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Lust.


N
imbus, Stimulus.

Homo, Erectus.

Stimulus, Erectus.

Fabulus, Saulus, Paulus.

Erectus.

Homunculus, Fötus.

Cumulus Stratus.

Phoebus, Homunculus.

Lust.



Ein kleines Liebesgedicht


Wie eine Schneeflocke
ries'l ich in Dein Leben

Kühle Dich herab
wo Du mich lieber brennen mögest

zu schmelzen
in den Stunden

des süßesten Schmerzes



Natur


Natur, Natur. Nur Natur.
Ist doch alles
und
ist doch nichts.

Grüne Flüße
Blaue Wälder
Schwarze Echsen
Heimlich Tier.

Doch sie ätzen
Kupfer, Silber
Gold und Kobalt
Flüsse für.

Diamant, gewaschen.
Endloser Dreck

Was nicht schmeckt.
Was nicht duftet.
Was das Auge nicht entzückt.

Ach, wie Diamanten stehen
Kolibris in der Luft.

Wälder, Wurzeln. Roden
Boden, schlammesbraun.

Vergehen wie die schönsten Sterne
Für den Super-Wohlstands-Traum.



Dein Gesicht


D
ein Gesicht scheut leise,
wenn es auf einmal
lampenhaft hell wird
in mir, an der Stelle,
wo man am schmerzlichsten Nie sagt.

Steine begraben
Ehrwürdger Stadt
Erwürger
Ungetreue
dem Buche

In meinem Mund brennt immer noch
deren Hoffnung



Keine Welt der Römer


Ich will keine Welt der Römer,
keine Welt, voll von Sieg.

Zieht mich zu der der Hellenen
nicht zum Etrusker-Sieg.

Ob Poseidon, Neptun nenne,
macht schon einen Unterschied.

Weil Gewalt den Gedanken hemme
biet die Stirn Gewalt und Krieg.

Siegen ist nicht geboten.
Verloren nur in jedem Krieg.

Durch Reden wird ein Heil gewonnen
und nicht durch Bomber, Bomber, flieg.

Eine Welt voller Königreiche
alle streben sie zum Licht.

Licht ist in der größten Bombe,
ein Gehirn, das leider nicht.



Fort wie Steine


W
orte. Werfen sie fort wie Steine.
Steinigen im Kreis mich ein.
Auch mir fehlen nicht die Worte.
Gewählt, gezählt - so soll es sein.

Wie Regen plätschert ihr Reden
in jede Gosse, gluck, hinein
Vergessen, daß an jedem Orte
über sie geredet so kann sein.

Freie Wahl der Worte, Freie Rede.
Straßen, Pflasterstein.
Wo man nicht mehr weiter wußte
Schlägt tief in's Gesicht man ein.



So wollte ich nicht werden


Nein, so wollte ich nicht werden.
Wie die jungen Wölfe, eingekreist
Steh ich da und warte.
Warte, muß so dumm man sein.



Und was ist böse ?


Was ist gut, und was ist böse.
Graviert in's Gewissen Euch hinein.
Es sind nicht die geschrieb'nen Worte -
Gewt, Gedacht, so muß es sein.



Stern gestorben


A
uch für Dich, ein Stern gestorben.
Auch für Dich, die Welt aus Stein.
Das Schicksal Dich emporgehoben
Nimm es, einmal, einmal, ist es Dein.



David


David. Konglomerat aus Körpern.
Florenz. Marmor, Wein.
Schön ist, was an diesem Orte
aus dem Stein geholt.

Betrachte seine stille Jugend
Die Athletik, im Körperbau

Zwanzig Jahre weiter als
die Jugend
liegen zwischen Muskeln
Knabengesicht im Stein.

Schönheit - Nein.



Eselsohren


Bambus. Hoch und grad gewachsen.
Des Prinzen Eselsohren sprach ich Dir.

Wisperst nun vezweifelt Wahrheit
Aus dem Loch, das grub ich hier.

Unter'm Turban, weiß geringelt
arbeitet ein Chirurg für schön

Kann die Ohren nicht mehr retten,
bleiben als Eselsohr'n bestehen.

Wie man gräbt so viele Gruben.
Spricht sein Geheimnis still hinein.

Für jedes Leiden Schönheit
muß - tief gegraben sein.



Christenworte


Christenworte. Ich verzeihe Dir.
Lebst Du doch im falschen Lande.
Eine Bombe schick' ich Dir.



Ein Buch zu schreiben


Oh, sehr schön, ein Buch zu schreiben
Elfenbein dem Wald entnommen
Kannst Du leicht die Seel' erreichen
wenn Du schreibst nur schön

Wie ein Vogel über Welten
fliegt Dein Stil sehr leicht dahin
Meinst Du, Worte könnten gelten
gäbst Du nur den guten Sinn

Worte, um die Welt zu ändern
Nein, alleine reichen sie nicht
Mußt die Welt von Grund auf wenden
wenn man Deinen Namen auch vergißt

Klar gestochen gibt das Auge
Dir ein Bild von jeder Welt
Schmerz gestochen ist der Krankheit Taufe
wo der Bildschirm endet, beginnt Dein Herz

Wirklichkeit. Welch schönen Worte.
Gestanzt aus einem Holozän
Antropomorphe glauben an Retorte
Jede Idee kann hier auferstehen.



Worte, überall wie Stiche


Worte, überall wie Stiche
Schwer verletzt fließt Tränenblut

Ach, könnt' Dein Herz nur ich retten
könnt' stoppen Deine Tränenflut

Doch keine Gnade in der Lust du kanntest
den Verlust an Liebe mordest Du.

Mißbrauchst die Kinder, ihre Seelen.
Wer fragt nach ihrem Tränenblut?



Liebe


Liebe hatte er gepredigt
stieß im Tisch die Tempel um

Pilatus war von Recht gesegnet
kein Schuld fand er am Menschensohn

Doch hatte Christus auf Wut gesetzt
hatte die Herrschenden verletzt

Auf seinen Tod er hat gewettet
auch wenn ihm Gott das Leben rettet

Wie kann er nur so laut auch schrei'n
wenn der Herr sein Leben wieder ihm er gibt

Lauter Kreuz und Holz der Nageleien
Blut und Wasser, nicht umsonst gespritzt.



Berge zittern


Ich möchte nicht, daß Berge zittern
nur von Deiner Hand will ich's so

Verstehe, daß die Menschen wittern
wenn das Schlechte Dich selbst macht so froh

Ich kenne das Gesicht hinter Deiner jungen Fratze
und weiß, warum Du handelst so

Ich stoß' Dich unter lauter Menschen
'Pranger' nannt' man's, jetzt nimm es, Du.



"Richtig"


Das Gefühl "Richtig" ist so schön
noch weiter hinaus kann man nicht geh'n
Kann man sich auf ein Buch berufen
Oder man kann alles versteh'n

Kann man nicht mehr hinterfragen
was morgen schon so schlecht getan
Ist "Richtig", woran die Andern leiden
Trägt man den Irrtum auf der Fahn'.



Alles kann man kaufen


Alles, alles kann man kaufen
Alles gegen reines Geld

Körperliche, Geist-Gebrechen
Schrittmacher, das Gehirn einhält

Schicksal, von Natur bestimmt
wird auf Perfektion getrimmt

Noch bevor ein Kind geboren
eingepflanzt nur cerebral

Ein Leben, ungeboren
gegen eines, was nicht sterben kann.



Synapsenengel


Ein Synapsenengel bin ich
Kokon-Gehirn
hängend
in einem Gespinst
ewiger Wahrheiten.

Die Spinne wartet auf mein Flattern.



Staub in der Quelle


Wie flirrend jagen Schatten
weiß durch das bay'rische
das deutsche, aller Menschen Blau

Wie Schatten stehlen die Insassen
sich durch ihre Erinnerung
fühlen das Leben
nah am Todesschwung

Und treu sind die Urlaubs-,
die Freizeitschatten

Nicht.

Nur ewig der Ort
im Schädel; da,
hinter ihrem Gesicht.

Sind Gespenster der Zeit
noch hrend sie leben

Ein Zittern der Erde,
ein nur kleines Beben

Fällt Staub in der Quelle ab.



Ohn' Schuld


Es kommt der Mensch
ohn' Schuld in die Welt.

Ohn' Schuld aus der Welt
er scheiden möcht.

Doch fügt er dem Glück
aus Neid auch Schmerz hinzu
und läßt das Glück
seines Nächsten
nicht in Ruh.

Sein Glück kann sein
den Schmerz zu verbreiten
Seinen Nächsten das Glück
gndlich zu verleiden.

hlt er Schmerz
im Schmerz des And'ren

Fühlt Glück im Herz
für das Gck des And'ren

So mag er ein glücklich Mensch



Der Schmied


Es hämmert der Schmied
das letzte, eiserne Glied.
Er glüht es, zischt es
aus dem kalten Bad.

Er biegt bis zur Dehnung
den Bogen so hart.
Umschließt es
dem Strang am Ende

So hält das Eisen
die shlerne Wendel.

Was der Schmied
in seiner Kraft nicht gewußt:

Mit ihm das Schwächste
er einfügen gemußt.



Ich rufe


Ich rufe. Morden tut ihr selber.
Die Welt wird nicht schöner,
und Ihr werdet älter.

Noch zaubert kein Silber sich
in Euer Haar.

Noch pumpt das Herz,
der Kraft so wunderbar.

Doch näher kommt auch ihr
dem Tag

die Stirn in Falten steht
das Aug' sich plagt
und ihr Euch nach
Eurer eig'nen Begrenztheit

fragt.



Ein Korn Sternenstaub


Meine Faust öffnet sich
ein Korn Sternenstaub

die Lichtjahre zwischen meinen Fingern

Sicher, die Lichtgeschwindigkeit
ist hier ein Projektionseffekt

Doch auch Milchstraßen blühen zwischen Lücken
meiner Finger.

Der Puls der Zeit
entflieht nun meinen Blicken.



stetig


Wie der Brunnen stetig sprüht
ist die Blume längst verblüht

zieht Frühling in den Garten ein

Spitzen grün, am Ende grau
Schnee zerstiebt, der Himmel blau

Märzenduft im Januar
China friert, wunder



Planet


Ein europäischer Planet
Einer, auf drei Kontinenten
weiß gesät

Einer weiß vor Eis

Ein Blick in die indianische Tiefe
der Natur
Hätten sie unsere Technik adaptiert?
Wären sie von Paris
nach Moskau marschiert?

Ausbreitung, Zementierung.
Eisenbahnschienen.
Sonnenbrillen, Cell-Phone.

misch. Orientalisch, dekadent.
Weißes Hemd. Krawatte, Ehering



Bilder


D
enkst Du
weil es heute Bilder gibt
einmal kurz nur angeklickt

wohnte hinter jeder Stirn
nur ein funktionierend Hirn?

Jemand fühlt, der jemand lebt.
Einer der Dich wie Du sich selbst versteht.

Schlachten wurden ausgefochten
Und die, die leben mochten
wurden gemetzelt.

Gezeichnet wurden Händler, Herrscher.

Erst mit der Fotografie kam das Elend
in die Bilder
und auch hinter Deine Stirn.

Hallo?
Ist da jemand drin?

Vielleicht findet jemand Deine Knochen.
Vielleicht, vielleicht.
- ein paar zerbrochen.

Kann man lesen, wie man Dich gequält.
Welche Todesart man gewählt.

Nenn die Zeit den eigen Mörder.
Nenne Schicksal, was passiert.

Doch wer die Hand zum Mord erhoben
Wer das Messer zur Tortur geführt



Ferrum-Calcit


E
isen
nachstern-oxidiert
Kalzium
erden-carboniert
gleiche Dehnung
vorher Hitze

wie der Stern von oben brennt

r
eduziert
deoxidiert
zementiert
betoniert
Stahl in Stein

Aus einem Stern
wird Stahlbeton-Stein



Ewig,


Ewig, ein Kiesel in meiner Hand
reibt ihn die Zeit
erst nach mir zu Sand

reibt und reibt
und meine Finger greifen
wie sie nicht

sich selbst begreifen



das Wort "Liebe"


W
elches Kohlenhydrat gibt mir die Kraft
zu sagen das Wort "Liebe".

Welches Protein -CGTA- zeugt
einen Menschen aus Liebe

Welches Vitamin
führte einen Samen der Zelle zu

Josefine,
welches Wort, sprichst Du?



Yvan Goll


Y
van Goll, um Worte bemüht
Die erst an seinem Krankenbette -
verblüht.

Geglüht, in Fieber und Papier
Goll. Schreiben.
Ich danke Dir.



1724


1
724. Ich zähl' meine Gedichte.
Denk, das gibt Ihnen Gewichte.
Die Wahrheit ist:
mit Schreiben vernichte ich sie.

Leite sie aus mir, lösche sie
in meinem Cerebrum.

Platz für Neues:
Wie die Habgier

stets das Neue befühlt
weglegt, im Dreck
nach dem Diamanten wühlt
und als Stein ihn verkennt.

Aus Schmutz ist diese Welt gemacht
die der Mensch sich so gut erdacht.

Und zum Schmutz wieder wird wieder sie.
Aus dem Schmutz ziehen wir Kunst.
Und morgen vergessen wir sie.



Zelebrieren.


Z
elebrieren.

Das Leben, die Liebe.
Das Glück, und den Hass

Zusammensein, Entfernen.
Regeln. Zusammen Lernen.
Und leben.

Ach, was ich gedacht.
Das ist schon wie gemacht.

Der Film reißt aus der Endlosschleife.
Ein Fetzen klappert auf, ab.

Übrig bleibt cinematisch Weißes
Rauschen auf der Kinoleinwand.

Und - vielleicht - ein neues Leben.
Ein Sprung, zu einem neuen Stern.

Einmal schon hab' ich'es geschafft.
Gelitten hab' ich, und doch gern.



Wasserburg


I
ch: Die Zungenspitze an Deinem Land
Du: Die Gesteinsmasse, landgebannt.
Der Grüne, der Drache, drumherum.
Die weißen Zähne: blank und stumm.

An der Grenze zu Omega
steht Lambda, Delta, Alpha.

Wie die Kieselsteine tollen.
Wie sie mich. Dich.
Zu Staub zerrollen.



Einer wie andere


S
tein und Staub.
Luft und Wasser.

Dazwischen: Zeit.

Waldweit: ein Planet.

Entblößt.
Gerodet.
Geschunden.
Verkarstet.

Ein klassicher,
ein griechischer.

Ein mediterraner
Gesteinsplanet.

Silikat.
Wie wir sie jetzt
massenhaft
um andere Sonnen finden.

Ohne Leben.



Tod gestellt


W
ie oft hat mich der Tod gestellt
Wie oft hat mich danach
das Leben gequält.

Erst eins, dann zwei...
Wibke flog an mir vorbei.

Eine Eidechse, einen Steinwurf weit.
Und Mondie, Lametta, schwer bereut.

Meine Hand an seinem Genick.

Und ein Mann, trunken, vom Blitz durchzuckt
weil die Hitze eine Leitung hängen ließ...

Ich hab' es nicht geschafft.
Er hat es nicht geschafft.

Aber ich habe es versucht.

Älter als mein Vater bin ich jetzt
als ihn der Tod zum Tod' verletzt.

Doch auch einen Spatz
und eine kleine Maus
und zwei hübsche Mädchen
und meine liebe Frau

zum Leben geführt.



wie ein Licht fliegt mein Leben


Wie das Leben sich nach dem Lichte sehnt
ist der Tod, der sich ins Dunkle strähnt

Wie ein Schatten liegt mein Tod
wie ein Licht fliegt mein Leben

Es ist ein Sehnen nach dem Licht im Tod
Frierend im weißen Wintermorgenrot

im weißen Leichentuch einer Lebensewigkeit
die mich jetzt schon in Aller-Kleinstes
zerreißt.

Ein Schmerz, den ich mir nie vorgestellt
aber gefürchtet und verwehrt

Ach, hätte ich die Angst vor'm Leben
nie getrunken
Ach, wäre doch sehnsuchtsvoll
in neue Lieben ich versunken

Faunisch tanzend von einem zum nächsten
Honigmond.

Hoffnung heißt meine Krankheit nicht.
Nenne sie auch nicht Zuversicht.

Nenne sie nur Eis, das im Frühlingslicht
zerbricht.



wie Du.


I
ch wollt', ich wäre so wie Du.
Hinter Deinem Auge, in Deinem Kopf
Damit ich deine Freude und Deinen Kummer
verstehen, damit ich Dich sehen kann.

Denn ich sehe nur Nase, Auge, Mund.
Haare und kein Gold am Finger.
Sehe, wie Du lachst. Höre selten, wie Du weinst.
Und kann nicht hinein, hinter dieses
Glas.

So klar, so leuchtend. Und doch so dunkel.
Auf dem Boden des Sees
Torfgeboren? Erde oder Feuer,
Wasser oder Luft?

Ein Leben reicht nicht, es sind nur Momente.
Und ich bin so tumb wie Mauermörtel.
Der bricht, wenn der See schreit.
Der hält, wenn ein Auge weint.

Ich liebe Dich.



behender


S
ie sprechen behender als alle Worte, die ich wende
Sie sind mir näher, nah wie je mein Geist
Schreiben Worte, Zeilen, Poeme, Bände
wie ein Suchender nach Halt am Ast angreift.

Sind sie in ihrer Zärtlichkeit kurz mit dem Herz verbunden
Und sind da, wenn Sie mich braucht
Schlagen nicht, sie wollen lieben, wollen streicheln
Poesie streicht über ihre weiche Haut.

Augen, Ohren, Mund, getrennt auf dreier Wegen
ist Hand ein Fluß von Herz und Geist
Lebenslang werden sie sich regen
bis der Halt am Ast - nicht reicht.



Treue


Warum kannst Du nicht lieben?
Warum mußt Du hassen?

Warum mußt Du fassen?
Warum kannst Du nicht lassen?

Warum mußt Du in der Zeit verletzen?
Was steuert Dein Entsetzen?

Weißt Du nicht, daß nur Erinnerung bleibt?
Weißt Du nicht, daß nur die Lust Dich treibt?

Auch wenn Du es Liebe nennst
Auch wenn Du die Tat verkennst

Für den Menschen, den Du liebst
Der das glaubt, daß Du ihn liebst

Bist Du der Mensch.
Und stiehl Dich nicht fort.



Der amerikanische Traum wird wahr


Der amerikanische Traum wird wahr
er wächst Jahr für Jahr
in die Felder hinein.

Die Blumen, die als Kind ich sah
drüber donnern LKW's von fern und nah

Der Storch, der mich gebracht
tgt hier keine Fracht.

Er ist ausgebürgert, und der Frosch
ein Eintrag auf einer Speisekarte

So gern ich auch den Joghurt eß',
die Milch die ich trinke,

es gibt etwas, das ich sehr vermiß.

Es ist eine Böschung am Feldesrand
Ein Flickenteppich von Gärten,
ohne Planverstand

Es sind alte, schaurige Gärten
mit alten Häusern darin

Es sind Kirschbäume in verwilderten
ungepflegten, ungehegten
aufgelassenen Grundstücken

Das Pflaster auf der Straße,
das mir mein Knie aufschlug

Durch ehedem Schrebergärten donnert
Auto um Auto, Lastzug und Zug

Vergessene Plätze am Mainufer
sind vermessene Campingplätze nun

und über Wiesen und Felder
nagt der Zahn einer neuen Zeit

Sie verkaufen Tonnen von Stahl
und doch bringen sie die Seele
nicht weit.

Alles, alles können wir haben
Werden dazu erzogen.
Werden um Blumen belogen,
um freie Sicht betrogen.

Eine Religon ohne Religion,
eine, die nicht die Wünsche erklärt
die nicht das Schöne verklärt

Eine Religion, die schreit:
Ohne uns kommst Du nicht weit.

Es ist Arbeitszeit.

Vergessen möchte ich die Wünsche
zurück in wunschlose Zeit

als Weidenrinde duftete
der Main über die Ufer trat
und im Altwasser noch
ein Frosch hin quakt.

Gebt mir die wahren, die echten.
nsche zurück.

Und sagt mir nicht:
Dies und das.

Das ist Dein Glück.

Die Wirtschaftslotterie dreht weiter ihr Rad.
Und alle drehen daran.

Profit? Gewinn? Plastikformgebung.
Eingeschmolzener Katzenfutterdosenstahl
Ferrari. Mercedes. Mit Kunststoff
aus stinkendem Steinöl.

Das die Küsten Spaniens verklebt.
Das, was die Bretagne entlebt.

Das, wofür wir Menschen.
Wofür wir Menschen und
deren Wünsche töten.

Die Sonne blendet mich.
Doch kein kaltes Neonlicht.

Irgendwann geht sie zum letzten Mal
unter.
Doch für die nach mir.

Nicht.



Dear Ed


once I feared my friendship to you
is a feather on my cap

once I feared your friendship to me
is a feather on your hat

but now I know

we both are feather and a cap



Das Schweigen der mmer


Sie schicken ihre Kinder in den Krieg
Die Eltern schauen zu

Sie verkaufen ihren Freunden Drogen
Die Nachbarn schauen zu

Sie zwingen Kindern Konsumvorstellungen auf
Die Banken schauen zu

Eure Kinder schreien
hört nur, hört nur
hört nur rechtzeitig zu

Bezahlen muß jeder, auch Du.



Es ist keine Welt voll von Liebe
Es ist keine Welt voll von Glück

Es ist eine Welt von Schlieffen
Es ist eine Welt, vor Gewalt verrückt



Eine Welt voll von Liebe


Es ist keine Welt voll von Liebe
Es ist keine Welt voll von Glück

Es ist eine Welt von Schlieffen
Es ist eine Welt, vor Gewalt verrückt

Es ist eine Welt der Waffen
Es ist eine Welt, vor Blut verzückt

Es ist eine Welt, voll von Raffen
Es ist ein Welt, "ich schlag zurück"

Es ist eine Welt, geboren aus Liebe
Es ist eine Welt, in Gewalt geschickt

Es ist eine Welt der Erlösung,
doch erst, wenn in's Grab man gerückt.

Gib mir eine Welt voll Liebe
Danns chlag ich nicht zurück.



Glockenmai


W
ie die Liebe wie April beginnt
wie die Knospe steht noch still
wie sie nach Wärme atmen will
Die Ehre, die sie so hochanstrebt

bevor zur Blüt' sie offen geht
spürt den Winter, spürt den Maienhauch
zarter Flaum, noch frostbelegt
schließt sie ihre Kinderstuben auf

Märzenbecher, blau, wie Morgentau
ruft ihr weißes Kleid das Volk herbei,
Wandel, Schneegestöber, Glockenmai
aus dem Mädchen sehnt die Frau



Zu Dir, Mutter


Mein Leuchtturm
oh Pharos

in Deinen Stufen war ich zuhaus
Das Licht in Deinen Augen

Dein weithin strahlend Schein
Nicht immer währte Feuer

Manchmal schlief es ein.

Manchmal schüttelte Dich
ein Beben

Und Blöcke verschoben sich
Doch auf allen diesen Wegen

da hast Du geleuchtet, für mich.

Mein Leuchtturm
oh Pharos

zerfallen zu Stein
zerfallen zu Chaos

jetzt liegst Du daheim

Kein Licht mehr geht
kein Schiff mehr weht

mich zu Dir hin.

Zu Dir, Mutter,
da war ich daheim.

Und danke,
für Deinen Himmelsschein.



Nabelschnur


W
ie weich wurde ich geboren.
Zuhause und im Kreißsaal nicht.

Ich konnte nicht warten,
im Wartezimmerlicht

Stürzte ich, geboren schon,
gleich in die Schlinge.

Und kam noch davon.



Ego-Shooter


D
ie Sinnlosigkeit
in Eurem jungen Gesicht

- fürchtet Euch nicht -

Das Erlebnis vorweggenommen
Das Leben am Bildschirm
emporgeklommen

Alles gesehen, erlaubt und verboten
von der Nuß nur die Schale,
die Videoten

Das Offensichtliche sehen sie
- NICHT -

Das Offensichtliche -
sich selbst feiern, sich

Ego-Shooter

Ein Knopf nur, kein Wort
Wiederholung von Pixeln
Wiederholung von Mord
Wiederholung von Frequenzen,
schon lange vergessen, begraben

Sie wachsen, jetzt schon,
Drachenhne, Soldaten

Das Offensichtliche
sehen sie nicht

Im Dunkeln der Stirn,
da brennt noch ein Licht.



Freiheit


Freiheit -
der Mensch nimmt sie sich.



Stein auf Stein


Stein auf Stein
die Zivilisation

braucht Stein
hinterläßt Stein
Wüste
schafft Wüste

Wo man lebt.

wo man strebt
in der einfachsten Hütte

sitzt ein Genie

Doch Stein, wie Silizium
Sonst erkennt man es nie

vermodert im ?Regenwald?
singt in der Steppe
schreibt in der Wüste

Baut Stein aus Papier
eine Mauer aus Worten
Verbrennt das Gewesene
zu schaffen das Neue

Erkenntlich, Erkenntnis
nur lesen wir sie
verstauben in Büchereien
Besitzen sie nie

Menschheitsgechtnis.
Eine Mauer aus Wald.

Es fallen die Bäume
Silizium, so kalt.



Jedem Schreiben seine Zeit


Jedem Schreiben seine Zeit

Namibia, Felsen,
Giraffen, Antilopen
Löwen
Ei und Ocker

Pyramiden
Papyrus, Pigment
Lapislazuli
und Sternenhimmel

Ton
Ein Land auf Füßen
hethitisches Rad
Keilschrifttafeln,
gebrannt
für eine Ewigkeit

Hellas, Romulus
Pergamon, Pergament
Octavian, Augustus
steingekeilt,
Legislative

Executive

Pergament und Tinte
Naturfarben
in Klostergärten
gezogen

Druck.
Und eine Neue Welt.

mmern.
Die Lettern
bestimmen zwei Kriege

Ferngeschrieben.
Fortgeschrieben.
Davongeschrieben.

Das Glasauge erwacht.
Das Denken, logikerdacht.

Hämmern der Lettern
in das Bildschirmblau.

Worte ohne Sinn.
Grafiti ohne Sinn.

Wert der Literatur
google nur.

Mein Hämmern,
hämmern gegen meine Zeit.

Das Hämmern von Lettern
bestimmt noch die Zeit.

Visualisierung.
Egoshooter

Geistlosigkeit

auf Nullen reduziert.



Schweigen


Vom Buchenast tropft
es lupenrein

Im Morast, dem Laub
schießt ein Rinnsal ein

Der See, so dunkel-schwarz
nimmt mich auf in sein

Schweigen, Grab



Winter voller Schwarz


Ein Winter voller Schwarz
Welche Farbe hat der Schnee?
Den ganzen Regenbogen eingefroren

Mein Regen in mir
zu schwarzer Pracht erstarrt
Schwarze Raubengel

Sie halten den Fluß auf
Er staut sich
in unendlich schwarzen Farben

Nahe dem Sternenhimmel
Nahe seinem Schwarz
Immer befinde ich mich zwischen Euch

Strahle, mein Stern, strahle,
damit alle Farben

neu werden










Blau

B
lau das Auge der Grotte
Weiss das Lid des Falls
Grün die Haare der Bergamotte

raschelt das Gras an meinen Flanken
mmen mein Haar die silbernen Ranken
efeuhaft der blühende Wein

Auge wie Muschel
Wasser wie Quell

bebt ein weisses Licht meinen Lidern
entgegen

Im Wasser des Falls
steht sie
die Perle

wie die Sonne
im Bogen des Regen

_____


Etwas gut gemacht


Hast Du etwas gut gemacht
Hast Du etwas angedacht
Hast Du jemand angelacht?

Hat Dir jemand gut gemacht
Hat Dir jemand zugedacht
Hat Dich jemand angelacht?

____


Vergessen


Am Vergessen wird nicht gemessen
doch ist es der grösste Berg.

Angesichts dessen
Du kleiner Zwerg

denk an jemanden
verringere Vergessen

____


W
arum lächelst Du,

fragte der Maharadjia

Weil es wehtut

dachte der Fakir

____


Verschwinden


Ein Rot verrät noch ihr Verschwinden
Am Himmel zieht ein bleicher Mond herauf
Nur Venus sehe ich noch blinken
Auf Wiesen liegt ein rauer Reif

Diese Nacht muss jeder wohl durchstehen
Sie gibt's im Leben nur einmal
Doch Morgenröte sehe ich schon winken
Mich erwartet noch ein Feuerball

____


Erhebe Dich nicht


Erhebe Dich nicht über Deine Kinder;
Du bist über sie erhaben.

Erhebe Deine Kinder,
auf dass sie Dich erheben können.

____


Altern


Wie man im Alter ist, hat nichts mit dem Willen zu tun. Aber wie man im Alter wird, schon. Vor allem,
wie man ihn vor dem Altern nutzt.

____


Man freut sich über das Gute


Weisst Du, wie man das Schlechte vergisst,
was war?
Man freut sich über das Gute,
das ist.

____


Religion


Religion
Region
Legion
Glorie
gone





Zerteilt meine Knochen


I
m Rücken die SS
Im Gesicht -
Sie schossen, schossen
und sterben war garantiert
Von der Memel, im Rücken die Oder
Oder leben. Einfach sich aufsen
Der Schmetterlingsknochen
Um den Hals diese Nummer

Stahl aus der Küche von Krupp.
Auf den schuppigen Haaren,
im Trommelfeuer in der blutigen Oder.
Gewaschen.

Wasche mich von dieser Schuld rein.
Hol mich raus aus diesem Chaos.

Hol mich zurück zu den Hügeln von Schönlinde.

Der Berg, der so heißt,
doch kein Wolf beißt.

Maria, meine Schwester.
Wer ist mein Vater?

Nachladen. Nachladen.

Jochen reißt eine Granate den Kopf weg.
Um Gottes willen, was ist hier bloß los.

Die Zyankalikapsel in Berlin.
Zu der wollen sie hin. Und wir zurück.

Der Löwenzahn, zertreten unter meinen Stiefeln.
Erde, vom Himmel? Der Himmel, ein Grab?

Irgendeinen hat es erwischt. Schießen.
Schreie. Wir müssen rennen, hinter den Auwald.

Maria, Deine Freundin, die die Gedichte schreibt.

Hier waren wir schon einmal. Die Äste, verstümmelt.
Kein Landgewinn mehr.

Der Himmel legt sich über mein Gesicht.
Der Stahlhelm sinkt über das Blut in meinen Haaren.

Maria, ich wollte Dir noch etwas sagen.
Unser Vater - wir haben denselben.

Mutter hat es mir gesagt, bevor wir loszogen.
Sie war Haushälterin. Und sie schwor zu schweigen.
Katholisch sein ist eine Last.

Maria, der blaue Himmel. Die Sonne scheint.
Hyazinthen am Bachufer. Maria -
es wird kalt.

Es dämmern die Sommer. Ein Pflug

Zerteilt meine Knochen.
Herr, wir haben sie zerteilt.

Mein Herz. Ein Kind, es ißt ein Brötchen.
Wieviel m ich noch geben.

Ein Scharren, sie nehmen meinen Helm.
Was für ein Licht, unsere Sonne.

Und meine Nummer verliere ich auch.

Josef ist mein Name. Und wir haben keine Kinder.

Maria, warum mte ich von dieser Frucht essen?
Die, die der Engel am Paradies in der Hand hält?

Vergib uns unsere Sünden.



Synapsenspalt


Dieser kleine Synapsenspalt
Wiederaufnahmehemmung,
Feuern von Neuronen
Neurotransmitter

Ein Zuviel - ein Zuwenig
entscheiden über
Schmerz, Freude

Ein Zuviel, ein Zuwenig
über Liebe oder Gewalt

über Tote und Lebende
über Glaubende und Ungläubige

über Liebe oder Gewalt



Strang


A
us vielen feinen Fäden, aus jedem kleinen Strang
zieh' ich eine Rope, zieh ein Zeil so lang

Die ganze Reeperbahn, ein Gewirr aus Worten
Eine Maserung, die silbern glänzt

Und die den Ozeanriesen meiner Sätze
meiner Verse, meiner Mehre

vor der Abfahrt an der Mole hemmt



Zu wenig Liebe in der Welt


E
s gibt zu wenig Liebe in der Welt.
Dafür Drogen, Alkohol, Tabak, Geld

Wenn wir uns begegnen, fügen wir uns
Wunden zu
von ganz nah, vom Du zum Du

oder

mit Distanzwaffen.

Eine Bombe, voller Liebe,
schick' ich in die Welt.

Eine Bombe, voll von Liebe,
ohne Gewalt, Drogen, ohne Geld

Wenn sie Dich zündet
werden wir alle erhellt



Die Dich kennt.


D
a ist eine Welt so dunkel
Da ist eine Welt voll Schmerz

Da ist eine Welt voll Menschen,
mit Freud' an Leid und Schmerz

Gib mir eine Welt voll Freude,
ohne Freud' am Schmerz

Gib mir eine Welt,
die Dich, Menschen, kennt.



In Schleifen und Kurven


S
ie kreisen, sie kratzen
die weiße Fläche, den rauhen Frost
unter der grauen alten Weide

In Schleifen und Kurven
gravieren kleine Engel
Zeichen in das flüchtige Eis

Zu Fuß erreichen sie das Ufer,
das im Sommer noch grün dunkelte
treten das knirschende Gras

unter der grauen, alten Weide

Stille Quellen senden dunkle Augen
aus Eis zwischen die großen Platten
die das Schwarz versiegeln

Der Steg ist eine Brücke
in das weiße Nichts,
das wilde Tummeln

Manche streben schnell, and're bummeln
in Schleifen, Kinder schreien,
die Alten verstummen, lächelnd

Als Eis noch Eis und ewig
und Leben jung und Kindheit war



Auch wenn Du's siehst:


T
onkopf am Regenbogen
Schädelfragment, glasbespannt
Auslesen der Muster, der Farben

Wie wohl das Gewohnte
dem Auge tut
Wie gewohnt wohl
das Auge auf dem Gewohnten ruht

Die kleine, elektromagnetische
Welle.

Die kleine Pupillen-,
Schwarzlochstelle

Refraktur der Iris, Bogengleich
Orientierung am Himmel,
am Oben, am Reich

und Arm

Der Unterschied
gesehen

doch Leben
mehr umspannt

als Gedanken gelesener

Dieser Tonkopf
der sich durch Krypten,
durch Glyphen. Lettern wohl,
ständig durchwühlt.

Ach, die Wahrheit
liegt doch schon auch
in einem Computerspiel

Farbengewitter,
Informationsbitter.

Weißt Du, wo Sirius.
Für den Nil aufgeht?

Dein Licht, Dein Kopf
ein Moment,
und die Sonnenflamme weht.

Auch wenn Du's siehst:
Eine Frage bleibt's,
Dir obliegt's.



Todestrakt


I
m nackten
neonweißen
fliesensteifen

Im Kakerlakengitter
Wächtergewitter

Der Tod geht um.
Gummiknüppel,
US-Barett

Oh, nicht der Tod
ist der Sinn.

Schnell wäre er
vorbei an Dokumenten
Gnadengesuchen
Neuaufnahme des Verfahrens

durchzuführen.

Es ist nicht das Auge und der Zahn
Es ist der 'gerechte' Wahn

Den, der Falsches tat
und Zeit hat zu bereuen
Die Freude am Leben zu nehmen,
in Angst zu halten,
sich über seine Folter freuen.

Nach einem Jahrzehnt im Todestrakt
schließt die Augen,
wer nicht mehr zu schlafen hat.



DUMM


Geboren, dumm zu sein
dröhnt seine Stimme
redet so lang'
bis alles recht muß sein

Wenn nicht die Stimme
schlägt Dir die Faust
das Auge ein.



Ein Schwung Kälte


E
in Schwung Kälte
kommt mit herein

Die Stirn so kühl,
die Haut, über Bein

Dieser Blick,
der von klein mich rief

und begleitete
wenn ich nicht schlief

Leitete mein Leben ein
Küßte meines Vater's Sein

Ging' die Tür heut' nochmals auf
Ich laßt' sie niemals, niemals aus.



Illusionen


Eine Welt der Illusionen
Dafür schuften ihr.
Für den Traum vom Haus,
vom Auto
und aus dem Supermarkt
am Abend
ein Bier

Sie läßt Euch nicht los.
Die Jagd nach dem Glück.

Gezüchtete Lachse, Austern
Perlenketten, Diamantenstück

Selbst im Tode wollt ihr noch Strahlen
Aus der Asche wächst ein Stein.



Für einen Moment


F
ür einen Moment
aus dem Leben herausgeklommen.

Gesellschaftliche Anerkennung?
Berufliche Erfüllung?
Ein Leben aufbauen?

Zu schnelle Wiederaufnahme
von Serotonin, Dopamin.

Andere nehmen Heroin, Kokain.
Schnupfen sich zu Tode

Während mein Elend
sich bis zum Tode streckt.



Getan hat.


Honig, wabenleicht
das Kleid, das
uns alle ziert.

Nicht für die Gegenwart leben wir.
An der Vergangenheit kleben wir.

Der Moment ist nur ein Tropfen
aus dem Niagara der Möglichkeiten.

Zeit, dehnt und zieht.
Erinnerung, keiner flieht.

Selbst Attentate und Morde
Sex und Liebe
finden in der Vergangenheit statt.

In der Gegenwart verharrt,
wer keine Bedürfnisse,
keine Sinne und
keine Erinn'rung hat.

Dieses kleine Stückchen,
dieser kleine Tropfen Od

ziert uns Sekunde r Minute
und dann, nach unser'm Tod

fliegen die Blätter,
die Schmetterlinge
in den Wind

und vielleicht ein Kind
erinnert sich daran,
wo Staub und Wasser
noch zu Hause sind.

Dieses Bergwerk der Handlungsweisenden
der Docht an der Lunte,
die Kugel in der Luft.

Am Spiel nimmst Du teil.
Bis an's Ende, in die Gruft



Als ich letztlich über'n Friedhof lief


Als ich letztlich über'n Friedhof lief
und das rechte und das linke Auge schlief

wallten die Schleier von Jahrhundert
um Jahrhundert herab

Und statt vieler Steine an einem Grab
sah ich die, die sie geboren hat.

Die Erde, die schwarze, die fruchtende.

In dichter Versammlung raunten sie
Gebete und Verse, dann tanzten sie

einen stummen Reigen. Und Violas und Geigen
stimmten das Pianola ein.

Vom Säugling zur Mutter, zum Vater hinauf
und Greise umarmten die Mädchen zuhauf

Dann erlangte ich wieder mein Augenlicht
ergriff das stählerne, die Verlassenspflicht

die Pforte. Nochmal entronnen.
Und wieder zum ?Sehen? gekommen.



Matrix


Lallen die Lettern
durch Abendhirn
Martern und Wettern
hinter Abendstirn

Fallen wie güld'ne Flocken
verteilen die glänzenden Brocken

während Tango der Digus
die Tastatur abtanzt.

Schreiben, in das Schwarze
der nächternen Wand.



Schneeweiß


D
ie schneeweiße Liebe
sie liebkoste Dir
die Wangen, die Stirn
in Dir

schwiegen die Wandlungen
aus Kinderzeit

Augen, wie leuchten.
Ach, feuchten so weit

in die Jahre.
Mein Vater, Dein Sinn.

Spiel sie, clarina,
nochmals für Dein Kind.

Nun lieb' ich auch
den Schnee Tag für Tag

liebkost mich, weil ich nach Dir
die ganzen Jahr' fragt.

Wie eine Schneeflocke
sankst Du jeden Abend
auf mein Kindbett herab

während ich Dir
mit Dir
die Händ' g'halten hab'.

Ach, der Schnee fällt noch
wo Dein letzter Stein.

Der Kirchenhügel
und die Mauer aus Stein.

Da war doch ein Kind,
das um Dich weint'.

Schneeweiß.

Und Rosenrot
lieb ich die,
die mir von dir

geblieben sind.

Vater, der Schnee.
Ach Vater, Dein Kind.



Frucht


D
ie Frucht der Erkenntnis
Sie fliegt uns zum Mond
Sie hebt uns die Meere
auch Richtung Mond

Ebbe und Flut
landein, meerab.

Wir essen sie wirklich
Tag, für Tag

Die Frucht der Erkenntnis
fräst Kolben in Stahl
Teer, eine Landschaft.
Ein Wundenmal.

Kontinente, Gebirge.
Tauen die Welt.
Essen das Brot vom Morgen.
Noch nicht das Geld.

Die Frucht der Erkenntnis
gebiert ein Schwert aus Stahl.

In gefällten Wäldern
findet meine Stimme
keinen Widerhall.



Adam und Eva


S
ie nahmen Adam und Eva den Wald
Sie nahmen die Bäume, kalt

brannten ihr Herz im Feuer
zu Kupfer und Stahl

Adam und Eva
schleppten Steine
Erz

im Schweiße ihres Angesichtes.

S
chon wieder steht der Engel
mit flammenden Schwerte

am letzten Baum,
am letzten Wald.

Nur die Feigen bliüh'n.



Älter


Wie wir alle älter werden.
Wie sie alle Wälder
Wüsten sind.

Pflanz Bäume, Kind,
pflanz,
gegen Wüsten, Kind



Sehenden Auges


S
ehenden Auges
seh ich Euch an

Sehenden Auges
steht die Welt im Brand

Sehenden Auges
ach, Kameras allüberall

Sehenden Auges
Süßwasser im Fjord

Sehenden Auges,
Täler, Felsen

Methaneis

Sehenden Auges.



Wind,


Flügel bewegen sie im Wind
Auf den Felsen, Nester
sind weiß, ohn' Grau

Starr die Blicke am Meeresrand
Grab der Sonne, Morgenbrand

Wie Wind greift Luft in den Flaum
Spitzen zittern, kaum
sieht man sie winken

Eine Böe greift durch Kiele
Hopsen, springend.

so viele.

Und einer schwingt sich die Felsen
Brandung, Meeresgrab
ein Schwung

Und Gischt faßt nach

Wie weiß solche Flügel sind.

Flaum, ein Hauch, kaum
erschwoben

In den Felsen ein Toben
Krächzen, und Schreien

Kiele, so viele

Flaum, Gischt, weiß von
die Felsen erröten
im Morgengrau'n.



1 Kind


S
chon wieder ein Kind erschlagen
Eines verhungert, ein anderes
im Kühlschrank eingesperrt

Bei Licht ein Blitz
230 Volt, kein Schalter
eine Stromlitze

Es aß seine eigenen Haare.

Frühling blühen die Blumen auf
aus einem Aquarium,
auf einem Kind obendrauf.

Abgetrieben nach der Geburt
Manchmal, solange das Kindergeld
Erziehungsgeld, die Zuschüsse
flossen

Doch welches Entsetzen
habt ihr
für Kinder vor der Geburt?

Ein Sauger, kein Sicherheitsgurt
hält die kleinen Arme und Beine

Das Blinde Entsetzen
hat heute Methode.

Kein Friedhof so klein
faßt diese Tote.

Weggespült, verbrannt,
zu Crémes verrieben

Stammzellen.

Wo, wo ist der Mensch
bei Euch
geblieben?

Beim Frauenarzt
Klamotten für tausende
von Euro

Ein Schatten berührt meine Hand.

"Läßt Du's auch wegmachen?"

Sterbt, ihr Idioten.
Weihnachten.
In der Krippe schreit hilflos



Die Herrschaft verlieren


E
s ist doch alles egal.
Egal, wo Du wohnst.

Es gibt immer einen, der herrscht
herrschen will
die Herrschaft verliert

Du hast Öl.
Du verbrauchst Öl.
Vielleicht hast Du Öl?
Vielleicht Dein Nachbar?

Grenzen, ich habe keine gesehen.
Ich sah nur Mauern,
dazwischen Menschen stehen

Festhalten am Stahl
Gewonnen durch Öl

Rausch, und Gift.
Küsten versifft
Erdboden verkrustet

Blutkrusten, in Kindergbern

Wohl stand der Mensch.
Vielleicht fällt er auch.



Eine bessere Welt


Jede Generation
der Welt
für eine bessere Welt
brennt immer ein Ofen
reißen Stahlspelzen
Gefäße entzwei

In allen Büchern
da steht es geschrieben

Schone das Leben.
'Du sollst nicht töten'



Hummer


Was geistert Dein Feucht
durch Schweiß und Schuppen
Was begeistert Dein Schilfern
an Fingerkuppen?

Muß ein Haufen von Sperma
alles benetzen
'Im Namen der Liebe'
verbreitet Entsetzen

Die Bibel, für Asche,
für Schutt, für Feuer
und Glut

sag mir,
fährt Dein Hummer auch gut?



Gut, Böse


Kilometer von Adern
ein Fußballplatz Luft
Myriaden Neuronen
miteinander vernetzt
verbinden und trennen

G
ut, Böse



Großonkel


Rudi, nur Deinen Bruder
habe ich kennengelernt

Nur die Alten sterben

In Prag
hinter Barrikaden gestanden

Feuer auf Holz, Haut
gegen Bajonette

Nie hab' ich Dich kennengelernt



Großtante


Wieviel von Dir so erbte ich?
Wieviel von Deinem - ich weiß es nicht

Vielleicht hast Du einmal in Deinem Leben
etwas Falsches gesagt

Hermine

nach Anne
auch in Theresienstadt

Menschen, Deutsche wie Tschechen
trieben Euch
in Typhus und Fleckenbrand.



Neureich


Die Menschen zur Arbeit
in den Tod geprügelt

Die Kinder der Arbeiter
von Träumen entflügelt

Die Motten, die stören,
ihr habt sie zerschlagen

Doch noch immer zählt
das siebente Glied

Das siebente Glied
hat sich gegen Euch erhoben

Für Aktien habt ihr Menschen
den 'Weißen' zugetrieben

Könnt Ihr Euch vorstellen
daß die, die zuerst alles verloren
dann nochmals, nochmal
alles verloren

wie verst