 Über den Autoren  Gedachte  Weiteres  Nachtschicht  Hölzern  Laute  Strophen  Gabersee Neue Gedichte Spätschicht Frühling Plötzlich - Fragmente Hoffnung Solitär Gedankenrose Flaschenzyklus Äste mit Flechten Zerr Riß en height les enfants du terror Neuanfang von den Blumen des Bösen Klagelieder Buntsandstein Unerwartet  Das Buch der Dunkelheit Mehr Das Buch von Feldherr Claudius Die heile Welt des Strassenkehrers N.  Maria Beyer-Görnert  Rose Ausländer  Paul Celan  Selma Meerbaum-Eisinger  |    Lust. Nimbus, Stimulus. Homo, Erectus. Stimulus, Erectus. Fabulus, Saulus, Paulus. Erectus. Homunculus, Fötus. Cumulus Stratus. Phoebus, Homunculus. Lust.      Ein kleines Liebesgedicht Wie eine Schneeflocke ries'l ich in Dein Leben Kühle Dich herab wo Du mich lieber brennen mögest zu schmelzen in den Stunden des süßesten Schmerzes      Natur Natur, Natur. Nur Natur. Ist doch alles und ist doch nichts. Grüne Flüße Blaue Wälder Schwarze Echsen Heimlich Tier. Doch sie ätzen Kupfer, Silber Gold und Kobalt Flüsse für. Diamant, gewaschen. Endloser Dreck Was nicht schmeckt. Was nicht duftet. Was das Auge nicht entzückt. Ach, wie Diamanten stehen Kolibris in der Luft. Wälder, Wurzeln. Roden Boden, schlammesbraun. Vergehen wie die schönsten Sterne Für den Super-Wohlstands-Traum.      Dein Gesicht Dein Gesicht scheut leise, wenn es auf einmal lampenhaft hell wird in mir, an der Stelle, wo man am schmerzlichsten Nie sagt. Steine begraben Ehrwürdger Stadt Erwürger Ungetreue dem Buche In meinem Mund brennt immer noch deren Hoffnung      Keine Welt der Römer Ich will keine Welt der Römer, keine Welt, voll von Sieg. Zieht mich zu der der Hellenen nicht zum Etrusker-Sieg. Ob Poseidon, Neptun nenne, macht schon einen Unterschied. Weil Gewalt den Gedanken hemme biet die Stirn Gewalt und Krieg. Siegen ist nicht geboten. Verloren nur in jedem Krieg. Durch Reden wird ein Heil gewonnen und nicht durch Bomber, Bomber, flieg. Eine Welt voller Königreiche alle streben sie zum Licht. Licht ist in der größten Bombe, ein Gehirn, das leider nicht.      Fort wie Steine Worte. Werfen sie fort wie Steine. Steinigen im Kreis mich ein. Auch mir fehlen nicht die Worte. Gewählt, gezählt - so soll es sein. Wie Regen plätschert ihr Reden in jede Gosse, gluck, hinein Vergessen, daß an jedem Orte über sie geredet so kann sein. Freie Wahl der Worte, Freie Rede. Straßen, Pflasterstein. Wo man nicht mehr weiter wußte Schlägt tief in's Gesicht man ein.      So wollte ich nicht werden Nein, so wollte ich nicht werden. Wie die jungen Wölfe, eingekreist Steh ich da und warte. Warte, muß so dumm man sein.      Und was ist böse ? Was ist gut, und was ist böse. Graviert in's Gewissen Euch hinein. Es sind nicht die geschrieb'nen Worte - Gewußt, Gedacht, so muß es sein.      Stern gestorben Auch für Dich, ein Stern gestorben. Auch für Dich, die Welt aus Stein. Das Schicksal Dich emporgehoben Nimm es, einmal, einmal, ist es Dein.      David David. Konglomerat aus Körpern. Florenz. Marmor, Wein. Schön ist, was an diesem Orte aus dem Stein geholt. Betrachte seine stille Jugend Die Athletik, im Körperbau Zwanzig Jahre weiter als die Jugend liegen zwischen Muskeln Knabengesicht im Stein. Schönheit - Nein.      Eselsohren Bambus. Hoch und grad gewachsen. Des Prinzen Eselsohren sprach ich Dir. Wisperst nun vezweifelt Wahrheit Aus dem Loch, das grub ich hier. Unter'm Turban, weiß geringelt arbeitet ein Chirurg für schön Kann die Ohren nicht mehr retten, bleiben als Eselsohr'n bestehen. Wie man gräbt so viele Gruben. Spricht sein Geheimnis still hinein. Für jedes Leiden Schönheit muß - tief gegraben sein.      Christenworte Christenworte. Ich verzeihe Dir. Lebst Du doch im falschen Lande. Eine Bombe schick' ich Dir.      Ein Buch zu schreiben Oh, sehr schön, ein Buch zu schreiben Elfenbein dem Wald entnommen Kannst Du leicht die Seel' erreichen wenn Du schreibst nur schön Wie ein Vogel über Welten fliegt Dein Stil sehr leicht dahin Meinst Du, Worte könnten gelten gäbst Du nur den guten Sinn Worte, um die Welt zu ändern Nein, alleine reichen sie nicht Mußt die Welt von Grund auf wenden wenn man Deinen Namen auch vergißt Klar gestochen gibt das Auge Dir ein Bild von jeder Welt Schmerz gestochen ist der Krankheit Taufe wo der Bildschirm endet, beginnt Dein Herz Wirklichkeit. Welch schönen Worte. Gestanzt aus einem Holozän Antropomorphe glauben an Retorte Jede Idee kann hier auferstehen.      Worte, überall wie Stiche Worte, überall wie Stiche Schwer verletzt fließt Tränenblut Ach, könnt' Dein Herz nur ich retten könnt' stoppen Deine Tränenflut Doch keine Gnade in der Lust du kanntest den Verlust an Liebe mordest Du. Mißbrauchst die Kinder, ihre Seelen. Wer fragt nach ihrem Tränenblut?      Liebe Liebe hatte er gepredigt stieß im Tisch die Tempel um Pilatus war von Recht gesegnet kein Schuld fand er am Menschensohn Doch hatte Christus auf Wut gesetzt hatte die Herrschenden verletzt Auf seinen Tod er hat gewettet auch wenn ihm Gott das Leben rettet Wie kann er nur so laut auch schrei'n wenn der Herr sein Leben wieder ihm er gibt Lauter Kreuz und Holz der Nageleien Blut und Wasser, nicht umsonst gespritzt.      Berge zittern Ich möchte nicht, daß Berge zittern nur von Deiner Hand will ich's so Verstehe, daß die Menschen wittern wenn das Schlechte Dich selbst macht so froh Ich kenne das Gesicht hinter Deiner jungen Fratze und weiß, warum Du handelst so Ich stoß' Dich unter lauter Menschen 'Pranger' nannt' man's, jetzt nimm es, Du.      "Richtig" Das Gefühl "Richtig" ist so schön noch weiter hinaus kann man nicht geh'n Kann man sich auf ein Buch berufen Oder man kann alles versteh'n Kann man nicht mehr hinterfragen was morgen schon so schlecht getan Ist "Richtig", woran die Andern leiden Trägt man den Irrtum auf der Fahn'.      Alles kann man kaufen Alles, alles kann man kaufen Alles gegen reines Geld Körperliche, Geist-Gebrechen Schrittmacher, das Gehirn einhält Schicksal, von Natur bestimmt wird auf Perfektion getrimmt Noch bevor ein Kind geboren eingepflanzt nur cerebral Ein Leben, ungeboren gegen eines, was nicht sterben kann.      Synapsenengel Ein Synapsenengel bin ich Kokon-Gehirn hängend in einem Gespinst ewiger Wahrheiten. Die Spinne wartet auf mein Flattern.      Staub in der Quelle Wie flirrend jagen Schatten weiß durch das bay'rische das deutsche, aller Menschen Blau Wie Schatten stehlen die Insassen sich durch ihre Erinnerung fühlen das Leben nah am Todesschwung Und treu sind die Urlaubs-, die Freizeitschatten Nicht. Nur ewig der Ort im Schädel; da, hinter ihrem Gesicht. Sind Gespenster der Zeit noch während sie leben Ein Zittern der Erde, ein nur kleines Beben Fällt Staub in der Quelle ab.      Ohn' Schuld Es kommt der Mensch ohn' Schuld in die Welt. Ohn' Schuld aus der Welt er scheiden möcht. Doch fügt er dem Glück aus Neid auch Schmerz hinzu und läßt das Glück seines Nächsten nicht in Ruh. Sein Glück kann sein den Schmerz zu verbreiten Seinen Nächsten das Glück gründlich zu verleiden. Fühlt er Schmerz im Schmerz des And'ren Fühlt Glück im Herz für das Glück des And'ren So mag er ein glücklich Mensch      Der Schmied Es hämmert der Schmied das letzte, eiserne Glied. Er glüht es, zischt es aus dem kalten Bad. Er biegt bis zur Dehnung den Bogen so hart. Umschließt es dem Strang am Ende So hält das Eisen die stählerne Wendel. Was der Schmied in seiner Kraft nicht gewußt: Mit ihm das Schwächste er einfügen gemußt.      Ich rufe Ich rufe. Morden tut ihr selber. Die Welt wird nicht schöner, und Ihr werdet älter. Noch zaubert kein Silber sich in Euer Haar. Noch pumpt das Herz, der Kraft so wunderbar. Doch näher kommt auch ihr dem Tag die Stirn in Falten steht das Aug' sich plagt und ihr Euch nach Eurer eig'nen Begrenztheit fragt.      Ein Korn Sternenstaub Meine Faust öffnet sich ein Korn Sternenstaub die Lichtjahre zwischen meinen Fingern Sicher, die Lichtgeschwindigkeit ist hier ein Projektionseffekt Doch auch Milchstraßen blühen zwischen Lücken meiner Finger. Der Puls der Zeit entflieht nun meinen Blicken.      stetig Wie der Brunnen stetig sprüht ist die Blume längst verblüht zieht Frühling in den Garten ein Spitzen grün, am Ende grau Schnee zerstiebt, der Himmel blau Märzenduft im Januar China friert, wunder      Planet Ein europäischer Planet Einer, auf drei Kontinenten weiß gesät Einer weiß vor Eis Ein Blick in die indianische Tiefe der Natur Hätten sie unsere Technik adaptiert? Wären sie von Paris nach Moskau marschiert? Ausbreitung, Zementierung. Eisenbahnschienen. Sonnenbrillen, Cell-Phone. Römisch. Orientalisch, dekadent. Weißes Hemd. Krawatte, Ehering      Bilder Denkst Du weil es heute Bilder gibt einmal kurz nur angeklickt wohnte hinter jeder Stirn nur ein funktionierend Hirn? Jemand fühlt, der jemand lebt. Einer der Dich wie Du sich selbst versteht. Schlachten wurden ausgefochten Und die, die leben mochten wurden gemetzelt. Gezeichnet wurden Händler, Herrscher. Erst mit der Fotografie kam das Elend in die Bilder und auch hinter Deine Stirn. Hallo? Ist da jemand drin? Vielleicht findet jemand Deine Knochen. Vielleicht, vielleicht. - ein paar zerbrochen. Kann man lesen, wie man Dich gequält. Welche Todesart man gewählt. Nenn die Zeit den eigen Mörder. Nenne Schicksal, was passiert. Doch wer die Hand zum Mord erhoben Wer das Messer zur Tortur geführt      Ferrum-Calcit Eisen nachstern-oxidiert Kalzium erden-carboniert gleiche Dehnung vorher Hitze wie der Stern von oben brennt reduziert deoxidiert zementiert betoniert Stahl in Stein Aus einem Stern wird Stahlbeton-Stein      Ewig, Ewig, ein Kiesel in meiner Hand reibt ihn die Zeit erst nach mir zu Sand reibt und reibt und meine Finger greifen wie sie nicht sich selbst begreifen      das Wort "Liebe" Welches Kohlenhydrat gibt mir die Kraft zu sagen das Wort "Liebe". Welches Protein -CGTA- zeugt einen Menschen aus Liebe Welches Vitamin führte einen Samen der Zelle zu Josefine, welches Wort, sprichst Du?      Yvan Goll Yvan Goll, um Worte bemüht Die erst an seinem Krankenbette - verblüht. Geglüht, in Fieber und Papier Goll. Schreiben. Ich danke Dir.      1724 1724. Ich zähl' meine Gedichte. Denk, das gibt Ihnen Gewichte. Die Wahrheit ist: mit Schreiben vernichte ich sie. Leite sie aus mir, lösche sie in meinem Cerebrum. Platz für Neues: Wie die Habgier stets das Neue befühlt weglegt, im Dreck nach dem Diamanten wühlt und als Stein ihn verkennt. Aus Schmutz ist diese Welt gemacht die der Mensch sich so gut erdacht. Und zum Schmutz wieder wird wieder sie. Aus dem Schmutz ziehen wir Kunst. Und morgen vergessen wir sie.      Zelebrieren. Zelebrieren. Das Leben, die Liebe. Das Glück, und den Hass Zusammensein, Entfernen. Regeln. Zusammen Lernen. Und leben. Ach, was ich gedacht. Das ist schon wie gemacht. Der Film reißt aus der Endlosschleife. Ein Fetzen klappert auf, ab. Übrig bleibt cinematisch Weißes Rauschen auf der Kinoleinwand. Und - vielleicht - ein neues Leben. Ein Sprung, zu einem neuen Stern. Einmal schon hab' ich'es geschafft. Gelitten hab' ich, und doch gern.      Wasserburg Ich: Die Zungenspitze an Deinem Land Du: Die Gesteinsmasse, landgebannt. Der Grüne, der Drache, drumherum. Die weißen Zähne: blank und stumm. An der Grenze zu Omega steht Lambda, Delta, Alpha. Wie die Kieselsteine tollen. Wie sie mich. Dich. Zu Staub zerrollen.      Einer wie andere Stein und Staub. Luft und Wasser. Dazwischen: Zeit. Waldweit: ein Planet. Entblößt. Gerodet. Geschunden. Verkarstet. Ein klassicher, ein griechischer. Ein mediterraner Gesteinsplanet. Silikat. Wie wir sie jetzt massenhaft um andere Sonnen finden. Ohne Leben.      Tod gestellt Wie oft hat mich der Tod gestellt Wie oft hat mich danach das Leben gequält. Erst eins, dann zwei... Wibke flog an mir vorbei. Eine Eidechse, einen Steinwurf weit. Und Mondie, Lametta, schwer bereut. Meine Hand an seinem Genick. Und ein Mann, trunken, vom Blitz durchzuckt weil die Hitze eine Leitung hängen ließ... Ich hab' es nicht geschafft. Er hat es nicht geschafft. Aber ich habe es versucht. Älter als mein Vater bin ich jetzt als ihn der Tod zum Tod' verletzt. Doch auch einen Spatz und eine kleine Maus und zwei hübsche Mädchen und meine liebe Frau zum Leben geführt.      wie ein Licht fliegt mein Leben Wie das Leben sich nach dem Lichte sehnt ist der Tod, der sich ins Dunkle strähnt Wie ein Schatten liegt mein Tod wie ein Licht fliegt mein Leben Es ist ein Sehnen nach dem Licht im Tod Frierend im weißen Wintermorgenrot im weißen Leichentuch einer Lebensewigkeit die mich jetzt schon in Aller-Kleinstes zerreißt. Ein Schmerz, den ich mir nie vorgestellt aber gefürchtet und verwehrt Ach, hätte ich die Angst vor'm Leben nie getrunken Ach, wäre doch sehnsuchtsvoll in neue Lieben ich versunken Faunisch tanzend von einem zum nächsten Honigmond. Hoffnung heißt meine Krankheit nicht. Nenne sie auch nicht Zuversicht. Nenne sie nur Eis, das im Frühlingslicht zerbricht.      wie Du. Ich wollt', ich wäre so wie Du. Hinter Deinem Auge, in Deinem Kopf Damit ich deine Freude und Deinen Kummer verstehen, damit ich Dich sehen kann. Denn ich sehe nur Nase, Auge, Mund. Haare und kein Gold am Finger. Sehe, wie Du lachst. Höre selten, wie Du weinst. Und kann nicht hinein, hinter dieses Glas. So klar, so leuchtend. Und doch so dunkel. Auf dem Boden des Sees Torfgeboren? Erde oder Feuer, Wasser oder Luft? Ein Leben reicht nicht, es sind nur Momente. Und ich bin so tumb wie Mauermörtel. Der bricht, wenn der See schreit. Der hält, wenn ein Auge weint. Ich liebe Dich.      behender Sie sprechen behender als alle Worte, die ich wende Sie sind mir näher, nah wie je mein Geist Schreiben Worte, Zeilen, Poeme, Bände wie ein Suchender nach Halt am Ast angreift. Sind sie in ihrer Zärtlichkeit kurz mit dem Herz verbunden Und sind da, wenn Sie mich braucht Schlagen nicht, sie wollen lieben, wollen streicheln Poesie streicht über ihre weiche Haut. Augen, Ohren, Mund, getrennt auf dreier Wegen ist Hand ein Fluß von Herz und Geist Lebenslang werden sie sich regen bis der Halt am Ast - nicht reicht.      Treue Warum kannst Du nicht lieben? Warum mußt Du hassen? Warum mußt Du fassen? Warum kannst Du nicht lassen? Warum mußt Du in der Zeit verletzen? Was steuert Dein Entsetzen? Weißt Du nicht, daß nur Erinnerung bleibt? Weißt Du nicht, daß nur die Lust Dich treibt? Auch wenn Du es Liebe nennst Auch wenn Du die Tat verkennst Für den Menschen, den Du liebst Der das glaubt, daß Du ihn liebst Bist Du der Mensch. Und stiehl Dich nicht fort.      Der amerikanische Traum wird wahr Der amerikanische Traum wird wahr er wächst Jahr für Jahr in die Felder hinein. Die Blumen, die als Kind ich sah drüber donnern LKW's von fern und nah Der Storch, der mich gebracht trägt hier keine Fracht. Er ist ausgebürgert, und der Frosch ein Eintrag auf einer Speisekarte So gern ich auch den Joghurt eß', die Milch die ich trinke, es gibt etwas, das ich sehr vermiß. Es ist eine Böschung am Feldesrand Ein Flickenteppich von Gärten, ohne Planverstand Es sind alte, schaurige Gärten mit alten Häusern darin Es sind Kirschbäume in verwilderten ungepflegten, ungehegten aufgelassenen Grundstücken Das Pflaster auf der Straße, das mir mein Knie aufschlug Durch ehedem Schrebergärten donnert Auto um Auto, Lastzug und Zug Vergessene Plätze am Mainufer sind vermessene Campingplätze nun und über Wiesen und Felder nagt der Zahn einer neuen Zeit Sie verkaufen Tonnen von Stahl und doch bringen sie die Seele nicht weit. Alles, alles können wir haben Werden dazu erzogen. Werden um Blumen belogen, um freie Sicht betrogen. Eine Religon ohne Religion, eine, die nicht die Wünsche erklärt die nicht das Schöne verklärt Eine Religion, die schreit: Ohne uns kommst Du nicht weit. Es ist Arbeitszeit. Vergessen möchte ich die Wünsche zurück in wunschlose Zeit als Weidenrinde duftete der Main über die Ufer trat und im Altwasser noch ein Frosch hin quakt. Gebt mir die wahren, die echten. Wünsche zurück. Und sagt mir nicht: Dies und das. Das ist Dein Glück. Die Wirtschaftslotterie dreht weiter ihr Rad. Und alle drehen daran. Profit? Gewinn? Plastikformgebung. Eingeschmolzener Katzenfutterdosenstahl Ferrari. Mercedes. Mit Kunststoff aus stinkendem Steinöl. Das die Küsten Spaniens verklebt. Das, was die Bretagne entlebt. Das, wofür wir Menschen. Wofür wir Menschen und deren Wünsche töten. Die Sonne blendet mich. Doch kein kaltes Neonlicht. Irgendwann geht sie zum letzten Mal unter. Doch für die nach mir. Nicht.      Dear Ed once I feared my friendship to you is a feather on my cap once I feared your friendship to me is a feather on your hat but now I know we both are feather and a cap      Das Schweigen der Lämmer Sie schicken ihre Kinder in den Krieg Die Eltern schauen zu Sie verkaufen ihren Freunden Drogen Die Nachbarn schauen zu Sie zwingen Kindern Konsumvorstellungen auf Die Banken schauen zu Eure Kinder schreien hört nur, hört nur hört nur rechtzeitig zu Bezahlen muß jeder, auch Du.      Es ist keine Welt voll von Liebe Es ist keine Welt voll von Glück Es ist eine Welt von Schlieffen Es ist eine Welt, vor Gewalt verrückt      Eine Welt voll von Liebe Es ist keine Welt voll von Liebe Es ist keine Welt voll von Glück Es ist eine Welt von Schlieffen Es ist eine Welt, vor Gewalt verrückt Es ist eine Welt der Waffen Es ist eine Welt, vor Blut verzückt Es ist eine Welt, voll von Raffen Es ist ein Welt, "ich schlag zurück" Es ist eine Welt, geboren aus Liebe Es ist eine Welt, in Gewalt geschickt Es ist eine Welt der Erlösung, doch erst, wenn in's Grab man gerückt. Gib mir eine Welt voll Liebe Danns chlag ich nicht zurück.      Glockenmai Wie die Liebe wie April beginnt wie die Knospe steht noch still wie sie nach Wärme atmen will Die Ehre, die sie so hochanstrebt bevor zur Blüt' sie offen geht spürt den Winter, spürt den Maienhauch zarter Flaum, noch frostbelegt schließt sie ihre Kinderstuben auf Märzenbecher, blau, wie Morgentau ruft ihr weißes Kleid das Volk herbei, Wandel, Schneegestöber, Glockenmai aus dem Mädchen sehnt die Frau      Zu Dir, Mutter Mein Leuchtturm oh Pharos in Deinen Stufen war ich zuhaus Das Licht in Deinen Augen Dein weithin strahlend Schein Nicht immer währte Feuer Manchmal schlief es ein. Manchmal schüttelte Dich ein Beben Und Blöcke verschoben sich Doch auf allen diesen Wegen da hast Du geleuchtet, für mich. Mein Leuchtturm oh Pharos zerfallen zu Stein zerfallen zu Chaos jetzt liegst Du daheim Kein Licht mehr geht kein Schiff mehr weht mich zu Dir hin. Zu Dir, Mutter, da war ich daheim. Und danke, für Deinen Himmelsschein.      Nabelschnur Wie weich wurde ich geboren. Zuhause und im Kreißsaal nicht. Ich konnte nicht warten, im Wartezimmerlicht Stürzte ich, geboren schon, gleich in die Schlinge. Und kam noch davon.      Ego-Shooter Die Sinnlosigkeit in Eurem jungen Gesicht - fürchtet Euch nicht - Das Erlebnis vorweggenommen Das Leben am Bildschirm emporgeklommen Alles gesehen, erlaubt und verboten von der Nuß nur die Schale, die Videoten Das Offensichtliche sehen sie - NICHT - Das Offensichtliche - sich selbst feiern, sich Ego-Shooter Ein Knopf nur, kein Wort Wiederholung von Pixeln Wiederholung von Mord Wiederholung von Frequenzen, schon lange vergessen, begraben Sie wachsen, jetzt schon, Drachenzähne, Soldaten Das Offensichtliche sehen sie nicht Im Dunkeln der Stirn, da brennt noch ein Licht.      Freiheit Freiheit - der Mensch nimmt sie sich.      Stein auf Stein Stein auf Stein die Zivilisation braucht Stein hinterläßt Stein Wüste schafft Wüste Wo man lebt. wo man strebt in der einfachsten Hütte sitzt ein Genie Doch Stein, wie Silizium Sonst erkennt man es nie vermodert im ?Regenwald? singt in der Steppe schreibt in der Wüste Baut Stein aus Papier eine Mauer aus Worten Verbrennt das Gewesene zu schaffen das Neue Erkenntlich, Erkenntnis nur lesen wir sie verstauben in Büchereien Besitzen sie nie Menschheitsgedächtnis. Eine Mauer aus Wald. Es fallen die Bäume Silizium, so kalt.      Jedem Schreiben seine Zeit Jedem Schreiben seine Zeit Namibia, Felsen, Giraffen, Antilopen Löwen Ei und Ocker Pyramiden Papyrus, Pigment Lapislazuli und Sternenhimmel Ton Ein Land auf Füßen hethitisches Rad Keilschrifttafeln, gebrannt für eine Ewigkeit Hellas, Romulus Pergamon, Pergament Octavian, Augustus steingekeilt, Legislative Executive Pergament und Tinte Naturfarben in Klostergärten gezogen Druck. Und eine Neue Welt. Hämmern. Die Lettern bestimmen zwei Kriege Ferngeschrieben. Fortgeschrieben. Davongeschrieben. Das Glasauge erwacht. Das Denken, logikerdacht. Hämmern der Lettern in das Bildschirmblau. Worte ohne Sinn. Grafiti ohne Sinn. Wert der Literatur google nur. Mein Hämmern, hämmern gegen meine Zeit. Das Hämmern von Lettern bestimmt noch die Zeit. Visualisierung. Egoshooter Geistlosigkeit auf Nullen reduziert.      Schweigen Vom Buchenast tropft es lupenrein Im Morast, dem Laub schießt ein Rinnsal ein Der See, so dunkel-schwarz nimmt mich auf in sein Schweigen, Grab      Winter voller Schwarz Ein Winter voller Schwarz Welche Farbe hat der Schnee? Den ganzen Regenbogen eingefroren Mein Regen in mir zu schwarzer Pracht erstarrt Schwarze Raubengel Sie halten den Fluß auf Er staut sich in unendlich schwarzen Farben Nahe dem Sternenhimmel Nahe seinem Schwarz Immer befinde ich mich zwischen Euch Strahle, mein Stern, strahle, damit alle Farben neu werden               Blau Blau das Auge der Grotte Weiss das Lid des Falls Grün die Haare der Bergamotte raschelt das Gras an meinen Flanken kämmen mein Haar die silbernen Ranken efeuhaft der blühende Wein Auge wie Muschel Wasser wie Quell bebt ein weisses Licht meinen Lidern entgegen Im Wasser des Falls steht sie die Perle wie die Sonne im Bogen des Regen _____ Etwas gut gemacht Hast Du etwas gut gemacht Hast Du etwas angedacht Hast Du jemand angelacht? Hat Dir jemand gut gemacht Hat Dir jemand zugedacht Hat Dich jemand angelacht? ____ Vergessen Am Vergessen wird nicht gemessen doch ist es der grösste Berg. Angesichts dessen Du kleiner Zwerg denk an jemanden verringere Vergessen ____ Warum lächelst Du, fragte der Maharadjia Weil es wehtut dachte der Fakir ____ Verschwinden Ein Rot verrät noch ihr Verschwinden Am Himmel zieht ein bleicher Mond herauf Nur Venus sehe ich noch blinken Auf Wiesen liegt ein rauer Reif Diese Nacht muss jeder wohl durchstehen Sie gibt's im Leben nur einmal Doch Morgenröte sehe ich schon winken Mich erwartet noch ein Feuerball ____ Erhebe Dich nicht Erhebe Dich nicht über Deine Kinder; Du bist über sie erhaben. Erhebe Deine Kinder, auf dass sie Dich erheben können. ____ Altern Wie man im Alter ist, hat nichts mit dem Willen zu tun. Aber wie man im Alter wird, schon. Vor allem, wie man ihn vor dem Altern nutzt. ____ Man freut sich über das Gute Weisst Du, wie man das Schlechte vergisst, was war? Man freut sich über das Gute, das ist. ____ Religion Religion Region Legion Glorie gone      Zerteilt meine Knochen Im Rücken die SS Im Gesicht - Sie schossen, schossen und sterben war garantiert Von der Memel, im Rücken die Oder Oder leben. Einfach sich auflösen Der Schmetterlingsknochen Um den Hals diese Nummer Stahl aus der Küche von Krupp. Auf den schuppigen Haaren, im Trommelfeuer in der blutigen Oder. Gewaschen. Wasche mich von dieser Schuld rein. Hol mich raus aus diesem Chaos. Hol mich zurück zu den Hügeln von Schönlinde. Der Berg, der so heißt, doch kein Wolf beißt. Maria, meine Schwester. Wer ist mein Vater? Nachladen. Nachladen. Jochen reißt eine Granate den Kopf weg. Um Gottes willen, was ist hier bloß los. Die Zyankalikapsel in Berlin. Zu der wollen sie hin. Und wir zurück. Der Löwenzahn, zertreten unter meinen Stiefeln. Erde, vom Himmel? Der Himmel, ein Grab? Irgendeinen hat es erwischt. Schießen. Schreie. Wir müssen rennen, hinter den Auwald. Maria, Deine Freundin, die die Gedichte schreibt. Hier waren wir schon einmal. Die Äste, verstümmelt. Kein Landgewinn mehr. Der Himmel legt sich über mein Gesicht. Der Stahlhelm sinkt über das Blut in meinen Haaren. Maria, ich wollte Dir noch etwas sagen. Unser Vater - wir haben denselben. Mutter hat es mir gesagt, bevor wir loszogen. Sie war Haushälterin. Und sie schwor zu schweigen. Katholisch sein ist eine Last. Maria, der blaue Himmel. Die Sonne scheint. Hyazinthen am Bachufer. Maria - es wird kalt. Es dämmern die Sommer. Ein Pflug Zerteilt meine Knochen. Herr, wir haben sie zerteilt. Mein Herz. Ein Kind, es ißt ein Brötchen. Wieviel muß ich noch geben. Ein Scharren, sie nehmen meinen Helm. Was für ein Licht, unsere Sonne. Und meine Nummer verliere ich auch. Josef ist mein Name. Und wir haben keine Kinder. Maria, warum mußte ich von dieser Frucht essen? Die, die der Engel am Paradies in der Hand hält? Vergib uns unsere Sünden.      Synapsenspalt Dieser kleine Synapsenspalt Wiederaufnahmehemmung, Feuern von Neuronen Neurotransmitter Ein Zuviel - ein Zuwenig entscheiden über Schmerz, Freude Ein Zuviel, ein Zuwenig über Liebe oder Gewalt über Tote und Lebende über Glaubende und Ungläubige über Liebe oder Gewalt      Strang Aus vielen feinen Fäden, aus jedem kleinen Strang zieh' ich eine Rope, zieh ein Zeil so lang Die ganze Reeperbahn, ein Gewirr aus Worten Eine Maserung, die silbern glänzt Und die den Ozeanriesen meiner Sätze meiner Verse, meiner Mehre vor der Abfahrt an der Mole hemmt      Zu wenig Liebe in der Welt Es gibt zu wenig Liebe in der Welt. Dafür Drogen, Alkohol, Tabak, Geld Wenn wir uns begegnen, fügen wir uns Wunden zu von ganz nah, vom Du zum Du oder mit Distanzwaffen. Eine Bombe, voller Liebe, schick' ich in die Welt. Eine Bombe, voll von Liebe, ohne Gewalt, Drogen, ohne Geld Wenn sie Dich zündet werden wir alle erhellt      Die Dich kennt. Da ist eine Welt so dunkel Da ist eine Welt voll Schmerz Da ist eine Welt voll Menschen, mit Freud' an Leid und Schmerz Gib mir eine Welt voll Freude, ohne Freud' am Schmerz Gib mir eine Welt, die Dich, Menschen, kennt.      In Schleifen und Kurven Sie kreisen, sie kratzen die weiße Fläche, den rauhen Frost unter der grauen alten Weide In Schleifen und Kurven gravieren kleine Engel Zeichen in das flüchtige Eis Zu Fuß erreichen sie das Ufer, das im Sommer noch grün dunkelte treten das knirschende Gras unter der grauen, alten Weide Stille Quellen senden dunkle Augen aus Eis zwischen die großen Platten die das Schwarz versiegeln Der Steg ist eine Brücke in das weiße Nichts, das wilde Tummeln Manche streben schnell, and're bummeln in Schleifen, Kinder schreien, die Alten verstummen, lächelnd Als Eis noch Eis und ewig und Leben jung und Kindheit war      Auch wenn Du's siehst: Tonkopf am Regenbogen Schädelfragment, glasbespannt Auslesen der Muster, der Farben Wie wohl das Gewohnte dem Auge tut Wie gewohnt wohl das Auge auf dem Gewohnten ruht Die kleine, elektromagnetische Welle. Die kleine Pupillen-, Schwarzlochstelle Refraktur der Iris, Bogengleich Orientierung am Himmel, am Oben, am Reich und Arm Der Unterschied gesehen doch Leben mehr umspannt als Gedanken gelesener Dieser Tonkopf der sich durch Krypten, durch Glyphen. Lettern wohl, ständig durchwühlt. Ach, die Wahrheit liegt doch schon auch in einem Computerspiel Farbengewitter, Informationsbitter. Weißt Du, wo Sirius. Für den Nil aufgeht? Dein Licht, Dein Kopf ein Moment, und die Sonnenflamme weht. Auch wenn Du's siehst: Eine Frage bleibt's, Dir obliegt's.      Todestrakt Im nackten neonweißen fliesensteifen Im Kakerlakengitter Wächtergewitter Der Tod geht um. Gummiknüppel, US-Barett Oh, nicht der Tod ist der Sinn. Schnell wäre er vorbei an Dokumenten Gnadengesuchen Neuaufnahme des Verfahrens durchzuführen. Es ist nicht das Auge und der Zahn Es ist der 'gerechte' Wahn Den, der Falsches tat und Zeit hat zu bereuen Die Freude am Leben zu nehmen, in Angst zu halten, sich über seine Folter freuen. Nach einem Jahrzehnt im Todestrakt schließt die Augen, wer nicht mehr zu schlafen hat.      DUMM Geboren, dumm zu sein dröhnt seine Stimme redet so lang' bis alles recht muß sein Wenn nicht die Stimme schlägt Dir die Faust das Auge ein.      Ein Schwung Kälte Ein Schwung Kälte kommt mit herein Die Stirn so kühl, die Haut, über Bein Dieser Blick, der von klein mich rief und begleitete wenn ich nicht schlief Leitete mein Leben ein Küßte meines Vater's Sein Ging' die Tür heut' nochmals auf Ich laßt' sie niemals, niemals aus.      Illusionen Eine Welt der Illusionen Dafür schuften ihr. Für den Traum vom Haus, vom Auto und aus dem Supermarkt am Abend ein Bier Sie läßt Euch nicht los. Die Jagd nach dem Glück. Gezüchtete Lachse, Austern Perlenketten, Diamantenstück Selbst im Tode wollt ihr noch Strahlen Aus der Asche wächst ein Stein.      Für einen Moment Für einen Moment aus dem Leben herausgeklommen. Gesellschaftliche Anerkennung? Berufliche Erfüllung? Ein Leben aufbauen? Zu schnelle Wiederaufnahme von Serotonin, Dopamin. Andere nehmen Heroin, Kokain. Schnupfen sich zu Tode Während mein Elend sich bis zum Tode streckt.      Getan hat. Honig, wabenleicht das Kleid, das uns alle ziert. Nicht für die Gegenwart leben wir. An der Vergangenheit kleben wir. Der Moment ist nur ein Tropfen aus dem Niagara der Möglichkeiten. Zeit, dehnt und zieht. Erinnerung, keiner flieht. Selbst Attentate und Morde Sex und Liebe finden in der Vergangenheit statt. In der Gegenwart verharrt, wer keine Bedürfnisse, keine Sinne und keine Erinn'rung hat. Dieses kleine Stückchen, dieser kleine Tropfen Od ziert uns Sekunde für Minute und dann, nach unser'm Tod fliegen die Blätter, die Schmetterlinge in den Wind und vielleicht ein Kind erinnert sich daran, wo Staub und Wasser noch zu Hause sind. Dieses Bergwerk der Handlungsweisenden der Docht an der Lunte, die Kugel in der Luft. Am Spiel nimmst Du teil. Bis an's Ende, in die Gruft      Als ich letztlich über'n Friedhof lief Als ich letztlich über'n Friedhof lief und das rechte und das linke Auge schlief wallten die Schleier von Jahrhundert um Jahrhundert herab Und statt vieler Steine an einem Grab sah ich die, die sie geboren hat. Die Erde, die schwarze, die fruchtende. In dichter Versammlung raunten sie Gebete und Verse, dann tanzten sie einen stummen Reigen. Und Violas und Geigen stimmten das Pianola ein. Vom Säugling zur Mutter, zum Vater hinauf und Greise umarmten die Mädchen zuhauf Dann erlangte ich wieder mein Augenlicht ergriff das stählerne, die Verlassenspflicht die Pforte. Nochmal entronnen. Und wieder zum ?Sehen? gekommen.      Matrix Lallen die Lettern durch Abendhirn Martern und Wettern hinter Abendstirn Fallen wie güld'ne Flocken verteilen die glänzenden Brocken während Tango der Digus die Tastatur abtanzt. Schreiben, in das Schwarze der nächternen Wand.      Schneeweiß Die schneeweiße Liebe sie liebkoste Dir die Wangen, die Stirn in Dir schwiegen die Wandlungen aus Kinderzeit Augen, wie leuchten. Ach, feuchten so weit in die Jahre. Mein Vater, Dein Sinn. Spiel sie, clarina, nochmals für Dein Kind. Nun lieb' ich auch den Schnee Tag für Tag liebkost mich, weil ich nach Dir die ganzen Jahr' fragt. Wie eine Schneeflocke sankst Du jeden Abend auf mein Kindbett herab während ich Dir mit Dir die Händ' g'halten hab'. Ach, der Schnee fällt noch wo Dein letzter Stein. Der Kirchenhügel und die Mauer aus Stein. Da war doch ein Kind, das um Dich weint'. Schneeweiß. Und Rosenrot lieb ich die, die mir von dir geblieben sind. Vater, der Schnee. Ach Vater, Dein Kind.      Frucht Die Frucht der Erkenntnis Sie fliegt uns zum Mond Sie hebt uns die Meere auch Richtung Mond Ebbe und Flut landein, meerab. Wir essen sie wirklich Tag, für Tag Die Frucht der Erkenntnis fräst Kolben in Stahl Teer, eine Landschaft. Ein Wundenmal. Kontinente, Gebirge. Tauen die Welt. Essen das Brot vom Morgen. Noch nicht das Geld. Die Frucht der Erkenntnis gebiert ein Schwert aus Stahl. In gefällten Wäldern findet meine Stimme keinen Widerhall.      Adam und Eva Sie nahmen Adam und Eva den Wald Sie nahmen die Bäume, kalt brannten ihr Herz im Feuer zu Kupfer und Stahl Adam und Eva schleppten Steine Erz im Schweiße ihres Angesichtes. Schon wieder steht der Engel mit flammenden Schwerte am letzten Baum, am letzten Wald. Nur die Feigen bliüh'n.      Älter Wie wir alle älter werden. Wie sie alle Wälder Wüsten sind. Pflanz Bäume, Kind, pflanz, gegen Wüsten, Kind      Sehenden Auges Sehenden Auges seh ich Euch an Sehenden Auges steht die Welt im Brand Sehenden Auges ach, Kameras allüberall Sehenden Auges Süßwasser im Fjord Sehenden Auges, Täler, Felsen Methaneis Sehenden Auges.      Wind, Flügel bewegen sie im Wind Auf den Felsen, Nester sind weiß, ohn' Grau Starr die Blicke am Meeresrand Grab der Sonne, Morgenbrand Wie Wind greift Luft in den Flaum Spitzen zittern, kaum sieht man sie winken Eine Böe greift durch Kiele Hopsen, springend. so viele. Und einer schwingt sich die Felsen Brandung, Meeresgrab ein Schwung Und Gischt faßt nach Wie weiß solche Flügel sind. Flaum, ein Hauch, kaum erschwoben In den Felsen ein Toben Krächzen, und Schreien Kiele, so viele Flaum, Gischt, weiß von die Felsen erröten im Morgengrau'n.      1 Kind Schon wieder ein Kind erschlagen Eines verhungert, ein anderes im Kühlschrank eingesperrt Bei Licht ein Blitz 230 Volt, kein Schalter eine Stromlitze Es aß seine eigenen Haare. Frühling blühen die Blumen auf aus einem Aquarium, auf einem Kind obendrauf. Abgetrieben nach der Geburt Manchmal, solange das Kindergeld Erziehungsgeld, die Zuschüsse flossen Doch welches Entsetzen habt ihr für Kinder vor der Geburt? Ein Sauger, kein Sicherheitsgurt hält die kleinen Arme und Beine Das Blinde Entsetzen hat heute Methode. Kein Friedhof so klein faßt diese Tote. Weggespült, verbrannt, zu Crémes verrieben Stammzellen. Wo, wo ist der Mensch bei Euch geblieben? Beim Frauenarzt Klamotten für tausende von Euro Ein Schatten berührt meine Hand. "Läßt Du's auch wegmachen?" Sterbt, ihr Idioten. Weihnachten. In der Krippe schreit hilflos      Die Herrschaft verlieren Es ist doch alles egal. Egal, wo Du wohnst. Es gibt immer einen, der herrscht herrschen will die Herrschaft verliert Du hast Öl. Du verbrauchst Öl. Vielleicht hast Du Öl? Vielleicht Dein Nachbar? Grenzen, ich habe keine gesehen. Ich sah nur Mauern, dazwischen Menschen stehen Festhalten am Stahl Gewonnen durch Öl Rausch, und Gift. Küsten versifft Erdboden verkrustet Blutkrusten, in Kindergräbern Wohl stand der Mensch. Vielleicht fällt er auch.      Eine bessere Welt Jede Generation der Welt für eine bessere Welt brennt immer ein Ofen reißen Stahlspelzen Gefäße entzwei In allen Büchern da steht es geschrieben Schone das Leben. 'Du sollst nicht töten'      Hummer Was geistert Dein Feucht durch Schweiß und Schuppen Was begeistert Dein Schilfern an Fingerkuppen? Muß ein Haufen von Sperma alles benetzen 'Im Namen der Liebe' verbreitet Entsetzen Die Bibel, für Asche, für Schutt, für Feuer und Glut sag mir, fährt Dein Hummer auch gut?      Gut, Böse Kilometer von Adern ein Fußballplatz Luft Myriaden Neuronen miteinander vernetzt verbinden und trennen Gut, Böse      Großonkel Rudi, nur Deinen Bruder habe ich kennengelernt Nur die Alten sterben In Prag hinter Barrikaden gestanden Feuer auf Holz, Haut gegen Bajonette Nie hab' ich Dich kennengelernt      Großtante Wieviel von Dir so erbte ich? Wieviel von Deinem - ich weiß es nicht Vielleicht hast Du einmal in Deinem Leben etwas Falsches gesagt Hermine nach Anne auch in Theresienstadt Menschen, Deutsche wie Tschechen trieben Euch in Typhus und Fleckenbrand.      Neureich Die Menschen zur Arbeit in den Tod geprügelt Die Kinder der Arbeiter von Träumen entflügelt Die Motten, die stören, ihr habt sie zerschlagen Doch noch immer zählt das siebente Glied Das siebente Glied hat sich gegen Euch erhoben Für Aktien habt ihr Menschen den 'Weißen' zugetrieben Könnt Ihr Euch vorstellen daß die, die zuerst alles verloren dann nochmals, nochmal alles verloren wie verst
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