum Lebensmittelladen
Zehn Hundert Meter zum Krankenhaus

Und da fährt Dich auch der Bus noch hin

Zehn Finger an einer Hand
kein Bomben-Verband

Keine zehn Bomber über Dir
Keine zehn Vergewaltiger über Dir

Und Du stellst die Frage noch nach Glück?



Lebenssinn


Lebenssinn
Unsinn
Du lebst - was tust Du?

Was tust Du Deinem Nächsten an
Was tust Du für ihn, was er nicht selber
tun kann?

Man hat Dich gut gezogen
an den Du gebunden bist
der Stecken
war nicht verbogen
Muskeln geschmeidig
Hirnschmalz ideal

Wenn Du dann alt wirst
erst dann
erst dann hast Du die Wahl

Sie haben Dich gut gezogen
Du hast gut gezogen



Spiegel


Gott hat Dir einen Spiegel geschickt
Doch Du nimmst davon nur Scherben wahr.

Er hält ihn direkt vor Dein Gesicht
und sein Abbild ist Dir schlimme Qual

Außerhalb von Licht und Dunkel
Tief, tief in Dir innen drin

steht dieser Spiegel -



Weit, weit weg


Du reist 10.000 Kilometer in ein fremdes Land
Du reist dahin
in einem Bomberverband

Dein Chef sagt Dir: "Nicht fraternisieren!"
Dein Chef sagt Dir: "Wir müssen einmarschieren!"

Im Urlaub ist Dir Dein Chef egal.
Machst Lernen von Sprachen
z
ur Freude Qual

Der Mufti empfiehlt dir:
"Zieh einen Kaftan an!"
"Damit man Dich nicht
als Urlauber erkennen kann!"

Denn, so erinnere Dich
in einem früheren Jahr
hieß es:

"Schi! Oder ich töte Dich!



Wünsche


Wünsche, Wünsche, digital
Du wirst zum Verbrecher,
b
rauchst Silizium ohne Zahl

D
as Du nicht essen kannst.
An dem Du Dich
nicht messen kannst

Der Überfluß
ist überflüssig

Der Raub dahin
so abschüssig

Hast Du nicht Essen genug?
Brauchst Du wirklich

Lug, Betrug?

Messen an der and'ren Latte
schläfst Du in einem Bett
oder auf einer Matte?

Schein, Sein, Unbequem
Schein, Sein, Unangenehm.

Reichtum ist mit Pflicht verbunden
doch nicht, wenn Du dazu
im Raub gefunden.



Kaufen, Kaufen, Kaufen!


Können wir Ihre Wünsche erfüllen?
Sie haben noch keine?
Ja, was machen Sie dann mit Ihrem Geld?
Passen Sie auf, wir machen einen Deal.
W
ir sagen Ihnen, was Sie benötigen.
Dafür erhalten Sie von uns einen Kredit.
Den bezahlen Sie dann locker ab.
Aber entschuldigen Sie,
daß Kaufen nur einmal glücklich macht.
Für weitere Wünsche
können Sie ja Ihren Dispokredit erweitern!
Und - sind nicht zuletzt die Immobilien-
preise gestiegen? Dann können Sie ja
noch eine Hypothek auf Ihr Haus aufnehmen!
Wie bitte, was der Sinn des Lebens ist?

Kaufen, Kaufen, Kaufen!

Das ist das einzige, was sie von solch
dummen Gedanken abhalten kann.

Wi
e bitte, Sie haben schon die letzte
Hypothek ausgereizt? Und Ihre Bank
erweitert Ihren Dispokredit nicht mehr?
Arbeitslos sind sie auch? Ja, meinen Sie,
wir lassen Ihnen unser Eigentum,
wenn Sie es nicht mehr bezahlen können?
Sie sind schließlich schon mit 3 Raten
in Verzug!

Ja, natürlich, die Schulden bei der Bank
bleiben. Wie Sie damit zurechtkommen,
das ist Ihre Sache.

Wieso, Sie haben falsche Illusionen
gehabt? Ja, die Welt ist hart. Glauben
Sie vielleicht, wir hätten Ihnen einen
Rosengarten versprochen?

Schulden sie doch einfach um!
Nehmen Sie einen neuen Kredit
bei einem anderen Institut auf!

Dann können wir wieder ins
Geschäft kommen!

Hallo? Hallo? Haben Sie
aufgelegt? Sie können doch
jetzt nicht aufhören! Hallo,
hören Sie noch? Hallo! Hallo!



Seht


Ihr seht mehr, als ihr seht.
Ihr seht, wenn Ihr geht.
Seht, wenn Ihr steht.

Wenn Ihr Euch in Euren Gedanken
dreht.

Hoffnungslosigkeit?
Ihr seht.
Was in Eurem Kopf 'rumgeht.

Seht mehr, als ihr seht.

Seht, seht.

Die Schlange kommt.
Der Prinz, der geht.

Macht Euer Flugzeug endlich startklar.

Und seht mehr, als ihr seht.



Burning


The miner digs your coal
he builts for you a hole
in the mountains

The coal is you
Way back to your hole



Grab


Er gräbt Dir ein Loch in den Wolken
Er gräbt Dir ein Loch in den Berg
Er gräbt Dir ein Loch in den Boden
Er gräbt Dir ein Loch für'n See

Er gräbt dir aus schwarze Kohlen
Du verbrennest sie wie Stroh

Er gräbt Dir ein Loch zum schwarzem Öl
Er schlägt Dir ein Loch in den Forst

E
r führt Deinen Bruder zum Mond und zur Sonne
Er führt Dich über Meere weithin

Er gibt Dir, was Du nicht erwartest
Erwartest Du von ihm einen Sinn

Doch am Ende

gräbt Er Dir ein Loch in den Boden
Da wohnest Du den Rest Deiner Tage

d
arin.



Florfliege


Du lebst wie die Eintagsfliege
d
och mit der Hoffnung
auf 'nen neuen Tag

Am Abend da stirbt Deine Seele
und weiß nicht

ob sie morgen auch
wiederkommen mag.

Tröste Dich;

das Auftreten dieser Florflliegen
findet in Massen statt;

Du bist nicht allein



Blut


S
o fließt Du rot durch mein Leben
So gießt Du rot so gerade eben
So schlägst Du mich nachts
wie eine Glocke an
w
ie eine Glocke an die klingen kann



Versenke mich im Moor


Die Nageltonne Kirche
umhöhlt Deinen Respekt
Sie zwingen Dich hinter
Buntglasfenster

Scherbe, die Dich verletzt?

Im Auge mit dem Mirabellenblatt
Dem Donneracker, der Pferdefrucht
Verlust der geschrieenen
Verlust der geschriebenen

Worte

versenke mich im Moor

wenigstens die nächsten

tausend Jahre



Klein, Auge -


Klein, Auge -
Marzipan, Hand
Fragen-Iris
warum
warum
blond Erst-Haar
Anfang einer
langen Strecke
Rennen? Nennen?
Kennenlernen



Sesamstraße


Maschinen; - perfektioniert
Kinder, Kinder
funktionieren, geölt
angeschmiert
Kinder, Byte-Kids
Die Farbe, aber nicht
den Flip-Flop
das Computer-ABC
bleibt bei der Sesam-Straße



Pfeil


Du hast einen Pfeil abgeschossen?
Wohin? Kann man mit einem Pfeil
nicht auch ins Schwarze treffen
wenn man - ZEN - gar nicht hinsieht
Der freie Flug
erst wenn Sehnen aufgibt



Jet


Luftbezwinger
Wolkensinger

Untergangs-Eindringer
Sonnenschein, Sohn, und Tochter



Leben


Sie halten sich die Welt an's Ohr
Horchen in der Muschel das Rauschen
der Flüsse, vergiftet mit Blei,
mit Quecksilber, mit Zyanid.

Es rauscht dort das Germanium,
das Gold, das Silber, das
Metallbromid

Sie hören sich sprechen
sie flüstern sich zu

"Ich bin hier, bin hier gewesen"
"Ich bin hier, und wo bist DU?"

Verschaltet im Netz der Kupfer-,
Germanium-, Silizium-Chips
Manchmal erzählt man sich hier
einen lustigen Witz

Schießen Fotos, drehen Filme
und wundern sich nur

Es schaltet weiter die
Cäsium-, die Hydrogen-,

die Lebensuhr



Eitelkeit

Entschuldigt bitte meine Eitelkeiten.
Gelesen, die Wahrheiten, ihr habt sie schon gewiß.
Alle Dutzend Jahre steht Einer neu auf,
Alle Dutzend Jahre, sie neu zu verkünden.

Doch an diesem Einen - und das seid auch ihr -
müsst ihr Euch selber messen, die Wahrheit -
die Wahrheit, die seid ihr.

Gelesene Erfahrung. Belesene Erfahrung.
Ach so, und dann, jaja, Aha.
Doch mit dem eigenen Schmerz sie
neu, immer wieder neu zu finden,

eine persönlichere Wahrheit als Eure,
Die habt nur ihr.



Oh, diese Räuber


Oh, diese Räuber,
ihre Herzen, Mörder-,
M
enschen-Abfallgruben

Sie lächeln Dich an
und benehmen sich gut
tragen Zwirn
manchmal schlagen sie
manchmal haben sie Hirn

Doch glaube nicht,
daß einer, nur einer
mit dem Herzen



Löschen


Löscht der Wind meine Kerze aus
Gehen meine Gefühl-danken nach Haus
Löscht der Wind meinen Tag bald aus
Gehen wir, komm, gehen wir.



Verweht


Verweht, verweht.
Zeit vergeht.
Stummt die Stimme.

Stimmt, die Stumme.
Tauben hören nicht.

vergeht, hinter
meinem Gesicht.

Vergeht, vergeht.



Namen


Es geht nur darum,
den Dingen einen Namen zu geben.

Zu unterscheiden
von den Trilliarden anderen.



Zorn & Wut


Zorn, Wut, kommt.
An die Leine!

Kommt. Bellt.



Gefängnis


Ein Gefängnis. Todsicher.
Ausbrechen wird mit dem Tod bestraft.

Die dünnen Schädelplatten.

Die größte Freiheit, dahinter.

Einmal lebenslänglich
bei allergrößter Freiheit.




"J"


Wieviele Buchstaben trennen vom Tod.
Nehmen wir 10: zehn Finger, zehn Zehen,
stehen für "J"
Nehmen wir 1:
steht für "A"
Nebensache: 8 entspricht "H"
Aber 1+8 = A+H
18. Volljährigkeit.
Verantwortung für die eigenen Taten,
Verantwortung für die Konsequenzen daraus.

Aber: lautmalerisch
ein Laut der Erkenntnis: aha!

Machen wir ein anderes Wortspiel:

6. Ist im Deutschen, wenn man das englische Wort nimmt, Sex,
entspricht also Fortpflanzung, Geschlechtsorganen, Liebe.

Wie kommt dann die 6 mit der 10 zusammen?

Schauen wir mal: 6 x 10^6

Schreibt man das aus, kommt eine historische Zahl heraus:
6.000.000 Tote.

Ach ja, und noch ein Toter, 18. Wurde auch gerne gegrüßt mit:

88.

Nürnberger Reichstag oder so was.

Das war der wichtigste Tote seiner Zeit.
Mit seinem Tod endete der Krieg,
war die Welt für den Frieden wieder bereit.

Und zum Schluß die Erkenntnis:
Aha. Wir sind für unsere Handlungen verantwortlich.

Nun gut. Wir alle haben 2 J's an uns,
vielleicht nicht als Schreiner oder Bombenbauer.

Aber auf einem Stück Papier
war die Stelle 10 im ABC ein "J".

Wer jetzt noch an Waffen denken mag... 123 - vorbei.

Ach ja: Weltkrieg. 8. Mai. Ist die 8 hier nicht eine schöne Zahl?

Kombiniert man die 10 mit der 1,
sollte eigentlich ein "Nein!" dabei herauskommen.

Aber ja:

es ist wirklich passiert.



Land, soweit das Auge reicht


Land. Land,
soweit das Auge reicht.

Es gehört Dir. Auf einem Stück Papier
i
st es einkatastert.

S
traßen ziehen hinein.
Haus, gebaut aus Stein
aus Holz, dem Land genommen
Hast Du ein Haus gewonnen.

Eine Illusion:

ich gehöre dazu.
Ich neben Dir,
Du, ich, Du.

Das Land verschwindet.
Die Steine wachsen

verschlingen
das Herz
eines Landes.

Wir haben das schon einmal gemacht:

Eichen für Schwellen.

Von den Fichten
den Schnellen

Trennt uns der Käfer.
Vielleicht Korkeiche,
Südbuche, ab und zu ein Schäfer?

Quadratmeterisiert
Schönheit,
n
icht wegradiert.

Überbaut.

Dem Herzen des Landes

geraubt.



Molekular


Molekular aufgepumpter Wasserschwamm.
Gallert vor dem Gefängnis des Schädels.
Schnatternde, züngelnde Synapsen.

Funktioniert das? Oder ist da jeamnd?

Ich weiß es nicht. Die Faust hat mich geschlagen,
hätte bloß sollen klagen. Seine Hand hat
zwei Kinder mißbraucht.

Nach seiner Gesellschaft ist mir nicht.


Er t. Er atmet. Er lächelt. Er grinst.
Es schmilzt kein Eis.

Es ist kein Mensch.

Es funktioniert.



Spricht.


Kupfer. Glas.
Kleine Stromstöße, Licht.
Photonen, in Heliumgas.

daten flimmern
neben Abwasserrohren
I
n Häuser, Fabriken.

Nicht in Kirchenemporen.

Ein Mensch spricht.
Hunderte hören.

Kein Heliumgas
in Fiberglasröhren



gemessen in ...

Der erste Schrei eines Kindes.
Ein Zeiger schlägt aus -
welche Frequenz, Herr Hertz?

Schwingungen pro Sekunde
Bewegungen von O²-Molekülen

Hast Du diesen Schrei je gehört?
Einmal als erster irgendwo sein -
etwas als Erster tun



... Hertz


Öffne Deine Hand.
Diese kann Dinge tun,
die kein Mensch zuvor getan hat:

Und das läßt sich nicht in
Hertz, Lux oder Fon bewerten.

Herr Hertz hat die Schwingungen
meßbar gemacht:

H
ör, auch in Dir -
Dein Puls, Puls, Puls...



Vorsehen


Auguren, lesen
Vogelflug und Ziegengedärm
Wimpernschlag und Würfelfall

N
ur die Sonne ist sicher
u
nd das auch nicht immer



Wut und Pein


Wut und Pein
        und
Haß und Stein

Kammer und Liebe
        und
Hammer und Diebe

Rost und Eisen
Malern und Schweißen

Silber und Gold
Diamant und Erz

Schwierig die Ehe

Schwierig -

ohne Spaß und Scherz



Der Esel, der Ochs, das Kamel steht im Rad


Nochmals heran und nochmals getrieben
Das Wasser muß laufen, d die Tropfen so stieben

Der Esel, der Ochs, das Kamel steht im Rad
vollbringt so jeden Tag eine neu gute Tat

U
nd das Wasser verläuft, zerfließt sich auf Acker,
Wiesen und Felder, die Feldfrucht erhält er

Und der Ochs und der Esel, das Kamel steh'n
im Rad und vollbringen schon seit vor


2000 Jahren so manch gute Tat


I
ch schau Ihnen in die Augen, und ich weiß:
Nur für Kleie und Stroh, die Fron ham'Se satt.



Absolut


Absolute Gerechtigkeit
Steht immer auf des Messer's Schneid

G
enau da fließt das Blut
Und das, das ist nicht gut!



Der nackte Affe


Der nackte Affe auf dem Barhocker
verdreht die Augen, was er schauen kann.

Ungerührt nehme ich
seine Symbolik, Mimik, Gestik
hin und weiß doch:

In seiner Gesellschaft bin ich nicht drin
Und will es nicht sein.

Ungerührt ruht mein Blick auf den Bierfilzl,
n
eben ihm in einem Ständer aufgesteckt

und warte auf den Mixer, der etwas ausheckt.

Eine Schachtel, leer, für Pizza,
b
ringt er mir.

draußen entsorge ich
das katzengroße fette Rattentier

Der nackte Affe auf dem Barhocker
verdreht die Augen. Wie er schauen kann.



Ein ganz normales Straßenbild


Da vorne steht einer, der 'ne Baseballkappe trägt
Hier fährt einer mit seinem Besenwagen,
der den Dreck wegfegt.
Hier wieder einer steht seit Tagen so 'rum
und dieser dort, der stellt sich dumm.



Muß sterben


Der Gute muß sterben:
Der Böse muß sterben.

Doch vorher muß
der se
das Gute verderben

Und vorher muß das Gute
das Böse
beerben

Laß, laß bitte
das Gute
das Böse
für
das Gute
umwerben.



nehmen die Hand


Sie sind schon tot,
bevor sie in Dein Auge fallen.

Sie sind schon tot,
wie sie russische Moral verteilen.

Das Faustrecht -
oh, wie russisch ist die Welt.

Doch nehmen die Hand
ist Menschen die Welt.



Menschenfresser


Der Menschenfresser sucht die Erde heim
Aus dem Licht gefallen in die Schatten der Herde
nimmt er wie Brocken die Leiber der Liebenden.

Verzehrt sie in aschgrauem Feuer, in einem
lodernden Hunger tilgt er sie vom Antlitz der Lieben

Unersättlich wandert er durch die Korridore der Wälder,
verbrennt Dörfer und spaltet die Herzen.

Wie ein Überwesen handelt er im Sinne von Erz und
Schätzen der Menschen, steigert die Rachsucht
Von Jahrhunderten zu Unendlichem

Leise, leise klingt ein Weinen, und ein Gesicht
wie dunkler Schnee erklimmt die Bühne.

Zögernd tastet es nach lieb gekannten Händen,
wächst zu einem Monstrum und wandert
durch die Korridore der Wälder

Stop!

Ni
mm seine Hand, bevor sie nimmt. Nimm sie,
solange sie geben kann - das Monstrum verschlingt
den Boden der Pandora.



Sprache "Mensch"


Wie sind wir verwoben
mit diesen Idioten

die "Mensch" nicht sprechen.

Könnten wir "Mensch" lernen
wie Tiere die Wälder

fielen Buchstaben aus Sonnen
Und Sätze aus Wolken.



Der Garten


Als Kind kam ich an einem Garten an
Kinder spielten darin, es rührte mich an;
davor stand ein sehr alter Mann
Ich fragte ihn, ob ich den Garten
auch betreten kann:

Schlaf erst mal, mein Kind, dann
frag noch mal an

Als junger Mann kam ich wieder an dem Garten an
davor stand noch der alte Mann
Auf meine Frage, ob ich ihn nun betreten kann
antwortete der alte Mann:

Schlaf erst mal, junger Mann, dann
frag noch mal an

Als Vater kam ich wieder an dem Garten an
und fragte wiederholt den alten Mann,
ob ich nun den Garten betreten kann:

Schlaf erst mal, Du kluger Mann, dann
frag noch mal an

M
eine Kinder waren alt und meine Knochen kalt
und schlief auf einmal so schön ein
da kam ich an dem Garten an
davor stand ein sehr junges Kind

Es lächelte mich mit braunen Augen an
und ich verstand
daß nun den Garten ich betreten kann



Drei Bücher


Drei Bücher braucht die Welt:

Eines, das sie beschreibt, wie sie ist.
Eines, das beschreibt, wie sie sein könnte
Eines, das eine Welt beschreibt, wie sie niemals sein kann

Aber sie braucht keines, das beschreibt, wie sie zu sein hat.



1. Teil


Aus dem Staub und aus dem Wasser erhoben
Als noch Feuer und Stürme über Erden tobten

Wellen Felsen groß wie Häuser aus der ste schlugen
und die Pole noch keine eisigen Berge trugen

schlängelnd das Leben durch Schlamm und Bracke schlich
nzelnd auf das Land und Berge erhob sich

War noch nicht vorgegeben wie die vielen Formen heute leben
V
iele Formen, die heute nicht mehr sind. Verschwind.

Verschwind und Geh, Du Menschenkind.

Deine Einfalt, in der Vielfalt Deiner Dinge, die Du schufst.
Deine Sorgfalt, mit der Du die vielen Formen aus dem Leben schufst.

Und jedes Kind vergißt die Blume, die der Bräutigam noch
der Grmutter gab.

Und kein Kind vermißt die Wiesen, in denen der Vater noch
mit Sorgfalt und der Liebe um die eig'ne Mutter warb.

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2. Teil


Ich hab' sie noch gesehen, Hecken und Wald und Flur.
Blumen hab ich gesehen, bei denen Schauer mir über den Rücken fuhr.

Und die Srche und die Frösche. Und den Reiher und die Raben
Selten sind sie, kleine Gaben, die in Verstecken sich noch laben.

Ach, selbst wenn sie noch irgendwo stehen, gehen,
ihr könnt sie ja doch nicht mehr sehen.

E
ure Wege sind rasend gerade, das Auge auf einer Bildschirmmatte.
Vergessen sind die Matten, die die Blumen trugen, den Frosch,
den Lurch, den Eidechs, die nach neuem Futter lugen.

Rast vorbei und dreht euch nicht um. Ein kurzer Schmatzer,
ein Igel, eine Schnecke, eine Kröte, ein Regenwurm.

Nach fünf Reifenumdrehungen ist das Leben vergessen.
Verschleudert, vergeudet, in Zahlen nicht gemessen.

Der Bilschirm flimmert, der sich um Eure
gelangweilten Kinder mmert. Nur er

spricht sie an. Weil keiner von Euch mehr sprechen kann.
Ihr schimpft Eure Kinder, ihr stutzt sie zurecht.

L
ernen soll'n sie, die Wirtschaftswunderwürmer.
Für Eure Renten? Für Eure Urlaubsreisen?
Damit Ihr Euren Lebensabend genießt?

Dann macht so weiter, ihr Wirtschaftswunderwürmer.
Zum Funktionieren eines Wagens reichen 2 Räder.
Ein Pferd, kein Kind. Und das alles für Euer Später?

Früher hat man gesagt, daß es den Kindern besser gehe.
Heute weiß ich, daß es den Kindern besser geht. Doch
die Steigerungen unseres Verlangens, die sind unendlich.



Armer Mann


Einsam saß der arme Mann auf seinem Schemel.
Er hatte nur seine heutigen Schuhe an.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte Regen.
Die Armut seiner Kindheit brannte noch in ihm.
Weil da kein Wunsch in Erfüllung ging.

Und der Hunger fand in der Küche statt.
Von Panée in der Kammer wurde er nicht satt.

Irgendwann hatte er es kapiert
und war auf Kosten anderer
nach oben marschiert.

Durchgeboxt, Reichgeworden.
Und seine Angestelltenhorden
erfüllen ihm nun jeden Wunsch.

Ach, der arme Mann auf seinem Schemel.
Er hat keine Wünsche mehr.
Alles, alles, kann er haben.
Und will es doch nicht mehr.

Der arme Mann. Der Reichtum
hat seine Währung entwertet.

Sein kleiner Schatz an Wünschen
nicht mehr gefährdet.

Arm an Wünschen. Armer Mann.
Weil man nsche -
nicht kaufen kann.



Steine


Bin ich der Wackerstein
der am Inn das Ufer hält

Bin ich der Kieselstein
der im Steinbruch anfällt

Bin ich das Korn Sand,
das Du achtlos streifst
von Deiner Hand

oder der Edelstein,
d
er sitzt im Juwelenband?

V
ergänglich sind alle Steine,
harte, große, edle, kleine,

Staub ist das Ziel der Vollkommenheit
bis sich verschmelzender Staub

zu neuem Steine treibt



Weit, weit weg


Teleportation
Telekinese
Telepathie

hätten wir gern.

Was wir haben

Telegraphie
Telefonie
Television

r
eicht das nicht
auf unserm kleinen Stern?



Weiße Steine


Stösst Du jeden Tag
an den weißen Steinen
Deines Verlieses an

bemüht um Worte
die Du mir nicht sagen kannst

Drückst an die Decke,
an den Gaumen,

es presst die Augen
an die Liderwand

um Sachen zu sehen,
die das Auge selber
noch nicht sehen kann.

Gezwungen zu hören
bin ich vieles gar sehr

doch mehr als zu vermögen
was ich vermag
mehr kann ich nicht mehr.



Reich


Was war das Land
für ein großes Land.

Kolonien
in seiner Hand.

Die Illusion
von Reichtum und Macht

Ein Reich,
um seinen Verstand
gebracht.

In Indien Menschen erschossen.
In Kamerun die Menschen verdroschen.
In Indochina Napalm erloschen.
In Kasachstan Opium genossen.
Auf den Philipinnen
gegen den Glauben verstoßen.
Im Sudan wird noch Blut vergossen.

Kein Unheil hebt das andere auf.
Doch paßt auf, historische Messlatten
künden nicht nur von den grünen Matten
der Hängenden Gärten.



Sinn


In Auschwitz
in Bergen-Belsen
In Flössenbrück
Dachau
in Theresienstadt

starben Menschen

damit jeder von den Schergen
einen Sinn in seinem armen Leben hat.



Bild 2


Sich kein Bild von Gott zu machen

einem Ehebrecher seinen Fehler verzeihen
einem Dieb nicht die Hand abzuhacken
Seine Bosheit währt bestimmt nicht unendlich

Sich ein Bild von Gott zu machen

gnadenlos den letzten Fehler verfolgen
und den Täter mit dem Fehler auszumerzen

Nur Gott ist vollkommen und lebt
und denkt
und handelt

i
n unendlichen Maßstäben.

Wäre der Mensch vollkommen,
wir bräuchten keinen Koran,
keinen Talmud, keine Bibel nicht.



Nehmt Wünsche


Nehmt den Menschen die Wünsche.
Gebt Ihnen Neue.

Erzählt Ihnen nichts von
Gefühlen, Liebe und Treue.

Sagt, Wünsche erfüllt nur die Technik.
Umgebt Sie nur mit Transistormechanik.

Und so wird das Leben besser.
So wird man mehr als zum Esser

Hängt Ihnen die neuen Medaillons um.
Sie freuen sich, hl'n sich nicht dumm.

D
amit sind sie anerkannt.
Technik für immer
ins ??? gebannt.



Verdient


Du hast es Dir verdient.
Du hast genug gedient.

Geld hast Du Dir erworben
Geld hat Dich schon verdorben.

Wünsche, Wünsche bieten wir.
Kauf sie, kauf sie, kauf sie Dir.

D
amit Du weißt, was Du wirklich brauchst.
Selbst wenn Du Phillip Morris rauchst.



Öl und Papier


Sie bieten Millionen
für Öl und Papier.

Sie schicken Legionen
in Länder dafür.

Doch das Öl zeichnet kein Van Gogh.
Es ist Öl, das nicht nach Leinwand
nach Provence und Thymian roch.

Es riecht nach Pech und Schwefel.
Es zeichnet schwarze Linien
in den Wüstensand.

Und Stück um Stück
werden dafür Menschen
die Lieben verbrannt.



Pixelfission


Elektronen schießen Photonen
aus der Glassiebwand.

Bunte Bilder umhüllen meinen
Verstand.

Doch weiß ich nicht um das Uran
Doch weiß ich nicht um das Furan
Doch weiß ich nicht um das Sauerstoffatom
weder noch um die Plutoniomfission

die Elektron für Elektron
zu mir auf die Reise schickt.

Das letzte Pixel ist logisch.
Für einen Moment. Erblickt.

Für einen Moment Sauerstoff mit C fusioniert.
Für eine Ewigkeit - bis die Pflanze -

C ein- und O auschlorophylliert.



Kannst Du Geld fühlen?


Kannst Du Geld fühlen?
Wieviel Liebe hat Gewicht?
Kann Dich Geld kühlen
oder die Lieb' im Gesicht?

Die Grenzen des Tastsinns
hören knapp unter
der Fingerspitze auf

Und fühlen pulst unter der Brust
bis zur rötenden Wange hinauf

K
annst Du Liebe fühlen?
Wieviel Geld hat Gewicht?



Schärfer


Schärfer. Noch schärfer.
Flatscreen. Und wächst.
Dehnt über die Netzhaut
das Pixelnetz.

Breitwand
Breitband
Zugang

zu was?

Ein Beamer schmeisst Farben.
Was soll denn das?

Siehst Du nicht gut
wenn Du einen Menschen siehst?

Siehst Du nicht gut
wenn ihm das Leben entflieht?

Alte Leute verblassen
wie Bleiglasphosphor

zieht man den Stecker
zieht Dunkles empor

Wie llst Du die Leere
hinter Deinem Gesicht?

Wie fühlst Du die Leere
hinter and'rem Gesicht?

Großelternfreie Zone
Zonen, wo keine Eltern da

Laß sie verzweifeln.
Der Bildschirm ist klar.






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~ nicht ~
~, nicht so schnell

1. Teil
2. Teil





Ab
Absolut
All-Ohnmacht
Alle Menschen sind gleich
Alle Sterne
An
Angst vor dem Schlaf
Arrangieren
Apfelmännchen
Armer Mann
Astronom



Barking
Berechenbarkeit
Bild 1
Bild 2
Blut
Burning



Das Auge
Das Land von CYT 1
Das Land von CYT 2
Das Schöne an Dir
DAS STINKT!°
Dazu
Dein letztes Wort
Der Esel, der Ochs, das Kamel steht im Rad
Der Garten
Der nackte Affe
Der Nagel
Die Bestie
Die Stirn bieten
Dill
Drei Bücher
Drei Tag
Drogen
Du bist frei
Duft von Kaffee
Dunkel



Ein Buchstabe pro Wort
Ein erster Hauch
Ein ganz normales Straßenbild
Ein Recht auf Depression
Ein Sandkorn Ewigkeit
Eitelkeit
Es wartet
Essen



Fein essen
Feldherren
Feuer; VBG
Florfliege
Freier Wille
Freier Wille II
Frieden
Für Euch



Gedächtnis
Gedicht eines Vaters an seine Tochter
Gefangen
Gefängnis
gemessen in ...
Genies'
Gespenster
Gesundwerden
Ge-Wissen
Giordano Bruno
Gottes Keller
Grab
Gut und Böse
Gut und Böse II
Gut und Böse III



Halten wir uns daran fest.
Haut über dem Jochbein
... Hertz
Herzen; Nägel; gebrochen
Hobby
Hyde
Hydra
Hypothek



Illusionen Augen
In Deinen Augen das Licht
Im Vakuum
Im Wadi, der Tod
In fremden Landen
Interne Logik



"J"
Jet



Kämpfer
Kannst Du Geld fühlen?
Kaufen, Kaufen, Kaufen!
Kein Kraut
Kirchenfenster
Klein, Auge -
Knax
Kotzen



Lachende Götzen
Land, soweit das Auge reicht
Lange genug
Laß mich nicht irren, Joe
Laß zu Deinem Glück mich Dich verleiten
Leben
Lebenssinn
Leberherz
Licht
Löcken
Löschen



Made in...
Marschbereit

Maschinen

Meer der Mutter
Meine Hand
Mene
Mensch
Menschenblind
Menschenblüte
Menschenfresser
Mobilität
Molekular
Mommsen
Moral
Morituri te salutant
Muß sterben



Nahe
Näher

Namen
nehmen die Hand
Nehmt Wünsche
Neue Wege
Neuer Mensch
Nie wieder Krieg!
Niveau
Nomaden
Nur ein Tag



Oh, diese Räuber
Ö
l und Papier
Ordnung muß sein




Pfeil
Pixelfission
Plastikscherben II

Pol

Pole
Poes Kerker
Punkt.



Regeln
Regeln
Regeln
Reich
Rosa Austern



Sag mir erst, wie alt Du bist
Sand
Schärfer
Scheue
Schicksal

Schlag ihn.
Schmerzen durch Sehen
Schneckenhaus
Schnitt
Schwarze Linien
Schwarzes Loch
Schwarzeste, Dame.
Sehen durch Schmerzen
Sehen und Gesehenwerden
Seht
Sequoja, Gambit
Seid LAUT!
Sesamstraße
Sich selber erkennen
Sie schläft.
Sieht nicht.
Sinn
Sorgen
Spatz
Spiegel
Sprache Mensch
Sprachverlust
Spricht.
Steine
Steine für die Mauer
Stumpf



täglich Brot
Toller Mann
Torheit
Totschlagen
Tropfen



Überlebende
Unwichtig



Verbrechen - Sehen
Verdient
Verrücken
Versenke mich im Moor
Verweht
Vorsehen



Waffen
Wasserträger
Weiße Steine
Weit, weit weg
Weit gefehlt
Weit, weit weg
Wünsche
Wut und Pein
Wut und Wegweiche



Zehn Schritte
Zerreißen
Zerschrunden
Zirkum Zilarum

Zorn & Wut



 
  ommentare
    Lieber Paco,

daß wir alle eine Aufgabe im Leben haben, vor die uns uns nicht
begreifliche Mächte stellen, das weißt Du ja.

Ein Teil Deiner Aufgabe war, wie wichtig es ist, einen Menschen
zu kennen und mir das auch zu sagen.

Genauso wie bei mir ist Deine Seele krank, und für Dich war es
das Höchste, einer Sektion beiwohnen zu dürfen, was man Dir an
der Universität auch immer wieder ermöglicht hat.

Um dem Menschen als Chirurgen helfen zu können, mußtest Du
den Teil des Menschen öffnen, der uns begreifbar erscheint. Um
dem Teil zu helfen, der für uns so unerreichbar wie eine andere
Galaxie ist und uns doch als das Wesentliche ausmachst, hast Du
Dein Gotteseck aufgesucht und gebetet.